Kapitel 39

 

Manuel Pov

 

Ich hatte gar nicht vor einzuschlafen.

Aber die Couch und Kevin darauf waren einfach zu verführerisch und ich konnte nicht anders.

Eng an Kevin gekuschelt war ich dann doch eingeschlafen.

Aber vor allem über die Gedanken, die ich mir immer noch machte.

Kevin schien tief und fest zu schlafen und sich nicht wirklich aufwecken zu lassen durch nichts.

Das alleine war ja nicht mal das Schlimmste, das hatte ich im Internet gelesen und raus gefunden, dass das zu den normalen Entzugserscheinungen gehörte.

Aber ich machte mir Sorgen um die ganzen Schweißausbrüche und das Zittern.

Sicher hatte ich gelesen, dass auch das dazu gehörte, aber da musste man doch etwas machen können.

Vielleicht gab es ja auch dagegen Tabletten.

Wobei es wohl eher unlogisch sei, ein Drogenproblem, was Kevin ja offensichtlich hatte mit weiteren Tabletten zu behandeln.

Ebenfalls hatte ich im Internet gelesen, dass es da wohl auch sonst nichts gegen geben würde.

Das heißt Kevin würde da jetzt so durch müssen.

Er tat mir mehr als leid und immer wieder hatte ich das Bedürfnis ihm zu helfen, aber ich wusste einfach nicht, wie ich das machen sollte und womit vor allem.

Über diese Gedanken schlief ich dann auch schließlich ein, obwohl ich genau das nicht wollte.

Ich wollte da sein, wenn was ist und wenn er Hilfe brauchte und das konnte ich nicht, wenn ich schlief.

Andererseits wusste ich natürlich auch, dass ich nicht immer wach sein konnte.

 

 

Denn auch ich musste ja mal schlafen und die Tage waren wirklich sehr anstrengend.

Ich wurde schreckhaft wach und blickte mich um.

Kevin schlief immer noch seelenruhig und ich wusste, dass ich nichts verpasst hatte.

Schnell hatte ich mich wieder hingelegt, denn ich hatte mich als ich wach wurde hingesetzt.

Erneut kuschelte ich mich eng an Kevin und spürte direkt, dass er mehr als nass war.

Er schwitzte immer noch und ich streichelte sanft über seine Seite.

Kurz überlegte ich, ob ich Jürgen anrufen sollte, verwarf den Gedanken aber wieder.

Das würde es wohl auch nicht bringen.

Wollte ich ja auch nicht stören, wenn er da gerade die Gespräche führte.

Immerhin hatten wir alle noch Hoffnung, dass er es schaffte und wir auch Lenny noch zu uns bekamen.

Ich war mir sicher, dass das einiges besser machen würde.

Wenn Lenny erst mal bei uns war und wir auch offiziell die Erlaubnis hatten, dass er bei uns bleiben durfte, dann würde sich auch bei Kevin einiges tun.

Denn das wäre sicher nochmal ein zusätzlich Motivations Schub seinen Entzug nun doch durchzuführen.

Auch ich hatte überlegt meine Karriere zu beenden und mich mehr um Kevin und seinen Sohn zu kümmern.

Denn wirklich glücklich war ich so auch nicht.

 

 

Irgendwie musste ich ja auch sehen, dass ich ihm helfen konnte und das konnte ich wohl von München nicht wirklich.

Ich dachte immer wieder darüber nach und war mir mittlerweile sicher, dass ich damals nicht hätte gehen sollen.

Das war wohl einfach ein riesiger Fehler, denn damit hatte ich es alles doch nur noch schlimmer gemacht.

Wenn ich auf Schalker geblieben wäre und mich intensiver um Kevin gekümmert hätte, dann...

Ja, was dann eigentlich?

Hätte Kevin dann etwas gesagt?

Wäre er jemals mit der Sprache raus gerückt und hätte gesagt was los ist?

Möglicherweise hätte er dann auch keine Drogen genommen, oder hätte er doch?

Hat er das vielleicht schon getan, als ich noch hier war und wir noch zusammen?

Das alles waren nur Vermutungen und wirklich wissen, werde ich es wohl nie.

Zumal nicht, wo es anders gelaufen ist, als wir es alle wollten.

Ich bin gegangen und ich hatte es immer öfter bereut.

Zumal in der Zeit, wo ich mich frisch von dem Urborussen getrennt hatte.

Die Zeit war nicht leicht für mich und ich hatte auch anfangs keine Ahnung, wie ich damit umgehen sollte.

Und dennoch hatte ich es geschafft und war sicher, dass wir nun auch das schaffen würden.

Immerhin waren wir wieder zusammen und ich war sicher, dass es Kevin alleine dadurch schon besser ging.

Was ich zumindest hoffte, denn mir gab es nochmal einen neuen Schub das alles doch noch zu schaffen.

 

 

Ich strich mir durch die Haare und schloss kurz die Augen.

Wusste ich nicht wirklich woher ich dieses Positive Denken nahm, aber es gefiel mir und ich war sicher, dass es auch hilfreich war.

Des weiteren war Kevin schon immer eine Kämpfernatur, der schaffte, was er wollte.

Ich war sicher, dass er auch das schaffen würde.

Aber mich ließ auch das Thema Jürgen nicht los und erneut fragte ich mich, ob ich mich mal bei ihm melden sollte.

Ich nickte und musste über mich selber grinsen.

Es war schon verrückt zu nicken, wenn keiner da war, der es sah oder dem es gelten konnte.

Ich zog mein Handy aus der Tasche und suchte seine Nummer.

Entschied mich dann aber doch ihm nur eine SMS zu schreiben und ihn nicht anzurufen.

Vielleicht wäre das weniger störend und im Endeffekt würde ich dann wenn er Zeit hatte auch eine Antwort bekommen.

Wollte ich doch auch nur wissen, wie es denn jetzt aussah und ob es funktionierte wie wir wollten.

Ich öffnete das Nachrichtenfenster und schrieb meine Nachricht.

 

`Hey Jürgen, wollte nur mal hören, ob es schon was Neues gibt?! Hoffe du hast Erfolg. Gruß Manu´

 

Ich sendete die Nachricht und wartete nun geduldig auf eine Antwort von ihm.

In der Zeit kuschelte ich mich enger an Kevin und streichelte ihm erneut über die Seite.

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