Kapitel 31

 

Kevin Pov

 

Ich konnte die Berührungen von Manuel mehr als nur genießen.

Schließlich war er ja auch mein Freund und da gehörte es wohl auch einfach dazu, sich näher zu kommen.

Auch wenn wir, was ich sehr schade fand nicht miteinander gevögelt hatte, so war ich ihm doch schon näher gekommen, als die ganze Zeit über.

Bereuen tat ich es auch nicht.

Würde ich wohl auch nie.

Ehrlich gesagt wüsste ich auch nicht wieso.

Es war nicht das erste Mal, dass ich mit Manuel soweit gegangen war.

Zufrieden blickte ich dem Keeper in die Augen und erkannte, dass er wohl ebenso zufrieden zu sein schien wie ich.

Also konnte ich jetzt zufrieden und beruhigt einschlafen.

Denn wenn es Manuel gut gehen würde, dann würde es auch mir gut gehen.

Mit diesem Gedanken schlief ich dann auch ein.

Allerdings wartete keine schöne Nacht auf mich.

Die Entzugserscheinungen setzten ein und ich wurde ständig durch zittern, Schweißausbrüche und dem Gefühl zu erfrieren wach.

Jedes Mal schlief Manuel friedlich an meiner Seite und ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen.

Aber ich wusste auch, dass es wohl wahrscheinlich noch viel schlimmer werden würde und ich dann vielleicht nicht mehr so einfach davon kommen würde.

Aber darüber wollte ich mir jetzt keine Gedanken machen.

Dazu würde ich noch früh genug kommen.

Immer wieder schlief ich wieder ein und als ich dann gegen 8 Uhr das nächste Mal wach wurde, entschied ich mich auch gleich wach zu bleiben.

 

 

Ich stand auf und machte mich auf den Weg in die Küche.

Dort machte ich mir einen Kaffee und setzte mich damit ins Wohnzimmer.

Schnell hatte ich mir meinen Laptop zur Hand genommen und durchsuchte die Seiten des Internets nach Entzugskliniken in der Nähe Dortmunds.

Denn ich war mir mehr als sicher, dass es hier welche geben würde.

Als ich dann auch endlich eine gefunden hatte, rief ich auch gleich da an.

Wusste ich doch, dass es wohl einen guten Eindruck hinterlassen würde, wenn ich mich selber drum kümmern würde und es nicht an die anderen abgab.

Jürgen wollte heute mit meinen Eltern reden und half mir dadurch schon genug.

Manuel war einfach für mich da und half mir ebenfalls durch die ganze Scheiße weg.

Da konnte ich mich doch auch um einiges selber kümmern.

Vor allem würde ich auch damit meinen guten Willen zeigen und den beiden klar machen können, dass ich das auch wirklich wollte.

Das ich wirklich von den Drogen weg wollte und das ich nicht mehr länger auf diese Scheiße angewiesen sein wollte.

Nachdem ich aufgelegt hatte, trank ich meinen Kaffee und spürte kurze Zeit später auch schon zwei warme Hände auf meinen Schultern.

,,Wunderschönen guten Morgen mein Schatz. Hast du gut geschlafen?“, fragte Manuel und drückte mir einen Kuss auf die Haare.

,,Guten Morgen. Nein, nicht wirklich und du?“

,,Ich habe fantastisch geschlafen. Aber das war ja auch kein Wunder mit dir neben mir und in deinem Bett. Aber wieso hast du denn nicht gut geschlafen?“, fragte er mitfühlend und setzte sich auch sogleich neben mich.

 

 

,,Ich war oft wach und hatte Probleme mit dem Entzug.“

,,Wir wollten uns doch heute drum kümmern. Wir suchen dir gleich ein paar Kliniken raus, okay?“

,,Nein, das ist nicht nötig.“

,,Willst du jetzt doch keinen Entzug mehr machen, oder was?“ fragte Manuel.

Ich konnte die Enttäuschung in seiner frage deutlich raus hören und es brach mir das Herz.

Wollte ich ihn doch nicht verletzen.

Also musste ich zusehen, dass ich ihn so schnell wie möglich in meine Pläne einweihte.

,,Nein. Also doch. Sicher will ich noch einen Entzug machen. Aber ich habe mich auch schon drum gekümmert.“, sagte ich triumphierend und hoffte, dass ich es gut gemacht hatte.

,,Du hast dich schon drum gekümmert?“, fragte Manuel mit einem sanften Lächeln auf den Lippen.

,,Ja, ich habe eben eine rausgesucht und habe da auch schon angerufen. Ich habe heute Nachmittag einen Termin und ich hoffe, dass ich dich mitnehmen kann?!“

,,Aber sicher kannst du mich mitnehmen. Ich hätte nicht gedacht, dass du tatsächlich einen Termin machst. Ich bin überrascht. Aber positiv überrascht.“

Nun war es an mir zu Lächeln.

Endlich hatte ich das Gefühl etwas richtig gemacht zu haben in meinem Leben und dann das Lob von Manuel.

Es tat einfach unglaublich gut.

Aber das Lächeln sollte nicht lange auf meinen Lippen bleiben, denn dann fiel mir Lenny ein.

Sofort starrte ich geistesabwesend vor mir her und bekam nicht mit, wie Manuel sanft durch meine Haare strich.

 

 

,,Woran denkst du?“, fragte er und streichelte weiterhin sanft über meine Haare.

,,Ich habe gerade überlegt, ob Jürgen wohl bei meinen Eltern etwas erreichen kann. Wegen Lenny meine ich. Manu, wenn der nichts erreichen kann und ich Lenny nicht zu uns bekomme und ihn weiterhin nicht sehen kann, gehe ich daran kaputt.“

Sofort spürte ich die Verzweiflung in mir aufsteigen und wusste nicht, was ich machen sollte.

Tränen brannten in meinen Augen und ich wusste nicht, ob ich weinen sollte, oder ob ich es einfach so hinnehmen sollte.

Ich konnte doch vor Manuel nicht weinen, das wäre ein Zeichen von Schwäche.

Lieber sollte ich mich ablenken und meine Gedanken sein lassen.

Jürgen würde das sicher schaffen.

Er schaffte doch alles, was er sich in den Kopf gesetzt hatte.

Dennoch wollten die Tränen einfach nicht weichen und ich spürte, wie sie langsam aus meinen Augen kamen und sich langsam ihren Weg über meine Wangen bahnten.

Diese blieben allerdings nicht lange unentdeckt, denn Manuel zog mich gleich enger in seine Arme und streichelte mir sanft über den Rücken.

Sofort wischte er mir mit der anderen Hand die Tränen weg und sah mich mitfühlend an.

,,Mach dir keine Sorgen. Ich bin sicher, dass Jürgen etwas erreicht bekommt. Der bekommt doch immer, was er will.“

Ich nickte zustimmend, denn ich wusste, dass Manuel recht hatte.

Blieb nur zu hoffen, dass er es diesmal auch hatte.

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