Kapitel 7

 

Mats Pov

 

Schnell nahm ich mein Handy zur Hand und suchte mein Telefonbuch durch.

Lange musste ich nicht suchen, dann hatte ich auch schon die Nummer von Benedikt Höwedes gefunden.

Kurz überlegte ich noch, ob es eine gute Idee war, wählte aber dann doch seine Nummer und wartete, was sich tat.

Kurze Zeit später hörte ich auch schon das Freizeichen und war sicher, dass er sich wohl auch bald melden würde.

So war es dann schließlich auch und ich hörte seine Stimme.

,,Höwedes?“, fragte er und erleichtert seufzte ich.

,,Benni, ich bin´s Mats. Wie geht es dir?“

,,Mir geht es gut, und dir? Hast dich ja ewig nicht mehr gemeldet.“

,,Bei mir geht es so. Na ja, ich hatte viel um die Ohren, kennst das ja und jetzt hatte ich gerade Zeit und dachte ich melde mich mal wieder bei dir.“

,,Okay, das klingt ziemlich konfus. Was genau willst du von mir? Was hast du für ein Problem? Ich meine du rufst mich doch nicht einfach nur so an.“

,,Nein, du hast ja Recht. Ich habe wirklich ein Problem und habe keine Ahnung, was ich machen soll. Ich habe aber auch sonst keinen zum reden und dachte, dass du vielleicht Zeit hättest.“

,,Ja, ich habe Zeit. Kommst du zu mir oder soll ich zu dir kommen?“

,,Wenn es geht komm du zu mir.“, sagte ich und hoffte, dass es ging.

Ich hörte Benni seufzen und scheinbar überlegte er, was er jetzt sagen sollte.

,Okay, dann komme ich gleich zu dir.“, sagte Benni nach kurzer Zeit und seufzte erneut.

 

 

,,Ich freue mich auf dich.“, sagte ich und war wirklich mehr als froh, dass er eingewilligt hatte.

,,Ich freue mich auch auf dich.“, sagte er mehr als verwirrt.

,,Ach und Benni?“

,,Hmh.“

,,Danke.“

,,Wofür?“, scheinbar hatte ich ihn jetzt vollends verwirrt, was mich zu einem sanften lächeln brachte.

,,Für deine Hilfe, dass du so ein toller Kerl bist und das ich dich meinen besten Freund nennen darf und das ja auch nicht erst seit gestern. Ich bin wirklich stolz auf dich.“

,,Danke, dass kann ich nur zurückgeben, auch wenn ich mir noch nicht sicher bin, wo ich diesen Gefühlsausbruch jetzt einordnen soll, aber ich mache mich dann jetzt mal auf den Weg und überlege es mir unterwegs.“

,,Okay, und nichts zu danken, es war doch nur die Wahrheit. Dann bis später.“

,,Bis später, Mats.“

Ich legte auf und das Handy wieder auf den Tisch, dann würde ich eben jetzt auf Benni warten, der aber wohl auch nicht mehr lange auf sich warten lassen würde, denn von Haltern war er immer recht schnell in Dortmund vor allem, wenn kein Verkehr war.

Ich lehnte mich auf meinem Sofa zurück und überlegte, was ich nun machen sollte. Marcel war mit Kevin unterwegs und bei dem konnte ich wohl nicht mehr landen, was mir immer noch mehr als weh tat und dann auch noch die Sache mit Moritz, die ich irgendwie nicht wirklich einordnen konnte.

 

 

Völlig in Gedanken versunken, schreckte ich mehr als heftig zusammen, als es an der Haustüre klingelte.

Sogleich stand ich auf und öffnete sie, aber zu meiner großen Überraschung stand nicht Benni vor der Türe, sondern Moritz.

,,Hey, kann ich vielleicht nochmal mit dir reden?“, fragte er und sah mich mit einem mehr als bittenden Blick an.

Ich seufzte und trat einen Schritt zur Seite, um ihm reinzulassen.

Er nickte und trat dann auch gleich ein.

,,Geh ins Wohnzimmer durch. Magst du was trinken?“, fragte ich und blickte ihn an.

,,Nein, ich möchte einfach nur mit dir reden.“

Ich nickte und ging mit Moritz zusammen ins Wohnzimmer.

Dort setzte ich mich ihm gegenüber auf den Sessel und blickte den Jüngeren fragend an.

,,Also, du wolltest nochmal reden. Worüber?“, fragte ich nachdem er nichts sagte.

,,Ich würde gerne nochmal mit dir über die Sache eben reden.“

,,Was willst du denn da nochmal reden? Du hast mir doch gesagt, was du für mich empfindest. Ich wusste und weiß halt einfach nicht, wie ich darauf reagieren soll. Ich meine es kam alles so plötzlich und ich habe mich doch auch gerade erst von Schmelle getrennt und das ist auch so etwas, was ich eben nicht gleich abstellen kann, verstehst du?“

Ich blickte ihn an und hoffte, dass er mich verstehen würde und zwar diesmal auch richtig.

Doch bevor Moritz antworten konnte, klingelte es erneut an der Türe.

 

 

Entschuldigend blickte ich diesen an und als er nickte stand ich auf um die Türe zu öffnen.

Wie ich es bereits beim ersten Mal erwartet hatte, stand nun Benni davor, der nichts besseres zu tun hatte, als mich auch gleich anzuspringen und mir einen Kuss auf die Wange zu drücken.

Das war wohl einfach mittlerweile Standard geworden, dass wir uns so begrüßten.

,,Schön das du da bist. Ich habe aber noch Besuch. Wenn der später weg ist, dann können wir loslegen, okay?“

,,Okay“, sagte Benni und stellte sich dann wieder vor mich.

Gemeinsam gingen wir ins Wohnzimmer und Moritz sah Benni mit einem mehr als bösen Blick an.

,,Das ist ja mal was ganz Neues! Ich komme extra nochmal her um dir alles zu erklären und du hast dir gleich einen Ersatz geholt? Du sagst mir, dass du dir nicht sicher bist wegen deiner Gefühle und dann holst du dir den ins Haus und weißt, dass ich noch hier bin? Du bist wirklich das aller letzte Mats Hummels und ich will mir dir nichts mehr zu tun haben! Hättest mir auch gleich sagen können, dass du nichts von mir wissen willst, denn dann hätte ich mir diese Blamage hier sparen können!“, schrie er zum Ende hin mehr als verzweifelt und ich konnte deutlich Tränen in seinen Augen sehen.

Als sie sich ihren Weg über seine Wangen bahnten, wischte er sie sich mit dem Ärmel seines Oberteils weg und rannte an uns vorbei nach draußen.

Im ersten Moment blickte ich ihm fassungslos hinterher und konnte mich nicht rühren.

Was hatte ich denn jetzt falsch gemacht?

Ich wollte doch einfach nur mit jemandem über meine Probleme reden.

,,Soll ich vielleicht auch wieder gehen?“, meldete sich Benedikt, der mehr als verwirrt neben mir stand und ich blickte ihn fragend an, denn ich hatte ganz vergessen, dass er auch noch da war.

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