Kapitel 20

 

Marcel Pov

 

Zu Hause hatte ich mich auf die Couch gelegt und war auch glatt eingeschlafen.

Aber der Schlaf war mehr als unruhig und überhaupt nicht erholsam.

Immer wieder hatte ich Kevin vor meinem geistigen Auge, der mir die Hölle heiß machte, weil ich mit Mats geschlafen hatte.

Er war verletzt und natürlich auch sauer.

Aber so hatte ich ihn noch nie gesehen.

Immer wieder kochte er vor Wut und rannte durch meine Wohnung.

Hier und da ging mal ein Gegenstand zu Bruch und ich schloss gequält die Augen.

Kevin hatte ein Bild von uns in der Hand und auch das schmiss er an die nächste Wand.

Mittlerweile heulte ich auch schon und sank auf die Knie.

Es tat mir doch leid, aber ich konnte es doch jetzt auch nicht mehr rückgängig machen.

Als es an der Haustüre klingelte, schreckte ich hoch und sah mich im Zimmer um.

Kevin war nicht da und hier wurde auch nichts zerbrochen oder ähnliches.

Also war das wirklich alles nur ein Traum.

Aber hatte ich jetzt auch geträumt, dass es an der Türe klingelte oder war das die Realität?

Mit einem Schulterzucken stand ich auf und machte mich auf den Weg zur Haustüre.

Diese öffnete ich, aber weit und breit war niemand, den ich sehen konnte.

Also musste ich das doch nur geträumt haben.

Ich schloss die Türe wieder und strich mir durch die Haare.

Vielleicht sollte ich nochmal bei Kevin anrufen.

 

 

Wenn ich den erreichen konnte, dann würde ich vielleicht mit ihm nochmal reden können.

Ich ging zurück in mein Wohnzimmer und schnappte mir dort das Handy von meinem Wohnzimmertisch.

Dort schnappte ich mir mein Handy und wählte die Nummer von Kevin.

Erst war es Freizeichen, dann aber hörte ich seine Mailbox.

Wahrscheinlich hatte er mich weggedrückt.

Klar, wieso sollte er denn auch mit mir reden wollen?

Ich war doch ohnehin der Dumme.

Denn auch ich hatte ja mit ihm geschlafen.

Ja, ich hatte die Scheiße ja auch gemacht und jetzt musste ich doch auch dazu stehen, oder?

Vielleicht sollte ich es auch mal versuchen mit ihm zu reden.

Also mit Kevin, der war sicher zu Hause und wartete vielleicht auch nur darauf das ich mich meldete.

Sofort stand ich auf und machte mich auf den Weg zu meinem Auto.

Dort setzte ich mich gleich hinter das Steuer und machte mich auf den Weg zu Kevin´s Haus.

Ich hielt meinen Wagen vor dem Haus und stürmte auch direkt zu seiner Haustüre.

Dort legte ich meinen Finger auf die Klingel und hoffte einfach, dass er die Türe bald öffnen würde.

Aber das war leider nicht der Fall.

Ich weiß nicht, wie lange ich da gestanden hatte, aber Kevin kam einfach nicht nach draußen und auch sonst konnte ich ihn nicht entdecken.

 

 

Als plötzlich etwas, oder besser gesagt jemand an meinem T – Shirt zupfte, wurde ich darauf aufmerksam.

,,Lenny. Was machst du denn hier?“

,,Ich wollte Kevin besuchen. Der ist aber nicht zu Hause. Willst du auch Kevin besuchen?“, fragte er auch gleich drauf los und ich nickte.

,,Aber wenn dein Bruder doch nicht da ist, dann werde ich jetzt wohl wieder nach Hause fahren.“

,,Nein, komm noch mit zu uns. Mama und Papa haben da bestimmt nichts gegen.“, sagte Lenny und sah mich bittend an.

Ich konnte ohnehin schlecht nein sagen und wenn dann auch noch so ein kleiner süßer Junge vor mir stand, ging das mal gar nicht mehr und ich nickte einverstanden.

Gemeinsam machte ich mich mit dem Kleinen auf den Weg zu der anderen Seite der Doppelhaushälfte und klingelte.

Kurze Zeit später öffnete Pia auch schon die Türe und lächelte mich freundlich an.

,,Marcel. Schön dich zu sehen. Wolltest du zu Kevin?“

,,Ja, aber der ist nicht da und dann hat Lenny mich mit zu euch genommen.“

,,Nein, Kevin ist auch nicht da. Ich habe den auch den ganzen Tag noch nicht gesehen. Wir dachten der ist bei dir.“

,,Nein, wir haben uns getrennt.“, sagte ich mit hängendem Kopf und sie streichelte mir auch gleich über den Unterarm.

,,Ich bin es selber Schuld. Also ist das schon okay.“, sagte ich traurig und senkte den Blick auf den Tisch.

 

 

,,Komm, iss das und dann geht es dir sicher auch bald besser.“, sagte Pia und stellte mir auch gleich ein Stück Kuchen vor mir auf den Tisch.

,,Es ist Schwarzwälder Kirschtorte. Habe ich eben gebacken. Das Hilft sicher bei Liebeskummer. Das hat meine Mutter schon immer für mich gemacht.“, sagte sie und lächelte mich an.

Ich erwiderte und begann den Kuchen zu essen.

Hatte ich doch eh keine andere Wahl, wenn sie mir ihn hier schon so hinstellte.

,,Der ist wirklich gut.“, sagte ich ehrlich und Pia schenkte mir ein Lächeln dafür.

,,Magst du vielleicht auch noch einen Kaffee?“

,,Eigentlich wollte ich aber ja Kevin suchen. Ich mache mir Sorgen um ihn.“

,,Das brauchst du nicht. Kevin geht es gut, sonst hätte der sich sicher schon gemeldet. Ich bin sicher das alles okay ist und da wo er jetzt ist, wird er auch noch sein, wenn du nach dem Essen nach ihm suchen gehst.“

,,Wenn du meinst.“, sagte ich unsicher und wollte nicht weiter diskutieren, wusste ich doch, dass Kevin seine Sturheit auch nicht einfach so hatte und diese vom Himmel gefallen ist.

Nein, er hatte sie von seinen Eltern, die beide sehr stur waren.

Das ist ja aber auch kein Problem.

Hauptsache ich wusste nachher was mit Kevin war und konnte mit ihm reden.

Machte ich mir doch Sorgen.

Der Kuchen war wirklich mehr als gut und es schmeckte auch wirklich mehr als gut.

Vielleicht hatte Pia ja auch recht.

Kevin war wahrscheinlich bei Nuri, Marco oder Jürgen, denn das waren so die Leute denen er vertraute.

Da würde ich wahrscheinlich eh nur stören und das wollte ich ja auch nicht.

Also wartete ich eben, bis er sich melden würde oder aber sah dann später nochmal nach ihm, wenn ich hier mit dem Kuchen fertig war.

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Thema: Kapitel 20

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