Kapitel 5

 

Mats Pov

 

Ich war wirklich mehr als froh, dass Moritz bei mir war.

Ohne den Kleineren hätte ich wirklich nicht gewusst, was ich noch machen sollte.

Ich hätte nicht für möglich gehalten, dass er mich so ablenken kann, aber er hatte es geschafft und ich war wirklich mehr als dankbar dafür.

Dennoch hatte ich das Gefühl, mich bei ihm revanchieren zu müssen, denn er konnte mir ja hier keinen blasen und ich tat dann nichts ähnliches.

,,Mo?“, fragte ich in die Stille und streichelte ihm sanft durch die Haare, was ihn kurze Zeit später auch schon genießerisch schnurren ließ.

,,Ich würde gerne weiter gehen mit dir.“, sagte ich und wusste nicht mal sicher, ob er das überhaupt verstand.

,,Was meinst du?“, fragte er und blickte mich genauso an.

,,Ich würde gerne mit dir schlafen.“, sagte ich leise und drückte ihm einen Kuss auf den Kopf.

Sofort blickte er mich fragend an, denn damit hatte er scheinbar nicht gerechnet.

,,Was meinst du?“, fragte er mehr als verwirrt und ich konnte mir ein kleines Grinsen nicht verkneifen.

,,Ich würde gerne mit dir schlafen.“, sagte ich weiter und lächelte ihn an.

Immer noch fragend blickte er mich an und konnte scheinbar nicht glauben, was ich sagte.

,,Meinst du das wirklich ernst?“, fragte er scheinbar immer noch ungläubig und ich nickte erneut.

,,Ja, ich meine das ernst. Es ist doch nicht so schlimm, oder? Ich meine das ich das gesagt habe.“

Moritz schüttelte schnell den Kopf.

 

 

,,Nein, dass ist nicht schlimm. Auch nicht, dass du mit mir schlafen willst. Ich hätte halt einfach nur nicht damit gerechnet.“, sagte er nach einem Moment der Stille.

,,Das glaube ich dir gerne und dennoch würde ich es gerne machen, wenn du einverstanden bist natürlich nur.“

Moritz sah mich an und sagte eine ganze Weile nichts mehr.

Scheinbar musste er überlegen, aber das sollte er ja auch. Ich wollte ihn ja auch zu nichts drängen.

,,Mats, ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist.“, sagte Moritz dann und ich spürte deutlich, dass er unsicher war.

,,Dann lassen wir es, wenn du nicht willst oder dir unsicher bist. Ich will dich nicht drängen oder so. Ich wollte doch einfach nur danke sagen.“

,,Wofür?“, fragte Moritz ehrlich verwirrt.

,,Dafür, dass du so toll bist und immer für mich da bist und das ich mich immer auf dich verlassen kann.“

,,Aber das ist doch selbstverständlich.“

,,Für mich ist es das nicht und deswegen wollte ich mich bei dir bedanken.“, sagte ich und drückte dem Jüngeren noch einen weiteren Kuss auf den Kopf.

Natürlich entging mir nicht, dass er die ganze Zeit schon mehr als rote Wangen hatte, aber das ignorierte ich gekonnt.

Wenn ich ihn darauf angesprochen hätte, wäre es wohl nur noch schlimmer geworden.

Also lächelte ich ihn stattdessen nur an und wartete, bis er sich wieder etwas beruhigt hatte.

 

 

,,Ich kann das einfach nicht, Mats.“, sagte er dann und drückte sich ein Stück von mir weg.

Fragend blickte ich ihn an und hatte keine Ahnung, was ich falsch gemacht haben könnte.

,,Ich kann das alles nicht. Ich dachte es geht, aber es geht einfach nicht. Ich habe mich in dich verliebt und ich kann dich nicht einfach hier trösten und alles, das geht nicht!“, wurde er zum Ende hin lauter und war aufgesprungen.

Schockiert über seine Beichte blickte ich ihn an und auch als er merkte, was er gesagt hatte, blickte er mich genauso an.

Sofort stolperte er aus meinem Wohnzimmer und war verschwunden noch bevor ich reagieren konnte.

,,Mo, jetzt bleib doch hier! Moritz!“, rief ich ihm noch hinterher und versuchte ihn so abzuhalten, aber er blieb stur und lief nach draußen.

Als ich die Haustüre ins Schloss fallen hörte, wusste ich, dass er weg war und das ich ihn wohl auch so schnell nicht mehr sehen würde.

Seufzend setzte ich mich zurück auf die Couch und überlegte kurz, was ich machen sollte.

Bis mir dann eine Idee kam.

Hatte ich doch schließlich auch noch andere Freunde und ich wusste, dass es da einen gab, auf den ich mich immer verlassen konnte: Kevin.

Schnell hatte ich mein Handy aus meiner Hosentasche gezogen und seine Nummer gewählt.

Kevin wusste bestimmt, was ich nun machen konnte, denn er hatte bei so was doch immer Ahnung, wieso und woher auch immer.

 

 

Das Freizeichen ertönte und ich war wirklich mehr als froh, dass er sein Handy an hatte.

,,Großkreutz?“, meldete er sich auch kurze Zeit später und ich atmete erleichtert aus.

,,Kev, hier ist Mats. Hast du zufällig gerade Zeit?“

,,Nein, sorry. Aber es ist gerade ganz schlecht.“

Erneut seufzte ich und wusste nicht, was ich noch machen sollte, wenn selbst Kevin keine Zeit für mich hatte.

,,Aber es ist wirklich dringend.“, flehte ich ihn beinahe schon an.

,,Ich kann aber hier gerade nicht weg, Mats.“

,,Du kannst Lenny auch mitbringen, dass ist nicht so schlimm. Ich habe den Kleinen schon ewig nicht mehr gesehen und freue mich ihn wieder zu sehen....“, sagte ich schnell, denn das war doch wirklich kein Problem für mich.

,,Mats, es geht nicht um Lenny, sondern um die Tatsache, dass ich nicht zu Hause bin.“

,,Ach so. Okay. Wo bist du denn? Ich meine es ist wirklich dringend.“

,,Ich bin bei Schmelle.“, sagte Kevin seufzend und ich ließ mein Handy sinken.

Es fiel aus meiner Hand, auf den gefliesten Boden und das Gespräch war beendet, denn das Handy hatte sich in seine Einzelteile zerlegt.

Ich starrte das Ding an und hatte keine Ahnung, wie ich reagieren sollte, dass war doch alles etwas viel für mich.

Erst die Beichte von Moritz und jetzt auch noch einer meiner besten Freunde bei meinem Ex Freund, dass konnte doch auch keiner mehr ertragen.

Lange überlegte ich, was ich jetzt machen sollte, bis ich einen Entschluss fasste und mein Handy wieder zusammen baute.

Dann würde ich mir eben aus einer anderen Stadt Hilfe holen, wenn in Dortmund keiner Zeit für mich hatte.

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Thema: Kapitel 5

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