Kapitel 22

 

Marcel Pov

 

Martin und Pia waren wirklich tolle Leute und ich mochte sie auch wirklich gerne.

Auch mit Lenny hatte ich mich schon bevor ich mit Kevin zusammen war angefreundet.

Er war öfter bei uns auf dem Trainingsplatz und auch schon mal in der Kabine nach einem Spiel.

Ich war auch wirklich gerne hier, aber es störte mich doch, dass sie das mit Kevin so locker hinnahmen und immer sagten, dass mit dem schon alles gut wäre.

Das wollte ich genau wissen, so blieb ich noch einen kurzen Moment bei den Dreien, bevor ich mich dann entschuldigte und ging.

Ich würde das Treffen sicher nochmal mit Kevin nachholen können, wenn ich diesen gefunden und mit ihm geredet hatte.

Denn genau das hatte ich eigentlich ja schon vorher tun wollen.

Schnell ging ich nochmal auf die andere Doppelhaushälfte und dort klingeln.

Aber da schien immer noch alles genauso wie vor meinem Besuch bei Pia und Martin.

Kevin war also offensichtlich immer noch nicht zu Hause.

Seufzend ging ich zurück zu meinem Auto und überlegte kurz, was ich jetzt machen sollte.

Aber dann hatte ich die Eingebung, dass ich vielleicht erst einmal mit Moritz reden sollte, um mich bei ihm zu entschuldigen, denn schließlich war es ja auch sein Freund und dann würde ich vielleicht auch bei Kevin weiter kommen.

So führte mich mein nächster Weg zu Moritz und ich staunte nicht schlecht, als ich Mats vor dessen Fenster stehen sah.

Wieso war der denn nicht drinnen?

 

 

Als Mats mich sah, kam er zu mir und wirkte nervös.

Ich wusste nicht wieso, aber nach einem kurzen Dialog und der Tatsache, dass ich immer noch nicht wusste, wo Kevin war, hatte Mats mir das verraten.

Er war bei Moritz.

,,Vielleicht trösten sie sich gegenseitig.“, zuckte ich mit den Schultern und wollte zur Türe gehen.

,,Das glaube ich auch, Schmelle. Aber nicht auf die Art und Weise wie du vielleicht denkst.“

,,Was meinst du?“, fragte ich und blickte Mats an.

,,Ich glaube zwischen den beiden läuft was.“

,,Ach, dass ist doch Blödsinn. Moritz liebt dich und ich liebe Kevin. Was soll das alles Mats? Willst du mich wieder von Kevin weg nehmen?“

,,Nein, sieh es dir doch selber an. Wenn du an dem Fenster schaust, wo ich es eben getan habe, dann kannst du bis ins Wohnzimmer schauen und dann siehst du die beiden. Das wirkt sehr vertraut.“

,,Natürlich wirkt das vertraut. Sie kennen sich ja auch. Sind schließlich Teamkollegen und vertrauen tun sie sich sicher auch.“, schüttelte ich ungläubig den Kopf und ging zur Haustüre.

Diesmal würde ich mich nicht wieder von Mats verleiten lassen, in die falsche Richtung zu gehen.

Nein, diesmal würde ich das einzig richtige tun und um meine Beziehung kämpfen, um Kevin und alles, was dazu gehörte.

Also klingelte ich an der Türe ohne einen Blick durch das Fenster zu wagen.

 

 

Es dauerte lange, bis mir geöffnet wurde und dann sah ich mich einem halbnackten Moritz Leitner gegenüber.

Die Haare wild um den Kopf hängend, den Oberkörper frei und die Hose geöffnet, sodass seine Boxershorts zum Vorschein kamen.

,,Tut.... tut.... mir leid.... ich.... ich.... wollte nicht.... stören.....“, brachte ich so gerade raus und blickte in die schockierten Augen von Moritz.

,,Schon okay. Ich habe nur gerade Besuch..... und da ist es etwas.... schwierig.“, sagte er und deutete auf sein Wohnzimmer, was ich aber nicht sehen konnte.

So konnte doch auch gar nicht sicher sein, ob es überhaupt Kevin war, der da bei ihm war, vielleicht hatte Mats sich ja auch einfach vertan.

,,Schatz? Wer ist denn da? Komm wieder zu mir, lass uns weiter machen.“, hörte ich aus seiner Wohnung eine Stimme und nun war ich sicher, dass es Kevin war.

Diese Stimme würde ich überall raus hören.

,,Bist.... bist du..... mit..... mit..... Kevin.....“, fragte ich und wagte es nicht den Satz weiter auszusprechen.

Aber Moritz verstand mich offensichtlich auch so und nickte leicht, bevor er auf den Boden sah.

,,Dann.... viel.... Glück....“, sagte ich und drehte mich noch bevor der Jüngere etwas sagen konnte um.

Mit schnellen Schritten ging ich zu meinem Auto und wollte dort auch gleich einsteigen und weit weg fahren, als Mats mich festhielt.

,,Komm doch mit zu mir. Dann können wir in Ruhe reden. Dann brauchst du nicht alleine sein.“

Ich überlegte kurz, willigte dann aber doch ein und sah Mats fragend an.

 

 

,,Okay, dann fahre ich aber mit meinem Auto. Das möchte ich nicht hier stehen lassen.“

,,Musst du ja auch nicht. Ich fahre dann auch mit meinem und dann treffen wir uns bei mir vor der Haustüre. Ich verlasse mich aber darauf, dass du auch wirklich zu mir kommst.“, sagte Mats und ich nickte.

,,Ja, ich komme auch wirklich zu dir. Versprochen.“

Mats nickte, ließ mich los und ich stieg in meinen Wagen.

Als auch Mats eingestiegen war, ließ ich ihn fahren und legte noch einen Augenblick den Kopf auf das Lenkrad, bevor ich ebenfalls los fuhr.

Würde mir das auch nichts mehr bringen und ich war sicher, dass Mats ähnlich dachte.

Moritz hatte den Innenverteidiger wahrscheinlich auch gesehen und wusste, dass auch der nun wusste, dass es für ihn kein zurück gab.

Ich hätte nicht damit gerechnet, dass Kevin und Moritz sich so schnell über uns weg getröstet haben, aber so war es wohl einfach, wenn man sich nicht liebte.

Aber wenn ich nicht Kevin liebte, wen liebte ich dann?

Etwa doch Mats?

Waren wir füreinander bestimmt und deswegen wollte das Schicksal vielleicht, dass wir das sahen bei Moritz.

Vielleicht sollte ich auch wieder mit Mats zusammen kommen, damit jeder sein Glück fand?

Das wollte und konnte ich nicht glauben und klang auch nicht wirklich plausibel, aber ich würde mich davon überzeugen, sobald ich bei Mats war.

Ich parkte meinen Wagen vor seiner Haustüre und sah, dass er dort schon auf mich wartete, er war schneller gewesen, was ja auch logisch war.

Ich ging zu ihm und dann auch schon gemeinsam mit ihm nach drinnen.

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