Kapitel 19

 

Mats Pov

 

Völlig planlos fuhr ich durch die Straßen Dortmunds.

Ich hatte keine Ahnung, was ich machen sollte, aber nach Hause wollte ich nicht.

Kurz kam mir der Gedanke mich vielleicht nochmal bei Moritz zu melden, aber der würde mich wohl jetzt hassen und das zu Recht.

Dann überlegte ich, ob ich zu Marcel fahren sollte, aber der war wohl beim Training und damit fielen ja auch alle anderen Borussen raus.

Blieb eigentlich nur noch einer und ich machte mich ohne das ich etwas dagegen hätte tun können auf den Weg nach Haltern am See.

Vor der Haustüre des Schalker Innenverteidigers hielt ich meinen Wagen und blickte zur Türe.

Es sah nicht so aus, als wäre Benni da, aber ich konnte es ja auf jeden Fall versuchen.

Meine Hand glitt durch meine Haare und ich seufzte, bevor ich den Motor ausstellte und zur Türe ging.

Ich legte meinen Finger auf die Klingel und hörte die vertraute Klingel des Schalkers.

Eine ganze Weile stand ich davor und wartete, aber es tat sich nichts.

Benni war wahrscheinlich wieder bei seinem geliebten Julian.

Seit er mit diesem Draxler zusammen war, hatte er gar keine Zeit mehr für mich.

Aber vielleicht war er auch alleine unterwegs und ich konnte ihn da irgendwo treffen.

Mit einer flüssigen Bewegung zog ich mein Handy aus der Hosentasche und wählte seine Nummer.

 

 

Das Freizeichen ertönte und ich konnte zumindest schon mal sicher sein, dass er das von ihm so ungeliebte Ding an hatte.

,,Höwedes?“, kam es ziemlich abgehetzt von der anderen Seite und ich seufzte.

,,Hummels. Habe ich dich gestört?“

,,Nein, ich bin nur gerade noch beim Training. Also Jens hat es gerade beendet. Was gibt es denn?“

,,Ich wollte dich fragen, ob du vielleicht Zeit für mich hast.“

,,Sorry Mats, aber im Moment ganz schlecht. Jens hatte mich gebeten mit den jungen Verteidigern nochmal zu reden und denen Tipps zu geben. Ich habe schon zugesagt. Aber wenn du willst, habe ich morgen Zeit.“

,,Nein, morgen bringt mir nichts mehr. Danke Benni.“

,,Tut mir wirklich leid.“, sagte er und klang ehrlich.

,,Schon okay. Wir sehen uns dann.“

Spätestens beim nächsten Derby, setzte ich in Gedanken noch hinzu, wollte es aber um weiteren Stress zu vermeiden nicht aussprechen.

,,Okay, wenn was ist, meld dich.

,,Hmh. Bis dann Benni.“

,,Bis dann.“

Ich legte auf und steckte das Handy wieder in die Hosentasche.

In dem Moment wusste ich nicht, ob es einfach naiv war, dass er glaubte, dass alles okay war, oder ob er es wirklich nicht gemerkt hatte.

Aber eigentlich war das ja auch egal, denn er hatte ja eh keine Zeit für mich.

Also machte ich mich zurück auf den Weg zu meinem Wagen, stieg ein und fuhr auch gleich wieder los.

 

 

Dann eben doch wieder zurück nach Dortmund und vielleicht doch zu Marcel?!

Vielleicht hatte ich ja bei dem mehr Glück.

Glücklicherweise waren die Straßen frei, war es ja auch noch recht früh, und ich kam ziemlich zügig zurück nach Dortmund.

Dort machte ich mich auch gleich auf den Weg zu Marcel und hoffte, dass ich ihn dort antreffen würde.

Hieß es denn nicht immer `Das Glück ist mit den Doofen´?!

Wenn das so war, dann würde ich wohl mehr Glück als Verstand haben.

Über diesen Satz musste ich lachen, hielt dann aber meinen Wagen vor seiner Haustüre und sofort verstummte das Lachen.

Mit einem erneuten Seufzen stieg ich aus und ging zur Haustüre.

Auch hier wirkte es nicht so, als sei einer zu Hause.

Wahrscheinlich war Marcel einfach nur noch beim Training.

Dennoch legte ich nach einem kurzen Zögern den Finger auf die Klingel und wartete auch hier.

Aber ich schien hier ebenfalls kein Glück zu haben, denn Marcel öffnete mir auch nicht.

Der war wohl wirklich einfach noch beim Training.

Dann würde ich mein Glück eben bei Moritz versuchen.

Vielleicht konnte ich da schon mal was klären, denn auch da war ja noch einiges im argen, nachdem er mich in der Kabine stehen gelassen hatte.

Mit einem Blick durch das Fenster, wo ich aber nichts erkennen konnte, ging ich zurück zu meinem Wagen und stieg erneut ein.

Diesmal würde ich vielleicht mehr Glück haben, denn Moritz war nicht mehr beim Training.

 

 

Also machte ich mich auf den Weg zu dem Jüngeren und war überrascht, dass meine Tankanzeige mir noch nicht den Mittelfinger zeigte, was wohl daran liegen könnte, dass ich einen Tag zuvor erst getankt hatte, glücklicherweise.

Ich hielt meinen wagen vor der Haustüre von Moritz und sah, dass auch sein Wagen dort stand.

Also musste er ja auch zu Hause sein, sonst würde sein Auto nicht hier stehen.

Ein wenig erleichtert ging ich diesmal zur Haustüre, denn ich war eigentlich sicher, dass ich diesmal nicht wieder davor stehen gelassen wurde.

Ich hob meinen Finger und wollte ihn gerade auf die Klingel legen, als ich Geräusche hörte und in meiner Bewegung inne hielt.

,,Ich finde es wirklich toll, dass du direkt zu mir gekommen bist. Brinkhoffs oder doch lieber etwas ohne Alkohol?“, hörte ich die Stimme von Moritz und diese klang ziemlich verheult.

Er schien Besuch zu haben, denn ich hörte eine zweite Stimme.

Leider zu weit entfernt um zu erkennen wer es ist, oder was diese sagte.

Aber meine Neugierde war geweckt und ich schlich mich nachdem Moritz den Raum wieder verlassen hatte an das Fenster.

Glücklicherweise hatte der Jüngere seine Wohnung so angeordnet, dass man durch das Küchenfenster in das Wohnzimmer blicken konnte, wenn er denn die Türen der Räume auf hatte.

Ich wusste aber auch, dass Moritz das eigentlich immer hatte, denn er hatte zwei Katzen und diese das Futter in der Küche.

In dem Moment dankte ich Gott, dass ich so groß war und warf einen Blick durch das Küchenfenster und konnte auch direkt durch ins Wohnzimmer, aber das, was ich da sah, schockierte mich zutiefst und ich starrte mit offenem Mund auf das Bild, was sich mir dort bot.

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