Kapitel 10

 

Marcel Pov

 

Kevin strahlte mich auch gleich überglücklich an und ich konnte einfach nicht anders, als es zu erwidern.

War er doch wirklich mehr als süß, zumal wenn er dann auch noch so süß lächelte.

Doch plötzlich erstarb das Lächeln auf seinen Lippen und ich sah ihn fragend an.

,,Habe ich was falsch gemacht? Oh Gott, dass wollte ich nicht. Tut mir leid.“, entschuldigte ich mich auch gleich, auch wenn ich eigentlich keine Ahnung hatte, wieso.

,,Nein nein, du hast nichts falsch gemacht. Aber mir ist gerade etwas eingefallen.“

Misstrauisch blickte ich Kevin an, denn ich musste in dem Fall wohl mit allem rechnen.

,,Schau mich doch bitte nicht so an, Schatz.“

Er hatte mich Schatz genannt und alleine das war schon etwas Neues für mich, aber es gefiel mir.

,,Wie schaue ich denn?“, fragte ich und legte den Kopf etwas schief.

,,So misstrauisch. Ich will dir doch nichts tun, nur weil mir etwas eingefallen ist.“

,,Das weiß ich ja nicht und da muss ich doch auch vorsichtig sein.“

,,Nein, es ist nur Mats.... Ich meine, was ist denn jetzt mit ihm?“

,,Keine Ahnung. Aber für mich ist das Thema auch erledigt. Mats ist ein guter Freund und einer meiner Kollegen aber auch nicht mehr. Ich kann doch nichts dafür, wenn ich mich in dich verliebt habe, oder bereust du deine Entscheidung etwa?“, fragte ich und blickte ihn erneut misstrauisch an.

,,Nein, auf keinen Fall, aber er ist eben auch einer meiner Freunde und glaubst du nicht, dass es ihm das Herz bricht, wenn er uns zusammen sieht?“

 

 

Kurz dachte ich darüber nach, denn das war mir bis jetzt noch nicht in den Sinn gekommen.

,,Ja, da hast du wahrscheinlich Recht. Schön wird das sicher nicht. Also müssen wir eben so tun, als wäre nichts zwischen uns.“

,,Aber das ist doch auch unmöglich. Ich meine wir sind zusammen, da schaffen wir es doch kaum die Finger voneinander zu lassen, wie willst du das dann im Training zum Beispiel machen? Ich meine da sind wir ja nun mal jeden Tag und das über Stunden hinweg.“

Ich nickte, da hatte Kevin natürlich vollkommen Recht, aber durfte ich jetzt deswegen nicht mit ihm glücklich sein?

Traurig senkte ich den Blick, denn das war wohl auch gleich das Ende vom Anfang.

,,Hey, was ist denn los, Liebling?“, fragte Kevin und streichelte mir auch gleich durch die Haare.

,,Ja, ich weiß ja nicht, wenn du dich jetzt schon so für Mats einsetzt, dann ist es sicher doch auch bald wieder mit uns vorbei, oder? Ich meine wir können doch dann gar nicht richtig glücklich sein, weil wir doch immer Rücksicht auf Mats nehmen müssen und auf seine Gefühle.“, sagte ich traurig ohne den Blick zu heben.

Ich nahm den Zipfel meiner Bettdecke in die Hand und spielte daran rum, während ich ein Seufzen von Kevin hörte.

,,Es wird sicher nicht einfach, aber vielleicht sollten wir wirklich für die erste Zeit versuchen so weiter zu machen wie bisher. Also so, als seien wir nicht zusammen. Einfach um Mats zu schützen. Wenn es ihm besser geht, dann können wir unsere Liebe doch immer noch öffentlich zugeben, oder?“

Ich nickte bloß, was sollte ich auch sonst dazu sagen?

 

 

Es war nicht das was ich wollte und ich war mir eigentlich auch jetzt schon sicher, dass ich das wohl nicht schaffen würde.

Mir fiel es damals auch schon schwer die Finger von Mats zu lassen, wenn wir beim Training waren und da musste ich auf keinen Rücksicht nehmen.

Wie sollte es dann erst sein, wenn ich das jetzt auch noch unter Zwang tun musste?

Sicher wollte ich Mats nicht verletzen, aber ich musste doch auch glücklich werden.

Wieso musste Liebe auch so kompliziert sein?

Ich seufzte und Kevin zog mich auch gleich in seine Arme.

,,Du bist nicht wirklich begeistert, oder? Ich meine von meinem Vorschlag.“

,,Nein, weil ich glaube, dass ich es eh nicht schaffe. Ich habe Mats auch nicht in Ruhe lassen können und da musste ich auf keinen Rücksicht nehmen.“

,,Aber es ist doch auch nochmal was anderes, wenn du jetzt eben weißt, dass du es tust, um einen anderen nicht zu verletzen, oder?“

,,Keine Ahnung, ich war noch nie in der Situation, dass ich meine Liebe verstecken musste.

,,Es tut mir leid, Schatz. Ich würde es mir ja auch gerne anders wünschen, aber es ist doch eben auch nur für den Anfang. Danach müssen wir uns und unsere Liebe doch auch gar nicht mehr verstecken.“

Ich nickte erneut, denn Kevin hatte ja schon Recht, aber ob ich das schaffen würde, wusste ich immer noch nicht.

,,Weißt du was wir machen?“, stellte Kevin auch gleich die Frage und schien eine passende Idee zu haben.

,,Was denn, Schatz?“

Es fühlte sich komisch an, Kevin nun Schatz zu nennen, aber es war nicht negativ komisch, sondern schön.

 

 

,,Wir kuscheln uns jetzt ins Bett und dann sehen wir einfach morgen wie es im Training läuft. Ich meine vielleicht müssen wir uns ja auch morgen gar nicht verstecken und dann machen wir uns jetzt unnötig Gedanken darüber.“

,,Ja, vielleicht hast du da ja Recht. Ich bin mir da zwar noch nicht sicher, aber vielleicht wird es ja doch nicht so schlimm wie es jetzt aussieht.“

,,Das ist die Richtige Einstellung. Jetzt lass uns noch etwas kuscheln und dann schlafen wir ja? Bist du denn noch nicht müde?“

,,Doch, ich bin auch müde.“

Um meine Worte zu untermalen, gähnte ich auch gleich mal und kuschelte mich enger an Kevin´s Körper.

Dieser zog mich auch gleich enger und drückte mir einen Kuss auf den Kopf, was mir ein Lächeln entlockte.

,,Ich wünsche dir eine gute Nacht. Schlaf gut und träum was süßes, mein Schatz.“

,,Ich wüsche dir auch eine gute Nacht. Schlaf du auch gut und träum du auch was süßes.“, sagte ich mit einem erneuten gähnen und hatte keine Ahnung, woher die Müdigkeit auf einmal kam, aber das Vögeln mit Kevin hatte mich dann doch scheinbar mehr mitgenommen, als ich dachte.

,,Ich liebe dich.“, holte Kevin mich aus meinen Gedanken und ich lächelte ihn an.

,,Ich liebe dich auch.“, sagte ich und drückte ihm noch einen Kuss auf die Lippen, bevor ich meinen Kopf auf seine Schultern legte und mich so noch enger an seinen warmen, starken Körper kuschelte.

Ich schloss die Augen uns spürte auch gleich, dass er eine unglaublich entspannende Wirkung auf mich hatte, eben genau das, was ich nun brauchte.

Kurze Zeit später war ich auch schon abgedriftet und fiel in einen tiefen, traumlosen und dennoch ruhigen Schlaf.

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