Kapitel 5

 

Lukasz Pov

 

Das Essen war wirklich eine mehr als schöne Idee und auch der Spaziergang danach war wirklich mehr als toll.

Auch wenn ich mich mit der Natur noch nicht so arrangieren konnte, so war das alles doch einfach schön.

Mit der Rose hatte ich mir wohl selber auf dem Schlauch gestanden, aber ich kannte Kuba so einfach nicht.

Er war sonst immer so abgeklärt, fast schon kalt.

Kaum gab es Momente, in denen er seine Gefühle zum Ausdruck brachte.

Aber ich fand es einfach schön, ihn auch einmal von einer anderen Seite zu sehen.

Vor allem, wenn er auch noch so zu mir war.

Ich hatte noch nie einen Kerl, der sich so um mich kümmerte und bemühte und das machte Kuba wirklich super.

In der Zeit hatte ich auch Robert vollkommen vergessen.

Es störte mich nicht mal, dass wir in Warschau, der Heimatstadt von Robert waren.

Denn das hatte ich in dem Moment gar nicht wirklich wahrgenommen.

Das Kino danach war auch eine wirklich mehr als tolle und vor allem passende Idee.

Erneute Ablenkung und einfach nochmal ein Stück Heimat, mit einem polnischen Kino und einem Film in meiner, unserer Muttersprache.

Selbst das Kuba einen Horrorfilm gewählt hatte, störte mich nicht wirklich, denn ich hatte ihn an meiner Seite und fühlte mich sicher.

Er passte ja auch immer fein brav auf mich auf und hatte mich in seine Arme gezogen.

Vor allem kraulte er mir den Nacken, dass war sowieso nochmal ein Pluspunkt für den Älteren.

 

 

Nachdem der Film beendet war, hatten wir den Weg nach draußen angetreten.

,,Ich habe noch etwas geplant.“, sagte Kuba, kaum dass wir draußen waren.

,,Noch mehr? Aber das war doch auch so schon genug.“

,,Nein, etwas habe ich noch geplant. Aber dafür müssen wir zurück zum Auto.

,,Okay, dann lass uns gehen.“, sagte ich mit einem Lächeln und ließ mich mit

Kuba´s Hilfe zum Auto bringen.

Als wir dieses erreicht hatten, stiegen wir ein und Kuba fuhr los.

Er legte eine Hand auf meinen Oberschenkel und streichelte sanft darüber, was mich genießerisch die Augen schließen ließ.

So bekam ich auch erst mal nicht mit, wo die Fahrt eigentlich hin ging.

Aber das störte mich auch nicht wirklich, denn ich vertraute ihm und wusste, dass er mir sicher nichts böses tat, vor allem nicht, wenn der Tag schon so schön angefangen hatte.

Als Kuba den Wagen auf einem einsamen Parkplatz abstellte, sah ich mich fragend um, konnte aber die Gegend erst mal nicht erkennen.

,,Wo sind wir hier?“, fragte ich, als ich mich umblickte und sah Kuba dann fragend an.

,,Das wirst du gleich sehen. Vertrau mir. Das tust du doch, oder?“

,,Ja, natürlich.“

,,Gut, dann darf ich dir deine Augen verbinden?“, fragte Kuba weiter und ich nickte erneut.

Dieser verband mir dann auch tatsächlich die Augen und stieg dann aus dem Wagen.

 

 

,,Warte hier, ja? Ich komme gleich wieder.“

Ich nickte erneut und wartete, bis Kuba wieder kam.

Er schien etwas aus dem Kofferraum zu holen und kam dann zu mir auf die Seite.

Vorsichtig half er mir dabei auszusteigen und führte mich irgendwo hin.

Der Untergrund auf dem wir gingen war erst fest und wurde dann weich.

Es fühlte sich beinahe an wie eine Wiese und ich war wirklich gespannt, was Kuba noch geplant hatte.

,,Bleib hier stehen, okay?“, fragte er und ich nickte.

Was sollte ich denn auch sonst darauf noch sagen?

Erneut hörte ich Geräusche, die ich aber diesmal nicht zuordnen konnte.

,,Erschreck dich nicht, aber ich hebe dich jetzt hoch.“, sagte Kuba und als ich nickte tat er das auch.

Vorsichtig setzte er mich auf einen weichen Untergrund und langsam wollte ich wirklich wissen, wo ich nun war.

,,Vorsicht.“, warnte Kuba mich und zog mir die Augenbinde von den Augen.

Tatsächlich saß ich auf einer Decke, die auf einer Wiese breit gemacht wurde.

Als ich das Bild sah, was sich vor mir erstreckte, überzog sich mein ganzer Körper mit einer Gänsehaut.

Er hatte mich auf einen Hügel gesetzt und vor mir erstreckte sich im Sonnenuntergang die Stadt Czechowice – Dziedzice, meiner Heimatstadt.

,,Du bist doch wirklich unglaublich. Das ist doch Czechowice – Dziedzice, oder?“, fragte ich und Kuba nickte, als er sich neben mich setzte.

Kuba reichte mir ein Glas Champagner, was er gefüllt hatte und ich nahm es dankend an.

 

 

Als er sich dann auch noch ein Glas füllte, stießen wir gemeinsam an und ich kuschelte mich auch gleich eng an Kuba.

,,Gefällt es dir?“, fragte er nach einer Weile und ich konnte nicht anders als zu nicken.

,,Ja, es ist unglaublich schön. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass du mich auch noch nach Hause bringst.“

,,Du gehörst doch auch hier her und ich dachte, dass das eben einfach zu einem Ausflug nach Polen dazu gehört, oder?“

,,Ja, da hast du Recht.“, sagte ich und lächelte Kuba überglücklich an.

Er hatte es wirklich genau auf den Kopf getroffen.

Ich war überglücklich und das alles nur wegen Kuba.

Auch hier hatte ich keine Sekunde mehr an meine Verletzung oder sonstiges denken müssen.

Es fühlte sich einfach so verdammt gut an, mal wieder raus zu kommen und zu merken, dass es noch Menschen gibt, die sich wirklich für mich interessieren.

Ein unglaubliches Gefühl.

Lange hatten wir noch da gesessen, die Sonne war schon lange untergegangen, da saßen Kuba und ich immer noch da und sahen uns die Lichter der Stadt und den klaren Sternenhimmel an.

Aber leider ging auch der schönste Tag mal zu Ende und weit nach Mitternacht machten wir uns dann auch leider schon wieder auf den Weg nach Deutschland zurück.

Eins wusste ich aber jetzt schon, dass würde sicher ein Tag werden, den ich nie vergessen würde und ich musste anerkennen, dass Kuba wirklich alles tat, um mir zu helfen, wofür ich ihm natürlich auch mehr als dankbar war.

Wusste ich doch, dass man sich auf ihn wirklich verlassen kann, eben ein wahrer Freund.

Umfrage

Hat euch das Kapitel gefallen?

Ja, war gut (0)
0%

Joa, war ganz okay (0)
0%

Es ging so, eher nicht (0)
0%

Nein, überhaupt nicht (0)
0%

Stimmen insgesamt: 0

Thema: Kapitel 5

Es wurden keine Beiträge gefunden.

Neuer Beitrag