Kapitel 4

 

Kuba Pov

 

Auch wenn ich Lukasz offensichtlich etwas überfallen hatte, mit meiner Aktion, so schien es ihm auch zu gefallen.

Das Essen war wirklich fantastisch und auch das Eis danach war nicht zu verachten.

Wir hatten eine Menge Spaß und Lukasz Augen glänzten endlich wieder.

Viel zu lange hatte ich darauf verzichten müssen und freute mich daher jetzt umso mehr, dass sie wieder voller Leben zu sein schienen.

Da das auch noch nicht alles war, was ich mit ihm geplant hatte, war ich sicher, dass wir auch den Rest des Tages eine Menge Spaß haben würden.

Zumal ich mir für heute Abend auch noch etwas ganz Besonderes überlegt hatte.

Vielleicht konnte ich auf diese Art und Weise dann auch endlich sein Herz für mich erobern, denn nichts anderes wollte ich und das ja auch schon seit Jahren.

Nachdem Lukasz dann unbedingt das Eis bezahlen wollte und ich ihn dann auch gelassen hatte, machten wir uns gemeinsam auf den Weg durch die Innenstadt von Warschau.

Ich hatte keinen festen Grund, wieso ich nach hier gefahren war.

Vielleicht einfach, weil ich die Stadt mochte, ich hatte keine Ahnung.

Wobei mit dabei auch gar nicht auffiel, dass es die Heimatstadt von Robert war und der vielleicht einfach besser hierher gepasst hätte als ich.

Dennoch hatten wir eine Menge Spaß und das war doch eigentlich auch das, was zählte.

Schließlich wollte ich Lukasz doch nur etwas ablenken und glücklich machen und das konnte ich wohl auch in jeder Stadt, wenn ich mich nur genügend anstrengte.

 

 

Wie von selbst ging unser Weg ab und wir gingen aus der Innenstadt hinaus.

Geradewegs in einen Wald, aber wir kannten uns hier beide nicht aus und bemerkten das auch erst, als wir mittendrin standen.

,,Ich glaube wir sind hier in einem Wald.“, sagte Lukasz und ich grinste.

,,Ja, hier wollte ich auch eigentlich gar nicht hin, aber schön ist es doch hier trotzdem, oder?“

,,Ja, schön ist es.“, sagte Lukasz und blickte sich vorsichtig um.

Als wir an einem Busch Wildrosen vorbei kamen, pflückte ich eine ab und hielt sie Lukasz unter die Nase.

Dieser blickte erst die Blume und dann mich fragend an.

,,Ich finde die passt einfach zu dir.“, sagte ich und hielt sie weiterhin unter seine Nase.

,,Wieso? Weil sie gelb ist?“

Okay, der Kerl verstand wirklich etwas davon, die Romantik zu zerstören.

,,Ja auch, aber auch weil sie doch die Königin unter den Blumen ist und einfach elegant und hübsch ist und verdammt gut riecht.“

,,Aber ich bin doch keine Frau.“, empörte sich Lukasz und am liebsten hätte ich ihm mit der Hand gegen die Stirn geschlagen.

,,Vergiss es.“, sagte ich und wollte die Rose gerade in den Dreck werfen, als Lukasz meine Hand festhielt und die Rose an sich nahm.

,,Danke.“, sagte er und roch daran.

,,Nichts zu danken.“, sagte ich traurig und ging dann auch schon weiter.

Der Schuss ging wohl mehr als daneben und vielleicht sollte ich auch meine Planung für den Rest des Abends nochmal überdenken.

 

 

Offensichtlich konnte ich so bei Lukasz nichts erreichen.

Der Außenverteidiger folgte mir weiterhin und hatte erst Mühe mit mir Schritt zu halten, war dann aber doch bei mir und ich verlangsamte mein Tempo.

Hatten sich die ersten Anzeichen der Enttäuschung wieder gelegt.

,,Wie hast du das denn gemeint, Kuba?“, fragte Lukasz und ich schüttelte den Kopf.

,,Ist doch egal.“

,,Nein, ich würde es gerne wissen. Sag es mir.“

,,Ich habe damit gemeint, dass du genauso bist. Also sicher bist du auch gelb, zumindest wenn du ein Trikot trägst, aber du bist eben auch so eine Art König. Eben etwas Besonderes, was man nicht an jeder Ecke findet und du bist eben auch elegant und hübsch und na ja.... gut riechen tust du auch immer.“, sagte ich und spürte, wie sich eine leichte Röte auf meine Wangen legte, weshalb ich den Kopf drehte und in die entgegengesetzte Richtung von Lukasz sah.

,,Meinst du das ernst?“, fragte er und ich spürte eine deutliche Unsicherheit in seiner Stimme.

Als die Röte sich gelegt hatte, blickte ich wieder zu ihm und nickte.

,,Ja, das habe ich ernst gemeint. Jetzt lass uns aber mal sehen, dass wir aus dem Wald wieder raus kommen, sonst schaffen wir das, was ich geplant habe nicht mehr.“, lenkte ich schnell das Thema ab und Lukasz nickte einverstanden.

Ich war mehr als froh, dass er das Thema dann auch auf sich beruhen ließ.

Gemeinsam machten wir uns dann wieder auf den Weg in die Stadt und von dort aus zu einem Kino, wo der nächste Punkt meiner Planung war.

Fragend blickte Lukasz mich an, als wir davor stehen blieben und ich lächelte vorsichtig.

 

 

,,Ich dachte noch einen kleinen Film, auf polnisch?!“, zuckte ich mit den Schultern und Lukasz nickte breit.

,,Klingt verdammt gut. Was schauen wir denn?“

,,Einen Horrorfilm. Aber ich habe keine Ahnung, was das für einer ist. Also ob der gut ist oder nicht. Ich habe den noch nicht gesehen.“

,,Okay, dann warten wir es mal ab.“

Ich nickte und gemeinsam gingen wir in das Kino, wo ich uns mit Popcorn und Cola versorgte und wir uns dann gemeinsam in den Saal begaben.

Dort setzten wir uns auf unsere Plätze und da war ich wirklich verwundert, dass wir scheinbar die Einzigen waren, die den Film sehen wollten.

Das Kino war nicht groß, sondern eher gemütlich, aber ich war sicher, dass es auch so seinen Zweck erfüllen würde.

Als der Film begann, war zwar immer noch keiner da, aber das störte mich auch nicht wirklich, denn so hatte ich wenigstens noch etwas Zeit mit Lukasz alleine, was mir wohl auch viel mehr Freude bereitete, als überfüllte Kinosäle.

Der Film war wirklich gut und ich hatte viel Freude dabei, diesen zu schauen.

Lukasz scheinbar auch, obwohl er sich immer wieder erschreckte und sich dadurch enger an mich kuschelte.

Wir hatten irgendwann unsere Plätze gegen einen Pärchensitz ohne Lehne getauscht, um besser kuscheln zu können.

Ich hatte einen Arm um den Außenverteidiger gelegt und dieser hatte sich immer wieder wenn es gruselig wurde in mein T – Shirt geklammert.

Vorsichtig streichelte ich durch seinen Nacken und versuchte nicht vor Glück zu platzen, dass ich ihm so nahe sein konnte und es ihm scheinbar auch noch so gut dabei ging.

Wir waren auf einem guten Weg, das spürte ich deutlich, in jeder Hinsicht.

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