Kapitel 14

 

Kuba Pov

 

Mich hielt zu Hause einfach nichts mehr und so war ich zu Lukasz gefahren.

Aber als der dann von mir verlangte, dass ich ihm schwören sollte, dass ich nicht zu den Bauern ging und das ich ihn nie verlassen würde.

Natürlich konnte ich ihm das versprechen, auch wenn ich noch nicht wirklich wusste wieso.

Aber statt weiter nachzufragen ging ich einfach eine Runde mit ihm spazieren.

Die frische Luft würde uns beiden sicher gut tun.

Auf dem Weg redeten wir auch nicht wirklich miteinander, sondern schwiegen uns an.

Aber selbst das war nicht das schlimmste, denn selbst das war mit Lukasz schön.

Ich hatte mittlerweile raus gefunden, wie ich den Außenverteidiger wieder zu guter Laune bekam, wenn es ihm schlecht ging.

Zumindest wenn ich wusste, wieso es ihm nicht gut ging.

Aber auch hier und jetzt konnte ich mir denken, dass es mit Robert zu tun hatte.

Der hatte wahrscheinlich etwas gesagt oder getan, was Lukasz verletzt hatte.

Manchmal hatte er wirklich so viel Gefühl wie eine Eisenbahnschiene.

Seufzend ging ich neben dem Außenverteidiger her und wollte doch eigentlich schon gerne wissen, wie es nun weiter ging mit den beiden.

,,Was ist denn los? Magst du es mir jetzt vielleicht sagen?“, fragte ich vorsichtig und hatte keine Ahnung, ob es der richtige Weg war, aber das würde ich wohl merken.

,,Ach es geht um Robert. Der ist nicht nett gewesen zu mir.“

,,Was hat er denn gemacht?“, fragte ich und konnte mir den Rest schon denken.

 

 

,,Er wird zu den Bauern wechseln.“, sagte Lukasz und ich konnte deutlich hören, dass er sich zusammen reißen musste, damit er nicht anfing zu weinen.

Ich blieb auf der Stelle stehen und sah den Außenverteidiger schockiert an.

,,Das ist doch nicht dein Ernst.“

,,Doch leider schon. Robert hat es mir eben gesagt. Ich habe ihm meine Liebe gestanden und dann hat er gesagt, dass er sie nicht erwidert und das er zu den Bauern geht. Sein Vertrag ist schon unterschrieben. Bald ist er weg und dann bin ich alleine.“, sagte Lukasz und ich konnte deutlich sehen, dass wieder Tränen über seine Wangen liefen.

Sofort zog ich ihn in meine Arme und streichelte ihm beruhigend über den Rücken.

,,Du bist nicht alleine. Ich bin bei dir und ich habe dir eben doch auch versprochen, dass ich bei dir bleibe. Das habe ich ernst gemeint, Lukasz. Ich lasse dich niemals alleine. Niemals, hörst du?“

Ich legte meine Hände auf seine Wangen und wischte mit den Daumen seine Tränen weg, bevor ich ihm einen Kuss auf die Lippen hauchte.

,,Nicht weinen, Hübscher. Es wird alles wieder gut. Ich bin bei dir und ich lasse dich auch nicht mehr alleine. Versprochen.“

,,Das hoffe ich doch.“

,,Ich verspreche es dir.“

,,Vielleicht ist es sinnvoller, wenn du mal ein paar Tage mit zu mir kommst? Hier mal raus und mal abschalten kannst?“

,,Nein, ich will ja gar nicht weg und ob ich jetzt hier oder bei dir bin ist doch auch egal. Robert ist immer in meinem Kopf, ob hier oder da.“, sagte er schluchzend und ich seufzte.

 

 

,,Lukasz, ich weiß, dass es abgedroschen ist, aber es gibt auch noch andere Kerle auf der Welt. Die, die es vielleicht auch ernst mit dir meinen und die dich nicht verlassen würden. Eben diese Kerle, die dich wirklich lieben und das so wie du bist.“

,,Ja? Ich kenne nicht einen. Selbst Robert liebt mich nicht.“

,,Doch, du kennst einen.“, sagte ich leise und wusste, dass es jetzt wohl an der Zeit war sich zu outen.

,,Nein, Kuba. Kloppo zählt nicht, der liebt zwar jeden seiner Jungs, aber eher wie ein Vater und nicht wie ein Freund, zumindest nicht auf diese Art und Weise.“

,,Ich habe auch ehrlich gesagt gerade mal nicht an den Trainer gedacht. Ich hoffe das er das jetzt nicht gehört hat, sonst darf ich morgen Extratraining machen.“, lachte ich und Lukasz musste auch leicht grinsen.

,,Ich dachte da auch eher an einen anderen Spieler.“

,,Aber ich habe dir doch gerade schon gesagt, dass Robert mich nicht will.“

,,Ich rede auch nicht von Robert.“

,,Du willst mir jetzt aber keinen Schalker andrehen, oder?“

,,Nein, auch das habe ich nicht vor. Sondern einen Borussen.“

,,Ich habe keine Ahnung, von wem du redest.“

,,Ich habe mich in dich verliebt, Lukasz. Ich bin derjenige, der gerne eine Chance bei dir hätte.

,,Aber Kuba, ich dachte....“

,,Ich weiß, du dachtest wir sind nur befreundet, dachte ich anfangs auch, aber dann kamen die anderen Gefühle ins Spiel.“

,,Aber Kuba, ich liebe Robert.“

 

 

,,Ich weiß, es ist okay, ich komme damit klar. Ich weiß das ja auch nicht erst seit gestern.“

,,Wieso hast du denn nie etwas gesagt? Ich meine dann hätte ich dir die Ohren doch nicht voll gejammert von Robert und dann hätte ich mich doch zurück gehalten.“

,,Genau das wollte ich ja nicht. Du solltest ja auch weiterhin mit mir reden. Ich wollte nicht, dass du denkst, dass du dann nicht mehr mit mir reden kannst. Du kannst immer mit mir reden, auch über Robert.“

,,Aber dann tue ich dir doch nur unnötig weh.“

,,Nein, dass tust du nicht. Mach dir bitte keine Sorgen, okay? Ich bin schon groß und auch stark, ich halte das aus.“

,,Sicher?“

,,Ja, ganz sicher.“, sagte ich und wischte ihm die letzten Tränen weg.

,,Jetzt lass uns zurück zu dir gehen und dann schauen wir noch einen Film oder so.“, sagte ich weiter und Lukasz nickte.

Wir gingen einige Schritte erneut schweigend nebeneinander, bevor Lukasz stehen blieb und mich fragend anblickte.

Ich blieb ebenfalls stehen und erwiderte seinen Blick ebenso.

,,Was ist los, Hübscher?“, fragte ich, als er nichts sagte.

,,Der Ausflug nach Polen.... war der eigentlich nur um mich abzulenken oder weil du mich liebst? Ich meine jetzt weiß ich auch, wieso dir die Komplimente so leicht über die Lippen kamen. Jetzt wird mir einiges erst richtig klar.“, sagte Lukasz und sah mich mit einer Mischung aus Schock und Überraschung an.

,,Guck nicht so schockiert. Ich wollte dir eine Freude machen.“

,,Aber war das der Einzige Grund, Kuba?“

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