Kapitel 4

 

17 Worte, die mich enttäuschten

 

,,In Dortmund ist es zwar schön, aber in Gladbach war es schöner.“

,,Bereust du deinen Wechsel?“

,,Ja.“

 

Marco Pov

 

Nachdem ich die Haustüre hinter mir ins Schloss fallen hörte, tat es mir auch schon wieder leid.

Ich liebte Mario und ich wusste, dass er das mit Gladbach einfach nicht verstehen konnte.

Er hatte seine komplette Karriere beim BVB verbracht.

Hatte sich von der Jugend über die U17 und die U19 direkt in den Profikader gespielt.

Das Glück hatte ich leider nicht.

Auch wenn ich ihn verstehen konnte, wieso konnte er mich denn dann nicht verstehen?

Ich hing eben an meinen Erinnerungen bei der anderen Borussia auch wenn ich ein Dortmunder Junge war.

Eine ganze Weile lief ich durch Dortmund und versuchte mich abzureagieren.

Mal ging ich ganz normal und mal ließ ich Stellenweise um einfach die negativen Gedanken aus meinem Kopf zu verbannen.

Es gelang mir dann auch teilweise und ich entschloss mich langsam aber sicher wieder zurück zu Mario zu gehen.

Ich hatte den Abend mit ihm geplant und dabei sollte es auch bleiben.

Wollte ich diesen nicht durch meine blöden Sprüche oder Mario´s Launen kaputt machen lassen.

Ich sah mich um und erst jetzt fiel mir auf, dass ich scheinbar weiter gelaufen war, als ich wollte und gedacht hatte.

Das wollte ich jetzt nicht mehr zurück laufen und machte mich stattdessen auf den Weg zu einer nahegelegenen Bushaltestelle, wo ich wusste, dass von dort ein Bus zu Mario fuhr.

 

 

Ein Blick auf den Fahrplan verriet mir, dass in 10 Minuten ein Bus kommen würde.

So war ich schneller wieder bei meinem Schatz und musste das ganze Stück nicht laufen.

Die Zeit verging auch recht schnell und der Bus kam um die Ecke.

Ich stieg ein bezahlte und setzte mich auch sogleich hinten in die letzte Reihe.

Schnell hatte ich meine Kapuze von meinem Kapuzenpulli aufgezogen, damit ich nicht so schnell erkannt wurde.

Glücklicherweise waren es auch nur ein paar Haltestellen und ihr war kurze Zeit später auch schon wieder fast bei Mario.

Als ich ausstieg, war ich froh, dass ich nicht erkannt wurde, oder mich zumindest keiner auf meine Identität angesprochen hatte.

Die letzten Meter zu Mario´s Wohnung joggte ich, bis ich bei meinem Schatz vor der Türe stand.

Nun konnte ich nur hoffen und beten, dass er auch noch zu Hause war und nicht zu einem der Jungs geflohen war.

Als ich seine Haustüre erreichte, sah ich das Auto von Nuri.

War ja fast schon klar, dass Mario sich Nuri rief zum reden.

Kurz überlegte ich, ob ich nicht einfach umkehren sollte und nach Hause fahren sollte.

Wollte ich die beiden doch nicht stören.

Dann entschied ich mich jedoch dagegen und klingelte doch an der Türe.

Im Endeffekt musste ich ja mit Mario reden und jetzt fand ich den besten Zeitpunkt dafür.

Nach kurzer Wartezeit kam Mario auch schon zur Türe und sah mich an.

Scheinbar etwas schockiert, aber auch erfreut, dass ich wieder zurück war.

,,Darf ich wieder reinkommen?“

,,Sicher.“, sagte er und trat einen Schritt von der Türe weg um mich einzulassen.

Ich kam seiner stummen Aufforderung auch nur zu gerne nach.

 

 

Ich betrat das Wohnzimmer und sah Nuri auf der Couch sitzen.

Mario war mir gefolgt und stand nun hinter mir.

Als Nuri ich entdeckte, stand dieser auch direkt auf.

,,Wir haben dann ja alles geklärt, Mario. Meld dich einfach wenn noch etwas sein sollte.“, sagte er schnell und war auch schon im Flur verschwunden.

,,Du brauchst aber jetzt wegen mir nicht extra gehen.“, sagte ich schnell.

,,Nein, schon okay. Wir waren sowieso fertig.“, sagte er noch schnell und war dann auch schon aus der Wohnung verschwunden.

Mario zuckte mit den Schultern und setzte sich wieder auf die Couch.

Stumm deutete er mir an mich ebenfalls zu setzen.

Auch dieser Aufforderung kam ich nach und ließ mich neben ihm auf dem Sofa nieder.

,,Ich glaube wir sollten nochmal reden, findest du nicht?“, fragte ich zögernd.

,,Ja, ich denke das ist wohl das beste.“

Mario spielte mit seinen Fingern in seinem Schoß.

Das machte er immer, wenn er nervös war und das waren dann eben auch diese kleinen Dinge, die ich an Mario so unglaublich liebte.

,,Ich weiß, dass ich eben überreagiert habe.“, sagte ich kleinlaut.

,,Das habe ich auch. Ich weiß doch, dass dir die Borussia aus Gladbach viel bedeutet.“

,,Ja, das tut sie wohl.“

,,Ist da noch mehr Marco?“

Eine kürzere Pause kehrte ein in der keiner von uns etwas sagte.

In der Mario mich aber mehr als deutlich musterte.

 

 

,,In Dortmund ist es zwar schön, aber in Gladbach war es schöner.“

,,Bereust du deinen Wechsel?“, fragte ich zögernd

,,Ja.“

Das ja kam schneller raus, als ich eigentlich wollte und ich konnte die Enttäuschung deutlich in Mario´s Gesicht erkennen.

,,Es tut mir leid...“

,,Lass es bleiben, Marco. Geh einfach.“, unterbrach mich der Jüngere.

,,Aber Mario...“

,,Verpiss dich einfach, Marco.“, sagte Mario nun lauter.

Resigniert stand ich auf und verließ mit hängendem Kopf die Wohnung von Mario.

Wusste ich doch, dass in der Situation doch kein ran kommen mehr an ihn war.

Wahrscheinlich würde er nun Nuri wieder anrufen und sich von dem trösten lassen.

Aber ich konnte in dem Moment nichts anderes tun, als resigniert den Rückzug antreten.

Also ging ich zu meinem Auto und stieg ein.

Ich startete den Motor und machte mich auf den Weg zu meiner Wohnung.

Vielleicht würde ich morgen wieder an ihn ran kommen.

Jedenfalls würde ich es morgen noch einmal versuchen.

Wenn ich dann nicht zu ihm durch kommen würde, würde ich eben warten, bis er sich meldet.

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