Kapitel 4

 

Ich stürzte zur Türe und lief zu meinem Auto.

Als ich endlich mein Auto erreicht hatte schmiss ich mich förmlich hinter das Steuer.

Zum anschnallen hatte ich keine Zeit mehr.

Ich startete den Motor und trat aufs Gaspedal.

Mein Auto machte einen Satz nach vorne und schon war ich von dem Parkplatz runter.

Ohne groß darüber nachzudenken fuhr ich auf direkten Weg zu Marcel.

Jürgen hatte gesagt er hätte ihn nach Hause geschickt.

Was auch immer mit dem Kleinen los war, ich wollte es wissen.

Es war nicht richtig das er jetzt schon das Training ausfallen ließ wegen seinem Problem.

Er sollte wegen mir seine Karriere nicht aufs Spiel setzen.

Dafür spielte er zu gerne und zu gut.

Das wussten alle, die ihn kannten und spielen sahen.

Dann war ich auch endlich bei ihm.

 

 

Ich schloss im laufen mein Auto ab und stand auch schon vor seiner Haustüre.

Mein Finger ruhte auf der Klingel.

Doch trotz des Sturmklingelns ließ sich Marcel nicht blicken.

Wahrscheinlich hatte er mitbekommen das ich es war, der da vor seiner Türe stand und machte deswegen nicht auf.

Ich versuchte Geräusche aus dem Haus zu hören.

Doch so sehr wie ich mich auch anstrengte konnte ich nur meinen eigenen lauten Herzschlag hören.

Drinnen schien es ruhig.

War Marcel doch nicht nach Hause gefahren?

Gott, hoffentlich war ihm nichts passiert.

Resignierend ließ ich meine Schultern hängen.

Ich seufzte.

Dann fiel mir sein Küchenfenster ein.

Vielleicht würde ich da was erkennen können.

Ich ging zu dem besagten Fenster und sah hinein.

Doch auch hier konnte ich nichts erkennen.

,,Marcel?“, rief ich deswegen durch das gekippte Fenster.

Keine Antwort.

,,Schmelle, mach doch mal auf! Ich weiß, dass du zu Hause bist!“, rief ich erneut durch das Fenster.

 

 

,,Da wissen Sie aber mehr als ich.“, vernahm ich eine Stimme hinter mir.

Ich drehte mich ruckartig um und sah einen älteren Mann vor mir stehen.

,,Wer sind Sie?“, fragte ich, weil ich den Mann nicht kannte.

,,Ich bin der Nachbar von Marcel. Ich habe Sie rufen gehört, Mats und dachte ich sagte Ihnen Bescheid, dass Marcel nicht zu Hause ist, bevor Sie sich hier noch heiser brüllen.

Mats seufzte.

,,Das ist nett, danke. Wissen Sie zufällig wo Marcel hin gegangen oder gefahren ist?“

Der Mann schüttelte den Kopf.

,,Nein, ich habe ihn eben noch kurz gesehen. Er kam ziemlich schnell nach hier. Ist nur kurz rein und danach direkt wieder weg. Er schien nicht ganz bei sich zu sein. Er hatte mich gar nicht wahrgenommen, obwohl er mich sonst immer grüßt wenn wir uns sehen.“

Nun seufzte ich erneut.

,,Okay. Danke. Sie haben mir sehr geholfen.“

,,Nichts zu danken, Mats.“

Ich nickte noch einmal und stieg dann wieder in mein Auto.

 

 

Wo war Marcel bloß?

Und was machte er?

Hoffentlich machte der keinen Blödsinn.

Unentschlossen was ich jetzt machen sollte, entschloss ich mich etwas trinken zu gehen.

Zum Training zurück gehen sah jetzt auch etwas blöd aus.

Also machte ich mich auf den Weg in eine nahegelegene Kneipe von der ich wusste das sie auch morgens schon geöffnet war.

Als ich da ankam stieg ich aus, schloss mein Auto ab und betrat die Kneipe.

Überrascht davon, was hier schon los war, setzte ich mich an die Theke.

Eine vollbusige Schönheit kam auf mich zu.

,,Hey Süßer, was kann ich dir denn bringen?“, fragte sie mit einer ziemlich verruchten Stimme.

Ich sah sie an.

,,Ich bin nicht dein Süßer und du darfst mir eine Cola bringen und mich danach in Ruhe lassen.“, zischte ich.

Die Kellnerin hob entschuldigend die Arme und machte sich dann an die Arbeit.

Während sie die Cola in das Glas goss beobachtete ich sie.

Man wusste ja nie, was solchen Frauen in den Kopf kam wenn die mich schon so begrüßt.

Sie stellte mir die Cola hin.

Ich nickte ihr leicht zu.

Dann versank ich in meinen Gedanken.

 

 

So völlig in meine Gedanken vertieft bekam ich nicht mit was um mich herum passierte.

Doch plötzlich wurde ich von einem vertrauten Lachen aus meinen Gedanken gerissen.

Marcel?

Ich drehte mich ruckartig auf meinem Hocker um und sah durch den Raum.

Dann fiel mein Blick auf Marcel.

Er war es wirklich.

Marcel saß mit einem anderen Kerl an einem Tisch und die beiden wirkten sehr vertraut.

Sie lachten viel miteinander und Marcel schien völlig aufzugehen.

Es schien im gut zugehen.

Ich beobachtete die beiden eine Weile.

Scheinbar hatten sie mich noch nicht wahrgenommen.

Marcel konnte ja auch nicht ahnen, dass ich hier bin.

Eigentlich sollte ich ja jetzt beim Training sein.

Als ich die beiden da so sitzen sah, füllte mein Körper sich mit einer Traurigkeit, die ich vorher nicht kannte.

Marcel lachte erneut.

Der Kerl der bei ihm saß legte eine Hand auf Marcel´s Hand.

Dem schien das nicht unangenehm zu sein oder ähnliches.

Er reagierte mit seinem typischen engelsgleichen Lächeln, was er immer hatte, wenn ihm etwas gefiel.

Ich spürte einen Stich in meinem Herzen.

War ich etwa eifersüchtig?

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Thema: Kapitel 4

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