Kapitel 11

 

Die Nacht verging schneller als ich dachte.

Ich hatte die ganze Nacht in meinem Wohnzimmer gesessen und darüber nachgedacht was Marcel meinte.

Allerdings mit keinem wirklichen Ergebnis.

Es musste etwas sein, das Marcel tierisch aus der Fassung gebracht hatte.

Aber was konnte das nur sein?

Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es schon 8 Uhr waren.

Ich sollte mich fertig machen gehen, sonst würde ich zu spät zum Training kommen.

Also stand ich auf und ging ins Bad.

Dort stellte ich mich unter die Dusche, nachdem ich meine Sachen ausgezogen hatte.

Das meine Sachen nun im ganzen Bad verteilt lagen, störte mich nicht im geringsten.

Als ich das angenehme Wasser auf meiner Haut spürte, schien es sämtliche Lebensgeister in mir zu wecken.

Ich hatte plötzlich das Gefühl, dass alles gut werden würde.

Mir war nicht bewusst wo das her kam, aber ich genoss es.

Sicher würde ich das heute mit Schmelle klären können, und dann würde alles wieder so laufen wie sonst auch.

Oder vielleicht doch nicht?

Denn da waren doch auch noch Gefühle die ich für ihn hatte.

Oder war das doch nur Einbildung?

Aber Cathy war es ja auch schon aufgefallen.

Das konnte dann also ja keine Einbildung sein.

 

 

Nachdem ich mich gewaschen und den Schaum abgespült hatte, stieg ich aus der Dusche.

Ich hatte noch gar keine Sachen raus gelegt.

Da meine Trainingstasche noch in der Kabine lag, entschloss ich mich die Sachen fürs Training sofort anzuziehen.

Ich ging also in mein Schlafzimmer und sah in den Schrank.

Schnell hatte ich eine Trainingshose und ein T – Shirt rausgesucht.

Danach zog ich noch eine frische Shorts aus meinem Nachtschrank und zog mich an.

Nachdem ich soweit war, ging ich nochmal ins Bad um meine Haare zu richten und aufzuräumen.

Die Klamotten die ich vorhin achtlos einfach auf den Boden geworfen hatte, steckte ich in die Wäschekiste und säuberte die Dusche.

Dann machte ich mich ans Werk meine Haare zu machen.

Nachdem ich auch damit einigermaßen zufrieden war ging ich in den Flur, zog meine Schuhe an, nahm meinen Schlüssel vom Haken und ging hinaus.

Als ich im Auto saß musste ich tief durchatmen und ließ dann den Motor an und fuhr los.

Gleich würde ich Marcel wieder sehen, nach dem Gespräch gestern Abend.

Ich hatte einfach keine Ahnung was er mir sagen wollte.

Aber umso mehr hoffte ich, dass er es mir nach dem Training endlich mitteilen würde.

Schließlich konnte ich nichts ändern wenn ich nicht wusste, was ihn so störte.

Ich versuchte den Gedanken jetzt erst einmal abzuschütteln und mich auf andere Dinge zu konzentrieren.

Sollte ich doch gleich beim Training mit vollem Einsatz dabei sein.

Außerdem würde wohl auch noch ein Gespräch mit Jürgen anstehen.

 

 

Auf dem Platz angekommen, stieg ich aus, schloss mein Auto ab und ging Richtung Kabine.

Die Jungs konnte man schon von weitem hören.

Es schien eine ausgelassene Stimmung in der Kabine zu herrschen.

Vielleicht würde ich da gar nicht auffallen.

Als ich da Kabine dann erreicht hatte, ging ich auch direkt rein.

,,Morgen.“, sagte ich träge.

,,Morgen, Mats.“, kam es aus allen Ecken zur Antwort.

Ich sah mich um.

Marcel war noch nicht da.

Aber er hatte doch gesagt ich solle ihn nach dem Training ansprechen.

Also würde er sicher noch kommen.

Ich setzte mich auf meinen Platz und wartete.

Dann betrat Jürgen die Kabine.

Augenblicklich zuckte ich leicht zusammen, als ich ihn und seinen Blick sah.

,,Mats?“, fragte er.

Ich hob den Kopf erneut, da ich ihn gen Boden gerichtet hatte, als ich seinen Blick sah, und sah ihn an.

,,Mitkommen.“, war alles was Jürgen sagte.

Ich stand auf und ging zu ihm nach Draußen.

Schließlich hatte ich schon genug Streß mit Marcel und der wahrscheinlichen Geldstrafe fürs versäumte Training.

Da wollte ich es nicht noch schlimmer machen.

 

 

Jürgen stand draußen und sah mich erwartungsvoll an.

,,Was ist los mit dir, Mats? So kenne ich dich nicht. Du hast noch nie ein Training sausen lassen.“, sagte Jürgen leicht vorwurfsvoll.

,,Ich hab im Moment ein bisschen Streß und der setzt mir zu. Sonst nichts. Ich werde heute versuchen wieder 100% zu geben.“, versprach ich.

,,Was für einen Streß? Hat das mit dem Fehlen von Marcel gestern zu tun? Der hat mir etwas Ähnliches gesagt.“

Ich nickte leicht.

,,Ja, Marcel und ich haben etwas Streit. Du weißt ja, dass Marcel und ich befreundet sind und das schon so lange Zeit, da setzt es mir einfach zu, dass ich mich mit ihm nicht gut verstehe.“

,,Ihr müsst das klären, Mats. Die Leistungen von euch dürfen da nicht drunter leiden. Diesmal kann ich noch ein Auge zudrücken. Marcel hat mir auch versprochen heute wieder beim Training zu erscheinen und das tut er ja auch wie ich sehe.“

Ich folgte Jürgens Blick, der an mir vorbei zugehen schien und sah hinter mich.

Marcel war auf dem Weg zur Kabine.

Ich nickte und drehte mich wieder zu Jürgen.

,,Also, klärt das. Ich möchte nicht, dass private Differenzen eure Leistungen auf dem Platz beeinträchtigen. Dafür seid ihr beide zu gut.“

,,Ich werde das nach dem Training mit Marcel klären.“, versprach ich.

Marcel hatte nun die Kabine erreicht.

,,Morgen Jürgen.“, sagte er und rauschte dann an uns vorbei in die Kabine.

Jürgen erwiderte ein freundliches guten Morgen und sah mich dann wieder an.

,,Also hat das keine Konsequenzen, dass Marcel und ich gestern nicht da waren?“, fragte ich hoffnungsvoll.

,,Keine großen. Aber ich werde euch dazu verdonnern nach dem Training aufzuräumen.“, sagte Jürgen.

Ich nickte.

Dann trat Jürgen in die Kabine.

Ich folgte ihm.

Umfrage

Hat euch das Kapitel gefallen?

Ja, war gut (1)
25%

Joa, war ganz okay (1)
25%

Es ging so, eher nicht (1)
25%

Nein, überhaupt nicht (1)
25%

Stimmen insgesamt: 4

Thema: Kapitel 11

Es wurden keine Beiträge gefunden.

Neuer Beitrag