Kapitel 15

 

Nachdem wir den Kuss gelöst hatten, hatte Marcel sich an mich gekuschelt.

Er hatte seinen Kopf auf meinen Schoß gelegt und die Augen geschlossen.

Ich streichelte sanft durch sein Haar

Es war lange Zeit still zwischen uns beiden.

Aber es war eine angenehme Stille.

,,Marcel?“, unterbrach ich die Stille dann doch.

,,Mhm?“

,,Wer war eigentlich der Kerl, der gestern morgen mit dir in der Kneipe war?“

Marcel setzte sich auf.

,,Das... Das war nur ein guter Freund von mir.“

,,Sicher?“

Ich zog eine Augenbraue hoch.

Marcel nickte heftig.

,,Und da lief auch was zwischen euch?“

,,Nein, da lief nichts. Wir verstehen uns halt einfach nur gut. Er steht nicht mal auf Kerle.“, beteuerte Marcel seine Unschuld.

,,Aber ihr habt so vertraut gewirkt. Er hat ja sogar deine Hand gehalten.“

,,Bist du eifersüchtig?“, grinse Marcel.

,,Nein, bin ich nicht. Ich will nur wissen, mit wem mein Freund sich so rum treibt.“, sagte ich leicht schmollend.

Marcel grinste.

,,Das war Absicht. Ich bin nach dem wir uns gestritten haben zu ihm und hab mich auch von da aus bei Jürgen abgemeldet. Ich brauchte einen zum reden. Er hatte das alles mit dir mitbekommen. Von der ersten Minute an. Er wollte mich ablenken und wir sind in die Stadt gegangen. Da haben wir dich dann durch Zufall gesehen, als du in die Kneipe rein bist. Na ja und dann meinte ich halt das ich dich eifersüchtig machen will. Deswegen sind wir dann auch in die Kneipe.“, erklärte Marcel.

,,Das ist dir gelungen.“, gab ich zu.

Marcel erwiderte nichts mehr darauf.

Sein Grinsen sprach für sich.

 

 

Doch plötzlich verschwand das Lächeln.

Ich sah ihn verwundert an und zog erneut eine Augenbraue hoch.

Sein Gesicht wurde ernst.

,,Wann willst du das eigentlich mit der Agentur machen?“

Ich sah auf die Uhr.

,,Wie ist es mit jetzt? Oder hast du noch etwas vor?“

,,Nein, ich habe nichts mehr vor. Und desto früher, desto besser.“

Ich nickte.

Dann lass uns mal zur Agentur fahren.

Wir standen gleichzeitig auf und gingen gemeinsam in den Flur.

,,Fahren wir mit meinem Auto?“, fragte ich.

Marcel nickte.

Dann nahm ich den Schlüssel von dem Haken an dem ich ihn eben gehangen hatte und öffnete Marcel die Türe.

Er lächelte mich an und trat dann an mir vorbei hinaus.

Ich folgte ihm und wir gingen gemeinsam zu meinem Auto.

Nachdem ich das Auto aufgeschlossen hatte stiegen wir ein und schnallten uns an.

Marcel war ruhig.

Aber das lag wohl an dem was gleich noch kommen würde.

 

 

Wir mussten nicht lange fahren, da waren wir auch schon an der Agentur.

Ich stieg aus, aber Marcel zögerte.

Dann stieg er auch aus und kam zu mir.

,,Bist du sicher, dass du mit reingehen willst?“, fragte ich vorsichtig.

Marcel nickte.

Ich nahm seine Hand und meine und wir gingen Hand in Hand in das Gebäude.

Als wir bei Mel angekommen waren, wollte Marcel seine Hand wegziehen.

Doch ich hielt sie fest.

Mit einem Blick gab ich ihm zu verstehen, dass er sie nicht wegziehen brauchte.

Er nickte leicht.

Ich lockerte den Griff um seine Hand und sah zu Mel.

,,Hey Mats. Seit wann bringst du dir die Kerle denn mit?“, fragte sie belustigt.

,,Hallo Mel. Ich bin nicht dafür hier.“

Mel sah Mats verwundert an.

,,Weswegen denn dann?“

,,Ich möchte meinen Vertrag auflösen.“, sagte ich entschlossen.

,,Auflösen?“, fragte Mel unsicher.

,,Ja, auflösen. Hier und heute. Auf der Stelle.“

,,Aber du weißt schon, dass Vertragsauflösungen Geld kosten?“

Ich nickte.

,,Ist das ein Problem?“

,,Nein, sicher nicht.“, sagte Mel immer noch verwirrt und begann auf der Tastatur die vor ihr stand etwas zu tippen.

Marcel neben mir spannte sich merkbar an.

Sanft strich ich mit meinem Daumen über seine Hand und drückte diese leicht.

 

 

Mel sah auf.

,,Das würde ich deinem Fall 5000€ kosten, Mats.“, gab sie zu bedenken.

,,Mats... Das ist...“, begann Marcel.

,,Dann gib mir eure Bankdaten, ich überweise es später und nehme dann auch gleich den Auflösungsvertrag mit.“, unterbrach ich Marcel.

Mel sah zwischen Marcel und mir hin und her.

Dann nickte sie und tippte erneut etwas auf die Tastatur.

Ich sah Marcel an.

Dieser schüttelte nur leicht den Kopf.

Mel legte mir zwei Zettel auf die Theke.

,,Musst du beide unterschreiben. Das ist der Auflösungsvertrag. In dem steht drin, dass du dich dazu bereit erklärst die besagten 5000€ sofort und ohne Umschweife per Überweisung zu bezahlen, und wir dir dadurch den Austritt genehmigen. Eine Ausfertigung ist für uns und eine für dich.“

Ich nickte.

Schnell hatte ich mir die Seiten durchgelesen und unterschrieben.

Mel zog ein Zettel wieder von der Theke und legte mir einen handgeschriebenen Zettel auf meinen Vertrag.

Unsere Kontoverbindung.

,,Danke.“, sagte ich knapp.

,,Ich wünsch dir alles Gute, Mats.“

,,Danke, ich dir auch.“

Mit diesen Worten drehte ich mich um und zog Marcel mit mir nach draußen.

Auf dem Weg zum Auto sagte keiner von uns beiden etwas.

Als wir im Auto saßen sah Marcel mich an.

,,Mats... Du hättest nicht extra... Ich meine 5000...“

Ich legte meine Lippen auf seine.

Und ob ich das tun musste!

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