Kapitel 2

 

Lena Pov

 

Scheiße, scheiße, Scheiße!!!

Schlimmer konnte es ja bald nicht mehr kommen, oder?

Da hatte ich mal ein bisschen Spaß, da musste Mats dazwischen kommen.

Ich liebte ihn, dass war nicht die Frage, aber Jürgen hatte so viel mehr zu bieten.

Er war wesentlich männlicher und erfahrener in allen Dingen.

Mats sah gut aus, keine Frage, aber das tat Jürgen auch und er hatte so viel mehr, als Mats.

Wir hatten scheinbar komplett die Zeit vergessen, sonst wäre Mats sicher nicht zurück gewesen.

Meine Versuche die Situation etwas zu beschwichtigen und es ihm zu erklären scheiterten.

Ich war nicht wirklich böse darum, denn was hatte ich denn bitte für eine Erklärung?

`Tut mir leid, Mats aber dein Trainer macht mich einfach wahnsinnig?`

Das wäre sicher nicht so gut gekommen.

Dennoch fühlte ich mich als gute Ehefrau dazu gezwungen, mich zu erklären.

Er wollte gehen.

Hätte ich ihn da aufhalten sollen?

Hätte ich vielleicht heulen sollen und ihm sagen sollen, dass er bleiben soll?

Das hatte ich nicht getan, weil mir in dem Moment nicht danach war.

War ich deswegen jetzt eine Scheiß Ehefrau?

Ich hatte ihn betrogen ja, aber ich war sicher, dass er das auch schon getan hatte.

Das Schlimmste an der Sache war wohl einfach, dass ich es in dem Moment nicht bereute.

Ich genoss die Aufmerksamkeit und die Zweisamkeit mit Jürgen und fand es immer wieder schön bei ihm zu sein.

Mats floh ins Schlafzimmer.

Nun sollte ich vielleicht hinterher gehen.

 

 

Schnell sammelte ich meine Klamotten zusammen und machte mich auf den Weg ins Schlafzimmer.

Dort blieb ich an der Türe stehen und sah Mats zu, wie er achtlos seine Sachen in eine Tasche stopfte.

Auch hier scheiterten sämtliche Versuche mit ihm zu reden.

Vielleicht war es auch einfach der falsche Augenblick und ich sollte oder musste es später nochmal versuchen.

Als Mats sich dann an mir vorbei schob und das Zimmer verließ, wurde mir endgültig klar, dass es der falsche Augenblick war.

In der Annahme, dass Mats die Wohnung schon verlassen hatte, machte ich mich auch auf den Weg zurück ins Wohnzimmer.

Allerdings stieß ich dann unsanft mit ihm zusammen und fiel zu Boden.

Das schien ihn nur nicht zu interessieren, denn er lief geradewegs weiter aus der Wohnung und ließ diese hinter sich ins Schloss fallen.

Ich atmete tief durch und sah die Türe noch einen Moment an, als Jürgen vor mir auftauchte.

,,Gott, was ist denn passiert? Wieso sitzt du auf dem Boden? Hat der dir was getan?“, fing auch gleich die Flut an Fragen an.

,,Nein, wir sind nur gegeneinander gelaufen und dabei bin ich gefallen. Alles okay.“, lächelte ich ihn an und wollte aufstehen.

Jürgen hielt mir seine Hand hin, die ich dankend annahm und ließ mir auf die Beine helfen.

 

 

Sofort spürte ich einen Arm um meine Hüfte, der mich sanft mit sich zog.

Ich ließ Jürgen gewähren und mich mit ihm ins Wohnzimmer ziehen.

Dort drückte er mich sanft auf die Couch und setzte sich sogleich neben mich.

,,Es tut mir leid, dass Mats das jetzt mitbekommen hat und das ihr jetzt wegen mir Streit habt.“, begann er auch gleich.

,,Das muss dir nicht leid tun. Das ist schon okay. Mir hätte klar sein sollen, dass es irgendwann raus kommt und dann ist ja auch klar, dass es dann Streit gibt. Aber komischerweise stört mich das auch im Moment gar nicht wirklich.“

,,Was meinst du?“

,,Mich stört es nicht, dass Mats weg ist und das er jetzt angepisst bist. Ich genieße die Zeit mit dir in vollen Zügen und finde es einfach nur noch schön.“

,,Ich genieße es doch auch mit dir. Aber den Streit wollte ich dennoch nicht provozieren.“

,,Das ist schon okay. Das hat doch nichts mit dir zu tun.“

,,Aber ich habe da mit dran Schuld. Ich meine ich habe ja auch mit dir gevögelt. Ich hätte das ja nicht tun müssen.“

,,Bereust du es?“

Fragend sah ich ihn an.

Nun hoffte ich einfach, dass er es nicht bereute.

,,Nein, natürlich bereue ich das nicht. Ich genieße doch auch jede Minute mit dir.“

,,Ich bereue es auch nicht. Eher im Gegenteil. Ich bin froh, dass es so ist wie es ist.“

,,Dann haben wir also keinen Fehler gemacht?“

,,Nein, wieso auch?“, fragte ich verwirrt.

,,Weil Mats jetzt sauer ist und gegangen ist. Ich denke der wird wohl zu Marcel gegangen sein.“

,,Das glaube ich nicht. Die haben Streit.“

Jürgen seufzte tief und sah mich fragend an.

 

 

,,Das wusste ich nicht. Wieso?“

,,Weil Marcel uns gesehen hat. An dem Abend der Weihnachtsfeier wohl schon. Marcel hat es Mats gesagt. Aber Mats hat ihm nicht geglaubt. Deswegen haben die Streit.“

,,Ja, ich meine da habe ich etwas mitbekommen, im Training.“

,,Deswegen denke ich nicht, dass Mats zu Marcel fährt. Ich denke das er eher zu einem anderen fahren wird, oder das er direkt in ein Hotel gehen wird, weil er eben Streit hat mit Marcel.“

,,Ja, es ist ja durchaus möglich. Ich denke auch, dass er wohl direkt in ein Hotel fahren wird, wenn die Streit haben, denn ich gehe mal nicht davon aus, dass er dann zu einem anderen der Spieler geht. Er wird dann wohl auch morgen nicht beim Training erscheinen, was ich sehr bedauerlich finden würde, weil ich den Jungs doch immer beibringe, berufliches von privatem zu trennen. Außerdem steht ein wichtiges Spiel an und da brauchen wir Mats einfach.“

,,Ja, das Spiel gegen die Bauern.“, sagte ich Gedankenverloren.

,,Mach dir jetzt mal nicht zu viel Gedanken, dass werde ich auch nicht machen, jetzt genießen wir einfach unsere Zweisamkeit.“, sagte Jürgen aufmunternd.

Ich nickte und kuschelte mich direkt mal etwas näher an ihn und schloss die Augen.

Jürgen streichelte mir sanft über den Unterarm und ich konnte es wie immer mehr als genießen.

Das war genau das, was ich jetzt brauchte und wollte, einfach glücklich sein.

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Thema: Kapitel 2

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