Kapitel 11

 

Lena Pov

 

,,Das ist mein Heimatland.“, sagte er grinsend.

,,Ja sicher, tut mir leid. Ich war nur überrascht, dass ich dich hier treffe.“

,,Ich bin auf Urlaub hier und was machst du hier?“

,,Ich hatte Streit zu Hause und wollte einfach weg. Also bin ich los gefahren und irgendwann hier gelandet. Ich habe mir dann gestern hier ein Hotel genommen und wollte jetzt einfach in die Stadt.“

,,Soll ich mit dir eine Stadtrundfahrt machen?“, fragte Lukasz grinsend.

,,Brauchst du nicht. Mir wäre jetzt wichtiger, dass ich etwas zu essen bekomme.“

,,Hast du Hunger?“

,,Ja, ich habe das Gefühl ich sterbe vor Hunger.“

,,Das wollen wir ja nicht.“, lachte der Pole und hielt mir seinen Arm hin.

Nur zu gerne harkte ich mich unter und ging mit ihm durch die Straßen weiter.

Vor einem Restaurant machten wir dann schließlich halt und Lukasz sah mich fragend an.

,,Hier?“

,,Klar. Ich kenne mich hier nicht aus.“, sagte ich verschämt grinsend.

Lukasz zog mich sanft mit nach drinnen und redete kurz mit dem Kellner auf polnisch.

Der nickte nur und führte uns auch sogleich an einen Tisch.

Lukasz zog mir einen Stuhl vor und ich ließ mich darauf nieder.

Anschließend setzte er sich ebenfalls auf einen Stuhl mir gegenüber und lächelte mich an.

War der Pole doch schon mehr als süß.

Und wenn ich ehrlich zu mir selber war, hatte ich doch auch schon immer eine kleine Schwäche für die Polen allgemein.

Der Kellner kam auch sogleich mit den Karten und gab sie uns.

 

 

Viel konnte ich zugegebenermaßen nicht lesen, denn das meiste war auf polnisch.

Aber Lukasz half mir, dass alles zu verstehen, damit ich auch etwas bestellte, was ich wollte und mochte.

Nachdem wir das Essen ausgewählt hatten, bestellten wir und gaben die Karten zurück.

Dann sah Lukasz mich erwartungsvoll an.

,,Warum schaust du mich denn so an?“, fragte ich verwirrt.

,,Du hast eben gesagt, dass du Ärger zu Hause hast. Magst du vielleicht darüber reden?“, fragte er vorsichtig.

,,Nein, eigentlich nicht.“, sagte ich schulterzuckend.

,,Du musst natürlich nicht. Es war nur ein nett gemeinter Vorschlag.“

,,Ich weiß und ich weiß das auch wirklich zu schätzen, aber ich will dein Angebot nicht annehmen.“

,,Das ist deine Entscheidung. Wie lange bist du denn noch hier?“

,,Ich habe keine Ahnung. Solange bis sich die Lage zu Hause entspannt hat würde ich mal sagen.“

,,Woher weißt du, dass es so ist?“

,,Das was ist?“

,,Das sich die Lage wieder entspannt hat?“

,,Ich habe keine Ahnung. Ich habe kein Handy mit. Also wirklich erfahren werde ich es wohl nicht. Ich werde wohl einfach nach meinem Gefühl handeln.“

,,Das kann ja aber auch nicht der richtige Schritt sein.“

Ich wollte gerade antworten, da kam auch schon der Kellner mit unserem Essen.

 

 

Aber Lukasz hatte ja völlig Recht.

Das kann auch nicht der richtige Weg sein.

Und eigentlich wollte ich es ja auch so nicht.

Aber ich hatte keine Ahnung, wie ich es sonst machen soll.

Wusste ich doch selber nicht mehr, was ich machen sollte.

Jürgen hatte nicht so reagiert wie ich es mir erhofft hatte und Mats?

Bei dem war ich wohl mittlerweile ganz unten durch.

Und das auch noch zu Recht.

Immerhin hatte ich ihn ja auch betrogen und dessen war ich mir ja auch bewusst.

,,Schmeckt dir das Essen nicht?“, holte Lukasz mich aus meinen Gedanken.

,,Doch, dass Essen ist hervorragend.“

,,Warum isst du denn dann nicht?“

,,Tut mir leid.“, sagte ich mit gesenktem Kopf.

,,Schon okay.“

Sofort begann ich zu essen.

Wollte ich doch nicht noch mehr aufsehen erregen.

Das Essen war wirklich fantastisch.

Und ich fasste den Entschluss, später wieder nach Hause zu fahren.

Eine Nacht würde wohl wahrscheinlich nicht reichen, um die erhitzen Gemüter zu beruhigen, aber um sie etwas zu stillen.

,,Ich fahre später nach Hause.“, sagte ich entschlossen und blickte Lukasz fest in seine Augen.

,,Okay. Bist du mit dem Auto hier?“

,,Ja, wieso?“

,,Kann ich mit dir heim fahren?“

,,Ja, sicher.“, sagte ich lächelnd.

 

 

Den Rest des Essens nahmen wir schweigend zu uns.

Nachdem wir fertig waren, ging Lukasz bezahlen und wir machten uns gemeinsam auf den Weg zurück in das Hotel in dem ich eingecheckt hatte.

,,Hier hast du wirklich ein tolles Hotel gefunden.“

,,Danke, die waren auch alle nett zu mir.“

,,Ja, dass ist eins mit der Besten in ganz Polen.“, zwinkerte er mir zu und ich wurde leicht rot.

Machte mich die Anwesenheit des Polen doch schon die ganze Zeit leicht nervös.

Ich machte mich mit ihm zusammen auf den Weg in mein Zimmer und packte dort meine Sachen zusammen.

Lukasz half mir dabei, so ging es schneller.

Nachdem ich fertig war gingen wir gemeinsam runter ich bezahlte meinen Aufenthalt.

Dann ging es gemeinsam zu Lukasz, um dort seine Sachen zu holen.

Was er mir allerdings verschwiegen hatte war, dass er bei seinen Eltern untergekommen war, für die Tage in denen er hier war.

Erst vor der Haustüre rückte er mit der Sprache raus.

,,Ich bin bei meinen Eltern zu Besuch gewesen. Wenn du mit reinkommst, dann lernst du sie auch gleich kennen.“, sagte er verschämt.

,,Das macht doch nichts, oder soll ich lieber im Auto warten?“

,,Nein, ich hätte gerne, dass du mit reinkommst.“

,,Okay.“, sagte ich lächelnd und stieg auch sogleich aus und folgte Lukasz zur Haustüre.

Umfrage

Hat euch das Kapitel gefallen?

Ja, war gut (1)
25%

Joa, war ganz okay (1)
25%

Es ging so, eher nicht (1)
25%

Nein, überhaupt nicht (1)
25%

Stimmen insgesamt: 4

Thema: Kapitel 11

Es wurden keine Beiträge gefunden.

Neuer Beitrag