Kapitel 7

 

Entsetzt sah ich den Borussen Trainer an.

Das war eine Nachricht, die ich sicher so nicht erwartet hätte und die ich erst mal verdauen musste.

,,Du... du... du hast dich... in... in... mich... verliebt?!“, fragte ich immer noch ungläubig.

,,Ja, das habe ich und ich würde mir nichts mehr wünschen, als mit dir zusammen zu sein.“

,,Aber Jürgen, deine Familie. Du hast eine Frau und du hast Kinder. Ich meine eine Affäre ist ja das eine aber eine Beziehung?“

,,Was spricht dagegen? Ich habe mich in dich verliebt und das schon seit so langer Zeit. Ich habe keine Ahnung, was ich ohne dich machen soll. Das mit dir ist einfach etwas besonderes.“

,,Das ist es mit dir ja auch, aber deine Familie?“

,,Meine Frau wird sich scheiden lassen und wenn sie es nicht tut, dann mache ich es und meine Söhne sind mittlerweile alt genug, um das zu verstehen.“

,,Meinst du wirklich?“, fragte ich scheu nach.

,,Ja, ich meine wirklich. Jolien, ich liebe dich wirklich und ich möchte einfach nur noch mir dir zusammen sein.“

,,Gib mir bitte etwas Zeit, ja?“

,,Natürlich. Ich gebe dir alle Zeit der Welt.“

,,Das ist lieb. Das brauche ich jetzt auch, denn es geht mir alles dann doch etwas schnell.“

,,Das kann ich verstehen und ich will dich ja auch nicht überfordern. Also gebe ich dir alle Zeit, die du brauchst.“

,,Danke.“

Jürgen nickte mir noch einmal zu um zu bestätigen, dass er mich gehört hatte und stand dann auf.

 

 

,,Wenn es dir lieber ist, dann gehe ich in ein Hotel.“

,,Ja, ich denke, dass es besser wäre. Es tut mir leid, Jürgen, aber ich möchte in Ruhe darüber nachdenken.“

,,Ich verstehe das. Ich werde mir dann ein Hotel suchen nach dem Training.“

,,Wann musst du denn zum Training?“, fragte ich nachdenklich.

,,In einer Stunde.“

,,Würdest du vorher noch etwas mit mir kuscheln, bitte?“

,,Sicher. Hör zu Schönheit, ich möchte nicht, dass du dich jetzt anders verhältst mir gegenüber, nur weil du das jetzt weißt. Sei einfach wie du immer bist und dann bin ich glücklich. Nimm nicht zu viel Rücksicht auf meine Gefühle. Es tut mir mehr weh, wenn du dich von mir abwenden würdest, als wenn ich weiterhin die Zeit mit die genießen kann, wie ich es auch vorher getan habe.“

Ich nickte und stand ebenfalls auf.

Schnell hatte ich den Trainer erreicht und ihn in meine Arme gezogen.

Meine Lippen legten sich auf seine und meine Zunge spielte direkt an seinen Lippen.

Sofort gewährte er mir Einlass und unsere Zungen fochten einen sanften Kuss aus.

Nachdem wir uns aus Atemnot wieder trennen mussten, fasste ich ihn am Handgelenk und zog ihn mit ins Wohnzimmer.

Dort schubste ich ihn sanft auf die Couch und setzte mich neben ihn.

Sofort war ich auch schon wieder an seiner Seite und kuschelte mich eng an ihn.

Meinen Kopf hatte ich auf seine Schulter gelegt und genoss die Ruhe und die Zweisamkeit.

 

 

Die Stunde verging viel zu schnell und Jürgen musste gehen.

,,Ich muss los, Schönheit. Ich kann mir nicht erlauben als Trainer zu spät zum Training zu kommen.“

,,Hmh. Schon okay.“

,,Sei nicht böse.“, sagte er und legte seine Hand unter mein Kinn.

Vorsichtig drückte er meinen Kopf nach oben und sah mir in die Augen.

,,Wann immer du möchtest, dass ich zu dir komme, meld dich und dann werde ich bei dir sein.“

,,Danke.“, sagte ich und senkte meinen Blick.

Jürgen drückte mir noch einen Kuss auf die Stirn und stand dann auf.

,,Ich kümmere mich dann auch später um einen Anwalt. Ich werde den dann ja brauchen wegen der Scheidung und auch wegen dem Zeitungsartikel. Der wird dich dann da auch raus hauen.“

,,Du bist erst mal wichtiger. Sieh zu, dass du das schaffst da raus zukommen und dann kannst du dich um mich kümmern.“

,,Du bist auch wichtig.“

,,Ja, aber ich stehe doch nicht im Öffentlichen Leben. Du schon und da finde ich es bei dir eben einfach wichtiger.“

Jürgen entschied sich wohl nichts mehr dazu zu sagen, denn er drückte mir nur noch einen Kuss auf die Lippen.

,,Ich bin dann jetzt mal zum Training. Ich fahre dann danach direkt ins Hotel. Meld dich einfach, wenn ich zu dir kommen soll. Meine Nummer hast du ja.“

,,Ja, ich werde mich auf jeden Fall bei dir melden, aber ich muss mir erst mal Gedanken machen, wie es jetzt weiter geht.“

,,Ich verstehe das ja auch. Also dann, bin ich jetzt mal weg, Schönheit. Bis bald.“

,,Bis bald, Hübscher.“

 

 

Jürgen ging zur Haustüre und drehte sich da noch einmal kurz um.

Er blickte mich an und öffnete dann die Haustüre.

Mit einem letzten Blick auf mich schloss er die Türe hinter sich und verschwand zum Training.

Ich hatte keine Ahnung wie ich darauf reagieren sollte und merkte, wie sich in mir eine merkwürdige Verzweiflung breitmachte.

Schwer ließ ich mich hinter mir auf das Sofa fallen, auf dem ich zuvor noch mit Jürgen gesessen hatte und vergrub das Gesicht in meine Hände.

Ich spürte wie Tränen in meinen Augen brannten.

Eigentlich war ich kein Mensch, der direkt anfing zu weinen, aber in dem Moment wusste ich wirklich nicht mehr weiter.

Die Tränen rannen mir unaufhaltsam durch die Finger und hinterließen kleine feuchte Flecken auf meiner Jeans.

Ich war mir nicht sicher, ob ich ihn auch liebte, aber das da etwas ist, dass wusste ich sicher.

Immer wieder freute ich mich auf die Wochenenden, wenn ich wusste, dass ich ihn sehen konnte.

Die Winter und die Sommerpause waren für mich Hölle.

Vor allem dann, wenn die Vereine im Trainingslager waren.

Dort konnte ich Jürgen nicht mal zwischen durch treffen, was ich sonst schon mal tat, wenn keine Spiele waren.

Aber war das gleich ein Zeichen dafür, dass ich mich in ihn verliebt hatte?

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Thema: Kapitel 7

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