Kapitel 9

 

Jürgen Pov

 

Mir war klar das Ulla gehen würde.

Auch, dass sie sich von mir trennen würde.

Aber das störte mich auch nicht sonderlich, denn ich hatte mich für meinen Sohn entschieden und das war für mich alles was zählt.

So hatte ich mich dazu entschieden ihn mit zu mir zu nehmen und wollte das auch so machen.

Immerhin wusste ich ja auch jetzt, dass er mein Sohn ist und dann musste ich mich ja auch um ihn kümmern, wenn ich das vorher schon nicht konnte.

Klar konnte ich das nur nicht, weil ich von ihm nichts wusste, aber jetzt wusste ich von ihm und wollte mich auch um ihn kümmern.

Also sah ich es auch als normal an, den nächsten Schritt zu gehen und dann mit seiner Betreuerin zu reden, wenn dir mir weiterhelfen konnte.

Nachdem Jean mir dann auch gesagt hatte, wie die hieß, machte ich mich dann auch gleich auf den Weg wieder in den Aufenthaltsraum, in der Hoffnung, dass ich die gute Frau Müller dort finden würde.

Aber leider fand ich da erst einmal nur den Betreuer, der mir die Türe aufgemacht hatte.

,,Kann ich Ihnen weiterhelfen, Herr Klopp?“, fragte er und ich nickte.

,,Ja, ich suche Frau Müller und würde gerne mit ihr reden.“

,,Die Betreuerin von Jean nehme ich an?“

,,Ja, genau die.“

,,Ich gehe mal nach ihr suchen. Ich musste leider so dumm fragen, wir haben zwei Frau Müller hier.“, erklärte er und ging dann nach ihr sehen als ich nickte.

 

 

Ich sah mich in dem Aufenthaltsraum um und sah den anderen Teenagern dabei zu, wie sie Fernseher schauten, zockten, sich unterhielten oder einfach ein Buch lasen.

Jean hatte es hier mit Sicherheit auch gut, aber ich wollte ihn jetzt mit nach Hause nehmen und das würde ich auch tun, sobald alles mit dieser Frau Müller geklärt war.

Kurze Zeit später kam dann aber auch schon der Betreuer mit einer jungen Frau wieder.

,,Guten Tag, Herr Klopp. Mein Name ist Tamara Müller. Sie wollten mit mir reden?“, fragte sie und hielt mir ihre Hand hin, die ich auch gleich ergriff und schüttelte.

,,Ja, ich wollte mit Ihnen sprechen. Es geht um Jean.“

,,Das dachte ich mir. Das können wir auch gerne machen. Vielleicht möchten Sie mir dafür in mein Büro folgen, da können wir besser reden.“, sagte sie und ich nickte, bevor ich dann mit ihr gemeinsam in ihr Büro ging.

Dort deutete sie mir an, dass ich mich setzen sollte und tat das dann auch gleich.

Sie setzte sich mir gegenüber hinter den Schreibtisch und sah mich abwartend an.

,,Ich habe herausgefunden, dass ich der Vater von Jean bin und würde gerne mit Ihnen reden, wie es jetzt weiter geht, denn er sagte, dass Sie das Sorgerecht haben. Ich würde das gerne haben und ihn mit zu mir nehmen.“, erklärte ich und sie nickte.

,,Ich bin mir nicht sicher, ob das mit der Übertragung des Sorgerechts so schnell geht. Das muss dann wahrscheinlich ja auch gerichtlich geregelt werden. Grundsätzlich bin ich natürlich dazu verpflichtet Ihnen das Sorgerecht dann auch zu übergeben, was ich auch machen würde, aber das wird wie ich bereits sagte noch etwas dauern. Sie können Jean mitnehmen, wenn er sich dann hier austrägt, aber das muss dann eben auch noch gemacht werden und dann wäre es mir lieb, wenn sie das erst machen würden, wenn Sie auch das Sorgerecht hätten.“

 

 

,,Das würde mir dann aber nicht so in den Kram passen. Ich würde Jean gerne heute schon mitnehmen.“

,,Heute schon?“, fragte sie überrascht und ich nickte.

,,Ja, es ist mein Sohn und ich möchte ihn dann auch in meiner Umgebung haben. Das verstehen Sie doch auch sicher, oder?“

,,Ja, natürlich, aber Sie wissen schon, dass ich das Sorgerecht für ihn noch habe.“

,,Das ist ja aber kein Problem, wenn Sie mir das dann vielleicht trotzdem erlauben, dann spricht da ja nichts gegen. Ich bitte Sie, ich bin schon Vater von zwei Söhnen, ich weiß, wie ich mit Kindern in dem Alter umgehen muss.“

,,Daran habe ich nicht gezweifelt, Herr Klopp.“

,,Dann genehmigen Sie mir das ich Jean mitnehmen kann?“

,,Ja, ich mache die Papiere fertig und dann müssen Sie und Jean das nur noch unterschreiben und die Sachen dann noch holen, falls Sie die heute nicht schon mitnehmen wollen.“

,,Was gehört denn Jean? Nur die Sachen so oder auch die Möbel?“

,,Nein, die Möbel sind von hier. Es geht sich nur um den Rest, der sich in den Möbeln befindet.“

,,Dann nehmen wir das heute schon mit und packen alles zusammen in der Zeit wo sie die Papiere fertig machen.“

,,Das können Sie gerne machen.“

,,Dann bedanke ich mich bei Ihnen und warte dann bei Jean auf die Papiere.“

,,Die bringe ich Ihnen dann dahin.“, sagte sie und stand auf.

Auch ich stand auf und machte mich mit ihr auf den Weg wieder in den Aufenthaltsraum, wo ich sie mit einem weiteren Händeschütteln auch schon verabschiedete und wieder zu Jean ging.

 

 

Dieser saß auf der Couch und schien auf mich zu warten.

,,Ich habe mit deiner Betreuerin gesprochen. Ich kann dich mitnehmen, aber dann müssen wir das unterschreiben und es wird auch noch etwas dauern, bis ich dann das Sorgerecht habe, aber das will sie dann an mich abtreten. Sie bringt die Papiere gleich her ich habe ihr gesagt ich warte hier mit dir und packe die Sachen zusammen, denn die willst du ja auch sicher mitnehmen, oder?“

,,Ja klar. Ich hätte aber auch nicht damit gerechnet, dass das so schnell geht.“

,,Klar geht das schnell. Wir packen jetzt und dann fahren wir später nach Dortmund und dann wohnst du bei mir und Emma.“

,,Geil, dann sehe ich Emma ja auch wieder. Ich habe die kleine Hündin in mein Herz geschlossen.“

,,Sie dich bestimmt auch. Sie hat noch nie so schnell jemandem vertraut wie dir.“

Jean nickte zufrieden und ich begann dann auch schon mit ihm die Sachen in Kisten zu packen, die er, warum auch immer, in seinem Zimmer stehen hatte.

In seinen Sachen entdeckte ich einige Dinge des BVB und war sicher, dass er auch Fan von uns sein musste, sonst hätte er die ganzen Sachen ja sicher nicht.

,,Bist du BVB Fan?“, fragte ich dann nach einer Weile und Jean nickte begeistert.

,,Schon seit ich denken kann. Ich liebe diesen Verein einfach.“

,,Hast du die Jungs mal persönlich kennengelernt?“, fragte ich weiter und er schüttelte traurig den Kopf.

,,Dann nehme ich dich morgen mit zum Training und dann kannst du die kennenlernen.“

,,Wirklich?“

,,Versprochen, aber jetzt lass uns weiter packen.“, sagte ich und begann weiter alles aus den Schränken in die Kisten zu packen.

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