Kapitel 4

 

Jürgen Pov

 

Die Trainingseinheit heute war wirklich mehr als hart.

Ich hatte keine Ahnung wieso, aber heute taten die Jungs alle, was sie wollten und keiner das, was er sollte.

Was bei der Tatsache, dass wir im Moment im Abstiegskampf fest hingen sicher nicht das idealste war.

Da ahnte ich auch noch nicht, was mich zu Hause erwartete.

Aber wer rechnete schon damit, dass er von einem jungen Mann der Vater sein soll, der dann urplötzlich vor der Türe steht.

Ich hatte keine Ahnung, wie Ulla an den Jungen dran gekommen war, aber scheinbar hatte sie ihn ja zumindest reingelassen.

Sicher dass ich damals keine Affäre mit Anette hatte, war ich, aber ich wusste auch, dass ich einen One – Night – Stand mit ihr hatte und der sollte gereicht haben, um Jean zu zeugen?

Natürlich wusste ich, dass das passieren kann, aber ich konnte es mir einfach nicht vorstellen.

Ulla kochte und das konnte man deutlich merken.

Da würde ich mir sicher noch etwas anhören dürfen, wenn Jean weg war, aber bitte doch auch erst dann.

Musste der Kleine die Eheprobleme von uns ja nun wirklich nicht auch noch mitbekommen.

Mit dem Test war ich nicht wirklich e2minverstanden, aber auch das würde Ulla mir später noch klar machen, denn den wollte sie jetzt mit Sicherheit haben wollen, da konnte kommen was wollte, da war ich mir jetzt schon sicher.

 

 

,,JÜRGEN NORBERT KLOPP!!!!“, rief Ulla, nachdem sie Jean zur Türe gebracht und dies wieder geschlossen hatte.

Ich wusste, dass sie wirklich mehr als nur kochte und fuhr mir mit der Hand durch das Gesicht.

,,Hast du mich wirklich betrogen? Hast du mich ernsthaft mit irgendeiner Schlampe betrogen und dann auch noch ein Kind mit ihr gezeugt?“, fragte sie mehr als sauer und ich konnte deutlich sehen, dass sie kurz vorm explodieren stand.

,,Ulla, das ist doch schon Jahre her....“

,,Hast. Du. Mich. Damals. Betrogen?“, fragte sie mit Nachdruck und ich seufzte.

,,Das ist doch jetzt scheißegal. Es geht doch hier nicht mehr um die Vergangenheit. Ich meine wir leben im hier und jetzt, Liebling.“

,,Nenn mich nicht Liebling!!!! Ich will jetzt auf der Stelle wissen, ob du mich damals betrogen hast!!!! Ich schwöre dir, Jürgen, wenn du mir jetzt nicht die Wahrheit sagst, dann hast du meine Scheidungspapiere schneller auf dem Tisch liegen, wie du schauen kannst!!!! Ich lasse mich doch hier von dir nicht so verarschen!!!!“ schrie sie aufgebracht und ich seufzte, bevor ich mir mit der Hand durch die Haare strich.

Emma hatte sich auch schon in die hinterste Ecke verzogen und mochte es auch nicht, wenn wir Streit hatten, was glücklicherweise auch nicht wirklich oft vorkam.

,,Ja, ich habe dich damals betrogen. Aber es war nur ein One – Night – Stand, der nichts.....“, weiter kam ich nicht, denn ich hatte auch gleich die fünf Finger meiner Frau im Gesicht und sie mir eine Ohrfeige verpasst.

,,Du bist das allerletzte!!!! Ich will dich nicht mehr sehen!!!! Dann wird der Junge ja auch dir sein!!!! Herzlichen Glückwunsch!!!!“, schrie sie und verließ den Raum.

 

 

Aus Reflex hatte ich meine Hand auf meine Wange gelegt, denn die Stelle brannte wirklich höllisch.

Dennoch sollte ich ihr folgen, was ich dann auch tat.

Ich ließ die Hand sinken und folgte ihr ins Schlafzimmer, wo sie sich hin verzogen hatte.

Sie war gerade dabei ihre Sachen in einen Koffer zu packen.

,,Was machst du da?“, fragte ich und sie sah mich hasserfüllt an.

,,Ich packe!!!!“

,,Warum und wo willst du hin?“

,,Keine Ahnung, ich denke ich fahre zu einer Freundin oder so!!!! Aber ich bleibe bis das mit Jean geklärt ist sicher nicht mehr hier!!!!“

,,Aber das kannst du doch nicht machen. Ich brauche dich doch hier.“

Ulla antwortete nicht darauf, sondern ging stattdessen ins Bad und packte dort noch alles ein, was sie brauchte und schloss den Koffer.

Sie zog diesen hinter sich her und auch gleich zur Türe, wohin ich ihr ebenfalls folgte.

,,Ulla, bitte. Du kannst mich doch nicht einfach verlassen und gehen.“

,Doch, das kann ich genauso einfach, wie du mich damals betrügen konntest!!!!“, sagte sie und zog ihren Koffer zum Auto.

,,Ulla, bitte.“, flehte ich aber Ulla ging gar nicht wirklich drauf ein, sondern packte ihren Koffer in den Kofferraum und schlug den wieder zu.

,,Ulla, das kannst du doch nicht machen. Die Nachbarn schauen schon.“, sagte ich und ging zu dem Auto.

,,Und ob ich das kann!!!! Ich werde jetzt fahren und dann bist du mich erst einmal los!!!! Wir sehen uns dann die Tage wieder!!!!“, sagte sie und stieg in ihren Wagen.

 

 

,,Ulla, bitte!!!!“, schrie ich nun auch und hämmerte gegen die Fensterscheibe des Autos.

Aber auch das interessierte sie nicht wirklich, denn sie startete den Wagen und fuhr tatsächlich davon.

Ich lief ihr noch ein paar Schritte hinterher, musste dann aber einsehen, dass sie einfach zu schnell für mich war und blieb dann resigniert auf der Straße stehen und sah ihr nach, bis ich sie nicht mehr sehen konnte.

Seufzend ging ich dann zurück zur Haustüre, die offen stand und Emma dort wartete.

,,Komm rein, Kleine.“, sagte ich zu der Hündin und sie kam auch wirklich gleich rein.

Schlimmer konnte es ja wirklich nicht mehr werden. Jetzt hatte ich nicht nur den Abstiegskampf und wahrscheinlich auch noch einen weiteren Sohn, von dem ich Jahrelang nichts wusste, sondern auch noch Streit mit meiner Frau.

Nachher würde sie mich auch noch verlassen, das konnte ich wirklich nicht gebrauchen, aber ich konnte es wohl einfach nicht ändern und musste die Dinge nehmen wie sie kamen.

Ich legte den Kopf auf meine Hände und stützte die Ellbogen auf meine Knie ab.

Wusste ich doch selber nicht, was ich jetzt noch machen sollte.

Emma kam zu mir und legte ihren Kopf auf meinen Oberschenkel, was mich dazu brachte ihren Kopf zu streicheln.

,,Jetzt sind wir alleine, meine Kleine.“, sagte ich traurig zu der Hündin und schüttelte dann über mich selber den Kopf, als ich auch noch wirklich auf Antwort wartete.

Denn die würde ich von der kleinen Mischlingshündin sicher nicht bekommen.

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