Kapitel 5

 

1 Woche später

 

Jean Pov

 

Ulla hatte sich bereits zwei Tage nachdem ich da war bei mir gemeldet und war mit Jürgen zusammen zu mir gekommen und wir hatten den Test gemacht.

Ich hatte schon Respekt vor dem Ergebnis, aber ich wollte es auch wissen.

Wollte wissen, ob Jürgen mein Vater war oder nicht.

Seit dem Tag waren weder Ulla noch Jürgen bei mir und die beiden haben sich auch nicht mehr gemeldet und das obwohl sie sagten, dass sie sich melden würden, wenn sie etwas neues herausgefunden hatten.

Aber vielleicht war das Ergebnis auch noch nicht da und so saß ich wie jeden Tag in meinem Zimmer im Internat und fragte mich, was ich mit meiner Zeit anfangen sollte.

Die Jungs waren in der Stadt, aber dazu hatte ich keinen Bock, also war ich im Internat geblieben.

Was sollte ich denn sonst auch tun?

Aber auch solche langweiligen Tage kannte ich schon denn das heute war nicht der erste davon, den ich erlebte.

Ich schnappte mir die Zigaretten und zündete mir davon eine an.

Den Qualm inhalierte ich tief und ließ ihn dann wieder meinen Lungen entweichen.

Genüsslich lehnte ich mich gegen die Lehne meines Sofas und schloss für einen Moment die Augen.

Ich war nicht müde, sondern wollte einfach etwas entspannen

 

 

Als dann mein Handy klingelte zuckte ich heftig zusammen, denn damit hatte ich doch nicht gerechnet.

Auf dem Display sah ich eine Nummer die ich nicht kannte, wollte aber dennoch dran gehen.

,,Klopp?“, meldete ich mich dann auch gleich und hörte ein Seufzen am anderen Ende der Leitung.

,,Hier auch. Ich bin´s Ulla Klopp.“

,,Guten Tag, Frau Klopp.“, sagte ich daher freundlich, denn sie hatte mir über die Woche das du immer noch nicht angeboten.

,,Ich habe das Ergebnis von dem Test. Ich bin sicher, dass Jürgen sich später auch nochmal bei dir melden wird.“

,,Und? Was sagt der Test?“, fragte ich auch gleich, denn das wollte ich jetzt genau wissen.

,,Ich habe ihn noch nicht geöffnet. Ich traue mich nicht. Ich dachte wir machen das vielleicht zusammen. Soll ich vorbei kommen?“

,,Das wäre lieb, denn ich weiß nicht, ob ich so schnell noch Ausgang bekommen kann um zu Ihnen zu kommen.“

,,Das ist ja auch kein Problem. Ich kann ja zu dir kommen.“

,,Das wäre wirklich lieb.“, sagte ich und war wirklich mehr als froh, dass sie zu mir kommen würde.

,,Kommt Jürgen denn dann auch mit?“, fragte ich vorsichtig und hörte ein erneutes seufzen am anderen Ende der Leitung.

,,Ehrlich gesagt weiß ich es nicht, denn seit du da warst wohne ich nicht mehr in Dortmund. Ich bin zu einer Freundin gegangen.“

 

 

,,Das tut mir leid, ich wollte nicht so viel Unruhe stiften.“, sagte ich ehrlich und bereute es langsam wirklich, dass ich überhaupt etwas gesagt hatte.

,,Das ist schon okay. Es ist ja nicht deine Schuld.“, sagte sie sanft und ich seufzte.

,,Aber es fühlt sich so an. Ich meine wenn ich nichts gesagt hätte, dann wäre vielleicht noch alles gut zwischen Ihnen und Jürgen.“

,,Nein, das glaube ich nicht. Es hat auch schon vorher gekriselt. Ich glaube kaum, dass es nur an dir liegt. Das war doch nur der berühmte Tropfen, der das Fass zum überlaufen gebracht hat.“

,,Aber dann ist das meine Schuld.“, sagte ich und blickte auf den Boden.

,,Jean, mach dir keine Sorgen, dass ist nicht deine Schuld. Lass uns auch erst einmal abwarten was der Test noch sagt.“

,,Ja, da bin ich wirklich gespannt. Soll ich Jürgen anrufen? Das er auch herkommt?“

,,Nein, dass brauchst du nicht. Ich kümmer mich drum. Ich komme dann gleich zu dir.“

,,Danke.“, sagte ich ziemlich kleinlaut und spürte deutlich, dass ich ein mehr als schlechtes Gewissen hatte.

Denn es war egal was Ulla sagte, ich hatte das Gefühl, dass es meine Schuld war, dass die beiden jetzt nicht mehr zusammen sind.

,,Dann sehen wir uns gleich.“, sagte sie und ich nickte.

,,Ja, bis gleich dann.“

,,Bis gleich.“, sagte sie dann noch und beendete das Gespräch.

Auch ich legte auf und das Handy neben mich auf die Couch.

Gleich würde zumindest Ulla hier sein und dann würde ich wissen, ob meine Mutter die Wahrheit gesagt hatte oder nicht.

Ob Jürgen Klopp wirklich mein Vater war oder nicht.

 

 

Ich hatte noch gar keine Ahnung, was ich davon halten sollte, wenn er wirklich mein Vater wäre.

Was sollte ich denn dann machen?

Würde ich dann Kontakt mit ihm haben?

Ob er sich überhaupt für mich interessierte?

So viele Fragen die in meinem Kopf umher kreisten und ich keine Antwort drauf hatte.

Ich wusste irgendwann würde ich die bekommen, aber die Frage war wie und ob mir die Antworten gefallen würden.

Seufzend fuhr ich mir mit der Hand über die Seite meines Kopfes, nur um festzustellen, dass ich die Seiten wieder rasieren musste.

Ich hatte mir da ein Schachbrettmuster rein rasiert und musste das wohl nochmal nachschneiden.

Das würde ich dann auch die nächsten Tage tun, wenn ich dann auch meinen Iro nochmal färben würde, denn auch das würde die nächsten Tage wieder nötig sein.

Ging das doch recht schnell, dass man den Ansatz wieder sah und ich wollte doch auch gut aussehen.

Als es an der Türe klopfte, zuckte ich erneut leicht zusammen.

,,Herein.“, sagte ich und sah das meine Betreuerin den Kopf in die Türe steckte.

,,Jean, du hast Besuch. Eine Frau Klopp ist für dich da.“

,,Dann lass sie doch bitte rein, ich erwarte sie.“

Meine Betreuerin nickte und verschwand dann auch schon wieder aus der Türe, wo dann auch schon kurze Zeit später Ulla Klopp mit einem Brief in der Hand erschien.

,,Hallo Jean.“, sagte sie und reichte mir den Brief den ich musterte und gleich sah, dass das das Testergebnis sein musste.

Umfrage

Hat euch das Kapitel gefallen?

Ja, war gut (0)
0%

Joa, war ganz okay (0)
0%

Es ging so, eher nicht (0)
0%

Nein, überhaupt nicht (0)
0%

Stimmen insgesamt: 0

Thema: Kapitel 5

Es wurden keine Beiträge gefunden.

Neuer Beitrag