Kapitel 8

 

Jean Pov

 

Jetzt wo Jürgen auch noch da war, stieg die Nervosität natürlich nur noch mehr und ich sah zwischen den beiden hin und her.

Ich hatte doch keine Ahnung, was in dem Brief stand und wie es jetzt weiter gehen würde.

Vor allem wie es dann zwischen Ulla und Jürgen weiter ging, denn die beiden würden sich dann ja sicher trennen, wenn ich wirklich sein Sohn war, oder?

Ich wollte doch nicht die Beziehung zerstören von den beiden.

Würde ich das dann tun?

War es dann meine Schuld und das obwohl Ulla sagte, dass es nicht meine Schuld war.

,,Tut mir leid, ich habe es nicht früher geschafft, ich war noch mit Emma unterwegs.“, sagte Jürgen und ich nickte.

,,Ist ja kein Problem. Wir haben ja gewartet. Wir haben das Ergebnis hier. Willst du es vielleicht zu erst lesen?“, fragte ich und Jürgen schüttelte den Kopf.

,,Nein, ich hatte das Ergebnis auch zu Hause. Ich habe es schon gelesen. Ich kenne das Ergebnis.“

Ich nickte und sah Ulla fragend an, denn die hatte mir den Brief ja gegeben und musste nun wissen, was sie wollte.

,,Dann mach den Brief auf und dann sehen wir, was drin steht.“, sagte Ulla und ich nickte, bevor ich den Brief dann auch aufmachte.

Ich zog den Brief aus dem Briefumschlag und faltete ihn auf.

Die Zeilen überflog ich und spürte, dass ich immer nervöser wurde und ich vor allem warum auch immer ein mehr als schlechtes Gefühl sich in mir breit machte.

 

 

Dann las ich es: Jürgen war zu 99,9999% mein Vater.

Also hatte meine Mutter doch nicht gelogen und jetzt hatte ich es schwarz auf weiß.

Ich reichte Ulla den Brief und sah sie mit großen Augen an, denn so wirklich konnte ich das noch nicht glauben.

Sie nahm den Brief an sich und las sich die Zeilen ebenfalls durch.

,,Das gibt es doch nicht!!!!“, sagte sie lauter und sah Jürgen fassungslos an.

,,Du bist also doch der Vater von Jean?! Das heißt du hast mich damals betrogen!!!!“

,,Ich habe dich aber nur einmal betrogen. Es war ein One – Night – Stand und der hatte doch nicht mal was zu bedeuten.“

,,Aber du hast mich betrogen und jetzt kannst du es ja wohl auch nicht mehr leugnen!!!! Ich denke es ist besser, wenn ich dann jetzt auch gehe, denn ihr habt euch sicher noch einiges zu erzählen!!!! Du wirst von meinem Anwalt hören, Jürgen!!!!“, sagte Ulla und rannte dann auch schon förmlich aus dem Raum.

Jürgen sah ihr fassungslos hinterher und auch ich sah fassungslos zwischen der Türe und Jürgen hin und her.

Den Brief hatte Ulla mir auf die Couch gelegt und ich nahm ihn erneut an mich.

Ich las die Zeilen erneut und konnte es mir immer noch nicht wirklich vorstellen, aber scheinbar war es wirklich so, dass Jürgen mein Vater war.

,,Du bist wirklich mein Sohn.“, sagte Jürgen und ich nickte.

Konnte ich doch mehr auch nicht mehr dazu sagen und griff stattdessen nach meinen Zigaretten.

Ich zog eine raus und zündete mir diese auch gleich an und inhalierte den Qualm tief, bevor ich ihn wieder meinen Lungen entweichen ließ.

 

 

,,Das kommt vielleicht jetzt ein bisschen blöd, aber hast du vielleicht auch eine Zigarette für mich?“, fragte Jürgen und ich nickte, bevor ich ihm meine Packung hin hielt.

Jürgen nahm diese an sich und zündete sich ebenfalls eine Zigarette an.

,,Bekommst du von mir wieder. Ich besorge dir später noch ein paar Zigaretten. Wie geht es denn jetzt eigentlich weiter?“

,,Keine Ahnung, vielleicht solltest du dich besser mal um deine Frau kümmern.“

,,Nein, dass mache ich später. Ich kümmer mich jetzt erst um dich. Das ist mir jetzt wichtiger. Hat deine Mutter für dich das Sorgerecht?“

,,Nein, dass hat meine Betreuerin. Sie entscheidet was mit mir passiert.“

,,Soll ich mal mit ihr reden? Ich würde dich gerne mit zu mir nehmen, wenn du möchtest.“

,,Aber das kannst du doch alleine gar nicht entscheiden. Da musst du doch auch deine Frau fragen.“

,,Ich gehe davon aus, dass sie sich sowieso von mir trennt und dann wird sie sowieso nichts mehr zu sagen haben.“

,,Willst du denn nichts dagegen tun?“

,,Was soll ich dagegen tun, Jean? Ich habe die Chance mich für meine Frau und gegen meinen Sohn zu entscheiden, oder gegen meine Frau und für meinen Sohn. Da fällt mir die Entscheidung sehr leicht. Eine Frau finde ich überall und immer wieder wann immer ich will, aber einen Sohn nicht und da ist es doch klar, dass ich mich für dich entscheide.“

,,Aber deine Frau ist doch auch wichtig. Du liebst sie doch oder?“

Jürgen zog an der Zigarette und inhalierte den Qualm tief, bevor er diesen seinen Lungen entweichen ließ und Antwortete.

 

 

,,Ich weiß nicht, ob ich sie noch liebe. Es ist nicht alles so einfach und so gut wie es aussieht und ich denke es ist vielleicht auch besser, wenn wir uns trennen. Es lief wie ich bereits sagte schon länger nicht mehr so gut wie es sollte.“

,,Aber das ist doch kein Grund seine Ehe gleich wegzuschmeißen.“

,,Es war nur eine Frage der Zeit, Jean. Lass uns nicht mehr darüber reden, sondern uns lieber über dich unterhalten. Möchtest du mit zu mir kommen?“

,,Klar, gerne. Aber ich will doch nicht schuld sein, dass eure Ehe jetzt kaputt geht.“

,,Aber das ist doch auch gar nicht deine Schuld, mein Großer. Vertrau mir.“

Ich nickte nur und hatte doch keine Ahnung, ob ich das auch wirklich glauben konnte.

Jetzt sollte ich auch noch zu ihm ziehen und hatte doch keine Ahnung, ob das funktionieren würde.

Eigentlich kannte ich meinen Vater doch überhaupt nicht und das was ich aus dem Fernseher wusste, musste ja auch nicht unbedingt immer alles stimmen.

Unsicher streichelte ich mir wieder über die Haare neben dem Iro und sah Jürgen auch so an.

,,Ich rede mal mit deiner Betreuerin wenn du möchtest.“, sagte er dann und ich nickte.

Klar, sprach da ja auch nichts gegen, wenn er mal mit ihr sprach.

,,Wie heißt die Gute denn?“

,,Tamara Müller.“

,,Dann gehe ich jetzt mal mit der Frau Müller reden und dann bin ich mir sicher, dass wir uns da auch einigen können.“

Ich nickte und hoffte es doch sehr, denn ich würde doch schon gerne mit zu ihm.

Also sah ich dabei zu, wie er den Raum verließ und zu meiner Betreuerin ging.

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