Kapitel 2

 

Jean Pov

 

Kurze Zeit später machte mir dann auch tatsächlich eine hochgewachsene blonde Frau die Türe auf, die mich fragend anblickte.

,,Kann ich dir vielleicht helfen?“, fragte sie freundlich, aber man konnte ihr auch anhören, dass sie Angst hatte.

,,Ja, vielleicht. Ich bin auf der Suche nach Jürgen Klopp. Wohnt der vielleicht hier?“, fragte ich freundlich und sie zog eine Augenbraue hoch.

,,Warum willst du das wissen?“

,,Das ist eine private Sache und das würde ich dann auch gerne mit ihm besprechen.“

,,Verzeih, aber da kann ja jeder kommen. Woher soll ich wissen, dass es Ihnen auch wirklich um Jürgen geht?“

,,Ich kann das nicht beweisen. Ich will Ihnen auch keine Angst machen. Ich möchte nur mit ihm reden falls er da ist. Sonst warte ich auch gerne hier. Aber ich habe leider nicht den ganzen Tag Zeit um hier zu stehen und zu warten, wenn er nicht hier wohnen sollte. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, aber ich wohne in einem Internat und habe nun mal leider nicht den ganzen Tag Zeit. Es ist wirklich wichtig, dass ich Jürgen Klopp finde.“

,,Es ist mein Mann und der wohnt auch hier, aber der ist im Moment tatsächlich leider nicht da. Wenn du möchtest kannst du aber rein kommen und drinnen auf ihn warten.“, sagte sie freundlich und schien auch bemerkt zu haben, dass die Nachbarn uns beobachteten.

,,Ich möchte Ihnen keine Umstände machen. Ich kann auch hier draußen warten.“

,,Nein, dass ist nicht nötig. Komm rein.“, sagte sie und ich nickte.

 

 

Als sie dann einen Schritt zur Seite ging, trat ich ein und wurde auch gleich von einem Hund begrüßt, der freudig an mir hochsprang.

,,Emma, aus.“, sagte die Frau, aber ich reagierte nicht darauf, sondern tätschelte der Hündin lediglich den Kopf.

,,Das tut mir wirklich leid, das macht sie sonst nicht, wenn sie die Menschen nicht kennt.“

,,Das ist nicht so schlimm. Ich mag Hunde.“

,,Das scheint sie zu merken, sonst würde sie sich ja nicht so benehmen. Möchtest du vielleicht etwas trinken?“

,,Ja, eine Cola, bitte.“

,,Geh durch ins Wohnzimmer. Das ist geradeaus und dann bringe ich dir deine Cola.“

Ich nickte und machte mich mit Emma dann auch gleich auf den Weg in besagten Raum und setzte mich dort auf die Couch.

Die Hündin setzte sich auch gleich zwischen meine Beine und stupste mit ihrer Schnauze an meiner Hand.

Ich begann sie zu streicheln, was sie freudig mit dem Schwanz wedeln ließ.

Vielleicht ahnte sie schon, dass ich zur Familie gehörte und niemandem etwas böses wollte, ich hatte keine Ahnung, aber das könnte man aus ihrem Verhalten so sehen.

Dann kam die Frau mit der Cola wieder und stellte mir das Glas samt Flasche auf den Tisch.

,,Bedien dich ruhig. Hast du eigentlich auch einen Namen?“

,,Danke. Ja, tut mir leid, ich heiße Jean.“

 

 

,,Das ist ein schöner Name. Ich bin Ulla Klopp.“

,,Danke. Freut mich übrigens, Frau Klopp.“, sagte ich und hielt ihr die Hand hin, nachdem ich aufgestanden war.

Sie ergriff sie und schüttelte sie auch gleich, bevor sie mir wieder andeutete mich zu setzen.

,,Freut mich ebenfalls Jean. Und du kannst mir nicht sagen, was du von meinem Mann willst?“

,,Nein, dass ist schon ziemlich privat und ich würde es auch wirklich gerne erst mit Ihrem Mann besprechen, bevor das noch weitere Leute erfahren. Aber Sie können später auch gerne dabei bleiben, wenn Jürgen Klopp nichts dagegen hat.“

,,Das werden wir dann ja sehen. Ich habe ja keine Ahnung, was du von ihm willst.“

,,Es ist auf jeden Fall nichts schlimmes. Also eigentlich zumindest nicht. Eher etwas schönes, zumindest freuen sich sonst die Leute immer über so eine Nachricht. Ich habe nur keine Ahnung, ob Ihr Mann sich darüber freut.“

,,Das kann ich dir auch nicht sagen, dass werden wir dann raus finden, wenn du es ihm gesagt hast.“

Ich nickte, denn was sollte ich auch sonst noch dazu sagen?

Dann würde ich eben hier warten, bis Jürgen nach Hause kam und dann würde ich sehen, ob er sich freute oder nicht.

Wahrscheinlich erkannte er mich nicht mal, zumindest rechnete ich nicht damit.

Meine Mutter hatte ihn wahrscheinlich nicht über mich auf dem Laufenden gehalten, wenn er überhaupt wusste, dass ich existierte.

Als Emma sich dann auf meine Füße fallen ließ und begann zu schlafen, schüttete ich mir das Glas voll Cola und trank einen Schluck, bevor ich das Glas wieder auf den Tisch stellte.

 

 

,,Du hast gesagt, dass du aus einem Internat kommst. Bist du hier in Dortmund in einem Internat?“, fragte Ulla dann und ich schüttelte den Kopf.

,,Nein, in Gelsenkirchen. Ich habe auch keine Ahnung, was ich da soll, aber da bin ich. Mittlerweile schon seit über 10 Jahren.“

,,Warum bist du denn nicht zu Hause bei deinen Eltern, wenn ich fragen darf?!“

,,Ich glaube meine Mutter war mit mir überfordert. Sie ist alleinerziehend und ich wurde als schwer erziehbar eingestuft. Na ja, ich denke, dass ich ihr wohl schlicht und ergreifend zu anstrengend war oder was auch immer, jedenfalls hat sie mich vor 10 Jahren dahin gebracht. Aber das stört mich mittlerweile auch nicht mehr.“

,,Das ist aber ganz schön hart. Gefällt es dir denn wenigstens in dem Internat?“

,,Ja, ist ganz cool. Mit der Zeit gewöhnt man sich auch dran. Am Anfang war es wirklich hart, weil ich niemanden kannte und da auch noch recht jung war, aber desto älter man wird und dann auch ein paar Leute hat, mit denen man sich versteht, ist es echt cool da. Besser jedenfalls als in irgendeiner Spießigen Familie.“

,,Ich kann mir das nicht vorstellen, also ich meine ich habe auch zwei Söhne und die könnte ich nicht einfach so abgeben und das obwohl sie mittlerweile auch nicht mehr hier wohnen.“

,,Sie wohnen nicht mehr hier?“, fragte ich und war doch schon interessiert, schließlich waren es dann ja meine Halbbrüder.

,,Nein, Marc und Dennis sind schon erwachsen und mittlerweile ausgezogen.“

Ich nickte, denn das verstand ich, auch wenn ich jetzt erst erfahren hatte, dass ich offensichtlich noch Geschwister hatte.

Als dann die Türe aufging, spannte ich mich automatisch an, denn ich rechnete damit, dass nun Jürgen nach Hause kommen würde.

,,Schatz, ich bin wieder da.“, rief er und ich erkannte die Stimme direkt als Jürgen Klopp´s Stimme.

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