Kapitel 9

 

Marco Pov

 

Allerdings wollte ich Marcel auch nicht aus dem Bett holen und entschied mich stattdessen lieber eine SMS zu schreiben.

Wenn dann Antwort kommen würde, war er sicher noch nicht im Bett.

Ich schnappte mir mein Handy und tippte auch gleich darauf rum, um eine Nachricht zu verfassen.

 

`Hey Schmelle, hoffe du hast noch nicht geschlafen. Kannst du vielleicht vorbei kommen? Brauche dringend deinen Rat. Lieben Gruß Marco.´

 

Nun blieb zu hoffen, dass ich auch noch eine Antwort bekam, aber die ließ auf sich warten.

Beinahe dachte ich schon, dass er vielleicht doch schon geschlafen hatte, als es an meiner Haustüre klingelte.

Verwirrt blickte ich diese durch die offene Wohnzimmertüre an und verfluchte diese, dass sie nicht von alleine aufging.

Mit einem Seufzen stand ich auf und öffnete sie dann doch, als ich vor ihr ankam.

Als ich Schmelle davor stehen sah, zog ich verwirrt eine Augenbraue hoch.

,,Wo kommst du denn jetzt her?“

,,Von zu Hause. Aber du brauchst Hilfe und die will ich dir geben. Also, wo brennt es?“, fragte der Außenverteidiger und schob sich auch gleich an mir vorbei in mein Wohnzimmer, in das ich ihm auch gleich folgte.

,,Willst du was trinken?“

,,Nein, ich will dir helfen.“

,,Okay, dann eben nichts trinken.“, sagte ich mit einem Schulterzucken und setzte mich wieder auf die Couch.

 

 

,,Ich habe ein Problem mit einer Frau und verstehe das einfach nicht mehr.“, sagte ich verzweifelt und Schmelle blickte mich fragend an.

,,Mehr Informationen, bitte.“

Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und erzählte meinem Kollegen auch gleich alles haarklein, was die letzten Tage und vor allem Stunden passiert war.

Marcel hörte mir aufmerksam zu und nickte immer wieder verständlich.

,,Also als allererstes solltest du nicht mit einer Frau in einen Horrorfilm gehen, dass geht meistens nicht gut, wenn du merkst, dass sie nicht drauf steht. Das kannst du machen wenn sie das mögen. Aber deine Fabienne steht da offensichtlich nicht drauf.“, sagte er als ich meine Erzählung beendet hatte und ich zuckte die Schultern.

,,Woher hätte ich das denn wissen sollen?“

,,Das merkt man, Marco. Das ist eine intuitive Situation.“

,,Okay, verstehe.“

,,Verstehst du wirklich oder sagst du das jetzt einfach nur so?“

,,Nein, ich verstehe das wirklich.“, sagte ich ehrlich und Marcel nickte zufrieden.

,,Des weiteren glaube ich, dass diene Fabienne ein Problem damit hat, mit dir zu schlafen und das sie das meinte, als sie sagte, dass sie dir nicht geben kann, was du willst.“

,,Aber ich habe doch gar nicht gesagt, dass ich das will, außerdem habe ich doch auch nie einen Versuch gestartet und darum geht es mir doch auch gar nicht, sonst hätte ich das doch alles ganz anders gemacht.“

 

 

Kurz dachte ich darüber nach und verstand so einiges plötzlich nicht mehr.

,,Außerdem kannst du mir mal bitte sagen, wie du darauf kommst, dass es am vögeln liegt? Ich dachte es dreht sich nicht immer alles nur um Sex. Hast du mir das nicht sogar mal gesagt?“, empörte ich mich dann doch leicht.

,,Doch, dass habe ich dir gesagt. Das ist ja auch so, aber in dem Fall ist wohl aber doch genau das, der Knackpunkt an dem Ganzen.“

,,Aber wieso?“, fragte ich verwirrt, denn wirklich verstanden hatte ich das noch nicht.

,,Weil sie entweder denkt, dass du das alles nur tust, um sie rum zubekommen und danach fallen zu lassen, oder weil sie es noch nicht kann.“

,,Aber das will ich doch gar nicht. Weil sie was nicht kann? Vögeln? Ich bitte dich Schmelle, das kann doch wohl jeder.“

,,Nein, dass meine ich nicht. Schon mal drüber nachgedacht, dass sie noch Jungfrau ist und einfach noch nie hatte?! Vielleicht deswegen auch noch nicht bereit ist und dir deswegen nicht geben kann, was du gerne hättest?!“

Ich zog eine Augenbraue hoch, darüber hatte ich wohl noch nicht nachgedacht und jetzt wo Schmelle das so sagte, kam das auch in Betracht und wirkte nicht mal wirklich so fern, wie ich dachte.

,,Was mache ich denn, wenn es einer der beiden Gründe ist?!“

,,Am besten wartest du, bis sie sich wieder meldet und dann auch mit der Sprache rausrückt. Frag du auf keinen Fall nach, dass treibt sie nur weiter weg, statt zu dir hin und das willst du ja nicht, denn das du dich verliebt hast, steht für mich außer Frage.“

Schockiert blickte ich den Älteren an, das hatte ich doch gar nicht gesagt, wie kam er denn jetzt darauf?

 

 

,,Guck nicht so verwirrt, dass merkt man dir einfach an, Marco. War das alles, wobei ich dir helfen konnte?“

,,Ja, das war alles.“, sagte ich immer noch vollkommen perplex und Marcel stand auf.

,,Gut, dann wünsche ich dir noch einen schönen Abend. Ich bin dann jetzt mal wieder weg. Morgen ist Training. Schlaf gut und mach dir nicht zu viele Sorgen. Sie meldet sich, hab nur Geduld.“, sagte er und tätschelte mir noch einmal aufmunternd die Schulter, bevor er auch schon aus meinem Wohnzimmer und anschließend aus der Wohnung verschwunden war.

Verwirrt starrte ich noch eine Weile die Türe an, durch die er gegangen war und entschied mich dann auch ins Bett zu gehen.

Schmelle hatte Recht, morgen war Training und sie würde sich sicher melden, dass hatte sie bis jetzt ja immer getan.

Ich machte mich auf den Weg in mein Schlafzimmer, zog mich dort bis auf die Boxershorts aus und legte mich auch gleich ins Bett.

Eng in die Decke gekuschelt lag ich noch einige Zeit wach und machte mir den ein oder anderen Gedanken dazu und ließ auch nochmal Revue passieren, was Marcel gesagt hatte.

Vielleicht hatte er ja auch wirklich mit allem Recht und sie würde sich melden.

Das zumindest hoffte ich, denn mein Interesse an ihr, bezog sich doch nicht nur auf das sexuelle, denn es ging doch viel tiefer.

Ja, ich hatte mich verliebt, auch da hatte der Außenverteidiger recht, aber das war wohl in dem Fall mehr als Hoffnungslos.

Mit diesem Gedanken schlief ich dann auch bald ein und verfiel in einen mehr als schönen Traum von meiner angebeteten Fabienne und mir.

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Thema: Kapitel 9

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