Kapitel 10

 

Marco Pov

 

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, fühlte ich mich wie durch den Fleischwolf gedreht.

Ich hatte die Nacht überhaupt nicht gut geschlafen und so war es auch nicht verwunderlich, dass ich verschlafen hatte.

Mit einem Satz sprang ich aus dem Bett, rannte ins Wohnzimmer und schnappte mir dort erst einmal mein Handy.

Jetzt war Schadensbegrenzung angesagt, denn wenn ich mich jetzt noch bei Jürgen melden würde, wäre die Strafe vielleicht nicht so hoch.

Sogleich rief ich diesen auch an und hörte kurze Zeit später auch schon, wie er dran ging.

,,Klopp?“

,,Marco hier. Jürgen, es tut mir wirklich leid, dass ich heute....“

,,Schon okay, Marco. Marcel hat mir schon alles erzählt. Kurier dich nur aus und wenn du wieder fit bist, kommst du wieder ins Training. Das wird ja in ein paar Tagen gehalten sein, oder?“

,,Ich weiß nicht, ob das so lange dauert, ich meine....“

,,Komm bloß nicht her und scheiß uns hier den Rasen voll. Bleib lieber noch einen Tag länger zu Hause. Krank können wir dich hier wirklich nicht gebrauchen.“

Verwirrt blickte ich das Handy an.

Rasen vollscheißen?

,,Marcel sagte, dass du einen Magen und Darm Virus hast, das stimmt doch, oder?“, fragte Jürgen scharf und ich schaltete blitzschnell.

,,Ja, das stimmt leider, ich habe auch keine Ahnung, wo ich den her habe.“

,,Also schön. Meld dich, wenn es besser ist.“, sagte er und legte auch schon auf.

 

 

Seufzend strich ich mir durch die Haare und entschied mich erst mal die Zeitung zu holen und einen Kaffee zu trinken, bevor ich Marcel für seine Hilfe dankte.

War der ja eh noch beim Training und somit hatte der ja auch noch keine Zeit.

Als ich die Haustüre aufmachte, weckte gleich neben der Zeitung ein Briefumschlag meine Aufmerksamkeit.

Es stand kein Absender drauf, also nahm ich ihn mit rein und würde den Brief, der sich offensichtlich darin befand lesen.

In meiner Küche legte ich die Zeitung auf den Tisch, setzte mich und öffnete auch gleich den Brief.

Ich zog ein Stück Papier raus und las die wenigen Zeilen, die darauf verfasst waren.

 

`Hallo Marco,

 

es tut mir wirklich leid, wie ich mich verhalten habe.

Ich möchte mit offenen Karten spielen, denn ich bin der Meinung, dass du die Wahrheit verdient hast.

Schon seit längerem schwärme ich von dir, aber seit wir etwas zusammen unternommen haben, habe ich mich auch in dich verliebt.

Ich weiß, dass du jede haben könntest und nicht unbedingt mich brauchst, vor allem wo ich dir nicht geben kann, was du willst, denn ich bin noch Jungfrau.

Es tut mir wirklich schrecklich leid und vielleicht ist es ja auch besser, den Kontakt abzubrechen?!

 

Lieben Gruß, Fabienne´

 

 

Schockiert las ich diese Zeilen und wusste gleich, dass Marcel mal wieder recht hatte.

Aber das konnte und wollte ich nicht so stehen lassen, weshalb ich auch gleich erneut mein Handy zur Hand nahm und diesmal die Nummer von Fabienne wählte.

Allerdings war ich natürlich so schlau, vorher meine Nummer zu unterdrücken, ging ich doch davon aus, dass sie mit Nummer nicht dran gehen würde.

,,Hallo?“, hörte ich auch gleich ihre Stimme und erleichtert atmete ich aus.

,,Fabienne, ich bin´s Marco. Leg bitte nicht direkt auf. Ich möchte mit dir reden.“

,,Was willst du denn noch? Ich habe dir doch schon alles gesagt.“

,,Genau darum geht es doch. Ich habe mich doch auch in dich verliebt.“

Ich konnte deutlich hören, dass sie wohl gerade das Handy fallen gelassen hatte und einen Augenblick brauchte, bis sie es wieder hoch nahm.

,,Meinst du das wirklich ernst?“, fragte sie vorsichtig.

,,Ja, dass meine ich ernst. Ich schwöre es dir auf die Borussia.“

,,Und mein Problem? Ich meine ich bin noch Jungfrau und....“

,,Damit habe ich auch kein Problem. Auch das schwöre ich dir auf die Borussia, wenn du das gerne hättest.“

,,Aber kannst du denn warten?“, fragte sie zögernd und ich lächelte leicht.

,,Ich kann lange genug warten. Mach dir da keine Sorgen. Ich setze dich da keineswegs unter Druck. Erinnere dich an die Worte im Kino.“

Kurz schien sie zu überlegen, antwortete dann aber doch noch.

,,Ja, ich erinnere mich. Kann ich vielleicht bei dir vorbei kommen?“

,,Liebend gerne. Soll ich dich holen?“

Doch darauf bekam ich keine Antwort mehr, denn sie hatte schon aufgelegt.

 

 

Noch keine zehn Minuten später stand sie auch schon vollkommen abgehetzt vor meiner Türe und klingelte Sturm.

Ich sprang sofort zur Türe und öffnete diese, bevor ich sie auch gleich freudestrahlend in meine Arme zog.

Sie legte ihre Lippen auf meine, ohne den Kuss zu vertiefen und ich streichelte ihr sanft über den Rücken.

,,Du glaubst gar nicht, wie glücklich du mich machst.“, hauchte sie in mein Ohr und drückte sich fest gegen mich.

,,Du machst mich genauso glücklich, mein Schatz.“

Vorsichtig zog ich sie mit nach drinnen, schloss die Türe hinter uns und hob sie auf meine Arme.

Nachdem sie ihre Arme um meinen Hals gelegt hatte, brachte ich sie auch gleich in mein Wohnzimmer und setzte sie dort auf die Couch.

,,Willst du was trinken?“, fragte ich und sie schüttelte schnell den Kopf.

,,Nein, ich will mit dir kuscheln.“

Mit einem breiten Grinsen setzte ich mich auch gleich neben sie und zog sie so eng es ging in meine Arme.

Sogleich klammerte sie sich auch an mich und in dem Moment schwor ich mir, sie nie wieder los zu lassen.

Ich wusste, dass wir uns in dieser Beziehung viel Zeit nehmen mussten, denn das alles würde sich nicht von jetzt auf gleich entwickeln, aber ich würde die Zeit haben und ihr das auch immer und immer wieder sagen und zeigen.

Sie sollte Vertrauen haben und alles weitere würde sich ergeben.

Vor allem musste ich mal wieder eingestehen, dass Marcel Recht hatte: Sex war eben doch nicht alles und nichts im Vergleich zu echter Liebe.

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