Kapitel 8

 

Marco Pov

 

Auf den passenden Film hatten wir uns schnell geeinigt und entschieden uns für einen Horrorfilm.

Ich war sicher, dass Fabienne das wohl auch nur gemacht hatte, um mich zu beeindrucken, denn wirklich begeistert sah sie nicht aus.

Oder sie tat es einfach, um einen Grund zu haben, sich an mich zu kuscheln.

Taten Frauen so was nicht?

Sich an die Männer kuscheln, wenn sie Angst hatten.

Innerlich zuckte ich die Schultern, sollte es mir doch nur Recht sein, denn ich mochte die kleine wirklich sehr und könnte mir auch vorstellen, mehr und öfter etwas mit ihr zu unternehmen.

Hatten wir doch bis jetzt wirklich eine Menge Spaß, was wohl nicht nur daran lag, dass wir den selben Verein liebten.

Sie war auch so eine verdammt attraktive junge Frau und die Blicke der Leute waren mir natürlich auch nicht entgangen.

Die Kerle blickten uns hinterher, weil sie entweder auf die Kleine abfuhren, oder einfach nur schwul und auf mich standen.

Aber auch die Weiber sahen uns hinterher und das nicht nur wegen mir.

In solchen Momenten war es doch wirklich mehr als schön, wenn man so im Mittelpunkt stand.

Gemeinsam gingen wir uns noch Popcorn und Cola holen, was definitiv ein weiterer Pluspunkt für sie war, denn sie achtete scheinbar nicht so penibel auf ihr Äußeres wie die meisten Frauen das taten, um bloß kein Gramm zuzulegen, und machten uns dann auf den Weg in den Saal, wo der Film lief.

 

 

Überrascht blickte ich mich in dem leeren Saal um, denn hier schien keiner zu sein, außer uns.

Mit einem Schulterzucken begleitete ich Fabienne auf unsere Plätze und machte es mir dort mit ihr bequem.

,,Findest du es nicht auch komisch, dass hier keiner ist?“, fragte sie und wirkte beinahe ängstlich.

,,Nein, mich stört das auch nicht. So haben wir mehr Zeit für uns und unsere Ruhe.“, lächelte ich sie an und nach ihrem Gesichtsausdruck zu urteilen, hatte sie die Aussage wohl falsch verstanden, denn sie wirkte beinahe panisch.

,,Habe ich was falsches gesagt?“, fragte ich und spürte nun auch eine leichte Unruhe in mir.

,,Nein, alles gut.“, sagte sie mit einem nervösen Lächeln und strich sich ebenso durch die Haare.

,,Sicher?“

,,Klar.“, sagte sie und schrie kurze Zeit später auch schon auf, als das Licht ausging.

,,Hey, alles gut. Das Licht ist nur ausgegangen.“, versuchte ich sie zu trösten und zog sie auch gleich in meine Arme.

Sofort spürte ich, dass sie sich deutlich anspannte und wollte sie wieder los lassen, schließlich wollte ich sie ja zu nichts zwingen, aber sie hatte sich so eng in mein T – Shirt gekrallt, dass sie scheinbar nicht weg wollte, was mich dazu veranlasste erneut meinen Arm um sie zu legen und ihr beruhigend über den Arm zu streicheln.

Eine ganze Weile sagten wir nichts mehr, sondern sahen uns die Werbung an, die vor den Filmen gezeigt wurde.

 

 

,,Was meintest du eben eigentlich mit deiner Aussage, dass wir mehr Zeit für uns hätten?“, fragte sie vorsichtig, als die Werbung zu Ende war.

,,Na ja, wir sind hier in einem Kino in Dortmund und sobald ich erkannt werde, muss ich Autogramme schreiben und Fotos machen und so. Das stört dann eben, wenn man einen Film gucken möchte. Wenn keiner da ist, dann kommt auch keiner und fragt danach, dann haben wir Ruhe.“

Beinahe schon erleichtert nickte sie und ich spürte, wie sie sich auch langsam zu entspannen schien.

Sanft legte ich zwei Finger unter ihr Kinn und drückte dies nach oben, sodass sie mich ansehen konnte.

Auch wenn es dunkel war, so war der Saal so gut beleuchtet, dass ich ihre Augen sehen konnte.

,,Du weißt hoffentlich, dass ich dich zu nichts zwinge und das alles, was du machst oder machen willst freiwillig ist. Du musst nichts machen, was du nicht willst, okay?“

Sie nickte und ich hatte das Gefühl, dass sie meine Worte auch genauso ernst nahm, wie ich sie gemeint hatte.

Der Film begann und sie kuschelte sich auch gleich noch etwas enger.

Sofort zog ich sie auch enger und gemeinsam sahen wir uns den Film an.

Mir entging nicht, dass sie immer wieder zusammenzuckte und sich auch in dem Moment immer wieder enger in mein T – Shirt krallte, aber das störte mich nicht wirklich, denn ich war ja nun mal da, um sie zu beschützen.

Nachdem der Film dann zu Ende war, machten wir uns gemeinsam auf den Weg zu meinem Auto, denn ich wollte sie nun nach Hause bringen.

 

 

,,Möchtest du noch mit zu mir kommen, oder soll ich dich nach Hause bringen?“, fragte ich, nachdem wir ins Auto eingestiegen waren.

,,Nein, bitte bring mich nach Hause.“

Wieder spürte ich so eine komische Anspannung in ihrer Aussage und sah kurz zu ihr rüber, bevor ich den Motor startete und mich auf den Weg zu ihr nach Hause machte.

Vor ihrer Haustüre hielt ich den Wagen und lächelte sie noch einmal beruhigend an.

Sie drückte mir dort einen Kuss auf die Wange und sah mich entschuldigend an.

,,Es tut mir leid Marco, aber ich kann dir nicht geben, was du wahrscheinlich gerne hättest. Ich.... Tut mir leid.“

ich hörte deutlich raus, dass sich Tränen in ihren Augen gesammelt hatten, aber ich konnte sie nicht deuten und auch ihre Aussage nicht wirklich verstehen, aber bevor ich nachfragen konnte, war sie auch schon aus meinem Auto gesprungen und zur Türe geeilt.

Kurz überlegte ich, ob ich ihr folgen sollte, beließ es aber erst einmal dabei und machte mich stattdessen wieder auf den Weg nach Hause.

Nachdem ich meinen Wagen in der Garage geparkt hatte und rein gegangen war, setzte ich mich ins Wohnzimmer und hatte keine Ahnung was ich jetzt tun sollte.

An Schlaf war nicht zu denken, also würde ich mir etwas anderes einfallen lassen müssen.

Aber auch das gelang mir nicht, denn immer wieder kam mir die Aussage von Fabienne in den Kopf, die ich immer noch nicht verstand.

Bis mir die rettende Idee kam: Ich würde unseren Frauenversteher Nummer 1 anrufen, der konnte mir sicher helfen, sonst wäre ich wohl mehr als aufgeschmissen.

Konnte ich meinen Fehler doch einfach nicht sehen und somit auch nicht verstehen.

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Thema: Kapitel 8

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