Kapitel 2

 

Marco Pov

 

Der weitere Spielverlauf gestaltete sich etwas schwieriger als der erste Durchgang und ich kam leider nicht mehr zu einem zweiten Tor.

Dennoch hatten wir das Spiel verdient mit 2:0 durch ein weiteres Tor von Kevin gewonnen.

Dementsprechend ausgelassen war natürlich auch die Stimmung nach dem Sieg und die Jungs trugen Kevin und mich auf Händen zur Süd.

Als ich mich dort genug feiern gelassen hatte und ich wieder auf meinen eigenen Füßen stand, ließ ich meinen Blick erneut über die Tribüne schweifen, auf der Suche nach dem Mädel aus der ersten Halbzeit.

Tatsächlich war sie auch noch da und ich redete mit ein paar Jungs, dass sie die Kleine doch mal bitte nach vorne holen sollten.

Kurze Zeit später hatte ich sie dann auch tatsächlich am Zaun stehen und sie wirkte nicht weniger nervös als ich vor dem Spiel.

,,Hey, du bist doch das Mädel das mein Herz erwidert hat bei meinem Tor, oder?“, fragte ich sie auch sogleich und bekam nur ein fassungsloses nicken zur Antwort.

,,Ich würde mich gerne später nochmal mit dir unterhalten, hast du Lust?“, fragte ich weiter und erntete wieder nur ein nicken.

,,Pass auf, wir treffen uns später am Eingang zur Süd, ja? Ich komme dich dann da holen, wenn ich fertig bin.“, sagte ich und bekam wieder nur ein nicken.

,,Wir sehen uns dann später.“, sagte ich noch schnell und winkte ihr nochmal, bevor ich auch schon Kevin hinter mich treten sah.

,,Marco?“

,,Ja, ich bin hier. Ich komme doch. Was ist denn los?“, fragte ich auch sogleich, als er mich von der Süd wegzog.

 

 

,,Jürgen hat gesagt du sollst ein Interview geben und anschließend in die Kabine kommen. Er hat uns noch etwas zu sagen.“

Ich nickte und konnte mir schon denken, was unser Trainer noch zu sagen hatte, ging aber dennoch fein brav zu dem Interview und anschließend in die Kabine.

Dort war mehr als ausgelassene Stimmung und alle jubelten, grölten oder sangen.

Nuri und Kuba tanzten sogar durch die Kabine, was mich mehr als lachen ließ.

Eine ganze Weile ließ ich mich von der Stimmung noch mitreißen und feierte mit den Jungs noch ein wenig.

Auch als unser Trainer kam und erst mal nichts sagte, ging es weiter.

Allerdings meldete der sich auch schon nach einem kurzen Gespräch mit Sebastian und wir gingen fein brav, wie es der Trainer wollte unter die Dusche.

Nachdem ich mich dort abgeduscht und mit einem Handtuch versehen hatte, ging ich zurück zu meinem Platz und zog mich da auch gleich wieder an.

Kevin ließ nicht lange auf sich warten und stand auch gleich an meiner Seite.

,,Hast du dir ein Date angelacht?“, fragte er mit einem süffisanten Lächeln.

,,Wie kommst du denn darauf?“, fragte ich und war ehrlich verwirrt.

,,Wegen der Kleinen aus der Süd mit der du eben geredet hast. Das sah doch schon so aus, als hättest du Interesse an ihr.“

,,Das ist doch Blödsinn. Wir wollen einfach gleich etwas reden, weil sie meine Geste zum Tor erwidert hat. Was spricht dagegen?“

,,Reden? So nennt man das also heute.“, sagte Kevin und grinste schelmisch.

Ich konnte es mir nicht nehmen lassen und boxte ihm mit der Faust gegen den Oberarm, den er sich auch gleich kurze Zeit später gespielt theatralisch festhielt.

 

 

Schnell noch machte ich meine Haare und als ich mich dann fertig angezogen hatte, machte ich mich auch gleich auf den Weg zu dem Eingang an dem ich mich mit dem Mädchen verabredet hatte.

Wie ich es erwartet hatte, stand sie auch schon da und wartete auf mich.

,,Hey. Tut mir leid, aber es ging leider nicht schneller. Ich habe mich beeilt, aber ich musste natürlich auch noch etwas mit den Jungs feiern.“, entschuldigte ich mich auch gleich und hoffte, dass sie mich verstehen und mir das verzeihen würde.

,,Es ist schon okay.“, sagte sie mehr als schüchtern und sah mich mit einem zögernden Lächeln an.

,,Ich bin übrigens Marco. Aber das weißt du ja sicher.“

,,Ja, dass weiß ich.“

,,Würdest du mir auch deinen Namen verraten?“

,,Ich heiße Fabienne.“, sagte sie immer noch zögernd und ich nickte.

,,Ein sehr schöner Name. Magst du vielleicht mit mir etwas trinken gehen?“

,,Danke.... gerne.“

,,Hast du ein Auto oder willst du bei mir mitfahren?“

,,Nein, ich habe kein Auto. Ich wohne nicht weit weg von hier und komme immer zu Fuß her.“

,,Okay. Bist du öfter hier?“

,,Ja, jedes zweite Wochenende. Ich verpasse kaum Heimspiele und auch Auswärts bin ich immer da.“

,,Das ist natürlich besonders schön. Dann komm, lass uns in eine Kneipe fahre, dann gehen wir etwas trinken.“, schlug ich vor und sie nickte leicht.

 

 

Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zu meinem Auto und stiegen schließlich auch ein.

Ich peilte eine Ultrakneipe in der Gegend an, wo ich wusste, dass man dort ohne Probleme hingehen konnte und das wir da auch keine Angst haben mussten, denn dort würde uns auch sicher keiner verraten.

Ich parkte nicht weit von der Türe und blicke Fabienne fragend an, wollte ich doch schließlich wissen, ob sie mit meiner Wahl einverstanden war.

,,Bist du einverstanden wenn wir hier bleiben?“

Sie nickte erneut zögernd und ich stieg ebenfalls nickend aus.

Gemeinsam machten wir uns auf den Weg nach drinnen und hatten dort auch schon recht schnell einen Platz gefunden.

Etwas abseits von den anderen setzten wir uns an einen Tisch und bestellten als der Kellner kam auch gleich zwei Bier.

Kurze Zeit später kam sie auch schon und stellte diese vor uns auf den Tisch.

,,Darf ich dich mal was fragen, Fabienne?“, fasste ich mir dann auch endlich ein Herz, als der Kellner wieder verschwunden war.

,,Sicher, alles.“

,,Wieso hast du mein Herz eben erwidert? Ich meine nach meinem Tor.“

,,Das war so eine.... Kurzschlussreaktion.... Ich weiß auch nicht.... Ich habe es gesehen und dachte ich erwidere es mal.... Es sah eben so aus, als ob es in meine Richtung gehen würde.... Es tut mir leid.... Ich weiß doch, dass es nicht für mich bestimmt war....“

Als ich das hörte konnte ich mir ein erneutes Grinsen nicht verkneifen.

Ich hatte keinen bestimmten damit gemeint, sondern die Südkurve allgemein, und dennoch war es schön, wenn es scheinbar einen gab, der sich dadurch angesprochen gefühlt hatte.

Ich lächelte darauf nur und entschied mich erst mal das so stehen zu lassen.

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