Kapitel 6

 

Jürgen Pov

 

6 Monate später

 

Die Zeit verging wie im Flug, aber leider hatte ich keine Chance nochmal Maja zu sehen oder sonst etwas.

Aber das machte mir auch nichts aus, denn ich wusste, dass ich sie nochmal wieder sehen würde.

Hieß das Sprichwort ja nicht umsonst “Man sieht sich immer zweimal im Leben“.

In der ganzen Zeit habe ich auch nichts mehr von Ulla gehört, außer der Scheidungspapiere, die ich ja ohnehin schon erwartet hatte.

Mir war klar, dass sie sich scheiden lassen wollte und ich willigte natürlich auch gleich ein, denn ich wollte doch keine Minute länger mit ihr zusammen sein.

Natürlich wusste ich, dass ich ein Trennungsjahr einhalten musste, aber auch das war mittlerweile schon zur Hälfte vorbei.

Auch eine neue Frau hatte ich nicht in mein Leben geholt.

Ich hatte mich dazu entschlossen Single zu bleiben, damit ging es mir doch am Besten.

Auch sportlich gesehen lief es besser für uns.

Mir blieb immer wieder die Möglichkeit mich besser auf meine Mannschaft zu konzentrieren und vor allem auch so lange wie ich musste und wirklich brauchte an den Plänen zu sitzen.

Von Aufstellungen über verschiedene Taktiken bis hin zu den Trainingsplänen hatte ich nun keine Frau mehr, die mir sagte, dass ich zu viel arbeiten würde und keine Zeit für sie hatte.

 

 

Meine sexuellen Bedürfnisse konnte ich dennoch befriedigen, denn hier und da hatte ich eine kleine Affäre mit einem meiner Spieler.

Das störte niemanden und die Verhältnisse dort waren auch geklärt.

Sie wussten, dass es nichts zu bedeuten hatte und es nur ums vögeln ging, womit sie auch einverstanden waren.

Obwohl ich mir den ein oder anderen Spieler gerne auch mal länger mit ins Bett nehmen wollte oder konnte.

Aber das alles hatte ich dann doch lieber sein gelassen, denn mir ging es auch so gut genug und das ganze brauchte ich nicht wirklich.

Stattdessen hatte ich es lieber ruhiger angehen lassen und mich sogar mit Michael wieder vertragen.

Ich meine klar, waren wir beide Profis genug um zwischen Arbeit und Privat zu unterscheiden, aber als ich einen Tag ins Büro kam und mit ihm reden wollte, wegen Erneuerungen auf dem Trainingsplatz hatte er mich auch gleich zur Seite genommen und wir hatten alles andere ebenfalls geklärt.

Konnte man das Berufliche und das Private eben doch nicht immer trennen.

Aber das störte mich in dem Fall wohl auch nicht wirklich, denn so hatte ich immer wieder eine Möglichkeit mich mit ihm zu treffen, was ich auch gerne Abends mal auf ein Bierchen tat.

Sicher war seine Frau überhaupt nicht begeistert davon, aber das störte uns beide wenig, denn Michael war der Meinung, dass auch er seine Freiräume brauchte, auch wenn er das erst sagte nachdem ich mich von Ulla getrennt hatte und er sah, wie und was für ein Leben ich nun führte.

 

 

Auch heute wollte Michael zu einem Bierchen zu mir kommen und ich erwartete ihn schon früher, als er eigentlich kam.

Es war eigentlich nicht seine Art sich zu verspäten, aber er würde wohl schon seine Gründe haben.

Als es dann endlich an der Türe klingelte, ging ich hin und öffnete.

Davor stand ein völlig durchnässter und abgehetzter Michael Zorc.

,,Was ist denn mit dir passiert?“, fragte ich teils beunruhigt und teils belustigt.

,,Ich hatte eine Autopanne und musste den Rest des Weges zu Fuß laufen. Es gießt wie aus Eimern, deswegen bin ich auch so nass und zu allem Überfluss habe ich Streit mit meiner Frau, die wollte mich verlassen.“

,,Das tut mir leid, geht es dir denn sonst gut? Komm doch erst mal rein.“

Ich zog ihn an seinem Ärmel auch gleich rein und schloss die Türe.

,,Ja, mir geht es sonst gut. Aber Jürgen, ich mache dir doch hier alles nass. Das will ich doch nicht.“

,,Das macht nichts. Ich gehe dir jetzt von mir ein paar Sachen holen, dann kannst du die anziehen. Meine Sachen dürften dir ja auch passen und dann kannst du ins Wohnzimmer gehen und dann mache ich dir erst mal was warmes zu trinken. Zieh dich schon mal aus, ich gehe dir Klamotten holen.“

Ohne über die Zweideutig des Satzes nachzudenken ging ich auch gleich in mein Schlafzimmer und öffnete den Schrank.

Schnell hatte ich eine Hose und ein T – Shirt daraus gezogen und suchte nun nach Unterwäsche.

Glücklicherweise fand ich noch ein Paket mit neuen Boxershorts, von denen ich Michael eine raus zog und diese ebenfalls über meinen Arm zu den andere Kleidungsstücken legte.

 

 

Mit den Klamotten machte ich mich auch gleich auf den Weg zurück in den Flur, wo ich Michael immer noch hörte und wusste, dass er sich immer noch da befand.

Ich stockte allerdings in meiner Bewegung, als ich sah, dass sich unser Sportdirektor bis auf die Unterwäsche ausgezogen hatte.

Unter den Hemden und Anzügen konnte man den wirklichen Körperbau nicht erkennen und nun wo er halbnackt, beinahe ganz nackt in meinem Flur stand und ich auch noch freie Sicht auf seinen durchtrainierten Oberkörper hatte, regte sich etwas in meiner Hose.

Ich räusperte mich, so sollte ich nicht denken und sah Michael mit einem gespielt ruhigen Lächeln an.

,,Ich habe dir hier ein paar Klamotten rausgesucht. Ich hoffe sie passen dir. Die Shorts sind natürlich neu, die hatte ich noch nicht an. Oh, ich habe die Socken vergessen, die werde ich dir noch schnell holen gehen. Kannst dich ja schon mal anziehen.“, sagte ich schnell und drehte mich auf dem Absatz auch schon wieder rum, obwohl es mir mehr als schwer fiel den Blick von ihm zu lassen.

Schnell ging ich wieder in mein Schlafzimmer und konnte nicht glauben, dass ich ausgerechnet auf Michael so ansprang.

Was sollte das denn?

Sicher hatte ich das ein oder andere Mal mit einem meiner Spieler etwas und das ich Bisexuell war, wusste ich auch, aber ich stand dennoch mehr auf Frauen als auf Männer und so konnte ich die Reaktion meines Körpers überhaupt nicht verstehen.

,,Jürgen, geht es dir gut?“, kam es von der Türe und ich zuckte auch gleich zusammen und wirbelte rum.

,,Ja, mir geht es gut, danke. Wieso fragst du?“, fragte ich und fühlte mich auch gleich ertappt und saß nun wohl oder übel in der Falle.

Umfrage

Hat euch das Kapitel gefallen?

Ja, war gut (0)
0%

Joa, war ganz okay (0)
0%

Es ging so, eher nicht (1)
100%

Nein, überhaupt nicht (0)
0%

Stimmen insgesamt: 1

Thema: Kapitel 6

Es wurden keine Beiträge gefunden.

Neuer Beitrag