Kapitel 5

 

Jürgen Pov

 

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, machte ich mir gar nicht erst die Mühe mich anzuziehen, sondern ging in Boxershorts in die Küche.

Dort machte ich mir auch erst einmal einen Kaffee und ging mit der Tasse ins Wohnzimmer.

Kurz überlegte ich, ob ich Michael nochmal anrufen sollte, entschied mich dann aber dagegen, denn schließlich war er es, der mir nicht wirklich helfen konnte.

Oder viel mehr wollte, denn er hätte sicher gekonnt, nur wollte er einfach nicht.

Verstand ich auch nicht wirklich, denn Michael und ich kannten uns schon so lange und waren auch mehr als gut befreundet.

Immer wieder hatte ich ihm geholfen wo ich nur konnte, und das war jetzt der Dank dafür.

Aber ich konnte auch einfach nicht los lassen und musste weiter suchen.

Ich wollte diese Frau einfach wiedersehen und würde eben auch alles dafür tun.

Gerade als ich meinen Laptop erneut zur Hand nehmen wollte, klingelte es an der Türe und beinahe hätte ich mich mit Kaffee übergossen, als ich vor lauter Schreck zusammenzuckte.

Normal kam mich so früh keiner besuchen, oder hatte ich verschlafen und er war einer meiner Spieler um zu fragen wo ich blieb?

Verwirrt blickte ich auf die Uhr und schüttelte den Kopf.

Es war doch erst 8 Uhr und das Training begann erst um 10.

Ich hatte noch über eine Stunde Zeit, bevor ich auf den Platz musste um alles vorzubereiten.

Aber die Neugierde siegte und ich stand mit einem Schulterzucken auf.

 

 

Als ich die Türe öffnete, war ich erstaunt, dass keiner vor der Türe stand und auch weit und breit niemand zu sehen war.

Ich zuckte die Schultern erneut und wollte gerade die Türe wieder zu machen, als ich einen Zettel auf der Fußmatte sah.

Verwirrt blickte ich diesen an und hob ihn dann doch auf.

Normalerweise hinterließ niemand einen Zettel und schon gar nicht so früh.

Schnell gab ich der Türe noch einen Schubs und sie fiel ins Schloss.

Erst dachte ich, dass es vielleicht die Papiere zur Scheidung von Ulla waren, aber da kein Absender darauf zu lesen war, konnte ich das schnell ausschließen.

Dann dachte ich an Ulla selber, vielleicht hatte sie nochmal einen Brief verfasst und wollte nochmal reden oder mich weiter belästigen.

Vielleicht sogar fertig machen, was ihr nicht wirklich gelang, denn wirklich beeindrucken konnte sie mich mit der ganzen Sache nicht.

Zumal nicht, wo mir doch die ganze Zeit Maja durch den Kopf ging und nicht Ulla.

Ich warf den Zettel achtlos auf den Wohnzimmertisch und schnappte mir meine Tasse.

Ulla interessierte mich nicht und deswegen würde ich den Zettel auch nicht lesen, sondern mir stattdessen noch einen Kaffee holen, davon hatte ich wohl mehr.

Nachdem das erledigt war, setzte ich mich mit der Tasse wieder an den Tisch und mein Blick fiel erneut auf den Zettel.

Sicher war ich neugierig, dass konnte ich wohl auch nicht leugnen, aber Ulla sollte mich doch gar nicht mehr interessieren.

Eine ganze Weile hatte ich einfach nur da gesessen und diesen beschissenen Zettel angestarrt.

 

 

Es war beinahe so, als würde er immer wieder rufen, dass ich ihn öffnen sollte, aber das wollte ich nicht.

Warum auch?

Ulla war Geschichte und das sollte sie auch bleiben.

Dennoch überwog irgendwann einfach die Neugier und ich nahm den Zettel erneut an mich.

Unsicher wog ich den Zettel hin und her und hatte keine Ahnung, was ich nun tun sollte.

Nach erneut gefühltem hin und her entschloss ich mich doch dazu, den Zettel zu öffnen und zu lesen.

Es war eine ganze Seite und dennoch prangte nur ein Satz darauf, der mich auch gleich zum lächeln brachte.

Mit einem breiten Grinsen und plötzlich wesentlich besserer Laune faltete ich den Zettel wieder zusammen und verstaute diesen in meinem Wohnzimmerschrank.

Ich hatte immer noch keine Ahnung, von wem der Zettel war, aber er würde mir definitiv weiter helfen.

Meine Unsicherheit war verflogen und ich konnte mich nun in Ruhe auf das Training vorbereiten.

Nachdem ich meinen Kaffee ausgetrunken hatte, machte ich mich auch gleich auf den Weg in mein Schlafzimmer und zog mich dort an.

Trainingsklamotten, dann brauchte ich mich später nur noch duschen und umziehen und konnte dann ins Büro fahren, um die Trainingsberichte zu schreiben.

Mit einem breiten Grinsen machte ich mich nachdem ich alles zusammengepackt hatte auch schon auf den Weg zu meinem Auto und zum Trainingsplatz.

 

 

Dort angekommen bereitete ich auch gleich alles vor, für das anstehende Training und stellte mich dann gemütlich vor die Umkleide meiner Jungs und zündete mir dort noch eine Zigarette an.

Nach und nach trudelten die Jungs ein und auch diese fragten sich, was wohl heute mit mir los war, denn den ganzen Tag hatte ich das Grinsen nicht aus meinem Gesicht bekommen.

Sebastian hatte mich nach dem Training nochmal unter vier Augen angesprochen und sagte, dass er sich doch ernsthafte Sorgen um mich mache, wenn ich so auftreten würde, aber auch das konnte ich nur abwinken und sagte ihm, dass sie es auch noch verstehen würden, früher oder später.

Denn das sie das tun würden, war mir von Anfang an klar.

Spätestens wenn eintreffen würde, was auf dem Zettel stand und die Zeit bis dahin würde auch schnell vergehen.

Zumal bald die Hinrunde beendet war.

Aber noch lagen ein paar Spiele vor uns und auf diese mussten wir uns nun noch fokussieren und da sollte ein Zettel oder etwas, was noch in weiterer Ferne liegt uns nicht daran hindern.

Schließlich war es unser Ziel weiter oben mit dabei zu sein und alles mögliche zu erreichen.

Die Hinrunde lief bis jetzt nicht schlecht für uns, auch wenn wir aus dem ein oder anderen Spiel sicher hätten mehr mitnehmen können.

Aber es hatte ja auch keiner gesagt, dass es nicht in der Rückrunde noch machbar sei.

Immerhin wussten wir auch über unsere Qualitäten Bescheid und die galt es nun noch zu verbessern und uns voll und ganz auf die kommenden Pflichtspiele zu konzentrieren, auch wenn der Zettel mehr als interessant war, so lag das noch in weiterer Ferne.

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Thema: Kapitel 5

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