True Story

Ich bin Sofie, grade 18 geworden treue Anhängerin des Ballspielvereins Borussia Dortmund.

Meine kurzen schwarz-braunen Haare waren unter einer schwarzen Kapuze verborgen, grau-blaue Augen die total verheult waren sahen deprimiert durch die Straßen von meiner Heimatstadt Dortmund.

 

 

Hatte ich heute doch die schlimmste Nachricht überhaupt bekommen, ich musste hier weg.

Es ging nicht anders.

Ich verfluchte alle die mir diese Nachricht überbracht hatten, hasste grade alles und jeden wollte nur noch zu meinem über alles geliebten Stadion.

Jedes mal wenn ich vor dem Westfalenstadion stand dachte ich sofort an mein erstes Spiel.

Dieses Gefühl zwischen all den anderen Fan´s, im Block 13 auf der Südtribüne war einfach unglaublich.

Ich liebte es immer wieder dort zu stehen, war es doch immer etwas besonderes.

Wusste ich aber auch das viele mich nie verstehen würden, niemand konnte wirklich nachvollziehen das ich als Mädchen mein Herz an einen Fußballverein verschenken konnte aber genau das hatte ich getan.

Mein Herz gehörte der Borussia, das würde auch auf ewig so bleiben.

Kein Mann, kein Geld der Welt und vor allem keine falschen Freunde würden das je ändern.

Ich wusste genau dort gehörte ich hin, auf die Süd zwischen all den Anderen.

Jedes mal aufs Neue Arm in Arm mit unbekannt, doch wirklich fremd waren mir die Leute nie.

Waren wir doch eine Familie.

Egal woher jemand kam, wie er aussah, wie er sprach vollkommen unwichtig solange eins gleich war : Die Liebe zum Verein.

Das war wohl überall gleich, Erfolgsfans mochte niemand aber ansonsten waren uns alle willkommen.

 

Heute war mein letztes Spiel, das letzte das ich live sehen konnte zumindest.

Es war wenigstens auch noch etwas besonderes, obwohl das ja eigentlich jedes Spiel war.

Heute aber heute ja da war Derbytime und das machte das ganz noch um einiges spannender, schöner und viel schwerer um davon Abschied zu nehmen

Auch Heute führte mich mein Weg in den üblichen Block, zu meinen üblichen Jungs und sofort wurde mein Körper von einer Gänsehaut überzogen.

Die Stimmung war einmalig, war sie immer.

Doch irgendwas war heute anders, hatte ich doch die ganze Zeit im Hinterkopf das ich das alles nach heute nicht mehr haben würde.

Die Tränen standen mir mehr als einmal in den Augen und jedes mal wurde ich von irgendwem in den Arm genommen den ich noch nie im Leben gesehen hatte.

Das Spiel hatten wir gewonnen aber ich verlor grade so viel mehr.

Der Abschied von meinen Jungs fiel mir schwer, liebte ich sie alle der Reihe nach mit all ihren Fehlern, doch konnte ich es aber leider auch nicht vermeiden.

Ich würde nicht allein umziehen, es gab einige Personen die mich begleiten würden aber das machte es nicht besser.

Nicht im geringsten es war für mich einfach die Hölle auf Erden diese Stadt zu verlassen.

 

 

Als ich im Wagen saß und wir uns immer weiter von Dortmund entfernten konnte ich nicht beschreiben was ich grade fühlte.

Trauer, Hass, Angst, es war von allem etwas dabei.

Die ersten Tage in fremder Umgebung waren grauenhaft, ich verstand die Leute hier kaum und fühlte mich hier einfach nicht zu Hause geschweige den überhaupt willkommen.

Ich brauchte Wochen um mal ohne Tränen in den Augen vor die Tür zu gehen, das ganze machte mich innerlich kaputt.

Schaffte ich es auch nicht wirklich auch nur irgendeinen Anruf von meinen Freunden entgegen zu nehmen.

Zu weh tat es mir andauernd zu hören wie sehr sie mich vermissten, dachten sie etwa mir würde es anders gehen?

Scheiße ich vermisste sie doch auch alle samt.

Was sollte ich denn aber machen, konnte ich doch nicht einfach mal so locker jeden Tag 8 Stunden Bahn fahren um in meine geliebte Stadt zu kommen.

Dafür fehlten mir Zeit und Geld.

Ich bereute es jeden Tag mehr überhaupt gegangen zu sein, jedes Spiel vor dem Laptop oder TV machte es schlimmer.

Immer wieder standen mir sowohl bei Siegen als auch bei Niederlagen die Tränen in den Augen, andauernd hatte ich eine Gänsehaut wenn nur einen kurzen Augenblick die Süd zu sehen war.

Die Gesänge, der Vertraute Klang von Heimat gaben mir das Gefühl das ich noch etwas hatte wofür es sich zu leben lohnte.

Meine Borussia gab mir die Kraft ob nun live im Stadion, vor TV oder Internet aber meine Liebe würde nie vergehen.

Schwarz-gelbes Herz das würde immer in meiner Brust schlagen.

Doch jeder Kilometer der mich von meinem zu Hause trennte ließen mein Herz langsam aber sicher zersplittern, auf ewig würde es mir nicht reichen, die Stimmung , die Spiele, die Mannschaft und vor allem die Fans nur auf Bildern zu sehen.

 

 

Dann kam ein Tag der mir Hoffnung gab, ich konnte nach Hause.

Für eine Woche, das war nicht grade die Welt aber man musste sich auch manchmal mit den kleineren Dingen zufrieden geben.

Tierisch Nervös packte ich Koffer und saß dann auch schon 2 Tage später in der Bahn.

Ich wusste meine Jungs würden mich am Bahnhof erwarten, eigentlich wollte ich sie überraschen hatte es aber dann doch nicht geschafft die ganze Sache für mich zu behalten, zu groß war die Freude.

Die Aufregung hatte mich eine Nacht vorher nicht schlafen lassen und so war ich total müde während der Zugfahrt und hatte Mühe nicht einzuschlafen.

Doch dann kam die Durchsage das wir in Kürze Dortmund erreichen würden und vorbei war es mit all der Müdigkeit.

Ich sprang von meinem Sitz hoch, schnappte mir meinen Koffer und stellte mich an die Tür.

Kaum hielt der Zug und die Türen gingen auf, liefen mir schon ein paar Tränen über die Wangen.

Meinen Koffer hinter mir herziehend verließ ich den Bahnhof und sah mich draußen um.
Da standen meine Jungs, alle zusammen.

Ich wusste nicht wen ich zu erst begrüßen sollte aber eigentlich war es ja auch egal sie würden alle nicht zu kurz kommen.

Unser erster Weg führte uns wie sollte es auch anders sein zum Stadion.

Ich sprang die ganze Zeit aufgeregt umher, zitterte wie verrückt und war einfach nur überglücklich

Kaum standen wir vorm Stadion, konnte ich nicht mehr an mich halten und ließ den Tränen freien lauf.

Die Jungs verstanden meine Reaktion und versuchten mich irgendwie zu trösten, was eigentlich gar nicht nötig waren weil es Freudentränen waren die über meine Wangen liefen.

 

Viel zu schnell verging die Woche und ich musste zurück in meine neue Heimat.

Es wurde langsam Zeit das ich mich dort eingewöhnte und mich auch dort ein wenig zu Hause fühlte.

Im Herzen würde ich zwar immer ein Dortmunder Mädchen bleiben aber ich hatte gemerkt das egal wo man lebt, die Liebe zur Borussia trotzdem alle Zeiten übersteht.

 

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