Im richtigen Augenblick...

Piep, Piep, Piep...das erste das ich hörte als ich wieder das Bewusstsein erlangte.

Aber egal wie sehr ich mich anstrengte, ich schaffte es einfach nicht die Augen zu öffnen.

Noch immer im..im Koma...das...das kann doch nicht wahr sein.“ hörte ich eine Stimmte und wusste sofort wem sie gehörte.
Aber wer sollte den im Koma liegen und wieso war Marco darüber so deprimiert.

Ein Stuhl wurde vorgeschoben und ich spürte wie jemand nach meiner Hand griff.

Mario, das kannst du mir doch nicht antun.“ ich hörte ein leises Schluchzen und versuchte ihn irgendwie darauf aufmerksam zu machen das ich doch wach war.

Marco, ich tue doch gar nichts.“ versuchte ich ihm zu sagen aber kein Ton kam über meine Lippen.

Man...man sagt ja das...das man mit Koma Patienten reden soll...also...also tue...tue ich das doch mal...“ stotterte er und schien wirklich nicht sicher zu sein ob er das hinbekam.

Es...es tut mir alles so leid, Mario. Hätte Manuel Mats beim Nationalmannschaftstraining nicht aufgehalten und mein Auto wäre nicht angesprungen dann wären wir nie auf der Brücke aufgetaucht. Ich will mir nicht vorstellen was dann passiert wäre, dabei hatte Mats doch gesagt das er einen wichtigen Termin hatte.“ hätte ich mich bemerkbar machen können, dann hätte ich wohl gelacht, Mats hatte mich also doch nicht vergessen.

 

 

Seine Finger strichen über meinen Handrücken und am liebsten hätte ich genüsslich geseufzt aber scheinbar lang ich wirklich im Koma und konnte Marco nur im Unterbewusstsein wahrnehmen.

Mensch Mario, wenn ich all das Rückgängig machen könnte dann würde ich es tun.“ er klang schon wieder als würde er jeden Moment anfangen zu weinen.

Ich würde dich gar nicht gehen lassen. Im Gegenteil ich würde dich aufhalten, mit allem was ich so habe.“ sofort war mir wieder klar warum ich diesen Mann so sehr liebte.

Er war einfach zu süß, dabei hatte er doch auch versucht mich aufzuhalten und sollte eigentlich nicht zu hart mit sich ins Gericht gehen.

Es war doch nicht seine Schuld das ich mich hatte umbringen wollen, scheinbar aber gescheitert war.

Ich würde nie einer Person aus meinem Freundeskreis die Schuld dafür geben, ich gab sie allein mir, es war meine Entscheidung gewesen und mein Leben.

Vor Wut auf mich bemerkte ich nicht das Kribbeln in meinen Fingern und wie sich meine Hand wirklich zur Faust ballte.
Erst Marco´s überraschter Aufschrei ließ mich zusammen fahren und langsam spürte ich meinen Körper wieder.

 

 

Meine Beine fühlten sich an als würden tausende Ameisen darüber laufen und ich spürte wie ich meine Zehen wieder bewegen konnte.

Aber mit dem vollkommenen Bewusstsein kam auch der Schmerz in meinen Körper zurück und ich kniff die Augen zusammen.

Mein Kopf pochte und machte es mir unmöglich einen klaren Gedanken zufassen.
Trotz der höllischen Schmerzen kam mir ein Name in den Kopf und wollte nicht mehr daraus verschwinden.

Meine Finger krallten sich in seiner Hand, hielt er die noch immer fest und hatte trotz des wahrscheinlichen Schocks über meine Aufwachphase nicht losgelassen.

Er rief nach einem Arzt, laut und verursachte in meinem Kopf dadurch nur noch schlimmere Schmerzen.

Leise.“ versuchte ich krächzend ihn auf mich aufmerksam zu machen und ihn ein wenig zu beruhigen.

Sofort war er wieder an meiner Seite und beobachtete mich, ich konnte seinen Blick deutlich auf meinem Körper spüren.
„Mario, oh Gott Mario.“ er warf sich fast schon auf mich und ich fragte mich ob niemand dem Kerl gesagt hatte das ich nicht ohne Grund hier lag.

 


Aber wahrscheinlich hatte er sich einfach viel zu große Sorgen gemacht als das er darauf jetzt noch Rücksicht nehmen wollte und konnte.
„Langsam, bitte. Schmerzen.“ drei Worte die mich viel Überwindung kosteten, wollte mein Körper dann doch noch nicht so wie ich wollte.

Entschuldige.“ sofort kletterte er von mir herunter und streichelte über meinen Arm.

Ein Arzt betrat den Raum und danach musste Marco erst einmal gehen.
Tausende Tests wurden durchgeführt und ich wusste gar nicht warum man so ein Theater machte.

War ich doch schließlich erst seit gestern hier und höchstens einen Tag nicht bei Bewusstsein, oder?

Vielleicht hatte ich auch einfach nicht mitbekommen das es schon viel länger war.

Als die Ärzte mich nach gefühlten Stunden und dem Gedanken es wäre ja ein Wunder das ich wieder wach geworden bin wieder alleine ließen, stellte ich mir die Frage wie lange ich eigentlich schon im Krankenhaus war wenn die so abgingen.

Wenigstens hatten sie mir etwas gegen die Schmerzen gegeben und so konnte ich zumindest wieder klar denken.

Ich konnte mich erinnern zumindest an alles bevor ich das Bewusstsein verlor und zuckte doch leicht zusammen als jemand den Raum betrat.

 

 

Leicht enttäuscht blickte ich in das Gesicht von Mats Hummels, als er zur Seite trat stand hinter ihm Benedikt Höwedes und lächelte mich leicht an.

Natürlich die Beiden konnte man auch nur zusammen antreffen unser Traumpaar eben.

Wo ist den Marco?“ fragte ich sogleich kaum das sie an meinem Bett saßen und wirkte doch enttäuschter als ich eigentlich wollte, sollte ich doch froh sein wenn überhaupt jemand kam.

Er ist nach Hause, der muss erst einmal schlafen. Marco hat seit gestern nur noch an deinem Bett gesessen. Ich hab ihn jetzt ins Bett geschickt.“ erklärte Mats und streichelte sanft durch meine Haare.

Aber jetzt sag mal, wie geht’s dir?“ fragte Benedikt und blickte mich mitfühlend an.
„Ganz gut, leichte Kopfschmerzen aber ansonsten ist alles okay. Wie lange bin ich eigentlich schon hier?“ stellte ich die Gegenfrage und betrübt senkten Beide den Blick.

3 Monate, die Ärzte haben uns nicht mehr viel Hoffnungen ausgemalt. Man du hast einiges verpasst Mario.“ rückte Mats dann auch gleich knallhart mit der Sprache heraus.

Was denn?“ fragte ich leicht schockiert und strich mir durch die Haare.

Wir sind Weltmeister, gestern erst zurückgekommen. Du hast die halbe Sommerpause verpasst. Außerdem....“ erklärte er weiter und stoppte dann plötzlich was mich fragend zu dem dunkelhaarigen Innenverteidiger blicken ließ.

Die Bayern haben dich ersetzt Mario, sie...sie haben sogar deinen Vertrag aufgelöst....“ sagte Benedikt und streichelte sanft über meinen Unterarm.

 

 

Ich wusste nicht was ich sagen sollte, mir fehlten die Worte.

Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet und dann fiel mir ein das eine ganz bestimmte Person auch meine Position spielen konnte.

Nein, das...das darf nicht sein. Sie...sie haben nicht Marco.“ ich spürte schon Tränen in meinen Augen brennen als Mats mich beruhigend in seine Arme zog.

Alles gut Mario, es ist nicht Marco. Ein Spieler von Barcelona.“ sofort kam die Ruhe zurück in meinen Körper und meine Muskeln entspannten sich.

Es klopfte an der Tür und ich zuckte leicht zusammen, als diese kurz darauf auch auf ging.

Mario mein Junge.“ mein Trainer, nein mein Ex-Trainer schenkte mir ein Lächeln und setzte sich neben mich kaum das Mats platz gemacht hatte.

Marco hat mir geschrieben und da musste ich doch gleich nach dir sehen. Hast du dich schließlich bei mir nicht geregt. Aber mir hätte klar sein müssen das du bei Marco deinem frischgebackenen Weltmeister reagierst.“ lachte er und wirkte losgelöst, auch wenn er die dunklen Ringe unter seinen Augen nicht verbergen konnte.

Du hast dir Sorgen um mich gemacht oder? Das sieht man dir immer an, wenn du dir Sorgen um einen deiner Spieler machst.“ er streichelte durch meine Haare und fuhr sanft über meinen Arm.

Mein Junge, natürlich habe ich mir Sorgen um dich gemacht.“ gab er dann schließlich auch zu und Mats lachte leise.
„Von wegen nur ein paar Sorgen gemacht, wie ein Löwe sein Junges, hat er dich verteidigt als die Bauern den Vertrag mit dir aufgelöst haben und die Presse dich schlecht machte. Selbst mit unseren Fans hat er sich angelegt.“ überrascht sah ich meinen Ex-Trainer an, hatte ich damit dann doch nicht gerechnet.

 

 

Dieser wuschelte mir sanft durch die Haare und sah Mats warnend an.
„Pass auf was du sagst Hummels, sonst ertränke ich dich im nächsten See.“ lachend streckte Mats ihm die Zunge raus und platzierte sich auf dem Schoß von Benedikt.

Das lässt mein Bene nicht zu.“ dieser schlang auch gleich die Arme um Mats und ich lächelte sanft, waren die Beiden doch wirklich ein süßes Paar.

Aber jetzt um mal wieder ernst zu werden, Mario sag schon mein Junge du bist jetzt Vereinslos, also kommst du nach Hause?“ fragte Jürgen und stellte mir eine Frage die ich mir so oft gewünscht hatte.

Nichts lieber als das.“ antwortete ich und er streichelte erneut sanft durch meine Haare.

Ich werde dann mit Michael alles klären....“ sagte Jürgen wurde aber von der Tür unterbrochen.

Alle raus hier, jetzt gehört er mir.“ hörte ich Marco und das erste Mal schien seit langer Zeit ein Lächeln auf seinen Lippen zu liegen.

Ja, wir sind ja gleich wieder weg. Ganz ruhig Tiger, dein Baby gehört gleich wieder dir.“ lachte Mats und sprang von Benedikt´s Schoß, dieser stand ebenfalls lachend auf.

Verwirrt blickte ich Mats und seinem kleinen Wirbelwind hinterher als sie nach draußen sprangen.

Auch Jürgen erhob sich und strich mir noch einmal durch die Haare.

Ich melde mich wegen dem Vertrag, mach´s gut und komm erst einmal wieder auf die Beine.“ damit verließ er das Zimmer und wir waren alleine.

 

 

Marco kam zu mir und setzte sich neben mich aufs Bett.
Seine Hand griff nach meiner und seine Finger verschränkten sich mit meinen.

Du hast mir so sehr gefehlt.“ gab ich leise zu und Marco strich durch meine Haare.

Ich liebe dich Mario.“ ich lächelt sanft und seinen Kopf an den er gen Boden gesenkt hatte.

Ich liebe dich auch Marco.“ hauchte ich und legte meine Lippen auf seine.
„Gib uns eine Chance bitte Mario, du...du kommst nach Hause und dann...dann komm doch auch gleich zurück zu mir.“ flehte er schon beinahe und ich zog ihn eng in meine Arme.

Er kuschelte sich enger an meinen Körper und ich lehnte mich mit ihm zurück auf meinem Bett.

Ich habe mir nie etwas anderes gewünscht.“ einen kurzen Moment berührte ich mit meinen Lippen seine Stirn und erwiderte das Strahlen das sich auf seine Lippen legte.

Heißt das wir Beide?“ fragte er vorsichtig und ich nickte.

Ja, das heißt es.“ antwortete ich und drückte ihm einen Kuss auf.

Ich liebe dich wirklich über alles Mario.“ er kuschelte sich enger an meinen Körper.

Ich liebe dich doch auch über alles Marco.“ gab ich zurück und konnte nicht fassen das der schlimmste Moment meines Lebens zu dem Besten überhaupt werden konnte.

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