Kapitel 8

 

Lena Pov

 

Ich hatte keine Ahnung, was ich machen sollte.

Nun lag ich hier und hatte keine Ahnung, was ich machen sollte.

Marco war weg und Jürgen war weg und ich hatte keine Ahnung, was ich nun alleine machen sollte.

Ich hasste es einfach alleine zu sein und für einen Augenblick dachte ich darüber nach einfach wieder nach Hause zu fahren und Marco anzurufen.

Der würde sich vielleicht doch nochmal auf ein Gespräch einlassen, wenn er sich beruhigt hatte.

Aber das wollte ich dann auch nicht.

Marco würde mir das wahrscheinlich nie verzeihen und würde wohl jetzt entweder alleine oder bei Mario sitzen und sich die Augen aus dem Kopf heulen.

Auch wenn er eigentlich niemand war, der schnell weinte, so wusste ich aber doch, dass ich alles für ihn war.

Ob ich ihn jetzt nochmal anrufen sollte?

Vielleicht hatte er ja doch noch Zeit und den Willen mit mir zu reden und würde sich vielleicht doch noch mit mir treffen wollen.

Ich suchte in der Tasche nach meinem Handy, aber dann fiel mir ein, dass ich das ja dummerweise zu Hause auf dem Tisch liegen gelassen hatte.

Seufzend ließ ich mich zurück auf das Bett fallen.

Das durfte doch alles nicht wahr sein.

Verzweifelt schlug ich auf die Kissen ein.

Ich konnte einfach nicht glauben, in was für eine Scheiße ich manövriert hatte.

So verdammt dämlich konnte doch auch wirklich nur ich sein.

 

 

Tränen rannen mir vor lauter Verzweiflung über die Wangen.

Aber das machte mich nur noch wütender.

Ich hatte keinen Grund zu heulen und ich sollte das auch nicht tun.

Entschlossen wischte ich mir die Tränen wieder weg und hasste mich in dem Moment selbst dafür, dass ich überhaupt geweint hatte.

Ich machte mich im Bad etwas frisch und entschloss mich dann mir beim Hotelpersonal eine Flasche Whisky zu bestellen.

Diese kam auch schon wenig später und ich leerte sie beinahe in einem Zug.

Aber dadurch ging es mir nicht besser, eher im Gegenteil.

Nun verfluchte ich mich dafür, dass ich diese getrunken hatte und meine Probleme auf diese Art und Weise lösen wollte.

Ich hatte den ganzen Tag noch nichts gegessen und der Whisky schlug ein wie ein Blitz in einen Baum.

Leicht schwankend machte ich mich auf den Weg in das Bad um mich dort fertig zu machen für´s Bett.

Würde ich jetzt eben schlafen gehen.

Hatte mich der Tag doch auch irgendwie mehr angestrengt als ich gedacht hatte.

Nachdem ich mich umgezogen und fertig gemacht hatte, schwankte ich zurück in mein Zimmer und ließ mich dort schwer auf das Bett sinken.

Sofort kuschelte ich mich unter die Decke und überlegte, was ich machen sollte.

Morgen würde ich mal in die Stadt fahren und da mal sehen, ob ich mich vielleicht etwas ablenken könnte.

Irgendwas musste es doch geben, damit ich wieder klar kam.

Mit diesem Gedanken schlief ich dann auch schließlich ein.

 

 

Am nächsten Tag wurde ich erst gegen Mittag wach.

Der Whisky, der Schlafmangel und die Anstrengung der Fahrt hatten mich wohl doch mehr mitgenommen, als ich gedacht hatte.

Kurz blieb ich noch im Bett liegen und überlegte, ob ich mir Frühstück bestellen sollte.

Ich verwarf den Gedanken aber wieder und entschied mich stattdessen in der Stadt etwas zu essen.

Schnell hatte ich meine Sachen zusammen gepackt und mich auf den Weg ins Badezimmer gemacht.

Wollte ich erst mal duschen und dann würde ich wohl auch wieder fit genug aussehen, um mich unter die Leute zu trauen.

Auch wenn mich hier keiner kannte, wollte ich doch nicht rum laufen wie sonst was.

Nachdem ich fertig war mit duschen trocknete ich mich ab und zog mich an.

Danach machte ich mir noch schnell meine Haare und schminkte mich und dann konnte es auch schon fast losgehen.

Zurück im Zimmer packte ich noch schnell die wichtigsten Dinge, wie Zigaretten und Schlüssel in meine Handtasche und machte mich dann auf den Weg nach unten.

Dort fragte ich an der Rezeption nach dem Weg in die Stadt, kannte ich mich hier schließlich nicht aus.

Glücklicherweise hatten wir mit der Verständigung weniger ein Problem.

Erst hatte ich es auf englisch versucht, aber die Dame sprach glücklicherweise auch deutsch.

Sie sagte mir, dass es nicht weit sei und dass ich zu Fuß hingehen könnte.

Also machte ich mich auf den Weg und folgte der Wegbeschreibung der Dame.

 

 

Tatsächlich war es nicht weit bis in die Stadt und nur nach wenigen Minuten hatte ich diese auch schon erreicht.

Staunend lief ich durch die Straßen und durch die Fußgängerzone.

War ich doch noch nie in meinem Leben in Polen gewesen und wusste nicht, wie schön es doch hier sein konnte.

Auf der Suche nach einem Restaurant in dem ich essen konnte, ging ich durch sämtliche Straßen Polens.

Eine schöner als die andere und ich wusste, dass ich mich hier, im Moment zumindest, wohler fühlte als in Dortmund.

Das einzige Problem an der ganzen Sache war eben die Verständigung.

Konnten die meisten hier kein deutsch und ich musste mir mit englisch helfen.

Das konnte ich zwar und die Leute verstanden mich und ich sie, aber auf deutsch wäre es mir dann doch schon lieber gewesen.

Na ja, man kann eben nicht alles haben, also musste ich mich mit dem zufrieden geben, was ich hatte.

Ich sah ein Schild, was mir andeutete, dass es wohl hier in der Nähe ein Restaurant gab.

Also machte ich mich auf den Weg dorthin und war über mich selbst überrascht, wie gut ich in der Zeit Marco und Jürgen vergessen konnte, aber die Eindrücke des fremden Landes faszinierten mich einfach viel zu sehr.

Ich lief weiter, mit dem Ziel das Restaurant zu erreichen, als mich plötzlich eine Hand an meinem Handgelenk festhielt.

Sofort wirbelte ich rum und hatte schon zum Schlag ausgeholt, als ich erkannte, wer mich da festhielt.

,,DU? Was machst du denn hier?“, fragte ich überrascht.

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