Kapitel 15

 

Jürgen Pov

 

Zugegeben, meine Wortwahl war nicht unbedingt die beste.

Ich hätte die Frage vielleicht auch anders stellen müssen, aber ich konnte einfach nicht anders.

Zu groß waren die Sorgen, die ich mir um Lena machte.

Marco reagierte, wie ich es erwartet hatte, ziemlich abweisend.

Aber vielleicht konnte ich doch noch etwas aus ihm raus holen.

Und tatsächlich hatte er seine Meinung über das Gespräch geändert.

Ich hatte mich bemüht ihm nicht die Tränen zu zeigen, die sich in meinen Augen gesammelt hatten.

Aber sicher war ich mir nicht, ob er sie nicht vielleicht doch gesehen hatte.

War mir in dem Moment aber auch eigentlich egal.

Denn nun zählte für mich einzig und alleine die Chance zu erfahren was mit Lena war.

Vielleicht hatte Marco ja doch etwas von ihr gehört.

Aber die Hoffnung zerplatze wie eine Seifenblase, als er meine Frage verneinte.

Er sagte mir aber, dass er sich bei mir melden würde, wenn er etwas von ihr hören würde.

Ich hatte keine Ahnung, wieso er das tun wollte.

Aber da sollte ich in dem Moment auch nicht nach fragen, denn hier war einfach nur wichtig, dass er es tat.

Nachdem wir das Gespräch beendet hatten, ging Marco wieder in die Kabine.

Noch kurz blieb ich draußen stehen, zündete mir eine Zigarette an und versuchte wieder runterzukommen.

Ich konnte ja schlecht total verheult ebenfalls in die Kabine zurückgehen.

 

 

Nachdem ich mich beruhigt hatte, ging ich dann auch in die Kabine zurück und sah durch die Reihe der Jungs.

Sie schienen alle fertig zu sein, sodass ich meine Anweisungen für das heutige Training geben konnte.

Ich hoffte sehr, dass niemandem auffallen würde, dass ich geweint hatte.

Denn ich hatte mir extra alle Tränen weggewischt, bevor ich die Kabine betrat.

Marco schien es aufzufallen und auch Mario wirkte bedrückt.

Aber ich konnte und wollte einfach nicht drauf eingehen.

Also machte ich einfach weiter wie immer und hoffte, dass sich keiner dazu äußern würde, oder gar fragen würde, was los war.

Nachdem ich dann meine Anweisungen gegeben hatte, machten sich die Jungs auf den Weg zum Platz.

Kurze Zeit später folgte ich dann ebenfalls und begann das Training.

Ich war nicht wirklich bei der Sache, so kam es mir zumindest vor und ich wusste auch, dass es den Jungs früher oder später wohl auffallen würde.

Aber solange sie nichts sagten oder nichts machten, sollte es mir egal sein.

Wirklich verstehen konnte ich es auch nicht, dass ich mir solche Sorgen um die Kleine machte.

Schließlich hatte ich ihr doch gesagt, dass das nicht ging.

Aber eigentlich kannte ich außer Marco auch keinen Grund, wieso es nicht gehen sollte.

Der schien zwar noch nicht mit ihr abgeschlossen zu haben, aber er wirkte auch nicht so, als ob er sich mit ihr nochmal vertragen würde.

 

 

Mit einem Schulterzucken beendete ich das Training dann auch nach zwei Stunden wieder.

Das würde für heute reichen, denn ich hatte keine Motivation mehr und die Jungs schienen die auch nicht mehr zu haben.

Schnell hatten sie sich in die Kabine verzogen und auch ich hatte mich kurze Zeit später geduscht und umgezogen.

Ein kurzer Blick in die Kabine zeigte mir, dass die Jungs schon alle weg waren.

Noch kurz kontrollierte ich, ob sie auch wirklich alles mitgenommen hatten und das auch wirklich keiner mehr da war und schloss dann die Kabine ab.

Mein Weg führte mich noch kurz auf den Trainingsplatz.

Musste und sollte ich doch auch hier kontrollieren, ob alles in Ordnung war und die Jungs alles ordentlich aufgeräumt hatten.

Da sie das hatten, machte ich mich auch sogleich auf den Weg zu meinem Wagen.

Nachdem ich mich hingesetzt hatte, startete ich auch gleich den Motor und machte mich auf den Weg nach Hause.

Doch ob bewusst oder nicht, steuerte ich die Wohnung von Lena an und nicht meine Wohnung.

Ich musste einfach wissen, was mit ihr war.

Sonst würde ich doch keine Ruhe bekommen.

Vor ihrer Haustüre parkte ich meinen Wagen und ging auch sogleich zu ihrer Haustüre.

Noch bevor ich realisieren konnte, was ich da machte, lag mein Finger auch schon auf der Klingel.

Ich wartete eine gefühlte Ewigkeit, aber leider machte sie mir wieder nicht auf.

 

 

Seufzend und mit hängendem Kopf machte ich mich wieder zurück auf den Weg zu meinem Auto.

Nachdem ich mich hinter das Steuer gesetzt hatte, legte ich meinen Kopf auf das Lenkrad und spürte erneut die Tränen in meinen Augen brennen.

Ich unterdrückte den Drang ihnen freien Lauf zu lassen und startete stattdessen den Motor.

Heulen würde mich jetzt wohl auch nicht weiterbringen.

Also machte ich mich nun doch wieder auf den Weg nach Hause und diesmal kam ich auch wirklich da an.

Meinen Wagen stellte ich in die Garage und machte mich dann auf den Weg nach drinnen.

Dort nahm ich mir aus dem Kühlschrank ein kaltes Bier und setzte mich damit in mein Wohnzimmer.

Ich schaltete den Fernseher an und zappte durch die Programme.

Als ich da aber nichts vernünftiges finden konnte, schaltete ich das Gerät wieder aus.

Seufzend legte ich die Beine hoch und starrte an die Decke.

Ich hatte wirklich keine Ahnung, was ich machen sollte.

Es musste doch einen Weg geben an sie ran zukommen.

Dann klingelte es an der Türe.

Ich hatte keine Ahnung wieso, aber ich hatte das Gefühl, dass sie vielleicht vor der Türe stehen könnte.

Sofort rannte ich los und wäre beinahe noch über meine eigenen Füße gestolpert, nur um schnell genug an der Türe zu sein.

Dort angekommen riss ich sie auch gleich auf und war überrascht, wer davor stand.

,,Was machst du denn hier?“

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