Kapitel 6

 

Jürgen Pov

 

Ich sollte kein schlechtes Gewissen haben.

Hatten wir doch nur getan, was wir für richtig hielten.

Wir hatten gevögelt, da sprach doch eigentlich nichts gegen, oder?

Gut, dass Marco uns erwischt hatte und nun weg war, war wirklich mehr als beschissen, aber so war er eben, der Lauf der Dinge.

Ich war sicher, dass Lena auch so schnell einen neuen Partner finden würde.

Schließlich war sie jung und durchaus attraktiv.

Und sollte sie keinen neuen Kerl finden, sollte mir das auch nur Recht sein, denn so würde ich dann die Chance haben, sie öfter zu besuchen.

Denn im Bett war sie meine ungeschlagene Nummer eins.

Hatte ich schon viele Frauen in meinem Bett gehabt, aber niemals eine, die so war wie sie.

Sie hatte etwas an sich, was es alles viel schöner, intensiver und vor allem geiler machte.

Nun saß ich hier mit ihr auf der Couch und kuschelte mit ihr.

Eigentlich war ich nicht so wirklich kuschel begeistert, aber mit ihr machte sogar das Spaß.

Mit ihr verbrachte ich die Zeit auch gerne so und nicht nur mit vögeln.

Anders, wie mit anderen Frauen, mit denen ich nur vögelte und mich dann verpisste.

Das könnte ich ihr niemals antun.

Dafür hatte ich sie einfach schon zu sehr in mein Herz geschlossen.

Ja, ich hatte mit ihr etwas getan, was ich nie wollte.

Ich hatte eine Frau in mein Herz geschlossen.

Wie es dazu kam, konnte ich selber nicht sagen.

Aber es war so und ich genoss es.

 

 

Dann rückte sie mit der Sprache raus und erzählte mir, dass sie sich in mich verliebt hatte.

Das konnte doch wohl wirklich nicht ihr Ernst sein!

Wieso tat sie das?

Wollte sie mich ärgern?

Oder quälen?

Was sollte das und woher nahm sie sich einfach diese Freiheit?

Geschockt über das, was sie mir gesagt hatte, verließ ich den Raum und kurze Zeit später auch ihre Wohnung.

Das musste ich erst verarbeiten.

Konnte sie das doch nicht einfach machen und mir dann auch nicht so ins Gesicht knallen.

Das war doch ein Ding der Unmöglichkeit.

Ich lief zu meinem Auto und stieg auch gleich ein.

Ließ den Motor an und fuhr los.

Ich hatte keine Ahnung, wo mich mein Weg hinbringen würde, aber ich wusste, dass ich einfach nur noch weg wollte.

So was konnte sie mir doch nicht einfach antun.

Das ging doch nicht.

Planlos fuhr ich durch Dortmund und überfuhr mehrere rote Ampeln und einige Stoppschilder.

War es mir doch ein Wunder, dass noch keiner der Polizisten auf mich aufmerksam wurde, die hier ständig Streife fuhren.

 

 

Immer noch fassungslos machte ich mich auf den Weg in meine Stammkneipe.

Würde ich eben ein paar Bierchen trinken und dann würde es mir sicher bald besser gehen.

Ich parkte meinen Wagen im Hinterhof, wo der Wirt, Klaus, mir einen Parkplatz reserviert hatte.

Durch den Hintereingang betrat ich dann auch schon die Kneipe und ließ ich schwer an die Theke auf einen Hocker sinken.

,,Jürgen, wie immer?“, begrüßte mich Klaus auch schon freundlich.

Ich nickte nur und senkte den Blick.

,,Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?“, fragte er, als er meinen Blick sah.

,,Ich habe eine Frau kennengelernt, ein paar Mal mit ihr gevögelt und jetzt hat sie sich in mich verliebt.“

,,Aber das ist doch kein Grund so ein Gesicht zu ziehen.“, sagte Klaus schulterzuckend.

,,Doch, es ist die Frau einer meiner Spieler und der hat uns dann auch gleich mal erwischt.“

,,Von deinem Spieler?“, fragte er geschockt.

Spätestens jetzt hätte ich mir am liebsten mit der flachen Hand gegen die Stirn geschlagen.

War Klaus zwar schon seit etlichen Jahren ein guter Freund von mir und ich konnte ihm auch immer vertrauen, aber auch lebenslang Borusse.

Also würde er sicher auch wissen wollen, welche Frau ich denn jetzt vögelte.

Dabei ging ihn das doch nichts an.

Ich entschied mich deswegen seine Frage unkommentiert zu lassen.

 

 

Klaus stellte mir ein Bier hin und sah mich immer noch fragend an.

Ich senkte erneut den Blick, nachdem ich ihm zum Dank zugenickt hatte und hoffte einfach, dass er wieder gehen würde oder das Thema wechseln würde, denn ich hatte kein Interesse ihm zu sagen, dass es sich um Lena handelte.

,,Also Jürgen, jetzt sag schon. In wen hast du dich verliebt?“

,,Ich habe mich nicht verliebt.“

,,So wie du da sitzt könnte man das aber glatt meinen.“

,,Blödsinn.“

Und da war es auch.

Ich hatte mich doch nicht in Lena verliebt, nur weil ich mal mit ihr gevögelt hatte.

Da hätte ich mich aber schon verdammt oft verlieben müssen.

Und das hatte ich nie.

Allerdings war es auch nie so wie bei Lena.

Ich schüttelte den Kopf und diesen Gedanken ab.

Das war doch wirklich mehr als Blödsinn.

Ein Jürgen Klopp verliebte sich nicht einfach mal so und vor allem nicht, in die Frau einer seiner Spieler.

,,Jürgen?“, fragte Klaus und stupste mich an.

,,Was?“

,,Sag mir, welche Frau und ich kann dir vielleicht helfen.“

,,Du kannst mir nicht helfen. Gib doch einfach Ruhe und kümmere dich um deine Gäste.“

,,Sag schon.“

,,Es geht um Lena, okay?“

,,Du meinst die Frau von Marco? Unserem Marco? Marco Reus?“, fragte Klaus geschockt.

Umfrage

Hat euch das Kapitel gefallen?

Ja, war gut (0)
0%

Joa, war ganz okay (0)
0%

Es ging so, eher nicht (0)
0%

Nein, überhaupt nicht (0)
0%

Stimmen insgesamt: 0

Thema: Kapitel 6

Es wurden keine Beiträge gefunden.

Neuer Beitrag