Kapitel 9

 

Natalia Pov

 

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, schlief Lana noch seelenruhig.

Ich machte mich auf den Weg ins Bad und richtete mich nur so etwas her und ging dann in die Küche.

Erst überlegte ich, ob ich warten sollte, bis sie aufstand.

Aber ich entschied mich doch dagegen, denn ich wollte ihr nicht begegnen.

Es war Blödsinn, denn sie war schon seit vielen Jahren meine beste Freundin und dennoch hatte ich Angst vor dieser Begegnung am nächsten Tag.

Wir hatten nie darüber geredet und ich hatte auch keine Ahnung, dass sie auf Frauen stand, was sie scheinbar tat.

Wieso sonst hätte sie mit mir vögeln sollen?

Oder zumindest stand sie auch auf Frauen.

Konnte ja auch gut sein, dass sie Bisexuell war.

Verzweifelt fuhr ich mir mit der Hand durch die Haare und wusste nicht so recht was ich machen sollte.

Sollte ich gehen oder doch bleiben und warten?

Da ich keine Ahnung hatte, wie viel sie noch von dem Abend wusste, entschied ich mich doch zu gehen.

Sie würde sich wohl auch schon melden, wenn sie wach war und mich vermissen würde.

Was sie wahrscheinlich eh nicht tun würde.

Wir waren zwar mehr als gut befreundet, aber soweit ging es dann doch nicht.

Also packte ich schnell meine Sachen und machte mich dann auch gleich auf den Weg zu meinem Auto.

Mit hängenden Schultern ließ ich mich hinter das Steuer sinken.

 

 

Wie konnte ich so was nur zulassen?

Innerlich schallte ich mich selbst eine Schlampe, dass ich dieses Angebot nicht ausgeschlagen hatte.

Aber ich wusste schon länger, dass ich scheinbar Gefühle für meine beste Freundin entwickelt hatte.

Gefühle, die sich nicht gehörten bei einer Freundschaft.

Die mehr als fehl am Platze waren und die alles hätten zerstören können.

Deswegen hatte ich geschwiegen und ihr nie etwas gesagt.

Ich wollte die Freundschaft zwischen uns nicht aufs Spiel setzen wegen ein paar Gefühle.

Wahrscheinlich war es eh nur eine Schwärmerei, die sich in ein paar Tagen erledigt hatte.

Dafür wollte ich niemanden verletzen oder ähnliches.

Jedenfalls sollte ich zusehen, dass dieses was auch immer verschwand, bevor ich mit ihr zusammen ziehen würde, denn das war definitiv kontraproduktiv.

Mit einem Seufzen ließ ich den Motor an und fuhr mehr als darauf bedacht das sie mich nicht hörte nach Hause.

Mir war klar, dass sie mich nicht gehört haben konnte, denn sonst wäre sie sicher aufgestanden und zu mir gekommen.

Auch in der Zeit wo ich in meinem Auto gesessen hatte, kam sie nicht mehr zu mir.

Also würde sie noch seelenruhig und mehr als süß in ihrem Bettchen liegen und schlafen.

Wie gerne hätte ich sie dabei beobachtet, aber das konnte und durfte ich nicht.

 

 

Ich erreichte das Haus in dem sich meine Wohnung befand und schüttelte den Kopf um diesen Gedanken zu vergessen.

So sollte ich doch wirklich nicht denken.

Nachdem der Gedanke vergessen war machte ich mich auf den Weg in meine Wohnung.

Meine Tasche stellte ich achtlos im Flur ab und ging sofort in mein Wohnzimmer.

In aller Ruhe trank ich einen Schluck Cola aus der Flasche, die noch auf meinem Tisch stand und rauchte eine, nachdem ich die Packung Marlboro aus meiner Hosentasche gefischt hatte.

Nachdem das erledigt war, entschied ich mich duschen zu gehen.

Das hatte ich bei Lana ausfallen gelassen, weil ich sie nicht wecken wollte.

Gerade als ich aufstehen wollte, klingelte auch schon mein Handy.

Mit gekonnten Bewegungen zog ich es ebenfalls aus der Hosentasche und sah, dass Lana mich anrief.

Erst überlegte ich, ob ich überhaupt dran gehen sollte.

Entschied mich dann aber doch dafür und ging dran.

Sie versuchte durch das Hintertürchen raus zu finden, was ich noch wusste.

Denn sie konnte sich auch scheinbar an alles erinnern.

Wir einigten uns darauf, dass es eine einmalige Sache war und das wir das so stehen lassen würden.

Sie hatte scheinbar recht schnell verstanden, dass auch ich mich noch an die Nacht davor erinnern konnte.

Wir hatten zwar getrunken, aber scheinbar nicht genug um nichts mehr zu wissen.

Nachdem wir dann das Gespräch doch recht schnell für unsere Verhältnisse beendet hatten, ging ich in mein Bad.

 

 

Jetzt würde sie wohl nicht mehr anrufen und ich konnte wohl in Ruhe duschen gehen.

Schnell noch ging ich mir in meinem Schlafzimmer frische Unterwäsche, ein Top und eine Jogginghose holen und machte mich dann wieder auf den Weg in mein Bad.

Dort ließ ich auch gleich alle meine Kleider fallen und sie liegen wo ich stand und sie fielen und stellte mich unter die Dusche.

Ich konnte noch deutlich die Spuren von letzter Nacht erkennen, an denen Lana mich markiert hatte und in mir kam ein komisches Gefühl hoch.

Nicht wirklich wissend was das zu bedeuten hatte, versuchte ich die bläulich – roten Flecken zu übersehen und versuchte mich auf die Dusche zu konzentrieren.

Ich schloss die Augen und ließ mich von dem warmen Wasser was auf meinen Körper prasselte leiten und schaffte es auch wirklich, mich langsam zu entspannen.

Erneut kam mir das Gespräch von Lana und mir in den Kopf und ich hatte keine Ahnung, wie ich darauf sonst hätte reagieren sollen.

Eigentlich hatte ich das richtige gemacht.

Sie stand nicht auf mich und ich war sicher, dass ich das eigentlich auch nicht tat.

Es waren wie ich bereits dachte wahrscheinlich nur irgendwelche Schwärmereien, die sich die nächsten Tage wieder gegeben hatten.

Und da war es auch schon wieder, dieses mehr als beschissene Gefühl.

Langsam machte es mich wahnsinnig, dass ich das Gefühl nicht wirklich deuten konnte und auch nicht wusste, was das zu bedeuten hatte.

Mir war bewusst, dass ich Scheiße gebaut hatte, aber ich wusste einfach nicht, ob das Gefühl deswegen da war.

Langsam ließ ich mich an den kühlen Fliesen hinab gleiten und zog die Beine eng an den Körper.

Die Tränen brannten in meinen Augen und liefen kurze Zeit später auch schon unaufhörlich meine Wangen herunter und vermischten sich mit dem Wasser was immer noch von oben auf mich prasselte.

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