Kapitel 11

 

Campino Pov

 

Die Nacht verlief mehr als Scheiße für mich und wirklich gut geschlafen hatte ich wirklich nicht.

So kam es, dass ich schon um 6 Uhr morgens aufstand.

Welch unwürdige Zeit, vor allem für mich.

War ich doch sonst ein Langschläfer, und nun war ich schon so früh wach.

Kurz überlegte ich, Ritchie anzurufen und ihn zu mir zu holen, aber das war dann wohl doch noch zu früh.

Ich schwang die Beine aus dem Bett und ging in die Küche.

Wollte erst mal einen Kaffee, bevor ich versuchte in den Tag zu starten.

Vielleicht würde es mir danach besser gehen, irgendwas musste ich ja nun mal tun.

Gemeinsam mit dem Kaffee machte ich mich auf den Weg ins Wohnzimmer und ließ mich dort schwer auf das Sofa fallen.

Dabei schüttete ich einen Schluck Kaffee über meinen Schoß.

Schnell stellte ich die Tasse auf den Tisch zurück und sprang auf.

Das konnte doch wirklich nicht wahr sein!

Musste der Tag wirklich so beschissen anfangen?

Seufzend ging ich in die Küche, nahm dort einen Lappen und wischte die Couch ab und mit einem Handtuch meine Beine.

Augenblicklich wurden die Stellen, an denen mich der Kaffee getroffen hatte rot und ich hoffte nur, dass es keine Brandblasen geben würde.

Nachdem ich alles weggewischt hatte, setzte ich mich erneut mit meinem Kaffee auf die Couch und trank diesen auch diesmal.

Als die Tasse dann endlich leer war ging ich in mein Bad und machte mich dort fertig.

Nachdem ich dann einigermaßen ansehnlich war, ging ich zu meinem Auto und machte mich auf den Weg zur Bandprobe.

 

 

Die war ja auch schließlich bald.

Das ich viel zu früh war, störte mich im Gegensatz zu sonst nicht mal wirklich.

Heute war irgendwie alles anders und komisch.

Ich konnte deutlich spüren, dass scheinbar heute nicht mein Tag werden würde.

Als ich unseren Proberaum erreicht hatte, stellte ich meinen Wagen ab und ging rein.

Natürlich war noch niemand da, es hätte mich auch sehr gewundert wenn.

Dennoch setzte ich schon mal Kaffee auf und bereitete alles für die bevorstehende Bandprobe vor.

Kurze Zeit später kam auch schon Kuddel fröhlich pfeifend durch die Türe.

,,Campi. Was machst du denn schon hier?“, fragte er überrascht.

,,Ich hab die halbe Nacht nicht geschlafen und war heute morgen auch schon recht früh wach und dachte, dass ich lieber jetzt schon fahre und alles vorbereite.“

,,Das hast du ja schön gemacht, aber heute ist blaue Stunde und nicht direkt Bandprobe.“, sagte Kuddel schulterzuckend.

,,Ach fuck! Wer hat das denn schon wieder um geschmissen?“, fragte ich sauer.

,,Du?!“, sagte Kuddel mehr fragend als wirklich ernstgemeinte Aussage.

,,Wann habe ich das denn gemacht?“, fragte ich verwirrt.

,,Letzte Woche. Da hast du gesagt wir hatten diesen Monat noch keine und du wolltest unbedingt noch eine machen und dann hatten wir uns auf heute geeinigt.“

,,Das kann doch wirklich nicht wahr sein! Habe ich das wirklich getan?“

,,Ja, das hast du.“

Fassungslos über mein Tun schüttelte ich den Kopf.

 

 

Vielleicht sollte ich mir zukünftig solche Änderungen notieren.

Kurze Zeit später kamen dann auch Breiti und Andi ebenfalls fröhlich pfeifend in den Bandraum.

,,Wieso seid ihr denn so gut drauf?“, fragte ich genervt.

So viel gute Laune am frühen morgen sollte verboten werden.

,,Wieso denn nicht?“, fragte Andi immer noch fröhlich zurück und erntete einen bösen Blick von mir.

,,Wo ist der Zwerg?“, fragte ich weiter.

,,Keine Ahnung, der wird sicher gleich kommen.“, sagte Breiti und zuckte die Schultern.

Und so war es auch.

Bereits kurze Zeit später betrat Ritchie ebenfalls fröhlich den Bandraum.

,,Und wieso hast du so gute Laune?“, fragte ich noch genervter als vorher schon.

,,Ich weiß auch nicht. Eigentlich sollte ich schlechte Laune haben, denn ich hatte heute einen Unfall. Aber ich habe eine nette Entdeckung gemacht. Ich habe mich von der einen, die vom Fortuna – Spiel herbringen lassen. Ich hatte bei ihr vor der Haustüre eine Autopanne. Mein Akku war leer und ich wollte telefonieren. Hatte bei ihr geklingelt und sie hatte mir die Türe aufgemacht.“

,,Welche?“, fragte ich auch sogleich.

,,Die Kleinere. Auf die du so stehst.“

,,Wo ist sie jetzt?“

,,Ich habe keine Ahnung. Aber sie hat mich hergebracht. Ich denke, dass -“

Weiter hörte ich Ritchie nicht zu, sondern rannte auch gleich nach oben.

 

 

Dort blickte ich mich zu allen Seiten um.

Jedoch konnte ich sie nicht mehr entdecken und lief ein Stück weiter auf die Straße.

Leider konnte ich sie auch dort nicht entdecken.

So ging ich dann doch resigniert wieder zurück zum Proberaum.

,,Weißt du noch wo sie wohnte?“, fragte ich aufgeregt nachdem ich wieder unten war.

,,Nein, keine Ahnung. Wieso?“

,,Weil das doch die ist, die ich die ganze Zeit suche. Verstehst du? Wenn du doch sagst, dass es die ist, auf die ich so stehe.“

,,Und? Wieso machst du so eine Welle deswegen?“

,,Weil ich keine Ahnung habe, wo sie wohnt und ich das doch jetzt raus finden könnte. Beziehungsweise ich hätte es raus finden können, aber wenn du es auch nicht mehr weißt, dann kann ich das wohl auch vergessen.“, sagte ich resigniert und ließ mich schwer auf einen Stuhl fallen.

,,Ich bin sicher, dass wir auch noch einen anderen Weg finden werden, um an sie ran zukommen.“, sagte Ritchie und streichelte mir sanft über den Unterarm.

,,Du verstehst es einfach nicht!“, schrie ich auch gleich los und sprang auf.

Der Stuhl hinter mir fiel Geräuschvoll zu Boden und die Jungs sahen mich schockiert an.

,,Niemand von euch hier versteht auch nur irgendetwas!“, schrie ich weiter und lief auch schon los.

Ich wollte einfach nur weg von hier, raus von den Leuten, die mich scheinbar nicht verstanden.

War es denn wirklich so schwer zu verstehen, dass ich mich verliebt hatte und alles daran setzen wollte, diese Dame endlich weiterhin zu treffen?

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