Kapitel 12

 

Natalia Pov

 

Eine ganze Weile hatte ich noch so dagehockt und meinen Tränen einfach freien Lauf gelassen.

Ich wusste nicht, wieso ich das gemacht hatte.

Es waren so viele Dinge, die mich beeinflussten und die mich dazu brachten so zu reagieren.

Ich hatte doch sonst keine Ahnung, was ich machen sollte.

Immerhin hatte ich doch auch mit ihr eine Wohnung gemietet.

Da konnte ich doch jetzt nicht wieder abspringen.

Also musste ich das alles doch jetzt durchziehen.

Das würde ich auch schaffen und dann war alles gut.

Da war ich mir sicher.

Der Mietvertrag würde wohl auch bald bei ihr im Briefkasten sein und dann stand auch schon der Umzug ins Haus.

Langsam sollte ich vielleicht auch dafür mal die Kisten packen.

Das würde mich wohl auch noch zusätzlich ablenken und dann würde ich vielleicht auch gar nicht mehr so sehr darüber nachdenken, was mit ihr passiert war.

Also sollte ich später einfach anfangen meine Sachen zupacken.

Dann verging auch die Zeit schneller.

Und was ich mit Lana machen würde, würde dann wohl auch einfach die Zeit bringen.

Möglicherweise war es ja auch viel harmloser mit ihr zusammen zu wohnen, als ich jetzt dachte.

Schließlich gab es doch schlimmeres als mit seiner besten Freundin zusammen in Düsseldorf zu wohnen, oder?

 

 

Als ich spürte, dass ich scheinbar genug Kraft zusammen hatte, um mich wieder hinzustellen, tat ich das auch gleich und seifte meine Haare und meinen Körper ein.

Es war schon ordentlich kalt geworden und meine Haut wurde von einer leichten Gänsehaut überzogen.

Nachdem ich mich eingeseift hatte, spülte ich alles noch mit klarem Wasser ab und stieg aus der Dusche raus.

Sofort wickelte ich mich in ein großes Badehandtuch und ging in mein Wohnzimmer.

Bevor ich mich anzog wollte ich erst wissen, ob Lana sich nochmal gemeldet hatte und noch einen Kaffee trinken.

Im Wohnzimmer sah ich erst auf mein Handy, jedoch hatte Lana sich nicht mehr gemeldet.

Aber ich hätte auch keinen Grund mehr gewusst, wieso sie das tun sollte.

Sie war wahrscheinlich genauso verletzt wie ich über dieses mehr als kurze Gespräch.

Ich konnte es aber auch nicht ändern, denn es war für mich nicht weniger schwer als für sie.

Auch wenn Lana die ganze Sache vielleicht aus einem anderen Blickwinkel sah als ich.

Denn sie hatte sich sicher nicht in ihre Beste Freundin verliebt.

Ich musste bei dem Gedanken unwillkürlich zusammenzucken.

Hatte ich das denn wirklich?

Jetzt wo ich es mir eingestand, war es noch viel schlimmer es zu glauben.

 

 

Schnell schüttelte ich den Gedanken ab und ging mit einem erneuten Kopfschütteln in die Küche.

Dort machte ich mir einen Kaffee und setzte mich damit zurück in mein Wohnzimmer.

Mit beiden Händen klammerte ich mich förmlich an die Tasse und setzte mich damit wieder auf die Couch.

Ich trank gemütlich meinen Kaffee und versuchte diese teilweise absurden Gedanken zu vertreiben.

Nachdem ich dann meine Tasse geleert hatte, stellte ich diese auf den Tisch ab und ging in mein Schlafzimmer.

Ich war mittlerweile völlig trocken und konnte mich auch gleich anziehen.

Schnell hatte ich mir Unterwäsche und die passenden Klamotten rausgesucht.

Achtlos hatte ich sie einfach aufs Bett geschmissen und als ich alles hatte, zog ich mich an.

Eine Jogginghose und ein Top würden wohl reichen, nur um meine Kisten zu packen.

Da brauchte ich mich wohl wirklich nicht schön machen.

Und sonst hatte ich doch auch heute nichts mehr zu tun.

Nachdem ich mich dann angezogen hatte, machte ich mich auf den Weg zurück in mein Wohnzimmer und fing dort schon mal an die Sachen zusammenzupacken, die ich jetzt die nächste Zeit erst mal nicht mehr brauchen würde.

Nach ungefähr einer Stunde klingelte dann mein Handy.

Ich war mehr als vertieft in Gedanken und beschäftigt mit singen und packen, dass ich zusammenzuckte.

Hatte ich mir doch bevor ich richtig angefangen hatte, die Toten Hosen angemacht.

 

 

Ein Blick auf das Display verriet mir, dass es Lana war, die mich anrief.

Also würde sie sich ja doch nochmal melden.

,,Ja?“, fragte ich dann als ich dran ging.

,,Ich bin´s nochmal. Ich habe gerade einen Anruf bekommen, von unseren zukünftigen Vermieter. Der meinte er schafft es nicht uns den Mietvertrag vorbei zubringen, aber wir könnten den auch bei ihm holen kommen, wenn wir es besonders eilig hatten.

Willst du den holen? Soll ich den holen oder fahren wir gleich zusammen?“

,,Ich bin am packen.“, sagte ich knapp.

,,Ja, das bin ich auch, aber ich dachte dann können wir den auch gleich unterschreiben und direkt dalassen. Das wäre doch am besten, oder? Dann haben wir die Wohnung definitiv sicher.“

,,Ja, okay. Wo und wann treffen wir uns?“

,,Keine Ahnung. Willst du dich in Düsseldorf treffen, wenn du am packen bist.“

,,Ja, dann komme ich zu der Wohnung. Wann?“

,,Ich fahre jetzt gleich. Also würde ich sagen in einer halben Stunde?!“

,,Das schaffe ich nicht. Frühstens in einer Stunde schaffe ich es da zu sein.“

,,Dann treffen wir uns eben in einer Stunde. Das macht doch nichts.“

,,Okay, dann in einer Stunde.“

,,Super, bis gleich.“

,,Bis gleich.“, sagte ich noch und legte dann auf.

Jetzt hatte ich genau das, was ich nicht wollte.

Das ich mich jetzt doch nochmal mit ihr treffen musste so kurz nach dem “Vorfall“.

Aber gut, es diente der Wohnung und ich war ja wohl auch alt genug und würde das ja wohl schaffen, meiner besten Freundin in die Augen zu sehen.

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Thema: Kapitel 12

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