Kapitel 26

 

Campino Pov

 

Ich war wirklich mehr als überrascht, dass die beiden tatsächlich kamen.

Damit hätte ich nicht gerechnet und zumal hätte ich nicht damit gerechnet, dass Ritchie in Begleitung kommen würde.

Aber so konnte man sich eben doch täuschen.

Ritchie nickte uns zu und ging dann mit Natalia zu Andi, Kuddel und Breiti um die richtig zu begrüßen und vorzustellen.

Ich ließ einen Blick zu Lana schweifen und wusste direkt, dass es ihr mehr als unangenehm war.

,,Alles okay, oder soll ich dich lieber wieder zu mir fahren?“, fragte ich und sie schüttelte schnell den Kopf.

,,Nein, dass hat ja auch keinen Sinn. Ich meine irgendwann musste ich mich doch auch nochmal stellen. Ich will ja auch schließlich mit ihr zusammen ziehen und da geht das eben nicht, wenn wir so einen Streit haben. Also ist es schon ganz gut so, dass wir uns hier treffen. Vielleicht kann ich dann nochmal mit ihr reden und dann wird vielleicht wieder alles gut.“

,,Ja, dass kann natürlich gut sein. Aber wenn es dir zu viel wird, dann sagst du mir bitte Bescheid, ja? Dann bringe ich dich nach Hause, also zu mir.“

Sie nickte und ich entschloss mich erst mal es dabei zu belassen.

Ich war sicher, dass sie sich schon melden würde, wenn etwas nicht stimmte oder es ihr zu viel werden würde.

Also konnte die Bandprobe nun auch endlich los gehen, denn nun waren auch alle da, die hier etwas zu sagen hatten.

Wir stellten uns auf unsere Plätze und kurze Zeit später ging es auch schon los.

 

 

Aber ich war heute mehr als unkonzentriert und warf immer wieder einen Blick zu den Mädels rüber, die sich so wie es aussah keines Blickes würdigten.

Scheinbar hatten sie die Annäherung nicht geschafft und sich auch noch nicht vertragen, sonst würden sie ja zumindest miteinander reden, aber auch das schien heute einfach nicht zu gehen.

Breiti unterbrach die Bandprobe und kam zu mir.

,,Campi, so geht das nicht. Ich bin unzufrieden.“

,,Wieso bist du unzufrieden?“, fragte ich und blickte ihn mit hochgezogener Augenbraue an.

,,Weil du heute überhaupt nicht bei der Sache bist. Was soll das denn? Ich meine wenn du scharf auf die Mädels bist, dann geh sie vögeln und dann ist gut, aber lass doch unsere Bandprobe nicht darunter leiden. Du weißt doch, dass wir bald wieder Auftritte haben und die sollten schon gut sein, immerhin haben wir ja auch Fans, denen wir das schuldig sind.“

Ich nickte, hatte Breiti ja schon recht, auch wenn ich mir das nicht unbedingt so sagen lassen musste.

Aber ich wusste auch, dass ich etwas tun musste und daher machte ich eine kurze Pause.

,,Jungs, lasst mal Pause machen. Ca. halbe Stunde. Ich muss da gerade mal was klären.“, sagte ich schnell und ging auch gleich zu Lana.

,,Alles okay?“, fragte ich sogleich ich bei ihr angekommen war.

,,Ja, ich traue mich einfach nur nicht rüber zu Natalia. Sie hasst mich wohl wahrscheinlich. Zumindest guckt sie so und da schaffe ich es einfach nicht. Ich würde gerne mal mit ihr reden. Vor allem das klären.“

 

 

,,Soll ich mal mit ihr reden?“, fragte ich noch bevor ich drüber nachdenken konnte.

,,Glaubst du das bringt was?“

,,Ich habe keine Ahnung, aber ein Versuch ist es doch wert.“, zuckte ich mit den Schultern und machte mich auch gleich auf den Weg zu ihr.

Natalia stand gegen einen Tisch gelehnt, mit einer Zigarette in der Hand und sah Ritchie zu, wie er sich um sein Schlagzeug kümmerte.

,,Kann ich kurz mit dir reden?“, fragte ich und sie drehte sich mit einer langsamen Bewegung zu mir um und blickte mich mit hochgezogener Augenbraue an.

,,Hat Lana dich geschickt?“

,,Nein, wieso?“

,,Weil sie ihre Scheiße ja wohl auch selber regeln kann, oder? Muss sie jetzt ernsthaft auch noch dich vor schicken? Ich meine wie alt ist sie denn? 12 und das erste Mal verliebt? Hallo? Ich bin ihre Beste Freundin und entweder sie bekommt es hin mir in die Fresse zu sagen was Fakt ist oder sie lässt es, aber dann ist sie auch keine Beste Freundin, denn ich erwarte von ebendieser, dass sie mir alles sagt und eben auch die Dinge, die vielleicht weh tun könnten. Aber so ist das doch auch mehr als Scheiße und dann kommst du auch noch und meinst du musst für sie vorsprechen?! In was für einem Kindergarten bin ich denn bitte hier?“

Ich seufzte, als ich ihre Worte hörte.

Scheinbar war da noch einiges an aufgestauter Wut, die Natalia noch nicht raus gelassen hatte.

Aber ich wollte nun mal zwischen den beiden vermitteln.

,,Aber so ist es doch gar nicht, Natalia.“

Wieder blickte sie mich mit hochgezogener Augenbraue an.

 

 

,,So? Wenn du doch weißt, wie es wirklich ist, wieso erklärst du es mir dann nicht einfach? Ich meine du kannst das sicher ganz gut.“

,,Ich denke, dass ist nicht meine Aufgabe. Lana würde es dir aber gerne erklären. Sie traut sich halt einfach nur nicht, weil du noch so wütend bist.“

,,Da habe ich ja wohl auch allen Grund zu, oder? Ich meine immerhin hat sie nicht mal gemerkt, was wirklich los ist und nennt sich dann auch noch meine Beste Freundin?“

,,Das ist sie und das weißt du. Vielleicht solltest du nicht so hart mit ihr sein. Immerhin kennt ihr euch ja auch nicht erst seit gestern.“

,,Nein, Campino. Aber genau das ist doch das enttäuschende. Wir kennen uns schon verdammt lange und nicht mal nach der ganzen Zeit schafft sie es mir ins Gesicht zu sagen, was los ist.“

,,Aber vielleicht tut sie es nur nicht, weil sie dich gerne hat und dich nicht verletzen will.“

,,Das hat damit nichts zu tun. Entweder sie sagt es mir und redet mit mir über alles und ist offen oder sie lässt es, aber dann kann ich auf ihre Freundschaft auch verzichten. Mehr habe ich dazu auch nicht zu sagen.“

,,Gut, ich werde es ihr so ausrichten.“, sagte ich schnell und ging dann auch gleich wieder zurück zu Lana.

Schnell hatte ich ihr berichtet, was das Gespräch zwischen uns ergeben hatte und sie seufzte schwer.

Sanft strich ich ihr über den Oberarm und sah sie aufmunternd an.

,,Ich bin sicher, dass sich das auch wieder legt, aber du solltest vielleicht einfach mit ihr reden. Ich habe es versucht, bin aber gescheitert. Es tut mir leid.“

,,Das muss dir nicht leid tun, ich bin dir dankbar, dass du es überhaupt versucht hast. Ich gehe jetzt zu ihr.“, sagte sie und noch bevor ich etwas sagen konnte, hatte sie sich auch schon auf den Weg zu ihr gemacht.

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