Kapitel 14

 

Campino Pov

 

Ich konnte einfach nicht nachvollziehen, dass mich hier scheinbar niemand verstand.

Was sollte das denn?

Hatte sich von denen denn noch keiner verliebt und wusste, wie es ist?

Dann musste ich auch ernsthaft noch hören, dass Ritchie sie getroffen hatte und nicht gefragt hatte, ob sie mit reinkommen wollte?!

Er hatte sich aber auch nicht gemerkt, wo sie wohnte.

Vor allem erzählte er es auch noch mit einer Selbstverständlichkeit, als würde das jeden Tag passieren und ich mich einfach nur so anstellen.

Ja, vielleicht tat ich das ja auch.

Vielleicht stellte ich mich auch einfach nur an, aber das war doch wohl wirklich nicht mehr schön.

Die Treppen hatte ich schnell passiert und trat in die Sonne draußen.

Es war mehr als warm, beinahe schon heiß.

Ich schätze, es waren locker 30 Grad und in unserem Proberaum war es schön kühl.

Sicher wäre es dort schöner und besser gewesen, aber ich konnte einfach nicht mehr mit denen da unten bleiben.

Nicht mit den Menschen zusammen, die mich so überhaupt nicht verstanden.

Das ging nicht und das wollte ich auch nicht.

Ich hörte Geräusche hinter mir und mir war schon fast klar, dass mit jemand folgen würde.

Aber auf die hatte ich jetzt mal gar keinen Bock, also machte ich mich auch gleich auf den Weg die Straße entlang.

Ich hatte keine Ahnung, wo ich hingehen sollte und was ich machen sollte, aber ich wusste, dass ich hier weg wollte.

Mit schnellen Schritten machte ich mich auf den Weg die Straße entlang.

 

 

Ich kannte mich in Düsseldorf auf und wusste eigentlich überall wo was war und wie ich dahin kam, aber diese Straße hier war ich noch nie in diese Richtung gegangen.

Sicher hatte ich eine Ahnung, wo ich hier auskam, aber genau wusste ich es dann doch nicht.

Vor allem war es gerade in großen Städten wie Düsseldorf so, dass sich auch schnell mal etwas änderte, ohne das man es mitbekam.

Also ging ich die Straße entlang und hörte hinter mir auch schon die Stimme eines meiner Kollegen.

Nur zu deutlich konnte ich die Stimme von Andi erkennen.

Aber auch auf den hatte ich jetzt keine Lust mehr und wollte einfach weg.

Ich ignorierte die Rufe und machte mich weiter ohne nur zurückzublicken weiter auf den Weg die Straße entlang.

Als hätte ich es geahnt, kam ich auch schon an einer Kneipe vorbei.

Die kannte ich nicht, aber ich war mir sicher, dass die mich hier kannten.

Erst überlegte ich, ob ich hier reingehen konnte.

Denn man wusste ja nie, in was für einer Kneipe man sich plötzlich wieder fand, aber das war mir nun auch egal, denn ich musste und wollte meiner Wut freien Lauf lassen.

Ich ging auf die Türe zu und versuchte diese aufzumachen.

Aber auch nur mit dem Ergebnis, dass ich feststellen musste, dass die Kneipe scheinbar noch zu hatte.

Mir war heute aber auch nichts vergönnt.

Was sollte die Scheiße denn?

 

 

Resigniert ging ich weiter durch die Straße und hatte keine Ahnung, was ich noch machen sollte.

Ich kam an einem Schild vorbei, auf dem Plakate hingen.

Kurz blieb ich davor stehen und sah es mir an.

Einige Plakate waren schon älter, und dennoch sprang mir eins direkt ins Auge.

Es war ein Plakat des Spiels Borussia Dortmund gegen Fortuna Düsseldorf.

Dieses Spiel hatte ich in eigentlich guter aber andererseits auch schlechter Erinnerung.

Ich spürte erneut Wut in mir aufkeimen.

Wieso verfolgte mich das Spiel immer noch so?

Die Kleine konnte ich nicht vergessen und ich wollte es auch nicht.

Ganz im Gegenteil.

Ich wollte sie doch endlich wiedersehen.

Und jetzt hatte ich die Möglichkeit sie endlich wiederzusehen, denn Ritchie wusste doch auch, dass ich sie suchte und hatte sein Gehirn dennoch nicht eingeschaltet und hatte nicht von zwölf bis Mittag gedacht.

Er hätte mir helfen können, hat es aber einfach vergeigt.

Fassungslos blickte ich immer noch das Plakat an und spürte jetzt erst, dass ich meine Hände zu Fäusten zusammengeballt hatte.

Ein Zeichen meiner Wut und ich konnte und wollte auch einfach nicht mehr.

Noch bevor ich wirklich reagieren konnte, hatte ich auch schon meine Faust gehoben und gegen das Schild geschlagen.

Ich musste meine komplette Wut einfach raus lassen und das konnte ich wohl einfach so am leichtesten und am besten.

 

 

Ich besah mir kurz meine Hand und stellte fest, dass ich blutete.

Wusste ich selber nicht, wie ich das jetzt schon wieder angestellt hatte, aber es war mir auch egal.

Gerade als ich gehen wollte, spürte ich eine Hand an meiner Schulter.

Abrupt blieb ich stehen und drehte mich auch gleich rum und sah in die Augen meines Bassisten.

,,Was machst du denn hier? Wieso blutest du und wieso hast du nicht auf mich gewartet? Ich habe dich doch extra gerufen.“

,,Ich weiß, aber ich habe einfach keinen Bock mehr. Ich will alleine sein. Bitte respektiere das, Andi.“

,,Aber deine Hand. Das muss behandelt werden. Außerdem ist Ritchie vollkommen fertig wegen deinem Auftritt eben. Willst du nicht doch lieber wieder mitkommen und dich um ihn kümmern?“

,,Wieso sollte ich? Er hat doch noch Breiti und Kuddel.“

,,Aber die sind eben nicht du. Du weißt, dass du Ritchie wichtig bist und das er sich mehr von dir sagen lässt als von uns dreien zusammen. Also komm bitte mit zurück und kümmere dich um den Kleinen. Bitte, Campi.“

Ich überlegte eine Weile und wusste nicht so ganz, was ich sagen sollte.

Er hatte ja Recht mit Ritchie.

Auch wenn ich nicht wusste wieso, so hatte ich immer noch den größten Einfluss auf ihn und er ließ sich tatsächlich mehr von mir sagen.

Ich schien ihm auch wichtiger zu sein, was ich auch nicht wirklich verstehen konnte.

,,Also schön, dann lass uns eben zurück gehen, dann kümmere ich mich um ihn.“

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Thema: Kapitel 14

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