Kapitel 18

 

Natalia Pov

 

Ich hatte keine Ahnung wieso ich ihr das jetzt so einfach ins Gesicht geschleudert hatte.

Das hatte ich nicht vor und dennoch war es passiert und nun musste ich damit zu Recht kommen.

Die Treppen war ich so schnell wie ich konnte runter gelaufen und hatte nicht wirklich darauf geachtet wer oder was mir im Weg stand.

Als ich draußen war machte ich mich auch gleich auf den Weg die Straße entlang.

Ich ließ meinen Wagen völlig achtlos vor der Türe stehen, wo ich ihn abgestellt hatte und lief einfach los.

Das ich irgendwann durch die Innenstadt rannte, war mir egal.

Ich wollte einfach nur noch weg und das so schnell wie möglich.

Hinter der Innenstadt kam ich zu einem Stück Feld.

Ich hatte keine Ahnung, wie ich hier hergekommen war oder wo ich hier war, aber ich sah einen Baum und entschloss, dass ich mich gegen diesen setzten und dort warten würde.

Auf was auch immer ich warten wollte, denn eigentlich hatte ich nichts worauf ich das hätte tun können.

Lana würde mir wahrscheinlich nicht folgen, denn sie hatte keine Ahnung wo ich hin war und meine Beichte hatte ihr wahrscheinlich auch gereicht.

Seufzend ließ ich mich auf die Wiese gegen den Baum sinken und wusste nicht, was ich machen sollte.

Mehr als verzweifelt zog ich die Beine an meinen Körper und legte meinen Kopf darauf.

Die Tränen brannten erneut in meinen Augen, hatte ich mich auf den Weg hier her doch wieder etwas beruhigt, waren sie jetzt wieder da.

 

 

Diesmal hielt ich sie aber erst Recht nicht zurück und ließ ihnen einfach freien Lauf.

Sie bahnten sich unaufhaltsam ihren Weg über meine Wangen und hinterließen feuchte Flecken auf meiner Jeans.

Was sollte das alles denn?

Ich konnte mich doch nicht einfach so in meine Beste verlieben und ihr das dann doch auch nicht so an den Kopf knallen.

Ich verstand mich wirklich nicht mehr.

Sicher war ich schon immer jemand, der sagte was er dachte und dennoch konnte ich das doch so nicht einfach machen.

Die Verzweiflung wuchs und ich hatte immer noch keine Idee, wie ich da wieder raus kommen sollte.

Zumal hatte ich keine Ahnung, wie ich das alles schaffen sollte.

Musste ich doch zukünftig mit ihr zusammen wohnen und das mit den Gefühlen und der Sache heute, war das sicher nicht einfach.

Ich seufzte und blickte mich kurz um.

Mein Hand griff zu meiner Hosentasche, nur zu festzustellen, dass ich meine Zigaretten im Auto vergessen hatte.

Erneut legte ich meinen Kopf auf meine Knie und versuchte eine Lösung zu finden.

Denn ich war sicher, dass es die gab, nur musste ich diese finden, denn das war eben nicht so einfach.

Ich schreckte zusammen, als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte und sprang auch sogleich auf.

Nun stand ich einer Person entgegen, mit der ich mal so gar nicht gerechnet hätte.

 

 

,,Was machst du denn hier?“, fragte ich mehr als verwundert.

,,Ich bin öfter hier. Meistens, wenn es mir nicht gut geht. Aber was machst du hier?“

,,Ist das wichtig?“, fragte ich misstrauisch und sah den kleinen Drummer an.

So wirklich groß war er ja wirklich nicht, aber das hatte wohl auch jetzt keine Bedeutung.

,,Ich wollte dir nur helfen, wenn ich das vielleicht kann.“

Ich dachte kurz nach.

Das konnte er vielleicht wirklich, immerhin kannte er ja auch Campino.

Vielleicht kam ich ja durch Ritchie an den Sänger ran.

Dann hätte ich Lana auch sicher ganz schnell vergessen.

,,Lass uns mal wieder setzen, oder?“, fragte ich zögernd.

Wollte ich doch jetzt etwas netter zu ihm sein, denn ich würde ihn wohl wahrscheinlich noch brauchen können.

Der Drummer nickte und ließ sich gegen den Baum nieder.

Ich tat es ihm gleich und setzte mich auch zu ihm.

,,Was denn bei dir los?“, wollte er auch sogleich wissen.

Schnell hatte ich ihm aller erzählt und wartete gespannt auf seine Antwort.

Wahrscheinlich war er jetzt angewidert oder so, weil ich gesagt hatte, dass ich mich in eine Frau verliebt hatte.

Aber das war nicht der Fall, was mich sehr beruhigte.

,,Ich bin sicher, dass du das auch noch schaffst.“

Ich nickte nur, denn das hoffte ich doch sehr.

Seufzend suchte ich erneut nach meinen Zigaretten, aber diese hatten den Weg von meinem Auto immer noch nicht hergefunden.

 

 

,,Rauchst du vielleicht?“, fragte ich zögernd, wollte ich ihm doch nicht zu nahe treten.

,,Ja, wieso?“

,,Ich habe meine im Auto vergessen und würde gerne eine rauchen.“

,,Sicher, dass ist ja auch kein Problem.“, sagte der Kleinere und zog eine Packung Marlboro aus seiner Hosentasche und gab sie mir.

,,Danke.“, sagte ich mit einem grinsen und zog mir eine Zigarette aus der Packung.

Sofort hatte ich diese auch angemacht und ihm wieder gegeben.

Ritchie machte sich auch eine an und ich lehnte mich unwillkürlich gegen ihn.

Erst jetzt fiel mir auf, wie gut Ritchie doch eigentlich roch.

Wieso hatte ich das vorher noch nicht gemerkt?

Da musste ich zu sehr mit den Gedanken an Lana abgelenkt gewesen sein.

Ich seufzte und kuschelte mich gleich etwas enger an ihn.

,,Es stört dich doch nicht, dass ich mich hier an dich kuschel, oder?“

,,Nein, dass stört mich nicht.“, gab er auch gleich die Antwort und zog mich enger in seine Arme.

,,Wieso bist du denn eigentlich hier?“

,,Ich hatte Streit mit Campino. Der hat mir die Hölle heiß gemacht, weil ich deine Freundin nicht zu ihm gebracht habe. Ich hatte sie getroffen, durch Zufall, als ich eine Autopanne hatte. Nun bin ich hergekommen, um darüber nachzudenken. Ich habe mich zwar mit ihm ausgesprochen und dennoch habe ich es noch im Kopf.“

,,Ja, das verstehe ich sehr gut.“, sagte ich nickend.

,,Das ist schön.“

,,Was will Campino denn mit Lana?“

,,Der hat sich total in sie verschossen und deswegen wollte er sie unbedingt wiedersehen.“

Schockiert blickte ich den Kleineren an, denn ich konnte nicht glauben, was ich da gerade gehört hatte.

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