Kapitel 5

 

Ein Schrei.

Mehr bekam ich als ich sah was sie im Fernsehen berichtet hatten nicht raus.

Mats kam direkt zu mir gerannt.

Er war gerade in der Küche beschäftigt um zuschauen was wir kochen wollten.

,,Hey, alles okay? Warum hast du geschrien?", fragte er besorgt.

Ich regte mich nicht.

Bekam keinen Ton raus.

Ich fühlte mich wie gelähmt.

Mats kam zu mir und setzte sich neben mich auf die Couch.

Er sah mich besorgt an und sein Blick wurde immer finsterer.

Ich konnte mich nicht bewegen starrte nur auf den Fernseher.

Die Meldung jedoch war schon wieder eine andere und so verstand Mats nicht was los war.

,,Das ist langsam nicht mehr lustig, Benni. Was ist los?", fragte Mats erneut und seine Stimme wurde immer ängstlicher.

Meine Starre jedoch machte keine Anstalten zugehen.

Mats legte seinen Arm um meine Schultern und streichelte mir über den Oberarm.

Allerdings brachte mich das immer noch nicht dazu mich zu regen.

Mats rutschte etwas näher zu mir und zog mich in seine Arme.

Langsam fing meine Starre an sich zu lösen und ich brach weinend in Mats´ Armen zusammen.

 

 

Ich weiß nicht wie lange ich bei Mats in den Arm geweint hatte, aber es musste lange gewesen sein.

Das Hemd was er trug war ganz durchsichtig von meinen Tränen.

Mats streichelte mir durch die Haare versuchte mich zu beruhigen.

Ich schluchzte.

Konnte mich einfach nicht beruhigen.

Mats zog mich fester an sich und drückte mich so fest es ging an sich.

Langsam schien ich richtig zu realisieren was passiert war und sprang auf.

Löste mich unsanft aus der Umarmung.

Ich lief im Wohnzimmer auf und ab.

Mats beobachtete mich eine Zeit.

,,Was ist passiert?", fragte Mats erneut.

,,Oh, Mats... Es... Es... Oh Gott... Es... Ohhh Goooot..."

Erneut brach ich in Tränen aus.

Mats sprang direkt auf und war an meiner Seite.

Er nahm mich wieder in den Arm und schob mich langsam zurück zur Couch.

Wie ein nasser Sack ließ ich mich auf diese fallen.

Mats setze sich neben mich.

Nahm mich wieder fest in den Arm.

Erneut weinte ich in seine Arme.

 

 

Mats verstand immer noch nicht wieso ich so weinte.

Ich fühlte mich aber einfach nicht in der Lage ihm das zusagen.

Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen.

Mats streichelte mir erneut über den Kopf.

,,Psssst. Alles wird gut, Benni. Versuch dich zu beruhigen."

Ich schluchzte erneut.

Die Nachrichtensprecherin kam erneut auf das Thema zusprechen.

Ich stand auf und lief in das Schlafzimmer.

Das nochmal hören würde ich nicht schaffen.

Ich schmiss mich auf das Bett und wieder überströmten heiße Tränen mein Gesicht was ich tief in das Kissen drückte.

Mats sah mir nach.

Er verstand nicht, was mich so aufgebracht hatte, bis sein Blick auf den Fernseher fiel.

 

 

,,Wie wir bereits berichteten ist Manuel Neuer heute nicht zu dem vereinbarten Termin beim FC Bayern München erschienen um seinen Vertrag zu unterschreiben.

Wo sich Manuel Neuer zur Zeit aufhält ist noch unklar.

Weder von Seiten des FC Bayern München, noch von Seiten des FC Schalke 04 werden Aussagen gemacht.

Das Einzige, was uns von dem aktuellen Verein bestätigt wurde, ist das das brennende Auto was in der Nähe von Gelsenkirchen auf einem Rastplatz gefunden wurde definitiv das Fahrzeug von Manuel Neuer sei.

Ob Neuer aber in diesem Fahrzeug saß oder nicht ist derzeit noch nicht klar.

Wir halten sie auf dem Laufenden."

 

 

Mats wich sämtliche Farbe aus dem Gesicht.

Kein Wunder, das Benni so merkwürdig war, dachte er.

Er musste sich jetzt um seinen Freund kümmern.

Mats stand auf und eilte in das Schlafzimmer.

Ich lag immer noch auf dem Bett und weinte in das Kissen.

Mats setze sich neben mich, streichelte mir üben den Rücken.

,,Ich hab den Bericht gesehen.", sagte er vorsichtig.

Ich hob den Kopf und sah ihn an.

Meine Augen taten weh und waren rot.

,,Ist das nicht schrecklich, Mats?", schluchzte ich.

Mats nickte.

,,Aber ich bin sicher, das Manuel nichts passiert ist.", versuchte er mich aufzubauen.

,,Und wenn doch?"

,,Dann hätten die das schon gesagt. Manuel ist ein zäher Bursche. Der lässt sich so schnell nicht klein kriegen."

Ich nickte und ließ mir die Worte meines Freundes durch den Kopf gehen.

Langsam richtete ich mich auf und lehnte mich gegen Mats.

Dieser strich meine Tränen weg und sah mich besorgt an.

,,Ich muss Manu anrufen. Ich muss wissen, das es ihm gut geht."

Mit diesen Worten sprang ich auf und ging wieder ins Wohnzimmer.

 

 

Ich schnappte mir mein Handy und rief Manuel auf dem Handy an.

Freizeichen.

Jedoch ging niemand dran und dann kam die Mailbox.

Erneut wählte ich die Nummer und rief an.

Wieder erst Freizeichen und dann Mailbox.

Also wählte ich seine Festnetznummer.

Ich weiß nicht, wie lange ich das Freizeichen hörte, aber es ging niemand dran.

,,Verflucht!"

,,Ich schmiss mein Handy auf den Tisch.

Mats stand hinter mir und legte seine Hände auf meine Schultern.

Ich drehte den Kopf zur Seite und sah Mats im Augenwinkel.

,,Manuel geht an kein Telefon."

Mats schien zu überlegen.

Ich drehte mich rum und sah Mats in die Augen.

Dieser erwiderte meinen Blick.

,,Ich rufe Kevin an.", sagte er entschlossen.

Ich nickte nur.

 

 

Mats schnappte sich sein Handy, das er auf den Tisch gelegt hatte.

Er durchsuchte das Telefonbuch nach der Handynummer von Kevin.

Als er sie fand rief er an und wartete.

Doch bei ihm war das Gleiche wie zuvor bei Manuel.

Es ging keiner dran.

,,Scheiße!", entfuhr es Mats.

,,Geht keiner dran?"

,,Nein, aber vielleicht sind sie ja hier in Dortmund. Ich versuche es mal bei Kevin zu Hause."

Mats wählte die Nummer von Kevin´s Festnetztelefon.

Auch hier ging keiner dran.

,,FUCK! Verdammt das kann doch nicht wahr sein!", brachte Mats aufgebracht raus.

,,Geht auch keiner dran?"

Mats schüttelte den Kopf.

Ich spürte wie mir erneut die Verzweiflung durch den Körper schlich.

Das schien auch Mats zu spüren.

Er setzte sich neben mich und nahm mich erneut in den Arm.

,,Ich versuche es nochmal bei Manu auf dem Handy."

Mats nickte.

,,Okay ich versuche es nochmal bei Kevin."

Ich nahm mein Handy wieder zur Hand und wählte die Nummer von Manuel erneut.

Mats versuchte sein Glück nochmal bei Kevin.

 

 

Leider hatte ich kein Glück und bei Manuel kam wieder die Mailbox nach längerem Freizeichen.

,,Kevin?", brüllte Mats schon fast hysterisch in das Handy.

,,Hast du Kevin dran?", fragte ich direkt.

Mats nickte.

,,Mach Lautsprecher an. Ich will mit hören.

,,Warte kurz, Kevin. Benni will mithören ich mache Lautsprecher an."

Mats machte seinen Lautsprecher an.

,,Kevin? Hörst du mich?"

,,Ja, Benni."

,,Oh Gott Kevin, weißt du wo Manuel ist? Sag mir das Manuel bei dir ist und das es ihm gut geht, ja?", flehte ich den Borussen an.

Stille trat ein.

,,Kevin bist du noch da?", fragte Mats nach einer Weile.

,,Ja, ich bin noch da."

Ich spürte wie mir erneut die Tränen in die Augen schossen.

,,Manuel ist auch nicht bei dir, oder?", fragte ich und konnte ein Schluchzen nicht unterdrücken.

,,Nein."

,,Oh Gott!", entfuhr es mir erneut.

Mats drückte mich direkt an sich.

,,Kevin, weißt du wo Manuel ist?", fragte Mats.

,,Nein."

Mir kamen erneut die Tränen und ich weinte still in Mats Arme."

,,Wo bist du jetzt Kevin? Bist du zu Hause?", fragte Mats weiter.

,,Nein. Nein, bin ich nicht."

,,Wo bist du denn?", Mats Stimme wurde immer besorgter und hektischer.

,,Ich bin bei Manuel in Gelsenkirchen. Also in seiner Wohnung."

,,Okay, Bleibst du da?"

,,Ja. Falls Manu doch noch kommt."

,,Pass auf Kevin, Benni und ich kommen jetzt nach Gelsenkirchen."

,,Okay."

Dann legte Kevin auf.

 

 

Mats sah mich an.

,,Fühlst du dich stark genug um zu Manuel in die Wohnung zufahren?"

Ich nickte.

,,Geht es denn einigermaßen?"

Wieder nickte ich.

Dann stand ich auf und wusch mit mit dem Handrücken über die Augen um die Tränen weg zwischen.

Mats drückte mir einen Kuss auf die Stirn und ging dann ins Schlafzimmer um sich anzuziehen.

Ich folgte ihm und zog mich auch an.

Wir schnappten uns dann noch unsere Handys aus dem Wohnzimmer und meinen Schlüssel und gingen zum Auto.

,,Wir fahren mit meinem Auto.", stellte Mats fest.

,,Ich kann auch fahren."

,,Nein, das ist mir zu gefährlich. Ich will nicht das uns was passiert. Sei mir bitte nicht böse."

,,Nein, du hast ja Recht. Dann fahren wir mit deinem Auto."

Mats nickte.

Wir stiegen ein und schnallten uns an.

Mats startete den Motor und wir machten uns auf den Weg nach Gelsenkirchen.

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