Kapitel 2

 

,,Geht in die Kabine. Das Training ist beendet für heute."

Diese Worte bedeuten mir eigentlich nicht so viel wie heute.

Aber heute freue ich mich wirklich darüber, das das Training endlich vorbei ist.

Manuel hat mich zu sich eingeladen und da ich ihn schon länger nicht gesehen habe, bin ich froh das ich zu ihm kann später.

So völlig in meine Gedanken vertieft ging ich in die Kabine.

Plötzlich stand Mario vor mir, der mich am weitergehen hinderte und mich aus meinen Gedanken holte.

,,Mensch Großkreutz, warum grinst du denn den ganzen Tag schon so?"

Erst jetzt merkte ich, das ich wirklich grinste.

,,Ich fahre jetzt zu Manuel."

Mario sah mich an und grinste.

,,Du fährst zu Manuel?"

Die Stimme kam von hinten und ich drehte mich um.

Mats.

Ich nickte.

,,Kannst du mich mitnehmen zu Benni?"

Ich sah Mats an.

,,Ja, okay."

Dann gingen wir in die Kabine.

 

 

Da Mats und ich nachher noch zu unseren Freunden wollten, gingen wir bereits im Stadion duschen was wir sonst immer zu Hause machten.

Wir hatten es sehr eilig. Zu groß war die Freude auf unsere beiden.

Als wir uns fertig geduscht hatten trockneten wir uns ab und zogen uns an.

,,Fertig?"

Mats nickte.

Dann machten wir uns zügig auf dem Weg zu meinem Auto.

,,Bist du nicht mit deinem Auto hier?"

,,Nein, ich bin zu Fuß gekommen.", sagte Mats.

Ich nickte und stieg dann in mein Auto ein.

Auf dem Weg zu Benni sagten wir beide nichts mehr.

Wahrscheinlich war Mats genauso in seine Gedanken vertieft wie ich.

Ich grinste als ich bei Benni vor der Türe ankam und der bereits vor der Türe auf seinen Mats wartete.

Als Benni mein Auto erkannte kam der dann zu uns.

 

 

"Hey Kevin, hey Mats."

Genau wie Manuel und ich verzichteten Mats und Benni auf schnulzige Kosenamen und nannten sich einfach beim Vornamen.

,,Hey Benni." kam es dann von uns beiden aus einem Munde und wir musste lachen.

,,Wieso bist du denn mit Kevin nach hier gekommen?"

,,Der fährt gleich zu Manuel und da hab ich gesagt er soll mich mitnehmen. So war ich schneller. Sonst hätte ich erst nach Hause gemusst, weil ich kein Auto mit hatte zum Training. Bin zu Fuß gegangen."

Benni nickte.

,,Bestell- Manu schöne Grüße.", sagte er dann an mich gewandt.

,,Mache ich."

Mats stieg aus.

,,Danke, Kev."

Ich nickte nur.

Dann machten sich die beiden auf dem Weg in das Haus von Benni und ich startete den Motor um endlich zu Manuel zukommen.

Die beiden winkten mir nochmals zum Abschied und ich winkte zurück.

Dann war ich auch schon außer Sichtweite der beiden.

Ich hoffe nur, das die Straßen frei sind, weil ich zu Manuel will.

Das waren meine einzigen Gedanken.

Ich konnte an nichts anderes mehr denken. Nur noch Manuel und an das Wiedersehen.

Endlich angekommen.

Ich setzte mein Auto hinter das von Manuel.

Noch schnell das Handy aus dem Handschuhfach geschnappt und dann nichts wie rein zu Manuel.

 

 

Mit eiligen Schritten näherte ich mich der Haustüre.

Kaum war ich die drei Stufen zu dem Haus hochgestiegen, da lag mein Finger auch schon auf der Klingel.

Ich hatte zwar einen Schlüssel, aber den benutzte ich nur, wenn Manuel nicht zu Hause war. Wenn er da war klingelte ich.

Jedoch schien Manuel nicht da zu sein oder zu schlafen, denn er machte die Türe nicht auf.

Möglicherweise hatte er sich auch nochmal hingelegt oder aber war noch schnell was einkaufen.

Nein, einkaufen passte nicht. Sein Auto war ja da.

Dann hat er sich wohl noch etwas hingelegt.

Kurz fummelte ich an meinem Schlüssel den ich immer noch in der Hand hielt.

Als ich dann den Schlüssel von Manuel fand schloss ich die Türe auf und ging durch den mir nur zu gut bekannten Hausflur zu Manuel´s Wohnungstüre.

Angestrengt presste ich mein Ohr an die Türe und versuchte etwas zuhören.

Nichts. Es war still.

Ich zuckte leicht die Schultern und suchte dann nach dem passenden Schlüssel für die Wohnungstüre.

 

 

Ich schloss die Wohnungstüre auf und betrat die Wohnung.

,,Manuel?", rief ich in die stille der Wohnung.

Doch ich bekam keine Antwort.

,,Manu?", rief ich erneut.

Wieder keine Antwort.

Mein Weg führte mich in sein Schlafzimmer.

Hier war er nicht. Vielleicht in der Küche?

Auch in der Küche fand ich Manuel nicht.

Dann hatte er sich sicher auf die Couch gelegt und ist eingeschlafen.

Ich betrat das Wohnzimmer und sah Manuel auf der Couch sitzen.

,,Hey, warum antwortest du mir denn nicht?", fragte ich etwas sauer.

Manuel saß nur steif auf dem Sofa und regte sich nicht.

Ist der etwa im sitzen eingeschlafen?

,,Manuel?"

Keine Reaktion.

Ich trat hinter ihn und legte meine Hand auf seine Schulter.

Manuel zuckte augenblicklich zusammen.

 

 

,,Was hast du denn?", fragte ich und meine Stimme wirkte plötzlich nicht mehr sauer.

Manuel drehte seinen Kopf schnell rum und sah mich mit weit aufgerissenen Augen an.

,,Ohhh Kevin.", sagte er nur seufzend.

Seine Augen wurden wieder kleiner und er sank in sich zusammen.

Ich sah meinen Freund an wie er so zusammen sackte.

Er wirkte so klein und überhaupt nicht so gefestigt wie ich ihn kenne.

,,Was ist denn los?", fragte ich und setzte mich neben ihn auf die Couch.

Ich wollte gerade seine Hand nehmen als ich sah, das er diese hinter dem Rücken hatte.

,,Wieso hast du denn deine Hände versteckt?"

Manuel sah mich nur an und seine Augen wirkten seltsam leer und strahlten nicht wie sonst.

Eine Antwort bekam ich nicht.

Ich sah Manuel in die Augen.

,,Verdammt was ist hier los?", polterte es aus mir raus.

Manuel sah auf den Boden und sah mir dann wieder in die Augen.

,,Kannst du mir helfen?", fragte er mit heiserer Stimme.

Ich sah ihn irritiert an.

,,Ja, sicher. Wobei denn?"

Manuel stand auf und drehte sich mit dem Rücken zu mir.

Ich sah ihn irritiert an bis meinen Blick auf seine gefesselten Händen liegen blieben.

,,Was hast du denn gemacht?"

Meine Stimme klang immer besorgter.

,,KEV... MACH... MICH... LOS!", sagte Manuel und seine stimme wirkte ungehalten.

 

 

Ich stand auf und befreite Manuel von seinen Fesseln.

Als Manuel die neugewonnene Freiheit spürte drehte er sich zu mir um und rieb sich das Handgelenk.

Es war etwas gerötet weil das Seil zu fest um seine Handgelenke geschnürt war.

,,Mensch Manuel, was ist denn passiert?"

Manuel sah mich an.

,,Lass uns was essen. Ich habe gekocht. Dann erzähle ich dir alles."

Ich nickte.

Manuel kam auf mich zu und drückte mir einen Kuss auf den Mund.

Jetzt wo er vor mir stand sah ich das er geblutet hatte.

,,Manu, was ist hier passiert? Du hast ja geblutet."

,,Gleich."

Manuel ging an mir vorbei und in die Küche.

Ich folgte ihm um ihm zu helfen den Tisch zudecken.

Das Essen was Manuel gekocht hatte, roch wirklich sehr gut.

Ich deckte den Tisch während Manuel die Schüsseln füllte.

,,Ich hoffe es ist noch warm."

,,Ist das deine einzige Sorge?", fragte ich ihn ungläubig.

Manuel sah mich an und zuckte mit den Schultern.

Ich schüttelte nur leicht den Kopf und nahm ihm die Schüssel ab die er in der Hand hielt und stellte sie auf den Tisch.

Als wir alles auf dem Tisch hatten setzten wir uns und fingen an zumessen.

 

 

,,Also Manu, was ist hier passiert?", wollte ich erneut wissen.

Manuel sah mich an und atmete tief durch.

Ich sah ihn an und nickte leicht.

Eine stumme Aufforderung an ihm weiter zureden.

Manuel fing an mir zu erzählen was passiert ist.

Über seine Erzählung vergaß ich das Essen und hatte den Mund offen stehen.

,,Ja, und dann ist er abgehauen und hat mich hier alleine zurückgelassen.", schloss Manuel seine Erzählung.

,,Manuel, das... das... das kann doch nicht wahr sein! Wir müssen etwas unternehmen. Einen Bodyguard oder so etwas."

Meine Stimme klang aufgeregt.

Jedoch schüttelte Manuel nur den Kopf.

,,Nein, das ist doch Schwachsinn. Er wird nicht wieder kommen. Das war sicher nur so ein dummer Streich."

Ich konnte nicht glauben was Manuel da sagte. Er wäre fast zusammengeschlagen und entführt worden, schien eben noch unter Schock zustehen und jetzt? Jetzt spielt er das alles runter als wäre nichts gewesen!

,,Manuel, bist du dir sicher?"

,,Jahaaaa!"

Okay Großkreutz jetzt hältst du besser deine Schnauze. Auf Streß hab ich jetzt echt keinen Bock.

Wir aßen dann weiter ohne ein weiteres Wort zu verlieren.

 

 

Als wir fertig waren sah ich Manuel an.

,,War lecker.", sagte ich knapp.

Manuel nickte und erhob sich von seinem Stuhl um dem Tisch abzuräumen.

Ich stand auch auf und half ihm.

Zum Glück hatte Manuel eine Spülmaschine, die es uns erübrigte zu spülen.

Mit ein paar Handgriffen hatten wir dann auch schon alles eingeräumt.

Manuel schloss die Türe und sah mich an.

,,Was machen wir jetzt?"

Ich zuckte mit den Schulter.

,,Keine Ahnung. Auf die Couch und da etwas Fernsehen?"

Manuel nickte.

Wir gingen in das Wohnzimmer und ich setzte mich neben Manuel auf die Couch.

Manuel sah mich an.

Ich erwiderte seinen Blick und sah, das seine Augen sich wieder aufgeklart hatten.

Er wirkte wie immer.

Nur seine Handgelenke erinnerten an das was geschehen war.

,,Kevin?"

,,Ja?"

,,Eigentlich ist es ja nicht meine Art, aber darf ich vielleicht... also nur wenn du willst... darf ich mich vielleicht an dich kuscheln?"

Seine Stimme wirkte unsicher.

Es war wirklich nicht seine Art zu kuscheln. Normal saßen wir immer nebeneinander und kuschelten sehr selten.

Ein Lächeln umspielte meine Lippen.

,,Sicher, komm her."

Manuel rutschte zu mir und legte seinen Kopf auf meinen Bauch.

Ich streichelte ihm sanft über den Arm.

Den Fernseher vergaßen wir völlig.

Wir genossen einfach die Stille und die Zweisamkeit.

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