Kapitel 19

 

Es wirkte alles so irreal als ich den Wagen über die Autobahnen Richtung München lenkte.

Ich wusste nicht wirklich was uns erwartete.

Aber nachdem wie Mario klang als er mich anrief und mir sagte das er Manuel gefunden habe, wusste ich das es nicht gut sein konnte.

Ob Manuel sich freuen würde uns zu sehen?

Wahrscheinlich.

Ich hatte ein ganz komisches Gefühl als ich auf die nächste Autobahn wechselte.

Ich war völlig in meine Gedanken vertieft.

Sicher machte ich mir Gedanken um meinen besten Freund.

Aber er war ja jetzt bei Mario.

Also würden wir ihn auch bald wieder in die Arme nehmen können.

Ihn mir nach Hause nehmen können.

Wahrscheinlich würden Kevin und Manuel die Nacht dann in Gelsenkirchen oder in Dortmund bei Kevin verbringen.

Die beiden hatten sicher viel nachzuholen.

Bei dem Gedanken musste ich grinsen.

Ich sah kurz in den Rückspiegel zu Kevin.

Der sah ziemlich nachdenklich aus.

 

 

Ich flüchtete mich wieder in meine Gedanken an Manuel.

Manuel konnte uns sicher sagen wer diese Menschen waren oder zumindest was diese von ihm wollten.

Dann würde er wohl wahrscheinlich eine Anzeige erstatten und alles würde gut werden.

Wenn Manuel dann in ein paar Tagen wieder zurück gefunden hat in sein Leben hat er sicher noch einiges zu tun.

Er hat ja jetzt den Vertrag nicht bei den Bayern unterschrieben.

Was mich ehrlich gesagt nicht wirklich stört.

Ich musste wieder grinsen.

Manuel würde dann sicher noch weiter auf Schalke bleiben.

Wir würden ihm dann die Zeit die er noch bei uns auf Schalke wäre so versüßen das er gar nicht mehr wechseln will.

Ich nickte leicht vor mich hin.

Ja, ich war mir sicher das Manuel sich die Zeit noch wohl fühlen würde bei uns.

Schließlich war er schon so lange da.

Schalke war doch quasi schon seine zweite Familie.

Da würde er sicher nicht so schnell gehen wollen.

Vielleicht war das Angebot von den Bayern ja auch nicht ernst gemeint und die freuen sich vielleicht sogar das Manuel nicht wechselt.

 

 

Nachdem Mats bei Mario angerufen hat und mich zu dem Café manövriert hat parkte ich das Auto an der Seite.

Der erste Blick auf meinen besten Freund hat mich etwas schockiert.

Ich hätte nicht gedacht, das es ihm so schlecht ging und er so schlecht aussieht.

Sicher, das er nicht das blühende Leben war nachdem was er erlebt hat ist ja klar aber das er so schlecht aussieht hätte ich auch nicht gedacht.

Aber vielleicht sehen wir ja auch so schlimm aus.

Wir haben alle drei, Mats, Kevin und auch ich einiges durchgemacht die letzten Tage.

Aber sicher nicht so viel wie Manuel.

Das konnte man jetzt deutlich sehen.

Ich sah Mats und Kevin an.

Wir stiegen aus dem Auto.

Kevin brauchte etwas länger.

Für ihn war es wahrscheinlich noch am schlimmsten.

Dann stieg auch Kevin aus.

Als wir dann an dem Tisch ankamen ging Mario uns etwas zu trinken holen.

Ich musste mich erst kurz sammeln.

 

 

Ich sah Manuel an.

Er sah von nahem noch schlimmer aus als ich aus dem Auto sehen konnte.

Am liebsten hätte ich ihn in den Arm genommen und ihn geknuddelt.

Aber irgendetwas sagte mit ich sollte es lassen und ruhig bleiben.

So setzte ich mich neben Manuel und sah ihn einfach nur an.

Ich legte meine Hand auf Manuel´s Hand und spürte das sie ganz kalt war.

Wahrscheinlich Aufregung.

Manuel hatte immer kalte Hände wenn er aufgeregt war.

Er streichelte sanft über seine Hand und lächelte ihn an.

Eine Erwiderung kam darauf nicht.

Aber er zog seine Hand auch nicht weg.

Also schien es ihn nicht zu stören das ich ihn berührte.

Eigentlich war das ja aber nicht meine Aufgabe.

Es sollte Kevin´s Aufgabe sein.

Allerdings schien der nicht damit zurecht zu kommen.

 

 

Mario sah uns abwechselnd an.

,,Manuel weiß nicht mehr wer er ist. Er hat seine gesamte Erinnerung verloren. Er weiß nichts mehr von dem was vor seiner Entführung passiert ist.“, sagte Mario zögernd.

Kevin stand auf.

Er schnappte sich meinen Schlüssel und setzte sich in mein Auto.

Wir sahen ihm nach.

,,Das ist wohl alles etwas viel für ihn.“, sagte Mats.

Ich nickte stumm und legte meine noch freie Hand auf Mats´ Oberschenkel.

Damit erntete ich ein kleines Lächeln von meinem Freund.

,,Manuel, ich bin Benedikt. Wir kennen uns schon seit wir klein sind. Du hast mich immer Benni genannt.“

Manuel sah mich an.

,,Ich... Ich hab so ein komisches Gefühl.“

,,Was für ein komisches Gefühl?“, fragte Mats.

,,Ich weiß nicht ich kann das nicht beschreiben. Aber ich spüre irgendwie das ihr mir nichts böses tun wollt.“

Ich nickte.

,,Da haben wir ja auch gar keinen Grund zu, Manuel.“, sagte ich.

Manuel nickte.

,,Ich geh mal zu Kevin. Mal sehen wie es dem geht.“, sagte Mats.

Dann stand er auf und ging zu meinem Auto in dem Kevin saß.

 

 

,,Möchtest du denn nachher mit uns nach Hause fahren?“, fragte ich vorsichtig an Manuel gewandt.

Der sah mich an.

,,Ich denke schon. Ich habe da ja eine Wohnung oder?“

,,Du hast ein Haus, ja. In Gelsenkirchen. Da wohnen auch deine Eltern.“

Manuel nickte.

,,Hast du Kevin eben erkennen können?“

Manuel schüttelte den Kopf.

,,Nein, erkannt nicht aber ich hatte da ein komisches Gefühl als ich ihn gesehen hab. Das war wie so ein Kribbeln.“

Tief im Innern freute ich mich tierisch für die beiden.

Ich wusste nicht wieso aber ich hatte das Gefühl das die beiden wieder glücklich werden würden.

Wahrscheinlich war das in meiner Natur.

Immer das Beste und das Positive denken.

,,Kevin hat ziemlich gelitten in der Zeit ohne dich. Er liebt dich wirklich sehr. Es ist alles nicht so einfach gewesen. Aber das war es sicher für dich auch nicht.“

Manuel schüttelte den Kopf.

,,Nein, das war es wohl nicht. Aber ich weiß das da was ist. Es ist vielleicht keine Liebe, aber ich hab das Gefühl als wenn ich Kevin schon ewig kenne.“

,,Ja, aber das tust du ja auch. Du bist ja schon einige Zeit mit ihm zusammen gewesen.“

Manuel nickte.

,,Ich glaube ich geh gleich wenn Mats wieder da ist mal zu ihm und dann rede ich mal mit ihm.“

,,Da wird sich Kevin sicher freuen.“

Ich musste unwillkürlich lächeln.

Auch Mario der das ganze stumm verfolgte musste grinsen.

,,Ich hab das Gefühl, das doch wieder alles gut wird.“

Ich nickte.

 

 

Dann kam auch Mats schon wieder an unseren Tisch zurück.

,,Ich dachte du hast Kevin mitgebracht.“, sagte Mario erstaunt als Mats alleine zurück kam.

,,Kevin will gleich nach kommen. Der ist ziemlich fertig. Hat geweint, auch wenn er immer versucht hat das zu verbergen. Dafür bin ich eben einfach sein bester Freund, das ich so was weiß.“

Mario nickte.

Dann stand Manuel auf.

,,Ich geh mal zu Kevin.“, sagte er knapp.

Ich nickte.

Manuel stand auf und ging zu Kevin ins Auto.

Ich sah Mats an.

,,Da kommt noch ein hartes Stück Arbeit auf uns zu.“

Mats nickte.

,,Ja, wir müssen Manuel langsam aber sicher darauf vorbereiten was ihn erwartet. Vor allem sollten wir ihm sagen was er ist und wer er ist.“, gab Mats zu bedenken.

,,Ja, das solltet ihr. Der Arme bekommt einen Schreck wen der mal von einem Fan auf der Straße angesprochen wird und keine Ahnung hat wer er ist.“

Mats nickte.

,,Ja, das sollten wir machen. Beziehungsweise vielleicht sollte sich Kevin darum kümmern. Manuel scheint zu Kevin Vertrauen zu haben und vielleicht sollte Kevin ihm dann auch sagen was ist. Kevin wird er auch sicher glauben.“

Ich nickte.

,,Hmm.“

,,Was ist? Meinst du Kevin ist nicht der Richtige?“, fragte Mario.

,,Ich weiß nicht, ob Kevin der Richtige ist dafür. Ich meine der ist wahrscheinlich nicht so einfühlsam wie er dazu sein sollte.“, gab ich zu bedenken.

,,Nein, da vertust du dich aber. Kevin kann auch anders sein.“, sagte Mats bestimmt.

,,Na gut, dann soll Kevin das machen, wenn du meinst das Kevin das auch kann.“

,,Sei nicht beleidigt. Kevin schafft das schon.“, sagte Mats.

Noch bevor ich etwas erwidern konnte hatte Mats auch schon seine Lippen auf meine gelegt.

Seine Zunge spielte an meinen Lippen.

Nur zu gerne gewährte ich Mats den Eintritt.

Unsere Zungen trafen sich und fochten einen leidenschaftlichen Kampf aus.

Mario sah sich das eine Weile an bis er sich irgendwann dann räusperte.

 

 

Mats ließ von mir ab und sah Mario an.

Mein Blick folgte dem von Mats ebenfalls zu Mario.

,,Ich will euch ja nicht stören aber ich würde jetzt gleich gerne mal nach Hause.“

Mats nickte.

,,Wir gehen jetzt mal schauen was mit den beiden los ist, dann fahren wir auch mal nach hause, oder?“, fragte Mats an mich gewandt.

Ich nickte.

Dann stand Mario auch schon auf.

,,Die Getränke sind bezahlt. Wir sehen uns.“, sagte er dann.

,,Danke Mario, auch für das Bescheid geben wegen Manuel.“, sagte ich.

,,Ach, das ist doch Ehrensache.“, sagte Mario.

Dann verabschiedeten wir uns von Mario und gingen zu meinem Auto.

Ich klopfte an das Fenster.

Manuel und Kevin sahen mich an und Manuel machte die Türe auf.

,,Wir wollen fahren. Seid ihr soweit?“, fragte ich.

Manuel nickte.

Auch Kevin nickte.

Die beiden stiegen aus und setzten sich nach hinten sodass Mats und ich einsteigen konnten.

Als wir eingestiegen sind ließ ich auch gleich den Motor an und fuhr Richtung Autobahn.

 

 

,,Bleibst du die Nacht bei Kevin?“, fragte ich an Manuel gewandt.

Manuel blickte zu Kevin rüber.

,,Wenn du möchtest kannst du die Nacht bei mir bleiben. Ich schlafe auf der Couch wenn du nicht in meinem Bett schlafen möchtest.“, sagte Kevin.

Manuel nickte.

,,Ja, dann schlafe ich bei Kevin.“, sagte er dann.

Ich nickte.

,,Kann ich bei dir schlafen?“, fragte ich an Mats gewandt.

,,Natürlich.“, sagte Mats direkt.

,,Okay, dann auf nach Dortmund.“

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