Kapitel 45

 

Ich konnte nicht genau sagen, was mir auf dem Weg nach Gelsenkirchen alles durch den Kopf ging.

Es war irgendwie so viel und doch nichts.

Die Borussen hatten schon ordentlich vorgelegt und gewonnen.

Jetzt lag es an uns mit einem Sieg gegen die Bauern nachzuziehen.

Gegen meinen eigentlichen neuen Verein.

Im Nachhinein betrachtet, war ich schon froh, dass der Kontrakt zu denen nicht zustanden gekommen ist.

Ich glaube dort hätte ich nicht mein Glück finden können.

Meine Wurzeln lagen eben in Gelsenkirchen.

Ich war Schalker durch und durch.

Das konnte ich einfach nicht mehr leugnen.

Aber wozu auch?

Alles was ich wollte hatte ich und es fühlte sich gut an.

Auch wenn ich heute nicht mehr als Kapitän auflaufen würde, gab es mir dennoch ein gutes Gefühl immer noch für meinen Verein zu spielen.

Ich stellte den Wagen auf dem Parkplatz ab und stieg aus.

Kevin musterte mich erwartungsvoll.

,,Ihr haut die doch heute weg, oder?“, fragte er etwas unsicher.

,,Natürlich. Ich versuche nichts reinzulassen.“

,,Das klingt gut. Du bist optimistisch. Das gibt Kraft.“

Ich zeigte ihm mein süßestes Lächeln, nahm ihn bei der Hand und zog ihn mit zur Arena.

Hier auf Schalke hatten sich mittlerweile ähnlich wie bei uns in Dortmund alle daran gewöhnt, dass wir zusammen waren.

Es wurde anfangs belächelt, aber mittlerweile werden wir toleriert und akzeptiert.

 

 

Kevin ließ sich von mir mit in die Kabine zerren.

Dort wollte er zwar eigentlich gar nicht hin, denn es war ihm immer noch unangenehm die ganzen Schalker so halbnackt zu sehen.

Da es aber mein Wunsch war, kam er diesem gerne nach.

Er setzte sich auf meinen Platz und sah mir dabei zu, wie ich mich umzog.

Kurz redete ich noch mit einigen Schalkern, mit denen ich mich zuvor getroffen hatte, um Ruhe in die Mannschaft zu bekommen.

Aufmunternd klopfte ich Benni und Benni auf die Schulter und ging dann wieder zu ihm.

,,Ich muss raus zum Aufwärmen. Gehst du mit?“

Nickend stand er auf und folgte mir in die Katakomben.

Kurz bevor ich auf das Spielfeld trat, hielt ich ihn am Handgelenk fest und zog ihn zu mir.

Meine Lippen legten sich augenblicklich auf seine und sofort spürte er meine Zunge, die um Einlass bat.

Diesen gewährte er mir und unsere Zungen spielten zärtlich miteinander.

,,Gib mir Kraft, okay? Es geht gegen die Bauern.“, sagte ich als ich den Kuss gelöst hatte.

,,Klar, das weiß ich. Aber ich versuche dir so viel Kraft zu geben, wie du brauchst.“

,,Danke.“

Ich lächelte ihm noch einmal zu und betrat dann den Rasen.

Kevin hatte sich wie ich später sehen konnte an die Treppe gestellt um mich genau zu beobachten.

Das konnte ich in dem Moment auch wirklich gut brauchen.

 

 

Die Fans der Bauern pfiffen mich regelrecht aus.

Unsere Fans versuchten das mit lauten Manu Rufen wet zu machen.

Was ihnen erst mal nicht zu gelingen schien.

Ich spürte eine leichte Unsicherheit in mir aufkeimen.

Aber ich hatte das was ich wollte und das was ich brauchte.

Meinen FC Schalke 04.

Wer brauchte schon die Bauern?

Ich hatte doch schon den geilsten Club der Welt.

Mit einem Lächeln quittierte ich meine Gedanken.

Wenn wir heute gegen diesen Verein gewinnen würden, würde ich mich hier wahrscheinlich wie der Rest der Mannschaft unsterblich machen.

Ich wusste, dass wir dann endlich das erreicht hatten, was wir schon so lange wollten.

Das was wir uns wohl auch schon seit einigen Jahren verdient hätten.

Aber leider sollte es bis jetzt nicht sein.

Vielleicht heute.

Die Mannschaft war in Topform und das bedeutete einen großen Vorteil für uns.

Wir wussten, dass wir die Münchener nicht unterschätzen sollten.

Aber wir waren voller Tatendrang und wussten, dass wir heute einfach gewinnen mussten.

Ich war mir nicht sicher, ob ich das auf die Mannschaft übertragen konnte.

Zumindest hatte ich es versucht.

Und wir waren uns alle, jeder Einzelne von uns, darüber bewusst, dass wir heute gewinnen mussten.

Ein Blick zu Kevin zeigte mir, dass es wohl langsam wieder Zeit wurde, in die Kabine zu gehen.

Also lief ich vom Platz begleitet von Pfiffen der Bauern Fans und Manu Rufen der Schalker.

 

 

In den Katakomben zog ich Kevin erneut mit mir.

Diesmal aber, um ihm den Weg auf die Tribüne zu zeigen, auf der er das Spiel verfolgen würde.

Zu dieser ging Kevin auch schließlich und ich machte mich erneut auf den Weg in die Kabine.

Als ich meinen Platz eingenommen hatte, bekamen wir noch ein paar Anweisungen für das Spiel und dann durften wir uns aufstellen.

Mit einem tiefen Seufzer und hochkonzentriert gingen wir in die Katakomben.

Einige Münchener konnten sich einen dummen Spruch nicht verkneifen.

Doch die Jungs nahmen das wie richtige Profis hin und interessierten sich nicht wirklich dafür.

Wieder ein Grund stolz auf die Jungs zu sein.

Aber das würde ich denen wohl erst nach dem Spiel oder in der Halbzeit sagen.

Erst mal war es jetzt wichtig, uns vollkommen auf die ersten 45 Minuten zu konzentrieren.

Als es dann endlich so weit war, betraten wir das Spielfeld.

Nachdem die Kinder dann gingen, traten Benni und Philipp Lahm zum Schiedsrichter.

Die Platzwahl gewannen wir uns Benni entschied sich dafür, dass die Bauern erst vor unserer Nordkurve spielen mussten.

 

 

Als alle ihren Platz eingenommen hatten, wurde das Spiel auch angepfiffen.

Das Spiel begann schon recht brisant.

Es war ein druckvolles zusammentreffen.

Aber das war uns ja von Anfang an klar.

Bereits in der 4. Minute gab es eine Ecke für uns.

Die Ecke wurde von Jefferson Farfán ausgeführt.

Der Schuss kam schön in die Mitte, in der Benni frei zu Kopfball kam.

Und schon stand es 1:0 für uns.

Ich konnte mein Glück kaum fassen und jubelte hinten in meinem Tor mit.

Die Pfiffe wurden lauter von Seiten der Bauern, aber unsere großartigen Fans übertönten das mit ihren Gesängen.

Die Münchener standen sichtlich unter Schock.

Keiner von denen hätte wohl damit gerechnet gegen uns in Rückstand zu geraten.

In der 12. Minute gelang uns erneut ein Vorstoß.

Roman spielte vor dem Tor auf den freistehenden Lewis und der Ball zappelte erneut im Tor.

2:0 für uns.

Diesmal war der Jubel noch größer und ausgelassener als beim ersten Tor.

Nun ging es Schlag auf Schlag.

In der 15. Minute schaffte es Bastian Schweinsteiger Roman den Ball abzunehmen und den Ball zu Toni Kroos zu bekommen.

Dieser versuchte es aus der Distanz und überwindete mich.

Nun stand es leider nur noch 2:1.

Innerlich verfluchte ich mich für dieses Tor.

Ich hatte Kevin doch gesagt, dass ich keinen reinlassen würde.

Aber das hatte ich ja jetzt getan.

Ein Blick zu Kevin sagte alles.

Er deutete mir an jetzt weiterhin die Ruhe zu bewahren.

Ich nickte stumm und konzentrierte mich weiter auf das Spiel.

 

 

Nur weitere 5 Minuten später jagte Metze Holger Badstuber den Ball ab und rannte ohne zu überlegen Richtung Mittelfeld.

Dort fand er mit Roman einen Abnehmer.

Dieser lief auf das Tor zu und spielte dabei Robben aus und zielte aus 20 Metern und brachte die Kugel unter.

3:1 für uns und das noch in der ersten Halbzeit.

Besser konnte es bald schon nicht mehr laufen.

Dann wurde es stiller um uns und die Bauern kamen vermehrt vor mein Tor.

Doch ich strahlte eine Sicherheit aus, die scheinbar zur Verzweiflung führte.

Je mehr Bälle ich parierte, je unsicherer wurden die Bauern und je sicherer wurde ich.

Es war ein unglaublich schönes Gefühl.

Durch einen Fehlpass von Shaqiri auf Ribéry, der bei Lewis landete, waren wie dann erneut in Ballbesitz.

Lewis startete durch und wollte es selbst versuchen, doch bemerkte in letzter Sekunde den Freistehenden Benni, der das Tor dann machte.

4:1 und gleich war erst Halbzeit, denn es war erst die 38. Minute.

Bis zur Halbzeit passierte dann nicht mehr viel.

Die Bauern versuchten es mit verschiedenen Schüssen, doch die konnte ich alle abwehren.

Als dann der Halbzeitpfiff erklang, konnte man denen direkt anmerken, dass sie die wohl bitter nötig hatten.

Juli kam zu mir gelaufen und wirkte recht aufgeregt.

So kannte ich unser Küken gar nicht.

 

 

,,Manu, hast du gesehen?“

,,Was denn?“

,,Da oben.“

Ich folgte seinem Finger der mir scheinbar etwas zeigen wollte.

Eben dieser zeigte auf die Tribüne auf der ich wusste, dass Kevin saß.

Dann sah ich auch, was Juli meinte.

,,Mats.“, sagte ich freudig.

,,Ja, ist das nicht toll? Mats ist nach hier gekommen. Er sagte er wollte mit den Jungs den Sieg und das Ende der Bundesligasaison feiern und nun ist er hier.“

,,Ja, das ist wirklich toll.“

Ich freute mich wirklich für den Kleinen.

Schließlich wusste ich, wie wichtig es ihm war, dass Mats seine Spiele besuchte.

Und wenn es dann auch noch um so ein wichtiges Spiel wie dieses ging, dann war es ihm besonders wichtig.

Ich zog ihn dann dennoch mit in die Kabine.

Wir wollten ja keinen Streit provozieren, am letzten Spieltag.

In der Kabine war die Stimmung jetzt schon völlig gelöst.

Verschiedene lachten und unterhielten sich, die anderen sangen und einige waren in sich gekehrt und voller Konzentration.

Viele Anweisungen bekamen wir für die zweite Halbzeit nicht mehr.

Aber in uns wurde wohl auch vollstes Vertrauen gesetzt, dass wir das Spiel nicht mehr verlieren würden.

Das hoffte wohl keiner von uns.

Schließlich wussten wir doch, was für uns auf dem Spiel stand.

Doch plötzlich kehrte Stille ein.

Es war schon fast gespenstisch, wie schnell es ruhig wurde.

Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es auf die zweite Halbzeit anging.

Kein Wunder, dass es wieder still wurde.

Denn auch die nächsten 45 Minuten mussten wir noch volle Konzentration aufbringen.

Wir gingen in die Katakomben und dann schließlich auch wieder auf das Spielfeld.

 

 

Das Spiel wurde erneut angepfiffen.

Diesmal konnte ich auch endlich vor unserer Nordkurve stehen.

Jetzt war es erst Recht wichtig, kein weiteres Gegentor zu kassieren.

Hatte ich doch schließlich bei den Fans etwas wieder gutzumachen.

In den ersten Minuten der zweiten Halbzeit geschah von unserer Seite nicht sehr viel.

Die Bauern hatten mehr Ballbesitz und schienen auch klar überlegen.

Das gefiel mir gar nicht.

Wir mussten sehen, dass wir unsere Form aus der ersten Halbzeit wieder abrufen konnten.

Wenn wir jetzt unsicher werden würden, dann kassierten wir nachher nur unnötige Gegentreffer und verlieren wollte nun keiner von uns.

In der 76. Spielminute dann bekamen wir einen Abstoß vom Tor.

Bemüht den Ball so weit wie möglich in die Gegnerische Hälfte zu schlagen.

Der Ball landete direkt vor den Füßen von Klaas Jan.

Dieser drehte sich um, zielte und schoss.

Der Ball saß.

Nun stand es schon 5:1 für uns.

Es fühlte sich beinahe an wie in einem Traum.

Einfach unglaublich.

Ich glaube dieses Gefühl konnte man nicht beschreiben.

Zwar war das Spiel noch nicht abgepfiffen, doch wussten wir alle, was es bedeutet, dass wir nun schon so hoch in Führung lagen.

Jetzt galt es nur noch den Spielstand zu halten und keine weiteren Tore zu kassieren.

Denn auch wenn wir es nicht gerne zugaben, wussten wir, dass die Bauern in der Lage waren das Spiel noch zu drehen.

Das Spiel plätscherte so vor sich hin.

Alle Torschüsse der Bauern gingen entweder am Tor vorbei oder ich hielt sie mit einer Leichtigkeit, die sie um den Verstand brachte.

 

 

Dann ging es langsam auf die 90. Minute zu.

Unsere Fans wurden immer nervöser auf den Rängen.

In der 89. Spielminute gab es dann erneut Ecke für uns.

Diesmal von Lewis geschossen.

Dieser brachte den Ball schön in den Strafraum.

Benni sprang hoch und versenkte den Ball zum 6:1.

Der Schiedsrichter ließ noch 3 Minuten nachspielen und pfiff dann die Partie ab.

Die Fans, besonders die Nordkurve bekamen sich nicht mehr ein.

Die Bauern hingegen verließen mit hängenden Köpfen die Arena.

Doch das sollte uns nicht stören.

Die Arena tauchte in ein Farbenmeer aus blau und weiß.

Wir hatten es geschafft!

Es war ein so überwältigendes Gefühl.

Als die Jungs über den Platz zu mir gelaufen kamen und allesamt Tränen der Freude in den Augen hatten, war es auch um mich geschehen.

Ich konnte meine Tränen auch nicht mehr lange zurückhalten.

Das unfassbare war gesehen.

Wir waren deutscher Meister.

Ein Konfetti regen prasselte in unseren Farben auf uns nieder und wir lagen uns einfach nur überglücklich in den Armen.

Benni und Juli kamen zu mir.

Ich schnappte sie mir links und rechts.

So standen wir dann eine ganze Weile vor der Nordkurve und ließen uns feiern.

Als die Fans es dann scheinbar doch endlich begriffen hatten stürmten sie den Platz.

Da konnten selbst die Ordner nicht mehr viel machen und ließen nach längerem hin und her den Fans den Durchgang.

Innerhalb von Sekunden hatte sich das Grün des Rasens in ein Meer von blau und weiß verwandelt und es war kein Treten mehr.

Überall sah man die Fans die mit uns jubelten, feierten, sangen und manche sogar weinten.

Sämtliche Gefühle, die in dem Moment durch meinen Körper strömten, konnte ich einfach nicht benennen.

Es war so viel auf einmal.

Aber es war einfach unglaublich schön.

 

 

Nachdem wir den Titel auf dem Platz ausgiebig gefeiert hatten, ordnete der Trainer an, dass wir in die Kabine gehen sollten.

Nur widerwillig folgten wir der Anweisung.

In der Kabine war die Stimmung ebenfalls mehr als ausgelassen.

Sogar unser sonst so strenger Trainer drückte ein Auge zu und feierte mit.

Wir tanzten, grölten und sangen durch die Räume.

Die ganze Arena stand Kopf.

So viel es auch gar nicht auf, dass sich zwei Borussen mit unter die feiernde Masse geschlichen hatten.

Denn Mats und Kevin waren uns in die Kabine gefolgt.

Kevin kam auf mich zu und umarmte mich.

,,Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber ich gratuliere euch zur gewonnenen Meisterschaft.“

,,Danke. Ich weiß, wie viel Überwindung es dich kostet so was zu sagen und umso schöner finde ich es, dass du es tust.“

Mit einem Lächeln sah ich ihn noch eine Weile an, bis ich dann meine Lippen auf seine legte und ihn zärtlich küsste.

Nachdem wir uns voneinander gelöst hatten, kamen auch Benni und Mats zu uns.

Auch Mats gratulierte mir, in dem er mich in den Arm nahm.

Ich wusste, dass die Borussen doch ein fairer Verein waren.

Grinsend über meine Gedanken ging ich unter die Dusche.

Wir hatten es tatsächlich geschafft.

Ein Traum wurde wahr.

Scheinbar war es doch Schicksal, dass ich nicht zu den Bauern gewechselt bin, denn nun konnte ich mit meinem Verein, mit meinem Schalke eine Meisterschaft feiern.

Ich hatte das Ziel, was ich mir schon als kleiner Junge in den Kopf gesetzt hatte endlich erfüllt.

Zufrieden gingen Benni und ich duschen, während Mats und Kevin auf unseren Plätzen warteten.

 

 

Nachdem wir fertig waren mit duschen, gingen wir nur mit Handtüchern bekleidet zurück zu unseren Plätzen.

Kevin stand auf und legte seine Hände auf meine Hüfte.

,,Am liebsten würde ich dich hier schon vernaschen. Das ist ganz schön verführerisch, wenn du nur mit einem Handtuch bekleidet hier rum rennst.“, raunte mit der Borusse ins Ohr.

Mit einem Grinsen legte ich meine Lippen erneut auf seine und spielte umgehend mit meiner Zunge an seinen Lippen.

Er gewährte mir sofort Einlass und wir fochten einen leidenschaftlichen Kampf aus.

Nachdem wir uns atemlos trennten, sah ich Kevin fordernd an.

,,Das verschieben wir auf später, wenn wir zu Hause sind.“

Mit einem anzüglichen Grinsen nickte mein Gegenüber und deutete mir an, mich zu beeilen.

Ich zog meine Sachen an und packte meine Tasche.

Als das erledigt war, verabschiedete ich mich noch von den anderen Jungs und wir verließen die Arena.

Draußen standen einige Reporter und auch noch einige Fans, die Fotos und Autogramme beziehungsweise Interviews haben wollten.

Da gestaltete sich das „zu dem Auto gehen“ etwas schwieriger als sonst.

Kevin war toll und zeigte eine Menge Geduld, bis alle Fragen der Reporter und alle Wünsche der Fans gestillt waren.

Als dies endlich geschafft war, was wohl auch daran lag, dass noch andere Spieler raus kamen, die ebenfalls interessant waren, gingen Kevin und ich zum Auto.

Ich setzte mich hinter das Steuer, schnallte mich an und startete den Motor.

Nachdem Kevin ebenfalls eingestiegen und angeschnallt war fuhr ich los.

Da wir unsere Wohnungen noch nicht zusammengelegt hatten, fuhr ich zu mir in die Wohnung, da diese am nächsten dran war.

Ich stellte den Wagen in die Garage und ließ mich noch für einen Augenblick in den Sitz sinken.

,,Woran denkst du?“, fragte Kevin nach einem prüfenden Blick.

,,Na ja weiß du, heute ist viel passiert und ich hatte noch gar keine Zeit das wirklich richtig zu verarbeiten. Das kommt jetzt erst alles hoch und jetzt fühle ich mich plötzlich so seltsam ausgelaugt. Ich bin total müde.“

,,Ja, das kann ich verstehen. Vielleicht sollten wir dann nicht länger hier sitzen, sondern einfach jetzt rein gehen und uns ins Bett legen?!“

Ich nickte zustimmend und stieg aus dem Auto aus.

Kevin folgte mir zur Türe und dann in die Wohnung.

 

 

,,Bist du denn auch müde?“, fragte ich während ich im Flur meine Schuhe auszog.

,,Ja, das bin ich. Wir hatten heute ja auch ein Spiel und das war ja auch nicht gerade leicht. Auch wenn es von draußen so aussah.“

,,Ich weiß, was du meinst. War bei uns nicht anders. Gerade, wo es da auch noch gegen die Bauern ging.“

,,Ich kann das verstehen. Das Spiel muss dich ja das Doppelte an Kraft gekostet haben.“

,,Ja, so in Etwa. Aber jetzt lass uns ins Schlafzimmer gehen, ja? Ich bin müde und habe das Gefühl mich nicht mehr lange auf den Beinen halten zu können. Der Alkohol tut wohl sein Übriges.“, sagte ich grinsend, nahm den Borussen bei der Hand und zog ihn mit ins Schlafzimmer.

Dort entledigten wir uns noch unserer Kleidung und legten uns ins Bett.

,,Manu?“

,,Hmh?“

,,Sollen wir das Vorhaben verschieben?“

,,Hmh. Ich glaube es ist besser.“, nuschelte ich in mein Kissen.

,,Okay, dann verschieben wir das auf morgen.“

Auch wenn ich kurz vorm einschlafen war, konnte ich spüren, dass Kevin diesen Satz ohne Enttäuschung sagte.

Das war wohl einer der Vorteile, die man hatte, wenn man den gleichen Beruf ausübte.

Der andere wusste genau, wie es einem ging in solchen Situationen und da der BVB ja nun mal auch schon Meisterschaften gewonnen hatte, wusste Kevin auch, wie dieses Gefühl war.

Ich bin sicher, dass auch genau das, eben das er wusste wie ich mich in gewissen Situationen fühlte, der Grund war, wieso Kevin mir so viel bedeutete und wieso ich ihn so verdammt liebte.

Weil er trotz seiner Art in der Situation so unglaublich verständlich war.

Umfrage

Hat euch das Kapitel gefallen?

Ja, war gut (1)
25%

Joa, war ganz okay (1)
25%

Es ging so, eher nicht (1)
25%

Nein, überhaupt nicht (1)
25%

Stimmen insgesamt: 4

Thema: Kapitel 45

Es wurden keine Beiträge gefunden.

Neuer Beitrag