Kapitel 12

 

Unglaublich! Ich muss echt müde gewesen sein das ich in dem Dreckloch in dem ich liege schlafen konnte.

Ich fühlte mich immer noch schlecht und absolut nicht ausgeruht.

Der Schlaf war schlecht und auch nicht sonderlich gut.

Hoffentlich komme ich hier bald raus.

Da sind Schritte.

Ob mich einer holen kommt?

Wohl eher diese komischen Kerle die mich hier schon die ganze Zeit festhalten.

Ich fing an zu zittern wusste nur nicht wieso.

Vielleicht lag es an der Erkältung die ich mir zugezogen hatte als ich hier rum lag.

Ich hörte die Schritte näher kommen sie schienen sich zu beeilen.

Hoffentlich hatte der Kerl gute Nachrichten und ließ mich nach Hause.

Dann erschien ein Kerl vor mir den ich bereits kannte.

Es war der der mir auch sagte er wolle den Brief schreiben.

Ob er das getan hatte?

Abwarten was er zu sagen hatte.

Er stellte sich vor mich und sah auf mich herab.

 

 

,,Kannst du mir mal sagen was ihr mit dem Hummels zu tun habt?"

Ich überlegte wen er meinte. Hummels? hatte ich ja noch nie gehört.

Als ich jedoch nicht antwortete wurde der Mann sauer.

Er trat gegen meinen Fuß.

,,Red doch mit mir du Scheißkerl!"

,,Ich weiß nicht wen du meinst.", sagte ich vorsichtig.

,,Du musst doch wissen was dein Höwedes mit dem Hummels hat!"

,,Wer ist denn Hummels? Und wer ist Höwedes? Ich hab schon mal gesagt das ich mich nicht erinnern kann."

,,Du bist echt ein armes Schwein wenn du dich nicht mal an deinen besten Freund erinnern kannst!"

Ich nickte.

,,Na ja ich hab den beiden jedenfalls eine kleine Botschaft hinterlassen. Wenn es bis Übermorgen keine Kohle gibt dann müssen wir dich leider umbringen.

Ich spürte Panik in mir aufsteigen.

Mich umbringen?

Das kann der doch nicht ernst meinen!

Ich schwitze obwohl mir kalt war.

,,Wie viel Geld hast du gefordert?", presste ich heraus.

,,6 Millionen. Das werden deine Freunde ja wohl für dich zahlen!"

6 Millionen hallte es in meinen Kopf wieder.

Das ist eine Menge ob die Menschen von denen er immer sprach so viel Geld haben und auch für mich zahlen würden?

Ob ich vielleicht in ein paar Tagen nicht mehr leben würde?

,,Bis wann sollen die das Geld zahlen?"

,,Bis Samstag."

,,Wann ist Samstag?"

,,Übermorgen."

Es trat eine längere Pause ein in der keiner etwas sagte.

 

 

,,Ich bin sehr gespannt ob deine Leute das Geld zusammen bekommen und auch zahlen."

,,Warum sollten sie denn nicht zahlen? Ich dachte das sind meine Freunde!"

,,Ja, das sind deine Freunde aber du wolltest sie nach 20 Jahren Treue verlassen! Möglich ja auch das sie dir das übel nehmen und nicht zahlen und dann?"

,,Das werden sie sicher nicht tun! Wenn es meine Freunde sind dann zahlen sie auch! Da bin ich sicher!"

Es war gelogen.

Ich war mir nicht sicher.

Schließlich konnte ich mich nicht mal an diese Menschen erinnern.

Wie sollte ich dann wissen ob sie zahlen?

Ich hoffte es inständig.

Der Mann fing an zu lachen.

Es war ein selbstsicheres und bitteres Lachen.

,,Ich hoffe du hast Recht, Neuer! Sonst gibt es doch ein kleines Blutbad."

Er lachte wieder brach dann aber abrupt ab und sah mich erneut ernst an.

,,Denn glaub mir, wenn wir dich umbringen müssen, dann wird es langsam und schmerzhaft!"

Erneutes Lachen schallte durch die Gemäuer.

Ich erschauderte.

Das war ja wie in einem schlechten Horrorfilm!

Dann trat erneut stille ein.

 

 

Ich hing meinen Gedanken nach und hoffte inständig das meine Freunde das Geld zusammen bekommen würden.

6 Millionen. Das war nicht grad wenig.

Ein Hustenanfall ließ mich aus meinen Gedanken hochschrecken.

Ich hustete eine ganze Zeit lang und dachte ich würde keine Luft bekommen.

Der Mann sah mich an.

,,Na, hast dich erkältet?"

,,Scheint so.", brachte ich immer noch völlig außer Atem raus.

Der Mann nickte stumm.

,,Ich werde gleich gehen. Ich werde dich dann nochmal alleine lassen."

Ich nickte.

,,Ich denke du kommst ja auch ohne mich gut klar."

Ich nickte erneut.

Wieder versank ich in meinen Gedanken.

Diesmal stellte ich mir vor wie es wohl sein würde wenn ich wieder nach Hause kam.

Ich kannte da doch niemanden.

Ich hatte Angst nach Hause zu kommen.

Wie würde es da wohl weiter gehen?

Vor allem wie würden die Menschen dort auf mich reagieren?

Würden sie sich freuen mich wieder zu sehen?

Ich hatte sie wenn ich glauben darf was mir gesagt wird schließlich sehr verletzt.

Im Stich lassen wollte ich sie.

Nur wieso verdammt kann ich mich daran nicht mehr erinnern?

Es muss doch etwas geben was mich erinnern lässt.

Ich hasse diese Ungewissheit

 

 

Dann unterbrach der Mann erneut meine Gedanken.

,,Ich gehe jetzt, Neuer!"

Ich nickte.

,,Mach keinen Scheiß und denk dran wenn du gute Freunde hast dann zahlen sie und du bist schnell wieder raus. Wenn nicht... Ja, dann eben nicht."

Wieder dieses Lachen.

Es hallte wieder nach.

Der Mann setzte an und ging raus.

Das Lachen lag noch lange in den der Luft und es war mir als hörte ich es immer noch trotz das der Mann schon lange weg war.

Mir schauderte erneut.

Desto länger ich darüber nachdachte das ich in zwei Tagen vielleicht nicht mehr leben würde, desto mehr Panik bekam ich.

Ich wusste nicht was ich machen sollte.

Mich befreien würde nichts bringen.

Schließlich hatten sie diese scheiß Kamera aufgestellt.

Ich überlegte lange, fand aber einfach keine passende Antwort.

Mensch du musst doch etwas tun.

Meine Gedanken wurden immer verzweifelter und ich wusste einfach nicht was ich machen sollte.

Wieso konnte mich nicht einfach jemand hier finden und mitnehmen der weiß wo ich wohne?

Ich fühlte mich auf einmal erschöpft und müde.

Aber wieso?

Ich lag doch nur hier rum und dachte nach.

Meine Verzweiflung stieg weiterhin massiv an.

Ich wusste einfach nicht mehr was ich machen sollte.

Ich wollte nur nach Hause.

In meiner Verzweiflung spürte ich wie mir die Tränen aus den Augen rangen und an meinen Wangen runter liefen

So verzweifelt war ich schon das ich sogar heulte wie ein kleines Kind.

Eine ganze Zeit weinte ich still vor mich hin,

 

 

Dann bemerkte ich, das es mich auch nicht weiter bringt.

Reiß dich zusammen!

Du bist ein Mann und diese weinen nicht.

Außerdem bist du stark.

Soweit hast du es jetzt schon gebracht also hör auf zu heulen wie so ein kleines Kind und sei ein Mann.

Die Tränen trockneten und ich hörte auf zu weinen.

Allerdings wusste ich nicht ob das was ich mir selber versuchte einzureden stimmte.

Hatte ich wohl schon viel erreicht in meinem Leben?

Oder war da gar nichts?

Ich wusste ja nicht mal ob ich eine Freundin oder Kinder hatte.

Hatte ich wenigstens das geschafft?

Mir eine Freundin oder Frau zu zulegen und mit der Kinder zu zeugen?

Ich wusste nicht was mich erwartete außerhalb dieser Mauern.

Ich wusste nur das ich bald hier raus will und das lebendig.

Diese Gefühl der Hilflosigkeit ist wirklich schlimm.

Ich wollte etwas tun mir selber helfen und nicht auf für mich fremde Menschen angewiesen sein.

Allerdings fand ich keine Möglichkeit egal wie sehr ich auch darüber nachdachte.

Auch wenn mich meine Gedanken immer mehr in die Verzweiflung trieben.

Es war aussichtslos.

Ich musste abwarten was die Jungs denen ich mein Leben anvertrauen muss machen.

Vielleicht bin ich ja doch ein wichtiger Mensch und diese Menschen sind wirklich für mich da und bezahlen das Geld.

Ich wusste nicht was ich machen sollte.

Sollte ich mir Hoffnung machen oder nicht?

Es ist wirklich schwer sich Gedanken zu machen über Menschen die man nicht kennt.

Völlig verzweifelt und erschöpft lag ich noch eine Zeit auf dieser Matratze und hing meinen Gedanken nach.

Irgendwann allerdings schlief ich dann auch wieder ein.

Es war dann doch alles etwas viel für mich und ich brauchte den Schlaf um mich auf das vorzubereiten was noch kam.

Was auch immer das sein mochte.

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