Kapitel 36

 

Das war ja wohl der Oberhammer.

Wie konnte Manuel so was sagen?

Es war ein Fehler?

Unsere Liebe war ein Fehler?

Ein FEHLER?

Völlig außer mir stieg ich in mein Auto.

Ich knallte die Türe hinter mir zu und ließ den Motor an.

Einfach nur noch weg hier.

Dann hatte er auch noch die Frechheit besessen zu gehen.

Als hätte ich ihn verletzt.

Dabei war er doch der Derjenige, der verletzt hat.

Ich trat aufs Gas und fuhr Rückwärts aus der Einfahrt.

Wohin ich fahren sollte wusste ich nicht.

Ich hatte auch keine Ahnung was ich hier überhaupt mache.

Aber ich konnte einfach nicht in dem Haus bleiben.

Wenn ich irgendwo hinfahren würde, würde Manuel mich direkt finden.

Ich wollte nicht gefunden werden.

Ich wollte einfach nur meine Ruhe haben.

Als aller erstes schaltete ich mein Handy aus.

Das hatte ich für den Notfall doch noch eingepackt.

Man weiß ja nie.

Aber es musste nicht an sein.

Wenn ich es brauchen würde, könnte ich es immer noch einschalten.

 

 

Für einen kurzen Augenblick überlegte ich zu Marcel zu fahren.

Aber das war dann nicht gut wegen Manuel.

Mats war das Gleiche.

Selbst bei Benni würde er mich wahrscheinlich vermuten.

Also musste ich irgendwo hin, wo er mich nicht vermutete und somit auch nicht fand.

Aber wo war das?

Ich würde Manuel sogar zutrauen das er die anderen aus dem Verein anrufen würde.

Also fiel der BVB Kader schon flach.

Zu einem Schalker würde ich gewiss nicht fahren.

Auch wenn ich mit denen durch Manuel besser klar kam und einige auch echt nett waren.

Halt! Das hatte ich jetzt nicht wirklich gedacht! Hallo? Gedanke, verpiss dich! Sowas denke ich nicht!

Ich fuhr eine Weile noch ohne wirklichen Plan durch die Gegend.

Immer der Nase entlang.

Den Straßenschildern nicht folgend.

Irgendwann allerdings versuchte ich mich dann doch zu orientieren.

Wo war ich denn hier gelandet?

Als ich dann sah das um mich herum plötzlich alles mehr blau/weiß statt schwarz/gelb war stellte ich ernüchternd fest, dass ich in Gelsenkirchen gelandet war.

Wieso zum Teufel trieb es mich ausgerechnet hier hin?

Aber wenn ich dann schon einmal hier bin dann sollte ich auch das Beste draus machen.

 

 

Ich erinnerte mich an einen Wald, indem ich am Anfang unserer Beziehung mal mit Manuel war.

Vielleicht sollte ich den aufsuchen.

Frische Luft tat gut.

Dadurch bekam man doch den Kopf frei.

So hieß es zumindest immer.

Außerdem war er weit genug weg.

Wenn ich Glück hatte waren auch nicht sehr viele Besucher da.

So konnte ich mir dann vielleicht sogar meinen Frust von der Seele schreien?

Ja, das klingt nach einer guten Idee.

Also fuhr ich zu diesem besagten Wald.

Also ich den Parkplatz des Waldstücks erreicht hatte, musste ich grinsen.

Tja, ich bin vielleicht kein Topmodel, eher ein Topfmodel, aber ich habe andere Qualitäten.

Zum Beispiel eine gute Orientierung.

Topfmodel?

Wie bin ich denn jetzt wieder daran gekommen?

Bei dem Gedanken musste ich lachen.

Solche Scheiße konnte auch nur mir in den Sinn kommen.

Aber es lenkte mich zumindest ab.

Auch wenn es nur Scheiße war.

 

 

So stieg ich also aus meinem Auto aus und schloss es ab.

Mit langsamen Schritten näherte ich mich der Schranke die den Wald von dem Parkplatz trennte.

Als ich an ihr vorbei war sah ich mich um.

Freie Natur wohin man blickte.

Es schien auch nicht viel los zu sein.

Vielleicht wäre es ja besser statt zu schreien einfach zu joggen?

Das würde auch sicher Jürgen gefallen.

Schließlich konnte ich so etwas für meine Figur und für meine Ausdauer tun.

Ich wollte und durfte schließlich nicht auseinander gehen.

Es wäre dann ja doch von Vorteil wenn ich dem Ball hinterher laufe und nicht hinterher rolle.

Wieder zierte ein Grinsen mein Gesicht.

Also atmete ich noch einmal die frische Waldluft ein, die Jürgen uns in zahlreichen Waldläufen schon versucht hatte schmackhaft zu machen und lief los.

Jetzt wo ich unter dem Streß stand, verstand ich auch was Jürgen meinte.

Das die Waldluft gut tun würde.

Sie tat tatsächlich gut.

Man musste sie nur einzusetzen wissen.

 

 

Ich lief einige Zeit.

Wie viel es genau war, konnte ich nicht sagen, denn im Wald verlor man dann doch recht schnell die Orientierung.

Als ich merkte das es besser wäre eine Pause zu machen blieb ich stehen und stützte mich mit einer Hand an einem Baum ab.

Ich besah mir den Boden zu meinen Füßen und versuchte wieder an Luft zu kommen.

Entweder die Pause hatte mir nicht gut getan, oder aber ich war so weit gelaufen, das ich jetzt keine Puste mehr hatte.

Ich tippte auf zweiteres.

Das war wohl auch die bequemste und einfachste Art.

Denn kein Profisportler gestand sich gerne ein, dass er Probleme mit der Kondition hatte.

Seufzend drehte ich mich in alle Richtungen im.

Es schien als sei ich im tiefsten Teil des Waldes.

Hier war nichts zu hören und nichts zu sehen.

Nicht ein Mensch.

Nicht mal ein Tier war zu sehen.

Nur die Vögel waren zu hören wie sie ihre Lieder piepten.

Dann wurde meine Aufmerksamkeit auf den Baum gelenkt.

Den hatte ich schon gesehen.

Sicher, es gab Millionen solcher Bäume.

Und sicher gab es auch in Dortmund genügend Bäume die ich bereits gesehen hatte.

Aber dieser Baum schien plötzlich eine Kraft zu haben.

Eine magische Verbundenheit aufzubauen die durch meine Hand durch meinen ganzen Körper zu fließen schien.

 

 

Ruckartig ließ ich den Baum los, als sei er plötzlich heiß und ich hätte mich verbrannt.

Aber das war er nicht.

Mich traf der Gedanke wie ein Blitz.

Jetzt wusste ich, wieso dieser Baum plötzlich wie magisch wurde.

Ich trat auf die gegenüber liegende Seite des Baumes.

Und da war es.

Ein Herz tief in das Gehölz des Baumes geritzt.

Es war nicht irgendein Herz.

Es war UNSER Herz.

Denn dieses Herz zierte die Buchstaben M + N in seinem Inneren.

Manuel hatte es bei einem ihrer Treffen anfangs ihrer Beziehung dort rein geritzt.

Ich hatte es am Anfang als Spielerei empfunden und ihm gesagt das es einfach nur kitschig sei.

Aber jetzt wo ich davor stand ohne ihn, da wusste ich das es das nicht war.

Es war ein Liebesbeweis von Manuel an Kevin.

Ein stiller Wunsch des Keepers das ihre Liebe ebenso lange halten würde wie dieser Baum.

Ich schluckte schwer.

Nur durch Anblick dieses Herzens schnürte es mir so die Kehle zu das ich leise schluchzte.

Eine einzelne Träne rann mir über die Wange und fiel unbeachtet auf den Waldboden.

Ich stand noch eine Weile da und starrte das Herz an.

Den Weg, den die Träne sich gebahnt hatte auf dem Weg nach unten war getrocknet.

Aber ich schien wie in Trance.

Dann befeuchtete ich meine Lippen mit meiner Zunge und nickte.

Nun wusste ich was zu tun war.

Vor allem wusste ich jetzt auch endlich was Richtig und was Falsch war.

 

 

Nur keine Zeit verlieren jetzt.

Immer wieder spornte ich mich an schneller zu sein.

Ich lief den Weg den ich hergelaufen war zurück.

Nur noch schnell zu meinem Auto und dann nur noch schnell nach Dortmund zurück.

Hoffentlich war Manuel noch da und hatte sich nicht auch auf den Weg nach Gelsenkirchen gemacht.

Er würde dann sicher nach haue fahren zu sich.

Denn zusammengezogen waren sie noch nicht.

Das würde aber sicher noch kommen, nachdem sie ja jetzt öffentlich gemacht hatten, das sie zusammen sind.

Ist nur die Frage wer zu wem ziehen würde.

Ich wollte Dortmund nicht unbedingt verlassen.

Aber Manuel sein heißgeliebtes Gelsenkirchen wahrscheinlich auch nicht.

Egal, so weit war es noch nicht.

Darüber könnte er sich Gedanken machen, wenn es soweit war.

Jetzt zählte erst einmal das er so schnell wie möglich zu Manuel kam.

Zu seinem Manuel.

Dann hatte er endlich sein Auto erreicht und stieg ein.

Mit flinken Fingern schnallte er sich an und ließ den Motor an.

Er trat so stark auf das Gaspedal das seine Reifen durchdrehten.

Doch das war jetzt nicht wichtig.

Das Einzige was jetzt noch zähle war Manuel.

 

 

Der Weg zurück nach Dortmund kam ihm unendlich lang vor.

So oft war er ihn nachdem er von Manuel kam schon gefahren.

Aber nie war ihm aufgefallen, dass er doch so lang war.

Plötzlich sah er nur noch helles Licht.

Er wurde geblitzt.

Geschwindigkeitskontrolle.

Hoffentlich standen hier nicht auch noch irgendwo die Bullen.

Das konnte er jetzt nicht auch noch brauchen.

Das Knöllchen würde reichen.

Er würde es sobald es da war bezahlen und dann wäre es gut.

Was interessiere es ihn?

Hier ging es jetzt um weitaus mehr als um ein Knöllchen oder um 20€ oder was auch immer das Ding kosten würde.

Hier ging es um sein Leben und vor allem um seine Liebe.

Ortsschild Dortmund.

Bald hatte er es endlich geschafft.

Er merkte wie er leicht zu zittern begann.

Doch er ignorierte es.

Es war wahrscheinlich nur die Aufregung.

Aber er musste sich bei Manuel entschuldigen.

Denn das Herz hatte ihm gezeigt, dass es Manuel so gar nicht gemeint haben konnte.

Und vor allem was für mich in dem Moment noch viel wichtiger war: das er mich wirklich liebt.

Ich hatte Manuel unrecht getan.

Ich hätte ihn wenigstens erklären lassen sollen.

Sicher hatte ich es alles nur falsch verstanden.

 

 

Dann war ich endlich da.

Ich wollte schon aussteigen, wurde aber zurückgehalten.

Der Sicherheitsgurt.

Schnell schnallte ich mich ab und lief dann im Eilschritt Richtung Haustüre.

Innerlich betete ich das ich das Haus jetzt nicht leer und verlassen auffinden würde, sondern das Manuel noch da war.

Vielleicht hatte der ja auch gar nicht mitbekommen, das sich weg war.

Ich fingerte mit dem Schlüssel an dem Schloss rum und brauchte einige Augenblicke bis der Schlüssel endlich im Schloss steckte.

Ich schloss die Türe auf und kickte sie leicht zu,

Sie fiel ins Schloss.

Das bekam ich aber schon nicht mehr mit, denn ich rannte die Treppe hoch zu meinem Schlafzimmer.

,,Manuel? Manu? Manu, Darling! Ich muss mit dir reden!“, rief ich der Türe entgegen.

Ohne zu klopfen rannte ich in das Schlafzimmer und blickte auf das Bett.

Dann hielt ich abrupt inne.

Das Bett war leer.

Manuel hatte also doch mitbekommen das ich weg war.

Nun war er wahrscheinlich auch weg.

Es schien als hätte ich meine Chance vertan.

Schwer atmend und einem Heulkrampf nahe setze ich mich auf mein Bett.

Ich ließ den Kopf hängen und sah auf den Boden.

 

 

Ein Geräusch ließ mich zusammenfahren und aufblicken.

Ich sah zur Türe.

Dort stand er.

,,Manuel! Du bist also doch noch hier?“, fragte ich erstaunt.

Manuel zuckte die Schultern.

,,Sieht wohl so aus.“

Ich sah Manuel an.

Seine Augen waren rot und verquollen.

Er hatte scheinbar geweint.

Er wirkte in sich zusammengefallen.

Stand da an den Türrahmen gelehnt, als wenn er ohne diesen umfallen würde.

Mit einen Ruck stand ich auf.

Ich brauchte nicht viele Schritte, da war ich auch schon bei ihm.

Nun stand ich ihm gegenüber.

Ich nahm seine Hände in meine Hände.

Sie waren eiskalt und er zitterte.

,,Manuel... ich...“, begann ich meinen Satz aber Manuel ließ mich nicht ausreden.

,,Es tut mir leid, Kevin. Es war nicht so gemeint. Ich hätte mich anders ausdrücken müssen. Natürlich meinte ich nicht unsere Liebe mit dem Fehler. Sondern nur das Öffentliche Outing. Ich würde dich auch ohne das Outing lieben. Ich war noch nie so glücklich in meinem Leben wie jetzt mit dir.“

Ich atmete tief ein und aus.

Mein Blick wanderte zu den Augen von Manuel.

Wie oft hatte ich mich schon in dem unendlich scheinenden blau seiner Augen verloren.

 

 

,,Mir tut es auch leid.“, sagte ich nachdem ich mich wieder gefasst hatte.

Manuel sah mich erstaunt an.

,,Was tut dir denn leid?“

,,Das ich eben gegangen bin und dich nicht richtig ausreden gelassen habe. Das ich dir unterstellt habe das du meintest das unsere Liebe ein Fehler ist. Ich weiß doch, dass du mich liebst.“

Manuel zog eine Braue hoch.

Sein Körper schien wieder mehr Spannung zu haben.

,,Du weißt es?“, fragte er als ob er nicht verstanden hätte.

Ich nickte.

,,Ja, ich weiß es.“

Ich zog Manuel in eine Umarmung und ließ ihm somit keine Möglichkeit noch etwas dazu zu sagen.

Ich sah ihm erneut in die Augen.

Er kam etwas näher und unsere Lippen trafen sich.

Es war ein umwerfend schönes Gefühl seine Lippen und seine Nähe wieder zu spüren.

Als dann seine Zunge um Einlass bat, indem sie sanft über meine Lippen strich setzte bei mir alles aus und ich wurde in den “Genießen – Modus“ gesetzt.

Nachdem wir uns wieder trennten weil wie beide Luft holen mussten sah Manuel mich an und ich sah ein klein wenig Vorwurf in seinen Augen.

,,Es ist noch nicht alles geklärt?“, fragte ich vorsichtig.

Manuel biss sich auf die Unterlippe.

Sein Blick blieb aber weiterhin auf mich gerichtet.

Er sah mir fest in die Augen.

Allerdings sagte er nichts.

Das er mich mit diesem Blick ansah machte mich nervös und ich senkte den Blick auf den Boden.

 

 

Es war noch eine ganze Zeit still, wo wir da einfach so gestanden haben und geschwiegen hatten.

Ich hielt nach wie vor Manuel´s Hände die nun etwas wärmer zu sein schienen und auch nicht mehr so stark zitterten und dieser schien mich immer noch anzuschauen.

Dann unterbrach er endlich die Stille.

,,Wo warst du, Kevin?“, fragte er und der Schimmer Vorwurf aus seinen Augen lag nun in seiner Stimme.

Ich hob den Blick und sah ihm fest in die Augen.

,,Ich war in Gelsenkirchen.“, sagte ich wahrheitsgemäß.

,,Was hast du denn in Gelsenkirchen gemacht?“

,,Ich bin planlos durch die Gegend gefahren wollte einfach nur einen klaren Kopf bekommen und bin dann in Gelsenkirchen gelandet. Wieso und weshalb weiß ich selber nicht.“

Manuel nickte.

,,Und was hast du da gemacht?“

,,Ich habe mich an den Wald erinnert und dachte ein bisschen Waldluft würde vielleicht helfen, das ich meinen Kopf wieder frei bekomme. Also bin ich zu dem Wald gefahren in dem wir auch früher waren. Eigentlich wollte ich dort meinen Frust raus schreien, aber dann habe ich mich doch dazu entschlossen einfach etwas zu joggen. Ich dachte das würde mit vielleicht helfen. Das habe ich dann auch gemacht und als ich nicht mehr konnte an einem Baum Pause gemacht. Aber das war nicht irgendein Baum, Darling. Das war UNSER Baum. Verstehst du? Der mit dem Herz. Ich wusste direkt das es ein Zeichen ist und habe mich direkt auf den Weg zu meinem Auto gemacht und bin auf dem schnellsten Weg wieder nach hier. Ich habe so gehofft das du noch da bist und das ich mich bei dir entschuldigen kann und dass alles wieder gut wird.“, sprudelte es aus mir raus.

Manuel nickte.

,,Lass uns ins Wohnzimmer gehen.“

Ich nickte ebenfalls.

 

 

Als wir im Wohnzimmer waren und uns auf die Couch gesetzt hatten, spürte ich Manuel´s Blick auf mir.

Ich sah zu ihm rüber.

,,Du warst also an unserem Baum?“, fragte er.

Sein Blick war wieder klar.

Weder darin noch in seiner Stimme war der Vorwurf zu erkennen.

Jetzt spiegelte sich da eher eine Neugier drin.

Ich nickte verlegen und merkte wie meine Wangen rot wurden.

Manuel grinste.

Ihm schien es nicht entgangen zu sein das es mir etwas peinlich war.

,,Ich dachte du hälst das für Kitsch.“, gab er dennoch nicht nach.

,,Das habe ich bis eben auch, aber dann habe ich dieses Gefühl gehabt. Ich kann dir das nicht beschreiben, es war wie Magie und ich bin mir sicher, das es so gewollt war. Seitdem weiß ich das ich nur dich will. Ich kann ohne dich einfach nicht mehr sein, verstehst du?“

Manuel nickte.

,,Ja, ich verstehe.“

Und schon lagen seine Lippen wieder auf meinen.

Wir küssten uns erneut.

Nachdem wir den Kuss gelöst hatten sah Manuel mich mit einem Blick an der mich fast wahnsinnig machte.

Es lag nun Verlangen und Begierde in seinen Augen.

,,Kevin, ich... ich möchte...“, begann er zögernd.

Ich nahm seine Hand und sah ihn an.

,,Was möchtest du?“, half ich nach und versuchte ihm ein Gefühl von Sicherheit und Vertrauen zu geben.

Er atmete tief durch und sah zur Decke.

Dann senkte er seinen Blick und sah mir fest in die Augen.

 

 

Eine ganze Zeit saßen wir so da.

Keiner sagte etwas.

Die unausgesprochenen Worte von Manuel hingen in der Luft.

Ich versuchte mir zusammen zu reimen was Manuel wollte, doch ich fand keine Antwort.

Manuel schien zu merken das ich keine Antwort darauf fand, denn er setzte neu an.

,,Ich... Kevin ich... Ich möchte... heute Abend... mit dir...“, dann brach er ab.

Mein Blick lag immer noch erwarzungsvoll auf Manuel gerichtet denn auch jetzt hatte ich noch nicht verstanden was er von mir wollte.

Manuel sah mich an.

Völlig ahnungslos erwiderte ich den Blick.

,,Ich habe immer noch keine Ahnung was du versuchst mir zu sagen.“, sagte ich ruhig.

Manuel verdrehte die Augen.

,,Man Zecke. Ist das denn soooo schwer?“, fragte er dann gespielt sauer.

Doch auch jetzt begriff ich nicht, was er meinte.

,,Ja, denn ich habe keine Ahnung was du mir sagen willst.“

Manuel grinste und atmete erneut tief durch.

Im Kopf schien er die Gedanken zu sortieren.

Er spannte sich an und wirkte auf einmal viel sicherer als noch zuvor.

,,Ich möchte heute Abend mit dir... schlafen.“, sagte er dann schließlich.

Nun war auch bei mir endlich der Groschen gefallen und ich wusste was er meinte.

 

 

Erstaunt sah ich ihn an.

,,Bist du dir sicher?“, fragte ich dann.

Manuel nickte.

,,Ja, ich sehne mich nach deinem Körper und deinen Berührungen.“

Ich nickte.

Das war das erste Mal das wir miteinander schlafen würden, nachdem Manuel sein Gedächtnis wieder erlangt hat.

Bis jetzt hatte mir das enthaltsame Leben nichts ausgemacht, wobei es auch den ein oder anderen Moment gab wo es bei mir knapp wurde.

Aber ich könnte Manuel nie betrügen.

Ich hatte gewartet bis er dazu bereit ist, wieder mit mir zu schlafen.

Und das schien er ja zu sein sonst hätte er das ja nicht gesagt.

,,Wir schauen heute Abend ob es sich ergibt, okay? So was planen ist sinnlos.“, sagte ich sanft.

Ich wollte ihn nicht verärgern indem er es falsch versteht.

Manuel nickte.

Er schien es richtig verstanden zu haben.

Manuel legte seinen Kopf auf meine Schulter und sah an die Decke.

,,Alles okay?“, fragte ich.

Manuel nickte.

,,Ich bin einfach nur unglaublich glücklich.“

Das bescherte mir ein Lächeln.

,,Ich bin auch unglaublich glücklich. Vor allem das wir das Missverständnis aus der Welt schaffen konnten.

,,Ja, darüber bin ich auch glücklich.“

 

 

Dann trat einen Moment Stille ein.

,,Worüber bist du denn noch glücklich?“, fragte ich schließlich.

,,Darüber das ich einen so tollen Mann wie dich an meiner Seite habe.“

Wieder musste ich lächeln.

,,Dann müsste ich ja doppelt so glücklich sein, wie du.“

Manuel setze sich auf und sah mich irritiert an.

,,Wieso denn das?“

,,Weil du viel viel besser bist als ich und ich dich an meiner Seite hab.“

Nun war es an Manuel zu lächeln.

Er schlug mir sanft auf den Oberarm.

,,Spinner.“, sagte er immer noch lächelnd.

,,Aber der Spinner liebt dich.“

Nun lächelte Manuel noch etwas breiter.

,,Und ich liebe den Spinner.“

Dann legte er seinen Kopf wieder auf meine Schulter.

Ich legte meinen Arm um ihn und streichelte sanft über seine Seit und seine Hüfte.

Dies quittierte Manuel mit einem leisen schnurren.

,,Mein kleiner Tiger.“, sagte ich grinsend.

Daraufhin schmiegte Manuel sich noch etwas fester an mich.

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