Kapitel 10

 

,,Glaubst du es ist so gut wenn wir Kevin alleine ziehen lassen?"

,,Ja, mach dir mal keine Sorgen. Es ist für Kevin nicht einfach. Aber der wird keine Scheiße machen. Da bin ich mir sicher."

Ich nickte.

,,Hoffentlich hast du Recht."

Nun fingen wir an zu frühstücken.

Ich machte mir meine Gedanken zu der Situation und hoffte, das Manu und Kevin bald wieder kommen würden.

Völlig in meine Gedanken vertieft aß ich wie automatisch mein Brötchen und starrte vor mich hin.

,,Hey, alles okay?"

Mats bekam keine Antwort.

,,Benni?"

Wieder keine Antwort.

,,Herr Höwedes!", sagte Mats mit erhobener Stimme und etwas energischer.

Ich schreckte hoch.

,,Was...? Was ist denn? Mensch, erschreck mich doch nicht so."

Mats musste grinsen.

,,Was denn?"

,,Ich wollte wissen ob alles okay ist?!", sagte Mats mit liebevoller Stimme.

Ich sah auf meinen Teller.

,,Ja, ich war grad nur in Gedanken bei Kevin und Manu. Ich hoffe die beiden kommen bald wieder. Ich meine wenn wir doch nur etwas über Manu wissen würden, obs ihm gut geht oder so."

Mats nickte.

,,Benni, vielleicht solltest du heute mal nach Hause fahren. Wenn du möchtest fahre ich auch mit."

Ich sah Mats erstaunt an.

,,Wieso sollte ich nach Hause fahren?"

,,Was ist denn wenn wir vielleicht eine Nachricht haben? Wenn Manuel wirklich entführt wurde? Dann ist sicherlich auch eine Nachricht gekommen oder meinst du nicht?"

Ich nickte gedankenverloren.

,,Ja, vielleicht hast du ja Recht. Aber dann möchte ich das du mit kommst. Ich möchte nicht alleine sein. Vor allem nicht, wenn vielleicht doch eine Nachricht bei mir zu hause ist."

,,Das ist kein Problem. Ich begleite dich. Dann lass uns nach dem Frühstück auch fahren. Wenn wir Manuel retten können dann sollten wir das auch jetzt tun und keine Zeit verschwenden."

Wir aßen zu Ende und machten uns dann auch schnell fertig.

 

 

Ich war vor Mats fertig der noch im Badezimmer stand und versuchte seine Haare zu bändigen.

,,Mats, bist du fertig? Ich möchte fahren."

Mats eilte aus dem Bad und stand vor mir.

,,Schon fertig. Lass uns aber bitte mit deinem Auto fahren."

,,Muss das sein? Ich glaube ich bin grad nicht in der Lage zu fahren."

Mats grinste.

,,Ja, ich finde es besser. Aber ich kann ja fahren wenn du willst."

,,Das ist okay. Dann fahren wir mit meinem Auto aber du fährst."

Mats nickte.

Dann gingen wir zu meinem Auto und setzen uns rein.

Mats ließ den Motor auch schon an und wir fuhren zu mir.

Da wir die Nacht in Manuel´s Wohnung verbracht haben waren wir auch schnell bei mir.

Wir stiegen aus und Mats wollte mir den Schlüssel geben.

,,Nein, behalte den bitte und schau du auch in den Briefkasten ob ich einen Brief hab."

Mats nickte.

So gingen wir beide zu meiner Haustüre und Mats öffnete den Briefkasten.

Mats holte die Briefe in Benni´s Briefkasten raus und drehte sich zur Türe.

Er öffnete die Türe und ging rein.

Ich folgte ihm und machte die Türe hinter mir zu.

,,Magst du einen Kaffee haben?"

Ich schüttelte den Kopf.

,,Nein, soll ich dir einen machen?"

Mats hing den Schlüssel an den Haken wo ich meinen Schlüssel immer hängen hatte und drückte mir die Post in die Hand.

,,Nein, schau die die Post durch ich geh mir einen Kaffee machen. Soll ich dir etwas anderes mitbringen?"

,,Eine Cola bitte."

Ich nahm die Post und ging ins Wohnzimmer.

Schwer ließ ich mich auf die Couch fallen und sah die Post durch.

Kein Brief ohne Absender oder der in irgendeiner Sicht ungewöhnlich aussah.

 

 

Mats betrat den Raum.

Ich drehte mich rum und sah ihn an.

Er kam zu mir, setzte sich neben mich und stellte die Cola sowie seinen Kaffee ab.

,,Nichts neues?"

Ich schüttelte den Kopf.

,,Nein, leider nicht. Mensch Mats, ich dreh noch durch."

Mats legte seinen Arm um mich.

,,Ich verstehe das Benni. Es ist für keinen von uns leicht. Ich hoffe auch das Manuel bald wieder bei uns ist und hier alles bald wieder normal läuft."

Ich nickte.

,,Was... Was ist eigentlich wenn... Wenn Manu nicht mehr zurück kommt?"

,,Mensch Benni, daran darfst du gar nicht denken! Der wird zurück kommen und wir werden noch viel Scheiße mit ihm bauen und auch sehr viele schöne Sachen mit ihm erleben. Da bin ich sicher."

Ich nickte erneut.

,,Hoffentlich hast du Recht."

,,Sicher hab ich Recht. Ich geh jetzt mal auf Toilette, dann rufe ich mal bei Kevin an wie es dem geht und dann kuscheln wir etwas, okay? Ich glaube das kannst du jetzt gut brauchen."

Mats lächelte mich an.

Ich musste automatisch grinsen als ich das schöne Lächeln von Mats sah und nickte.

Mats stand auf und ging Richtung Toilette.

Da die Toilette direkt neben der Haustüre war sah Mats das jemand an Benni´s Briefkasten war.

Kurz überlegte er ob er die Türe aufmachen sollte.

Er entschied sich dafür und öffnete die Türe.

 

 

Der Mann war total vermummt und Mats konnte ihn nicht erkennen.

Als der Mann auf Mats aufmerksam wurde rannte er weg.

Geistesgegenwärtig setze Mats auch zum Sprint an und rannte dem Mann hinterher.

Mats holte ordentlich auf und war kurz vor dem Mann und streckte die Hand nach ihm aus.

Nur noch wenige Zentimeter trennten den Mann von ihm.

Mats hatte ihn an der Jacke und war sich sicher das er ihn jetzt hatte.

Jedoch stolperte Mats über eine Unebenheit auf dem Boden und fiel hin.

Der Mann setzte nochmals zum Sprint an und lief davon.

Mats rappelte sich auf und sah dem Mann nur noch nach.

Er fluchte leise und ging zu Benni´s Haus zurück.

 

 

Benni spürte einen kalten Luftzug und stand auf.

Er ging in den Flur und sah das die Türe aufstand.

Mit einem kurzen Satz war er dann schließlich an der Türe und sah hinaus.

Er sah Mats wie er diesem Kerl hinterher lief und auch das Mats hin fiel.

Benni wollte zu Mats rennen war aber jedoch wie festgewachsen.

Er sah das Mats sich aufrichtete und zu ihm zurück kam. Er humpelte leicht.

Als Mats wieder bei ihm war sah Benni ihn erschrocken an.

,,Was ist passiert? Mein Gott Mats, du blutest am Knie. Komm rein."

,,Nein, warte kurz. Gib mir bitte deinen Schlüssel."

Ich sah ihn nur an.

,,Benni bitte."

Dann nahm ich den Schlüssel vom Haken und gab ihn Mats.

Mats öffnete den Briefkasten und nahm einen Brief raus.

Jetzt war ich noch verwirrter.

Mats schien meinen Blick zu bemerken und schob mich sanft in das Haus zurück.

,,Komm rein, ich versorge nur schnell mein Knie und dann erzähle ich dir alles."

Ich ging in die Küche um Verbandszeug und Desinfektionsmittel zu holen während Mats das Wohnzimmer ansteuerte.

,,Zieh schon mal deine Hose aus. Ich versorge dich jetzt."

Mats nickte und ging ins Wohnzimmer.

 

 

Ich folgte ihm und kniete mich vor mich.

,,Also sag mir was passiert ist und vor allem was das für ein Brief ist."

Während ich eine Kompresse mit Desinfektionsmittel fertig machte um Mats Knie zu versorgen holte Mats tief Luft.

,,Könnte jetzt etwas brennen."

Ich tupfte die Wunde sauber.

,,Verdammt Benni! Etwas? Das brennt ja wie Feuer!"

Ich musste grinsen.

,,Ja, aber das is nötig."

Mats nickte.

,,Also was ich jetzt passiert?"

,,Ich war gerade auf dem Weg zur Toilette und sah das jemand an deinem Briefkasten war. Ich machte die Türe auf um zu sehen und dann rannte der Kerl auch schon los. Ich bin im hinterher und kurz bevor ich ihn hatte, ich hatte schon die Jacke in der Hand bin ich gestolpert und musste ihn laufen lassen. Ich denke mir der hat was mit Manuel zu tun und deswegen hat der den Brief hier eingeworfen. Benni, du musst lesen was drin steht."

,,Meinst du der hat Manu entführt?"

,,Ich weiß es nicht aber ich denke mal schon deswegen sollst du ja auch den Brief lesen."

,,Ja, aber erst versorge ich dich."

Ich legte Mats noch einen Verband an und sah ihn zufrieden an als ich den Verband fertig hatte.

,,Du bist perfekt, danke Benni."

Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn und half mir hoch.

,,Also eins weiß ich sicher. Wenns mit der Karriere als Fußballprofi nicht mehr klappt kannste ins Krankenhaus gehen als Krankenpfleger."

Mats lachte.

,,Du bist doch echt blöd."

Auch ich musste lachen.

Ich brachte die Sachen wieder zurück in die Küche von Mats Verband und setze mich dann wieder neben Mats.

 

 

Mein Blick fiel auf den Brief und schon war das Lächeln verschwunden.

Mats muss das wohl gesehen haben, denn er legte seine Hand auf meinen Oberschenkel.

Ich sah ihn an.

Mats nickte.

,,Mach ihn auf. Ich bin bei dir."

Ich nickte auch und nahm den Brief in die Hand.

Direkt durchflutete mich eine Welle des Unwohlseins.

Ich wusste das dieser Brief nichts positives bedeuten konnte. Aber ich musste ihn öffnen.

Langsam machte ich den Umschlag auf und sah das ein Stück Papier drin steckte.

Es war dreckiges Papier und schien nicht aus bestem Hause zu stammen.

Ich zog das Papier raus und faltete es auseinander.

Mats rutschte ein Stück näher.

,,Darf ich mit lesen?"

Ich nickte.

,,Schreibmaschine scheint kein moderner Haushalt zu sein.", bemerkte Mats.

Ich nickte erneut und begann die Zeilen zu lesen die dort getippt standen.

Je weiter ich las desto größer wurde meine Verzweiflung.

Tränen stiegen mir in die Augen und waren nicht mehr aufzuhalten.

Sie suchten sich unaufhaltsam den Weg aus meinen Augen über meine Wangen.

Auch Mats neben mir schien sichtlich getroffen.

,,Scheiße!", durchbrach Mats die Stille.

,,Ich sag Kevin Bescheid. Der wird das sicher auch wissen wollen."

Ich ließ den Brief wie in Trance auf den Boden fallen zu schrecklich war das Geschriebene um es noch länger in der Hand zu halten.

Mats nahm mich in den Arm und drückte mich fest an sich wählte mit der anderen Hand die Nummer von Kevin auf seinem Handy.

Selbst der sonst so coole Mats wirkte in dem Moment einfach geschockt und verzweifelt.

Er vernahm ein Tuten in der Leitung und hoffte das Kevin an sein Handy gehen würde.

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Thema: Kapitel 10

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