Kapitel 23

 

Ich packte die Taschen in das Auto und brachte den Einkaufswagen weg.

Dann setzte ich mich neben Manuel in das Auto.

Dieser packte die Zeitung schnell weg.

,,Was hast du denn? Gefällt dir dein Horoskop nicht?“, fragte ich lachend.

,,Ja, so ähnlich.“, sagte er nachdenklich.

Ich ging nicht weiter drauf ein und startete den Motor.

Während wir zu mir fuhren beobachtete ich Manuel immer wieder aus dem Augenwinkel.

Ein komisches Verhalten legte er ja schon an den Tag.

Es hatte wohl wahrscheinlich mit dieser Zeitung zu tun.

Ich musste also noch raus finden was in dieser Zeitung stand.

Das würde mir wohl auch noch gelingen.

Plötzlich durchbrach Manuel die Stille.

,,Wo fährst du hin?“, fragte er.

,,Na zu mir. Da wollten wir doch hin, oder?“, fragte ich etwas überrascht über die Frage.

,,Ja, schon. Aber ich glaube ich würde lieber zu mir fahren. Kannst du mich nach Hause bringen? Ich bleibe die Nacht bei mir und dann sehen wir uns ja auch morgen wieder. Wir haben ja dann den Termin beim Heldt.“

Ich nickte.

Das Auto hatte ich dann geschickt und schnell gedreht und fuhr nach Buer um Manuel nach hause zu bringen.

 

 

,,Soll ich dir noch helfen die Sachen rein tragen?“, fragte ich als wir dann an seiner Haustüre ankamen.

Manuel nickte.

,,Das wäre echt toll.“

Manuel ließ die Zeitung auf den Beifahrersitz liegen und stieg aus.

Scheinbar hatte er vergessen das er die kurz vorher noch vor mir versteckt hat.

Ich stieg dann auch aus und machte mich daran mit Manuel die Einkäufe rein zutragen.

Manuel stellte alles in die Küche.

Da stellte ich dann das was ich von ihm hatte auch hin.

Als wir alles drin hatten verabschiedete ich mich von Manuel in dem ich ihn in den Arm nahm.

Soweit hatte ich Manuel bereits das er mir vertraute.

Scheinbar spürte er das ich es gut mit ihm meinte.

Er schloss die Türe hinter sich und ich blieb noch einen Moment vor seiner Türe stehen.

Ich war mir nicht sicher ob es eine gute Idee war ihn alleine zu lassen.

Aber andererseits war er alt genug und wusste wohl am besten was gut für ihn war und was nicht.

Dann machte ich mich auf den Weg zu meinem Auto.

 

 

Als ich einstieg bemerkte ich die Zeitung die immer noch auf dem Beifahrersitz lag.

Ich starrte kurz auf die Zeitung und sah dann zu Manuel´s Haustüre.

Entschlossen erst mal nicht zu reagieren startete ich den Motor.

Ich fuhr Richtung Haltern um auch endlich nach hause zu kommen als ich an einer Ampel zum stehen kam.

Ich sah über die Kreuzung doch es war merkwürdigerweise nicht viel Verkehr.

Plötzlich nahm ich die Zeitung die immer noch neben mir lag wahr.

Was hatte Manuel wohl so aus dem Konzept gebracht?

Ich wusste ich würde es gleich wissen.

Plötzlich war ich mir nicht mehr sicher, ob ich es wirklich wissen wollte.

Aber ich wusste das ich es nachsehen musste wenn ich wissen wollte, was mit Manuel los war.

Mit zitternden Händen nahm ich die Zeitung in die Hand.

Ich überlegte kurz ob ich diese wirklich umdrehen sollte.

Kurz entschlossen tat ich es einfach.

Mir schlugen die Worte die dort standen direkt ins Gesicht.

Die Zeitung wusste also Bescheid, dass Manuel und Kevin zusammen sind.

Das war es also was Manuel so aus dem Konzept brachte.

Kein Wunder.

Ich stieg aus dem Auto und wollte Mats anrufen.

Da fiel mir in letzter Sekunde aber noch mein Einkauf ein.

Ich musste erst die Sachen reinbringen.

Während ich die Taschen reinbrachte hoffte ich nur, das Kevin das noch nicht gelesen hatte.

Denn dann hätte Mats noch ein größeres Problem mit ihm zurecht zukommen als er ohne hin schon hatte.

 

 

Für Kevin war es am Schwersten.

Wir hatten alle an dem Gedächtnisverlust von Manuel zu kämpfen, aber Kevin doch am meisten.

Vor allem würde er wahrscheinlich die Trennung von Manuel und diese Überstürzte Handlung nicht verstehen.

Ich hoffe nur das Mats das hinbekommt.

Als ich dann alle Taschen in meine Küche gebracht hatte, schnappte ich mir direkt mein Telefon.

Ich rief Mats erst zu hause an.

Er wollte noch einmal nach hause bevor er zu Kevin fuhr.

Vielleicht würde ich ihn da noch erwischen können.

Es klingelte.

Nach einigen Sekunden meldete sich dann Mats´ Anrufbeantworter.

Mats war also schon bei Kevin oder auf dem Weg dahin.

Ich musste Mats erreichen bevor er mit Kevin selber drauf kam.

 

 

Ich nahm mein Handy aus der Hosentasche und suchte in dem Telefonbuch nach seiner Nummer.

Als ich sie gefunden hatte drückte ich auf „anrufen“.

Es klingelte ebenfalls.

Nach wenigem Tuten meldete sich Mats.

,,Hey, hast du so eine Sehnsucht?“, fragte er mit amüsierter Stimme.

Ich lächelte müde.

,,Ja, das auch, aber ich rufe auch noch wegen einem anderen Grund an.“

,,Was ist denn passiert? Du klingst so komisch.“

,,Manuel und Kevin sind in der Zeitung. Die beiden wurden offensichtlich gesehen und die Bild hat sie direkt geoutet.“

,,Das darf doch wohl nicht wahr sein. Diese Aasgeier erfahren aber auch immer direkt alles!“, sagte Mats empört.

,,Es sieht so aus. Ich wollte dir nur Bescheid sagen, nicht das Kevin das mitbekommt. Ich denke das wäre jetzt wo es ihm nicht so gut geht vielleicht nicht so gut.“

,,Ja, da hast du schon Recht. Aber Kevin wird das erfahren. So oder so. Ich bin auf dem Weg zu ihm. Ich werde gleich sehen wie es ihm geht und was er gemacht hat.“

,,Ja, ist gut. Ich wollte dich auch nicht stören oder aufhalten. Aber ich wollte dich warnen.“

,,Ja, das ist lieb. Danke. Ich werde nachher sehen wie es ihm geht und dementsprechend werde ich nachher handeln. Wenn er gefasst genug ist, dann werde ich ihm sagen was los ist.“

Ich nickte.

,,Okay. Dann sag ich mal bis später.“

,,Bis später.“

Ich legte auf und verstaute das Handy wieder in meine Hosentasche.

 

 

Ich war mir nicht sicher, ob es Manuel wirklich gut ging so ganz alleine.

Also entschloss ich mich später nochmal bei Manuel anzurufen.

Jetzt aber kümmerte ich mich erst mal um meine Taschen.

Das eingekaufte Essen räumte sich schließlich nicht von alleine weg,

Ich räumte meine Taschen aus und setzte mich dann mit der Zeitung in mein Wohnzimmer.

Als ich die Titelseite und Manuel und Kevin sah fiel mir ein das ich ja Manuel noch anrufen wollte.

Ich stand erneut auf um mein Telefon was ich dummerweise als ich Mats versucht hatte anzurufen noch in der Küche liegen gelassen hatte zu holen.

Ich wählte Manuel´s Nummer.

Es klingelte.

Dann hörte ich dumpf Manuel´s Stimme am Telefon.

 

 

,,Neuer?“

,,Manuel, ich bin´s Benni. Hast du geschlafen?“

,,Ja, ich muss auf der Couch eingeschlafen sein.“

,,Ich wollte dich nicht wecken.“

,,Kein Problem. War was wichtiges?“, fragte er und wirkte etwas fitter als vorher.

Ich zog die Luft tief ein.

,,Du hast die Zeitung in meinem Auto vergessen.“, sagte ich zögernd.

Ich hörte etwas scheppern am anderen Ende der Leitung.

Es klang als ob Manuel etwas umgeworfen hätte.

,,Manuel?“, fragte ich sicherheitshalber nach.

,,Ja, alles okay. Ich habe nur mein Glas vom Tisch geschmissen.“, grinste er.

Es war gespielt.

Das wusste er so wie ich.

,,Ich hole nur schnell einen Handfeger. Rede ruhig weiter. Was wolltest du sagen?“, sagte Manuel zu fröhlich.

,,Manuel, ich weiß, das dich das mehr mitnimmt als du zugibst. Ich meine das mit Kevin und auch das was da in der Zeitung stand.“

Manuel atmete tief durch.

,,Weißt du Benni, ich merke einfach das da was ist. Ich spüre das ich Kevin nah sein will. Aber wenn ich ihm nah bin, dann hab ich das Gefühl ich enttäusche ihn immer wieder. Dadurch das ich mich nicht erinnern kann. Ich möchte ihm einfach nicht weh tun. Kevin ist ein toller und wunderbarer Mensch, und das hätte er einfach nicht verdient.“

,,Da magst du sicher nicht unrecht haben, Manuel. Aber meinst du nicht auch, das es Kevin vielleicht jetzt noch mehr weh tut? Ich meine jetzt wo ihr euch getrennt habt?“

Manuel holte tief Luft.

Ich konnte ihm direkt anmerken, das es ihn verletzte und das es ihm nicht leicht fiel.

,,Ich weiß nicht.“, sagte er schließlich.

,,Vielleicht solltest du morgen zu Kevin fahren nach dem Termin auf Schalke.“

,,Ja, vielleicht hast du Recht. Mats ist bei ihm, oder?“

,,Ja, Mats ist bei ihm.“

,,Ich rufe Kevin dann vielleicht später mal an.“

,,Wenn du möchtest schreibe ich Mats eine SMS dann kann er mir sagen wie Kevin drauf ist.“

,,Ja, mach das mal bitte.“

 

 

Ich nahm mein Handy vom Tisch und schrieb Mats schnell eine SMS.

Es dauerte nicht lange, da hatte ich auch schon Antwort von Mats.

,,Ich hab Antwort von Mats.“

,,Was schreibt er?“

,,Kevin ist gefasst. Aber gut ist anders. Ob Manuel anrufen sollte weiß ich nicht. Ich denke das sollte er ausprobieren.“

,,Okay, dann werde ich Kevin gleich mal anrufen.“

,,Mach das. Ich wollte dich auch nicht lange aufhalten. Ich wollte nur hören ob es dir gut geht. Ich mache ja doch schon Sorgen das du alleine zu hause bist.“

,,Brauchst du nicht. Mir geht es gut soweit.“

,,Okay Manuel. Wir sehen uns dann ja morgen früh zu dem Termin.“

,,Genau. Bis morgen.“

,,Bis morgen.“

 

 

Ich legte auf und legte das Telefon auf den Tisch.

Dann nahm ich mein Handy und schrieb Mats noch eine SMS.

Ich schrieb: ´Ich habe Manuel Bescheid gesagt. Er wollte Kevin nachher nochmal anrufen. Ich vermisse dich, Mats.´

Ich schickte die SMS ab und wartete auf Antwort.

Ich machte mir das Fernseher an und zappte durch die Programme als mein Handy klingelte.

Eine SMS. Die konnte nur von Mats sein.

Ich öffnete sie und las was Mats geschrieben hatte.

,,Wenn Kevin mit Manuel telefoniert, dann gehe ich ins Bett. Solltest du vielleicht auch tun, damit du morgen fit bist für das Gespräch. Ich vermisse dich auch, Benni.“

Ich seufzte.

Dann tippte ich erneut einen Text auf den leuchtenden Display.

´Ich weiß nicht, ob ich ohne dich schlafen kann. Ich werde es dann jetzt wohl auch mal versuchen. Mir ist langweilig.´

Ich sendete die SMS noch schnell an Mats und machte dann den Fernseher aus.

Mit einem gequälten Seufzen stand ich dann auf.

Ich stellte das Telefon wieder zurück auf die Ladestation und nahm mein Handy mit ins Schlafzimmer.

 

 

Dort deckte ich mein Bett auf und zog mich aus.

Ich legte mich in das Bett und kuschelte mich in die Decke.

Mir war sofort klar, das mir Mats mehr fehlte als ich zugeben wollte.

Ich seufzte erneut.

Dann klingelte mein Handy was neben mir auf der Decke lag.

Ich nahm es in die Hand.

Eine SMS.

Ich öffnete sie und las sie durch.

´Das schaffst du schon. Denk dran desto schneller du schläfst, desto schneller bin ich auch bei dir. :) Schlaf gut und träume was süßes. Bis morgen :)´

Ich schrieb noch schnell zurück.

´Ja, du hast ja Recht. :) Schlaf du auch gut und träume du auch was süßes. Bis morgen.´

Ich sendete die SMS noch und als ich den Sendebericht erhielt das die SMS bei Mats angekommen ist, legte ich das Handy auf meinen Nachttisch.

Ich machte das Licht aus und drehte mich auf den Rücken.

Mein Blick Richtung Decke gewandt.

Ich dachte an Mats.

Was der wohl gerade macht?

Entweder er trinkt sich mit Kevin noch ein Bierchen oder er liegt im Bett und träumt schon süß vor sich hin.

Mats war wirklich mega süß wenn er schlief.

Aber das konnte ich ihm nicht sagen.

Er würde es eh abstreiten.

Ich begann zu grinsen.

Mit diesem Grinsen auf den Lippen schlief ich dann schließlich auch ein.

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