Kapitel 14

 

Ich hatte die Nacht so gut wie gar nicht geschlafen.

Meine Gedanken kreisten die ganze Zeit nur um diese Übergabe des Geldes.

Ob ich das aber schaffen würde?

Ich wusste das ich kein starker Mann war.

Aber auch kein Schwächling.

Ich war schließlich auch nicht alleine.

Nein, ich hatte ja Mats und Kevin.

Die beiden würden schon auf mich aufpassen.

Ich sah neben mir auf das Bett.

Mats lag neben mir und schlief noch tief und fest.

Ich beobachtete ihn eine Weile.

Seine Haare waren wirr über das Kopfkissen verteilt.

Eine kleine Schattierung der Bartstoppeln lag auf seinem Gesicht.

Er drehte sich von dem Rücken zu mir und kuschelte sich in seine Decke ein.

Seine starken Arme drückten die Decke dicht an sich.

,,Hmm Benni.", kam leise aber deutlich von ihm.

Ich musste unwillkürlich grinsen.

Er träumte wohl von mir.

Dieser Kerl konnte schon echt süß sein.

Ich drehte mich ebenfalls auf die Seite und lag ihm gegenüber.

 

 

Ich beobachtete Mats noch eine Weile bis er schließlich die Augen öffnete.

,,Guten Morgen.", brachte er noch ziemlich verschlafen raus.

,,Guten Morgen."

,,Wieso bist du denn schon wach?"

,,Ich hab kaum geschlafen."

,,Mensch Benni. Wieso hast du mich denn nicht geweckt? Ich bin doch immer für dich da wenn etwas ist."

Ich schüttelte den Kopf.

,,Nein, das wollte ich ja nicht. Du hast so schön geschlafen."

Mats grinste schief.

,,Trotzdem will ich doch für dich da sein."

,,Du hast im Schlaf geredet.", sagte ich grinsend.

,,Echt? Was hab ich denn gesagt?", fragte Mats erstaunt.

,,Du hast von mir geträumt. Hast meinen Namen gesagt."

,,Dann war es doch nicht so schlimm.", lachte Mats.

,,Mats, kann es sein das dir etwas fehlt?"

Mats´ Gesicht wurde auf der Stelle wieder ernster.

,,Wie kommst du denn darauf?"

,,Na, du hast dich im Schlaf so an die Decke gekuschelt, das ich dachte dir würde etwas fehlen."

Mats holte tief Luft.

,,Na ja Benni, es ist so das mir schon etwas fehlt. Aber ich habe mich nicht getraut dir etwas zu sagen."

Ich sah ihn entgeistert an.

,,Aber wir sind zusammen. Du kannst mit mir doch über alles reden."

,,Ja, aber ich dachte einfach es ist im Moment nicht der richtige Zeitpunkt wegen Manuel."

,,Was fehlt dir, Mats? Sex?"

Mats sah mich erstaunt und etwas erschrocken an.

,,Nein, nein Benni, das ist es nicht. Eher die Zweisamkeit das ist das was mir fehlt."

,,Du meinst nur wir beide alleine?"

,,Ja, auch aber auch das Kuscheln. Ich hab meine Bedürfnisse immer nach hinten gestellt weil ich dachte du bist einfach nicht so der Typ zum kuscheln. Aber es fehlt mir einfach. Ich meine wir kuscheln ja schon, aber das ist mir doch noch etwas zu wenig."

Ich schüttelte den Kopf.

,,Das hättest du mir doch alles sagen können. Ich möchte doch das du glücklich bist. Und Mensch Mats, ich kuschel doch auch gerne mit dir und wenn es mehr ist als wir jetzt haben bin ich da auch nicht böse drüber. Mir ist es ehrlich gesagt auch etwas wenig aber ich dachte ähnlich wie du, eben das du nicht so drauf stehst und ich wollte dich da auch nicht mit nerven."

Mats sah mich an.

,,Warum redest du dann noch und kommst nicht zu mir?"

Ich grinste.

Mats hob seine Decke hoch und ich schlüpfte unter seine Decke.

Ich kuschelte mich eng an ihm und wir lagen noch einige Zeit so da.

 

 

Nach einiger Zeit sah Mats mich an.

,,Ich lasse dich ja nur ungern gehen, aber wir müssen uns fertig machen und nach Gelsenkirchen fahren."

Ich nickte und löste mich aus Mats Armen.

Ein tiefes seufzen entfuhr mir und ich packte meine Sachen zusammen.

Mats schwang sich auch aus dem Bett und ging zu seinem Kleiderschrank.

Er suchte sich neue Klamotten raus und folgte mir dann in das Bad.

,,Ich geh schnell duschen, dann kannst du auch gehen."

Mats nickte.

,,Darf ich hier bleiben oder soll ich raus gehen?"

,,Du kannst hier bleiben."

Mats nickt.

Ich zog mich auf und stieg unter die Dusche.

Das heiße Wasser was auf meine Haut niederprasselte tat richtig gut und ich hatte das Gefühl mich das erste Mal nach längerer Zeit wieder richtig entspannen zu können

Mats schien das bemerkt zu haben.

,,Ich massiere dich wenn das alles vorbei ist mit Manuel."

,,Ja, das kann ich auch brauchen.", gab ich zu.

Nachdem ich mir die Haare und den Körper gewaschen hatte und mir den Schaum abgespült hatte stieg ich aus der Dusche.

Mats stand auf, nahm mich in den Arm und drückte mich fest an sich.

Er küsste mich zärtlich.

,,Bald hat das ein Ende und wir können alle wieder glücklich sein.", sagte er nachdem wir den Kuss gelöst hatten.

Ich nickte.

,,Ich hoffe du hast Recht."

Dann löste ich mich aus seiner Umarmung.

,,Mir ist kalt.

Mats nickte grinsend und stieg dann auch unter die Dusche nachdem er seine Shorts ausgezogen hatte.

Während Mats duschte machte ich mich fertig.

 

 

,,Ich geh schon mal in die Küche und mache Kaffee.", sagte ich dann als ich fertig war.

,,Okay. Ich komme gleich nach."

Ich ging in die Küche und setzte Kaffee an.

Danach setzte ich mich an den Tisch aber ich musste etwas tun.

Ich war zu nervös um einfach so rum zu sitzen.

Also holte ich mein Handy aus der Tasche die ich mit hatte und wählte die Nummer von Kevin.

Es klingelte ein paar Mal als sich plötzlich jemand meldete.

,,Hallo?"

,,Hallo, hier ist Benni. Ist der Kevin nicht da?"

,,Nein, der ist duschen. Welcher Benni bist du denn?"

,,Ich bin ein Freund von Kevin und wer bist du?"

,,Ich bin Lenny. Der Bruder von Kevin. Du bist Benni und ein Freund von Kevin? Du spielst aber nicht beim BVB oder?"

Ich musste lächeln.

,,Nein, da hast du Recht. Ich spiele nicht beim BVB."

,,Spielst du auch Fußball?"

,,Ja, ich spiele auch Fußball. Genau wie dein Bruder."

,,Wo spielst du denn?"

,,Ich bin Kapitän bei Schalke."

,,Bei Schalke? Und dann mag Kevin dich?"

Ich musste erneut lachen.

,,Ja, Kevin mag mich."

,,Hmm das kann ich aber nicht wirklich verstehen. Wir Dortmunder dürfen die Schalker nicht mögen."

,,Ja, aber Kevin und ich mögen schon."

Lenny wollte gerade etwas sagen als er von Kevin unterbrochen wurde.

,,Hey Lenny, mit wem telefonierst du denn da?"

,,Mit so einem Schalker.", sagte der kleine verlegen.

,,Benni?"

,,Ja, genau."

,,Gib mir mal bitte das Handy."

Ich hörte ein Knistern und knacken in der Leitung.

 

 

,,Benni?"

,,Ja."

,,Hat Lenny dich jetzt angerufen oder hast du angerufen?"

,,Nein, ich habe angerufen ich wollte mal hören wie es aussieht bei dir und da war Lenny am Handy."

,,Ja, der war schneller als ich."

,,Macht ja nichts. Du warst grad duschen hab ich gehört?"

,,Ja, ich mache mich jetzt fertig. Soll ich dich und Mats dann holen kommen?"

,,Nein, Mats und ich kommen dich holen. Mats ist noch nicht fertig. Und du weißt ja wie der ist. Der braucht ja immer was länger wegen seinen Haaren."

Kevin lachte.

,,Ja, dann warte ich auf euch. Ich weiß wie Mats ist ja."

,,Dann mach dich mal weiter fertig dann kommen wir gleich vorbei."

,,Okay. Benni? Lenny ist gerade nicht da. Geht es dir gut?"

,,Ja, es geht. Ich hab natürlich Schiss. Ich habe die ganze Nacht kaum geschlafen. Aber ich bin sicher, das ich das heute packe. Ich habe dich und Mats ja schließlich an meiner Seite."

,,So ist es richtig. Wir stehen hinter dir. Dir wird nichts passieren. Glaub mir auch wenn Mats nicht so aussieht aber wenn jemand einem den Mats mag oder in deinem Fall liebt etwas tun will, dann kann das eine ganz schöne Bestie werden."

Kevin musste über seine eigenen Worte lachen.

,,Das ist ja interessant zu wissen.", lachte ich jetzt auch.

,,Na Lenny, bist du wieder da?"

,,Okay Kev, wir sehen uns dann ja später."

,,Alles klar. Bis später. Ciao."

,,Ciao."

Dann legte ich auf und legte das Handy auf den Tisch.

 

 

Mats ließ auch nicht mehr lange auf sich warten.

Ich saß noch ein paar Minuten alleine in der Küche als Mats zu mir kam.

,,Na mit wem hast du denn schon telefoniert?"

,,Ich habe Kevin eben angerufen um ihn zu fragen wie weit er ist. Ich will die Übergabe endlich hinter mich bringen."

,,Ja, das kann ich verstehen. Ist Kevin denn fertig?"

,,Ja, er meinte er würde sich jetzt fertig machen als ich anrief war er duschen. Ich hab ihm gesagt das du dann fahren würdest neh?"

Mats nickte.

,,Ja, das ist okay."

,,Bist du denn fertig?"

,,Ja, du auch?"

Ich nickte.

,,Dann lass uns noch einen Kaffee trinken und dann hauen wir ab."

Mats ging zum Schrank und holte zwei Tassen raus.

Er füllte sie mit Kaffee und stellte mir eine auf den Tisch.

,,Danke."

Mats nickte und nahm sich dann die andere Tasse und setzte sich mir gegenüber.

,,Alles okay?", fragte er etwas besorgt.

,,Ja, ich will das einfach nur hinter mich bringen. Ich hab schon Angst und ich will auch endlich Manuel wiedersehen."

,,Das kann ich verstehen. Wir können auch meinetwegen gleich fahren, und dann bringen wie es hinter uns. Meinst du denn die lassen Manuel heute noch frei?"

,,Ich hoffe das sie Manuel überhaupt frei lassen nachdem sie das Geld haben und dann hoffe ich natürlich auch das sie ihn heute schon gehen lassen."

,,Glaubst du die lassen Manuel nicht gehen?"

,,Ich bin mir nicht sicher aber ich hoffe natürlich das Beste."

Mats nickte.

Dann tranken wir unseren Kaffee noch zu Ende.

In der Zeit sagte keiner mehr was.

Wir hinkten beide unseren Gedanken hinterher.

 

 

Nachdem wir unseren Kaffee leer getrunken hatten stand Mats auf.

,,Bist du fertig?"

Ich nickte stumm.

Mats ging in den Flur um sich seine Schuhe anzuziehen.

Ich folgte ihm immer noch stumm und zog ebenfalls meine Schuhe an.

Als Mats fertig war stellte er sich vor mich.

Nachdem ich meine Schuhe auch an hatte und wieder stand da ich mich hingekniet hatte sah Mats mir tief in die Augen.

Er nahm mein Gesicht in beide Hände und zwang mich so ihm anzusehen.

Ich sah ihm also in die Augen.

,,Ich bin bei dir. Wenn auch nicht direkt neben dir aber ich bin in deiner Nähe und dir wird nichts passieren. Das verspreche ich dir. Ich werde auf dich aufpassen und Kevin ist auch dabei. Der wird auch dafür sorgen das es dir gut geht und das dir nichts passiert."

Ich nickte.

Mats drückte mir einen Kuss auf die Stirn.

,,Ich liebe dich, Benni."

,,Ich liebe dich auch."

,,Dann kann nichts schief gehen bei der Übergabe. Lass uns fahren."

Ich nickte erneut.

Mats ließ mich los und machte die Türe auf.

Er ließ mich rausgehen und schloss dann hinter mir die Türe ab.

Wir gingen zu Mats´ Auto, stiegen ein und machten uns auf den Weg zu Kevin.

Auf dem Weg zu Kevin sagte niemand mehr etwas.

 

 

Bei Kevin angekommen sah Mats mich an.

,,Ich geh Kevin schnell holen. Gehst du mit oder wartest du hier?"

,,Ich warte."

Mats nickte und stieg aus.

Mit schnellen Schritten ging er zu der Haustüre von Kevin.

Er klingelte.

Kurze Zeit später öffnete Kevin ihm die Haustüre.

Mats sagte Kevin irgendetwas.

Kevin sah zu mir und nickte Mats zu.

Dann zog Kevin die Türe hinter sich zu und schloss sie ab.

Mats und Kevin kamen auf mich zu und kurze Zeit später saßen sie auch beide wieder bei mir im Auto.

,,Hey Benni."

,,Hey."

Mats ließ den Motor an fuhr allerdings nicht los.

,,Alles okay?"

Ich sah Mats an und als ich merkte das er mich meinte nickte ich.

,,Fahr los ich will es endlich hinter mich bringen."

Mats nickte und fuhr los.

Mir kam es vor wie eine Ewigkeit die wir nach Gelsenkirchen fuhren.

Doch dann sah ich von weitem schon die Arena und ich wusste das es bald soweit war.

Mats hielt auf dem Parkplatz der Arena und ließ den Motor wieder aus.

Er sah in den Rückspiegel zu Kevin.

Dann sah er mich an.

Ich bemerkte seinen Blick und sah ihn ebenfalls an.

Ich strich im vorsichtig mit meiner Hand über die Wange und lächelte.

,,Mach nicht so ein Gesicht. Du gefällst mir besser wenn du lächelst.“

Mats versuchte zu lächeln.

,,Na, immerhin versuchst du es ja.“

,,Ich geh schon mal raus. Ich ertrage das alles hier nicht mehr.“, kam von Kevin.

,,Wir kommen mit.“

Mats sah mich erschrocken an und wusste nicht wie er reagieren sollte wegen meiner schnellen Antwort.

Ich öffnete die Türe und stieg aus.

Auch Mats stieg aus und sah Kevin und mich an.

Ich nickte.

,,Lasst uns gehen.“

Kevin und Mats nickten.

Mats gab mir die Tasche mit dem Geld.

Ich nahm sie wortlos entgegen.

Dann ging ich in die Richtung des passenden Eingangs.

Kevin und Mats blieben im Hintergrund und stellten sich hinter eine Absperrung.

Ich wusste das ich nicht zurück sehen durfte.

Also ging ich geradewegs zu diesem Eingang den ich nur zu gut kannte.

Dort ließ ich die Tasche nieder und atmete tief durch.

Ich sah mich um und als ich niemanden ausmachen konnte, drehte ich mich erneut rum und ging wieder zu Mats und Kevin.

 

 

Ich ging zu Mats und Kevin und Mats fiel mir direkt um den Hals.

,,Ist alles okay?“, fragte er erneut.

,,Ja, ist alles okay. Bitte lasst uns zu mir fahren. Wenn es etwas neues gibt, dann doch sicher bei mir zu Hause. Ich will wissen wann sie Manu gehen lassen.“

Kevin nickte.

So machten wir uns wieder auf den Weg zu Mats seinem Auto.

Wir stiegen ein und Mats ließ schnell den Motor an und trat heftig auf das Gaspedal.

Kevin hinten schluckte schwer und atmete tief durch.

Nachdem Mats das Gelände der Arena verlassen hatte wurde er wieder langsamer.

,,Sorry, aber ich musste da einfach weg.“

Kevin und ich sagten nichts aber ich war mir sicher das wir in dem Moment alle das Gleiche gedacht hatten.

 

 

Wir waren zum Glück schnell von Gelsenkirchen nach Haltern gefahren und so waren wir auch schnell bei mir vor der Haustüre.

Mats und Kevin stiegen aus dem Auto aus und auch ich folgte den beiden.

Mit schnellen Schritten gingen wir zu meiner Haustüre.

Es kam mir fast vor als wenn Kevin und Mats mich beschützen wollten denn Kevin ging links und Mats rechts von mir.

Ich schloss die Haustüre auf und die beiden ließen mich eintreten.

Mein Weg führte mich direkt in mein Wohnzimmer und ich sah auf den Anrufbeantworter.

Kein Anruf.

Mein Handy hatte auch nicht geklingelt, das hatte ich ja mit.

Ich ließ mich auf die Couch fallen und atmete tief durch.

Kevin kam zu mir und setzte sich neben mich.

Auch Mats kam zu uns ins Wohnzimmer.

,,Wollt ihr was trinken?“, fragte er als er uns auf der Couch sitzen sah.

Ich schüttelte den Kopf.

,,Ich hätte gerne eine Cola, wenn Benni die hat.“, sagte Kevin.

Mats nickte und ging in die Küche.

Es war völlig Still nur das Klimpern der Gläser in der Küche durchbrachen die Stille.

Mats kam dann wieder zu uns in das Wohnzimmer und stellte Kevin und sich ein Glas hin auch mir stellte er ein Glas hin und stellte eine Flasche Cola daneben und eine auf den Boden.

Ich sah Mats fragend an.

,,Ich wollte doch nichts trinken.“

,,Ja, aber ich habe dir eins mitgebracht falls du doch noch etwas trinken möchtest, dann brauchen wir nicht laufen.“

Ich nickte.

,,Danke.“

Kevin schüttete sich Cola ein und gab die Flasche dann an Mats weiter.

Der schüttete sich dann auch etwas ein und stellte die Flasche auf den Boden zu der anderen.

So saßen wir nun schweigend auf dem Sofa und warteten darauf das etwas passierte.

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