Kapitel 5

 

Mitchell Langerak x Jakub “Kuba“ Błaszczykowski

 

Kuba Pov

 

Nachdem Lukasz den Knopf gedrückt hatte, mussten wir alle mitansehen, wie Schmelle seinen letzten Atemzug machte.

Es war für uns alle kein schöner Anblick, denn nun hatten wir einen weitern Menschen aus unserem Kreis verloren.

Auch Lukasz hatte das gesehen und sank sogleich auf die Knie.

Tränen liefen über seine Wangen und so wirklich beruhigt bekam er sich selber nicht.

Er zitterte und legte seine Hände auf sein Gesicht.

So hatte ich ihn noch nie gesehen und dabei war er doch schon so lange mein Bruder gewesen.

Noch lange hatten wir gebraucht, ihn davon zu überzeugen die weiteren Knöpfe zu suchen.

Denn schließlich musste er uns ja auch noch befreien.

Schließlich machte er sich an die Arbeit die weiteren Knöpfe zu suchen und fand nachdem Marcel dann noch eine Stromschläge einstecken musste den richtigen Knopf, der uns befreite.

Sofort ging ich zu Lukasz und stützte diesen.

,,Komm mit, ich werde dir helfen.“

,,Aber mein Schatz.“, sagte er verzweifelt und blickte hoch zu Marcel.

,,Lukasz, komm.“, sagte ich ruhig und zog ihn mit mir.

Er leistete nur geringen Widerstand.

Ich konnte deutlich merken, dass diese ganze Scheiße hier ihm mehr als deutlich an die Substanz ging.

Aber das tat sie bei uns allen.

Wir gingen erneut durch die Türe und fanden uns, wie wir es ja schon gewöhnt waren in einem Flur wieder.

Auch hier wurden wir wieder außer Gefecht gesetzt.

 

 

Als ich wieder zu mir kam lag ich auf dem Boden.

Zumindest fühlte es sich so an.

Ich versuchte die Augen zu öffnen, was mir mehr schlecht als Recht gelang.

Einen Augenblick brauchte ich, um mich an das helle Licht zu gewöhnen.

In den anderen Räumen war es dunkler, schummriger gewesen.

Mein Blick fiel als erstes auf meine Kollegen und meinen Freund.

Diese hingen wieder an der Wand gefesselt, allerdings diesmal wie Marcel vorher mit Metall Schnallen.

Seufzend versuchte ich auf die Beine zu kommen, denn das es hier einen Hinweis geben musste, hatte ich ja schon verstanden.

Ich wollte gerade aufstehen, als ich auch schon wieder auf meine Knie sank.

Nachdem ich einmal tief durchgeatmet hatte, versuchte ich es nochmal und konnte dann auch endlich stehen.

Mein Blick schweifte durch den Raum, auf der Suche nach einem Zettel.

An einer Türe fand ich auch schon wie meine Kollegen vor mir einen weißen Zettel und ich machte mich auch sogleich auf den Weg dorthin.

Riss den Zettel ab und sah zu meinen Kollegen rüber.

Wollte ich den Zettel doch nicht umsonst lesen.

Die anderen Jungs kamen langsam wieder zu sich und sahen mich mit schmerzverzerrtem Gesicht an.

,,Hier fließt Strom durch. Wir stehen unter Strom.“, sagte Sebastian mit zusammengebissenen Zähnen.

,,Ich beeile mich. Ich habe einen Zettel gefunden.“

 

 

,,Hallo Kuba, Hallo Borussen,

 

hier ist erneut Schnelligkeit gefragt.

Aber auch eine gute Auffassungsgabe.

Vor dir befinden sich sechs Badewannen, alle gefüllt mir stark ätzender Säure.

Deine Aufgabe ist es, mit Armen und Beinen in der Säure die Knöpfe zu suchen.

Allerdings habe ich heute gute Laune und gebe dir eine weitere Möglichkeit, damit du der Säure entkommen kannst.

An der Decke hängt ein Revolver, bringe damit Mitchell um und dann seid ihr alle frei.

Solltest du dich dagegen entscheiden, musst du in die Säure.

 

Tipp: Rufe laut aus, dass du Mitchell umbringen willst, dann wird der Revolver zu dir runter gelassen. Hältst du dich nicht an die Regeln, werdet ihr alle sterben!!!

 

Frohes Schaffen!!!“

 

 

Ich sah zu Mitch mit Tränen in den Augen.

Dieses kranke Schwein konnte doch nicht ernsthaft von mir verlangen, dass ich meinen Freund umbringen würde.

Erneut schrien die Jungs auf, da sie eine neue Woge des Stroms durchflutete.

,,Ich bringe dich nicht um, Schatz. Niemals!“, schrie ich und ging auf die Badewannen zu.

,,Aber dann seid ihr frei.“, sagte Mitch mit zusammengebissenen Zähnen und Tränen in den Augen voller Verzweiflung.

,,Das werden wir auch so sein.“, sagte ich fest und griff in die erste Badewanne.

 

 

Der Brief hatte wirklich nicht zu viel verlangt.

Es ätzte wirklich stark und ich konnte mir einen Schmerzensschrei nicht verkneifen.

Dann hatte ich den ersten Knopf ertastet und hoffte, dass es der richtige war.

Und tatsächlich, fiel Sebastian auf die Knie und war frei.

Ich atmete erleichtert aus und ging zur nächsten Badewanne.

Meine Hand blutete mehr als schlimm und ich hinterließ Tropfen auf dem dreckigen und kalten Steinboden.

Sebastian rieb sie die Handgelenke und ich konnte von weitem erkennen, dass sie verbrannt waren durch die Strom.

Ich musste mich beeilen.

An der zweiten Badewanne atmete ich kurz durch und steckte auch hier meine Hand wieder rein, ohne groß nachzudenken.

Die Säure brannte wie Feuer in meinen offenen Wunden und ich weinte, jammerte, flehte und schrie.

Dann hatte ich den zweiten Knopf gefunden und Roman fiel neben Sebastian auf die Knie.

Die beiden schienen zu schwach zu sein, um aufzustehen und auch er rieb sich die Handgelenke.

Aber ich konnte es ihnen nicht verübeln.

Ich machte mich in der Zeit auf zur nächsten Badewanne.

Untermalt wurde es mit Schmerzensschreie von meinen Kollegen und meinem Freund.

Diesmal nahm ich die andere Hand und tauchte diese in die Säure.

Hier hatte ich schnell einen weiteren Knopf gefunden, allerdings schien das der falsche zu sein, denn es wurde niemand befreit.

Stattdessen schrien die Jungs nur noch lauter und verzweifelter.

Ich musste einen weiteren, heftigeren Stromschlag ausgelöst haben.

Schnell zog ich meine Hand zurück und ging zur vierten Badewanne.

Hier hoffte ich, dass ich Glück hatte und die Jungs noch befreien konnte.

 

 

Mittlerweile verschwamm mir schon die Sicht, durch den hohen Blutverlust und ich hoffte nur, dass ich es noch schaffen würde.

Diesmal nahm ich meinen Fuß und suchte damit in der Säure nach dem passenden Knopf.

Erneut drangen Schmerzensschreie in meine Ohren, aber es hörte sich an wie von weit weg.

Ich fand einen Knopf und drückte ihn, hoffte, dass er mich weiter bringen würde und ich einen weiteren meiner Kollegen, im Idealfall meinen Schatz befreien konnte.

Mein Blick schnellte zu den Jungs an die Wand, nachdem ich meinen Fuß wieder raus gezogen hatte.

Und tatsächlich hatte ich es geschafft und Lukasz fiel zu Boden.

Ich hatte wenigstens einen meiner Brüder retten können, wenn wir Robert schon nicht mehr retten konnten.

Nun traten mir die Tränen stärker ins Gesicht und liefen unaufhaltsam meine Wangen herab.

Ich fiel auf die Knie, da mein von der Säure angefressener Fuß mein Gewicht nicht mehr halten konnte.

Vorsichtig zog ich mich an den Badewannen weiter vorwärts und erneut sah ich nur noch schwarz.

Aber ich hatte noch zwei Jungs zu retten und wusste, dass ich das auch noch tun musste und dann konnte ich erst sterben.

Zumindest Mitch und Mats sollten nicht leiden, denn das hatten schon zu viele andere von uns.

 

 

Meine Sicht kam wieder, zwar verschwommen, aber ich konnte wieder halbwegs gut sehen und bemerkte, dass ich auch schon an der fünften Badewanne angekommen war.

Ich bündelte all meine Kraft und drückte mich an dem Rand der Wanne nach oben auf die Füße.

Erneut hielt ich meinen schon lädierten Fuß in die Säure und suchte einen weiteren Knopf, den ich auch fand.

Schnell zog ich meinen Fuß raus und blickte zur Wand.

Jemand fiel auf den Boden und ich wusste, dass es Mitch war.

Eine merkwürdige Erleichterung erfasste mich, denn ich hatte mein Ziel fast erreicht.

Nun musste ich nur noch Mats retten und dann war mir alles andere egal.

Erneut verschwamm meine Sicht und ich verlor die Orientierung und das Gleichgewicht.

Ich taumelte und stieß gegen etwas.

Kurze Zeit später spürte ich nur annähernd, wie mein Körper von der Säure zerfressen wurde, bevor endgültig alles schwarz wurde.

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